In unserer heutigen Welt haben wir kaum noch mit Dingen Kontakt, die in unserem täglichen Leben eine Gefahr für uns darstellen. Also Dingen, vor denen es sich lohnt Angst zu haben. Man kann natürlich immer noch Angst davor haben seinen Job zu verlieren oder in einen Unfall zu geraten, aber es bleibt trotzdem eine Lücke zurück. Eine Lücke, die die meisten Menschen mit einer großen Menge sozialer Ängste füllen. Was wäre schlimmes, wenn ich bei dieser Party heute Abend das Falsche anziehe und total negativ aus der Menge heraus-steche? Kann ich das sagen oder werde ich dann von den anderen ausgelacht? Was werden die anderen von mir denken, wenn ich das mache? Das letzte Beispiel ist ein besonders fieses. Wir machen unser Wohlbefinden von den Launen fremder Menschen abhängig, die wir womöglich gar nicht wertschätzen. Ist das nicht doof? Aber die Ansage, dass man sich doch Bitte von der Meinung anderer Menschen lösen sollte, ist nun mal nicht ausreichend. Da liegen oft starke soziale Ängste zugrunde, gegen die nur eins hilft: das ständige Üben und Anwenden von Mut.
Mut in sozialen Situationen
Mut bedeutet, die Sache zu sagen, die dir Angst macht auszusprechen. Mut bedeutet du selbst zu sein, anstatt dich der Menge anzupassen. (Wo das eben ehrlicher wäre.) Mut bedeutet anderen gegenüber ehrlich und gleichzeitig freundlich zu sein, anstatt das zu sagen, von dem man vermutet, dass sie es hören wollen. Und immer so weiter. Du kannst vermutlich selbst noch zahlreiche gute Beispiele aufzählen. Und sie alle haben eines gemeinsam: Was soll dir denn schon passieren, wenn du die Variante wählst, die mehr Mut erfordert? Du wirst sicherlich weiterleben. Wenn du dich angemessen verhältst, können kaum negative Konsequenzen daraus folgen. Und das Potential für große Wirkungen ist enorm. Die Standardverhaltensweise, die, die die einfache ist, weil sie alle machen (würden), zeichnet sich doch genau dadurch aus: alle machen es so. Sei du derjenige, der es anders macht. Sei du derjenige, der den Mut hat, die Wahrheit zu sagen, er selbst zu sein, mit deinen Worten die Welt zu bewegen. Denn genau darum geht es doch im Leben.
Wenn du die Wahl hast…
Du wirst immer wieder in Situationen kommen, wo du eine Antwort oder Aussage in deinem Kopf abwägst und dich entscheiden musst. Sage ich das wirklich oder gehe ich den einfachen Weg? Den Weg wo niemand mich komisch anschaut, wo ich sicherlich niemandem auf die Füße trete und wo ich erst recht nichts von mir selbst zeigen muss. Die Alternative erfordert Mut. Man muss sich trauen Wahrheiten auszusprechen, die zentrale Teile der eigenen Identität darstellen. Man muss sich trauen für die Dinge einzustehen, die einem wichtig sind. Und man muss sich trauen authentisch aufzutreten, anstatt in der Anonymität zu verschwinden. Hast du diesen Mut?
Ich sage du kannst ihn trainieren. Immer wenn du die Wahl hast, „sage ich A oder B,“ nimmst du die Variante, die mehr Mut erfordert. Besonders in den Situationen, wo du es dich schon traust, kannst du hier deine Toleranzgrenze für so „gefährliches“ Verhalten höher setzen. Angst nimmt nur so viel Platz in unserem Leben ein, wie wir ihr geben. Indem du deinen Mut übst, kannst du sie in ihre Schranken weisen und ein viel befreiteres Leben führen. Also beginne noch heute damit. Du erlernst dabei eine Lebenseinstellung, die dich noch weit bringen wird im Leben.
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h3>die Wahrheit, aus Prinzip
Traust du dich das? Aus Prinzip immer die Wahrheit zu sagen, das was du wirklich über eine Sache denkst, anstatt das, wovon du denkst, dass andere es hören wollen? Das bedeutet ja nicht, dass du dabei unhöflich bist oder jemanden absichtlich kränken solltest. Aber es verlangt von dir, soziale Ängste zu ignorieren. Du selbst zu sein, wenn andere dich sehen, ist eine Form der Wahrheit. Für die Werte einzustehen, von denen du behauptest, dass sie wichtig sind, ist Wahrheit. Was ist Wahrheit noch? Du kannst es erst herausfinden, wenn du beginnst mit Mut zu handeln. Wenn Mut dein Leben leitet, anstatt Angst. Sobald du größere Angst davor hast, nicht die Wahrheit in die Welt hinauszutragen, aus Versehen dich selbst zu verlieren durch das ganze Verstellen, als was deine sozialen Ängste dir zuflüstern. Finde es für dich selbst heraus.
Ein Leben der Wahrheit ist etwas unglaublich mächtiges. Dafür bekannt zu sein, aus Prinzip die Wahrheit zu sagen, ist eine Quelle von großem Respekt, den nicht viele Leute verdienen. Du musst den Menschen ja keine unangenehmen Wahrheiten ins Gesicht klatschen. Aber sagst du die Wahrheit, wenn du gefragt wirst, wie ein Kleidungsstück an deinem Partner aussieht? Überspielst du gelegentlich die Wahrheit, weil es einfach einfacher ist, weil du jemanden schützen möchtest (der eventuell gar nicht geschützt werden will)? Und so weiter. Mit solchen Fragen wird man konfrontiert, sobald man beginnt nach Wahrheit zu streben. Mit solchen Fragen, sollte sich jeder Mensch auseinandersetzen. Gehe diesen Schritt schon jetzt, indem du ab heute, aus Prinzip die Wahrheit sagst. Natürlich erfordert das Mut. Hast du Mut?
Mut ist Übungssache
Manchmal denkt man vielleicht. Diese Person hat Mut. Jene Tat war mutig. Ich selbst habe keinen Mut. Aber das ist falsch. Zuerst einmal ist Mut nichts, was man hat oder nicht hat. Es ist eine Fähigkeit, die man erlernen muss. Die Fähigkeit trotz seinen Ängsten das richtige zu machen. Und außerdem hast du auch einen ziemlich verzerrten Blickwinkel auf diesen Vergleich. Nur du kannst all die Ängste sehen, die dich in deinem inneren beschäftigen, und schätzt dich selbst dadurch viel ängstlicher ein. Und du kannst die Ängste nicht sehen, die die anderen plagen, sondern nur ihre mutigen Taten. Da kann man schnell mal auf den falschen Eindruck kommen.
Aber sei vorsichtig, dass du dir nicht durch eine solche Überzeugung selbst im Weg stehst. Du kannst Mut lernen, indem du ihn praktizierst. Jeder startet mit ein bisschen Mut. Genug, um ihn in ungefährlichen Situationen und im Beisein unterstützender Freunde zu üben, wenn man sich denn nicht alleine traut. Und von dort aus kann man sich hoch-arbeiten. Je öfter du deinen Mut gebrauchst, desto einfacher wirst du dabei. Du lernst wie einfach es eigentlich ist, seine eigenen Ängste zu ignorieren, wenn es darum geht das richtige zu machen. Und die Wahrheit ist immer richtiger als jedes Schauspiel.
Gehst du schon den Weg, der mehr Mut erfordert?