Selbstverbesserung als ein Startup anzusehen hat genau ein Ziel: ein System erschaffen, das dich selbst zu kontinuierlicher Verbesserung antreibt. Schaffst du das zu erreichen, hast du den Jackpot der Selbstverbesserung geknackt und wirst tatsächlich zum besten Menschen werden, der du sein kannst. Bis dahin gilt, optimieren, optimieren, optimieren, bis es endlich funktioniert.
Es ist durchaus möglich dieses Ziel zu erreichen, besonders wenn man lernt, bestimmte Probleme beim Übertragen der Techniken zu lösen. Wo die Analogie zu kurz kommt und an welchen Stellen sie optimal funktioniert, werde ich gleich näher erläutern. Jetzt geht es erst mal um eine andere Sache.
Warum man so etwas überhaupt versuchen sollte, hat einen einfachen Grund. Über Selbstverbesserungstaktiken Bescheid wissen und sie tatsächlich erfolgreich anwenden können sind zwei komplett verschiedene Dinge. Ersteres lässt sich relativ einfach erreichen, erst im zweiten Fall hat man etwas, von seinem ganzen Wissen. Den zweiten Fall zu erreichen ist also sehr wichtig und gleichzeitig leider ziemlich schwierig. Man muss sein ganz persönliches System entwickeln, wie man all diese Dinge auf sein eigenes Leben anwenden kann. Es kann keine Abkürzung geben, jeder ist verschieden. du brauchst dein ganz eigenes System
Geht man das Ganze also mit der Einstellung an, dass das Entwickeln dieses Systems ein Startup ist, gesteht man sich gleich von Anfang an die Schwierigkeit der Aufgabe ein. Das ganze stellt einen an die richtige Ausgangsposition, um dieses Unternehmen tatsächlich erfolgreich zu Ende zu führen. Es wird schließlich vermutlich ähnliche Anstrengung beim Durchziehen erfordern, wie ein echtes Startup. Und man sollte auf jeden Fall durchhalten. Die Belohnung ist es Wert. Nur wenn man dafür nicht bereit ist, kann man sich das gleich an dieser Stelle eingestehen, und noch ein bisschen warten. Oder man macht es Teil des Startups. Wöchentliche Maximalinvestition von 1h strategischem Denken wäre ein perfektes Beispiel für limitierte Ressourcen, mit denen man arbeiten muss.
Inwiefern kann man also Selbstverbesserung als ein Startup sehen, wo muss man noch Probleme beseitigen und an welchen Stellen ist die Analogie unmöglich? Sobald das geklärt ist, kann es nämlich losgehen. Auf zum wichtigsten Projekt beziehungsweise Startup deines Lebens.
Selbstverbesserung als ein Startup
Am Boden jedes Startups liegen grundlegende Hypothesen, die getestet werden müssen. In diesem Fall ist es vermutlich etwas entlang dieser Linie: Mit Art und Weise XY lässt sich ein System aufbauen, das mich zu dauerhafter Selbstverbesserung bringt.
Daraufhin wirfst du einen ehrlichen Blick auf die Startsituation und versuchst dich von hier aus so weit zu verbessern, bis das System tatsächlich steht und funktioniert. Das oberste Ziel sollte dabei immer sein zu lernen, wie genau du tickst. An welchen Stellen, du dich selbst anpacken kannst, um bestimmte Verhaltensweisen in die Tat umzusetzen. Welche Sachen eine Versuchung darstellen, in die du einknicken wirst, und die deshalb aus deinem Leben eliminiert werden sollten. Und so weiter. Derartiges Wissen hilft dir dabei ein funktionierendes System zu entwerfen, selbst wenn der aktuelle Ansatz zum scheitern verurteilt ist. Auch bei Selbstverbesserung als ein Startup gibt es immerhin ein Entscheidungstermin zur Kehrtwende:
Kehrtwende
Sobald du es mit einem Ansatz schon eine Weile versucht hast, musst du ganz klar zu dir selbst sein. Kann das so funktionieren oder musst du das Problem des kontinuierlichen Selbstverbesserungssystems aus einer anderen Richtung angehen? Dieses Endziel kann aber nicht geändert werden. Die Entwicklung dieses Systems, das echte Wirkung zeigt, entspricht dem Erreichen des Stadiums, in dem ein Unternehmen nachhaltig ist und all die Schulden zurückzahlen kann, die es in seiner Entstehung angesammelt hat.
