Kennst du das? Man sagt, dass man etwas machen wird. Man hat tatsächlich vor es zu machen! Ehrlich. Aber dann kommt es irgendwie doch nicht dazu. Rückblickend hätte man sicherlich die Möglichkeit gehabt, den Plan umzusetzen, den man sich vorgenommen hat. Man kann nicht behaupten, dass es einfach unmöglich war. Man hat nicht einmal den Plan geändert. Das wäre ja okay gewesen. Aber was macht man stattdessen? Man ignoriert den Plan einfach. Belügt sich selbst. Hat ihn vielleicht in entscheidenden Momenten nicht präsent und kann ihn deswegen nicht befolgen, aber später wäre dann doch wieder eine Möglichkeit gekommen. Warum macht man es nicht?
„Ich werde heute Abend XY machen.“ oder „Ich werde mit demnächst um Angelegenheit Z kümmern.“ Das klingt fast schon wie all die Neujahrsresolutionen, an die sich nach 2 Wochen niemand mehr hält. Und man schafft sowieso nur so lange durchzuhalten, weil dem Neujahr eben eine solch starke Symbolik anhängt. Vorsätze von normalen Tagen werden einfach vergessen. Dann fallen sie einem eventuell ein, wenn man sie umsetzen könnte, aber man ist zu faul? Und später ärgert man sich dann über sich selbst. Das zieht einen kurz runter, dann ist die Sache vergessen.
Zumindest bis du das nächste mal einen solchen Plan aufstellst und ignorierst. Dann fällt es dir wieder ein. Du erinnerst dich daran, dass du echt schlecht darin bist Ziele zu setzen. Vielleicht beschließt du sogar, dass Ziele setzen sinnlos ist, weil es sowieso nichts bringt. Aber das stimmt nicht. Pläne sind wichtig im Leben. Mit ihnen kann man viel erreichen, wenn man sie richtig anwenden kann. Nur weil es bisher nicht geklappt hat, heißt das nicht, dass du aufgeben solltest.
Es bedeutet, dass du einen Weg finden musst, der funktioniert. Etwas, mit dem du, wenn du mittags sagst, dass du am Abend etwas bestimmtes machen wirst, dafür sorgen kannst, dass es auch tatsächlich so kommt und nicht durch kopflosen Konsum oder irgendetwas anderes unwichtiges verdrängt wird. Etwas, mit dem du all diese schwammigen Pläne, in konkrete verwandeln kannst. Solche, die tatsächlich umgesetzt werden und nicht immer nur vor dir hergeschoben und in den verschiedensten sozialen Situationen angekündigt werden.
Das ist eine wichtige Fähigkeit. Jeder sollte sie lernen. Kann doch nicht sein, dass man sich so sehr gehen lässt! Man muss seinen Träumen hinterher rennen, sie zu erreichen versuchen, anstatt einfach nur im Leben umher zu treiben. Aber wie funktioniert das? Ich selbst habe schon ein paar Wege gefunden, wie es bei mir funktioniert. Jetzt muss ich sie allerdings noch verfeinern, und sie auch tatsächlich anwenden. Es ist ein Unterschied zwischen wissen, wie es (theoretisch) funktioniert, und solche Techniken tatsächlich in seinem Leben anzuwenden. Dann muss man plötzlich ehrlich zu sich selbst sein: Will ich das wirklich? Oder hab ich eventuell sogar Angst davor, dass tatsächlich zu machen? Rede ich nur, dass ich es irgendwann machen werde oder will ich tatsächlich diese Technik anwenden, von der ich weiß, dass sie dafür sorgt, dass ich morgen den ersten Schritt in diese Richtung gehen will?
Eine solche Ehrlichkeit ist sehr wichtig. Vielleicht hört man dann bei einer großen Menge dieser Geschichten auf sie zu erzählen. Man erzählt sie nicht mehr anderen, weil man weiß, dass da gar nicht so viel Wahrheit dran ist, und man es einfach nicht mehr behaupten kann. Man erzählt sie auch nicht mehr sich selbst. Man sortiert sie aus. Aber dann bleibt hoffentlich noch etwas übrig. Man darf nicht einfach all seine Träume aus seinem Leben verbannen und das Leben eines Realisten leben. „Weil man es ja eh nie machen wird.“ Es ist wichtig große Pläne zu haben. Wichtig solche Pläne zu haben, von denen man tatsächlich möchte, dass sie eines Tages umgesetzt werden. Man lernt dabei etwas über sich selbst. Was will ich wirklich im Leben?
Du hast also die Menge der Ankündigungen eingeschränkt. Jetzt erzählst du dir und anderen nur noch von den Dingen, die du tatsächlich machen wirst. Also was ist der Plan? Wann triffst du die Vorbereitungen. Wann wird der Plan ausgeführt. Wie wirst du die Zeit bis dorthin verbringen. Das sind die Fragen, die du dir bei den großen Plänen stellen musst. Aber vielleicht sollten wir ein bisschen eher anfangen. Was ist mit den kleinen Plänen? Denen die einen halben Tag später ausgeführt werden sollen, aber bei denen keinerlei Verpflichtung existiert, sodass sie das auch tatsächlich werden? Lernen wir doch erst einmal eine Technik, wie wir solche Pläne umsetzen können.
Der Trick besteht darin eine Verpflichtung einzuführen. Etwas, das dich verantwortlich hält, sodass du es tatsächlich machst. Und das beste: hier reicht schon ein simpler Termin mit dir selbst. Ein Eintrag in deinem Kalender, wann du etwas machst, und das interne Vorhaben es auch tatsächlich zu machen, sobald die Benachrichtigung ertönt. Eine solche offizielle Verpflichtung reicht bei den meisten Dingen schon aus, besonders wenn du deinen Kalender zum entsprechenden Zeitpunkt in der Nähe hast. Es sorgt dafür, dass du es später nochmal anschauen kannst und dir denken wirst: das hab ich mir vorgenommen zu machen und dann tatsächlich auch gemacht. Probier es mal aus, glaub mir, es funktioniert.
Und egal wie viel größer es wird, dann funktioniert es immer noch genauso. Mit einem simplen Zwischenschritt. Der erste Termin ist immer erst mal Planung. Vielleicht führst du ihn auch sofort durch. Es geht darum kleine Schritte zu definieren, die du separat durchführen kannst. Und dann legst du dir einen Termin für den ersten Schritt an. Teil dieses Schrittes ist natürlich auch am Ende den nächsten Termin festzulegen. Und dann fängst du da an. Du arbeitest dich Schritt für Schritt deinen Plan entlang, in dem Wissen, dass die einzelnen Schritte tatsächlich durchgeführt werden werden. War dein Plan gut, hast du dann sogar bald schon das Ziel erreicht. Ansonsten baust du halt noch einen weiteren Planungstermin ein, um das weitere Vorgehen festzulegen.
Ziele setzen, Pläne durchführen funktioniert, sobald du einen Weg hast, dich dazu anzuhalten. Einen Weg, wie du dich verantwortlich fühlst, dass du tatsächlich das machst, was du gesagt hast. Termine mit dir selbst, aufgrund von kleiner Schritte, die auf das Ziel zu führen, sind eine der simpelsten Methoden das zu erreichen. Wie viele Pläne wirst du noch aussprechen, aber nie in die Tat umsetzen?
Du hast jetzt eine Verpflichtung vor dir selbst, das tatsächlich anzuwenden, was du hier gelernt hast. Und du musst natürlich auch deinen eigenen Weg finden. Der ist dann nochmal deutlich effektiver.