Kehrtwenden sind also nur insofern möglich, wie sie den aktuellen Systementwurf hinauswerfen und das ganze aus einer anderen Richtung angehen. Aber denk daran: du hast nur so und so viel Lebenszeit zu verschwenden.
Es gibt nur ein Problem: Auf welchen Daten wirst du diese Entscheidung begründen?
umsetzbare Messwerte und Wirksamkeit der Veränderungen
Hier liegt das größte Problem der ganzen Analogie. Welche Daten wirst du erheben, um deinen Selbstverbesserungsfortschritt zu messen und Hypothesen zu beurteilen. Man kann nicht mal Split-Tests machen, solange man keine Clone von seinem genau jetzt lebenden selbst machen kann, um an beiden verschiedene Taktiken auszuprobieren und die Unterschiede zu überprüfen.
Aber was auch immer man findet, eines muss dabei gewährleistet sein: Du kannst ernsthaft beurteilen, welche Auswirkungen die Veränderungen, die du am System machst, haben, um einen Lerneffekt zu gewährleisten und zwischen dauerhafter Integration in das System und Fallen lassen zu entscheiden. Ohne kann das nicht funktionieren. Nur Datenerhebung ermöglicht lernen und lernen ist hier besonders wichtig. Eine mögliche Messgröße ist also, wie gut du dein eigenes Verhalten in die Richtung lenken kannst, von der du weist, dass sie am besten ist. Auch wenn es nur ab dem zweiten Versuch umgesetzt wird, weil das erste Mal ein problematisches Verhalten überhaupt erst ans Tageslicht befördert hat.
Genau an dieser Stelle kann auch ein weiteres mächtiges Verhalten einsetzen:
5xWarum
Sobald du einen Rückschlag hast, ist es wichtig, das von einer bestimmten Richtung aus zu betrachten: Ein negativer Aspekt deines Verhaltens ist ans Tageslicht getreten. Jetzt musst du versuchen zu erreichen, dass du nie wieder den selben Fehler machst. Nutze die Macht von 5x Warum, um bis zur Grundursache vorzudringen und ergreife dann proportionale Maßnahmen, um all die Probleme zu beheben, die du auf dem Weg dorthin auftust. Auf diese Weise kannst du zum einen die Wirksamsten Angriffspunkte identifizieren und zum anderen Beweisen, was du in deinen bisherigen Bemühungen schon alles gelernt hast.
Letztendlich werden diese Warum-frage-Sitzungen dein mächtigstes Mittel zur Verbesserung sein. Sie bescheren dich mit Verständnis und das Verständnis wiederum sorgt dafür, dass du dich dauerhaft verändern kannst. Vielleicht integrierst du ja regelmäßiges Hinterfragen deines Verhaltens mit 5x Warum in dein Selbstverbesserungssystem. Es wäre definitiv sehr mächtig.
die Erfolgsdefinition
Als Erfolg sollte man die Dauerhaftigkeit der Selbstverbesserung ansehen. Sobald man das misst, kann man es auch erreichen. Später ist es allerdings auch noch wichtig, tatsächlich umsetzbare Messgrößen zu messen, um die Geschwindigkeit der Selbstverbesserung zu erhöhen. Das wird deine Bemühungen ein System zu Bauen, was tatsächliche, kontinuierliche Selbstverbesserung zur Folge hat, deutlich stärken.
Das bedeutet aber auch, dass du dir selbst ein Ziel setzen solltest, das du visualisieren kannst und dadurch noch besser erreichen. Stelle dir vor, wie du dich durch ständige Selbstverbesserung von einer Situation, die am besten als sinkendes Schiff zu bezeichnen ist, bis dorthin vorarbeiten kannst, dass du dich selbst als aufsteigende Rakete bezeichnest. Hört sich gut an?
Fange noch heute an.