Das Buch „WILLPOWER DOESN’T WORK“ von Benjamin Hardy schreit dir seine Grundaussage geradezu ins Gesicht: Mit Willenskraft alleine kannst du praktisch nichts erreichen. Und wenn es doch mal klappt, hat man mit allem anderen dafür bezahlt, was man noch so im Leben haben könnte. Das ist kein Weg den du gehen möchtest. Stattdessen bleibt dir ein simple Alternative, die unglaublich mächtig ist, sobald du daran glaubst, dass die Welt tatsächlich so funktioniert: (Und mich hat das Buch auf jeden Fall überzeugt.)
Wir werden alle in sehr großem Maße von unseren Umgebungen bestimmt. Es bleibt nur eine logische Konsequenz: Wir bestimmen bzw. designen die Umgebungen, in denen wir uns aufhalten. Das erfordert jetzt natürlich eine gewisse aktive Haltung im Leben. Wir können nicht mehr einfach nur umher treiben und die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Plötzlich müssen wir schon lange im Voraus Entscheidungen treffen, die Weichen sozusagen so stellen, dass wir an einem bestimmten Punkt der persönlichen Entwicklung herauskommen. Denn genau so funktioniert es letztendlich.
Du kannst jede schlechte Gewohnheit überwinden, indem du eine Entscheidung dagegen machst, die alle zukünftigen Entscheidungen gleich mit eliminiert. Wenn du zum Beispiel zu Hause nicht mehr so viel naschen möchtest, solltest du einfach keine Süßigkeiten mehr einkaufen. Wenn es keine mehr gibt, kannst du auch keine essen. Offensichtlich ist dieser Ansatz viel besser, als wenn du auf deine Willenskraft vertraust. Dich also jedes Mal, wenn du in die Nähe von leckeren, aber verbotenen Snacks kommst, zurückhalten musst, was auf die Dauer echt anstrengend ist, und auch einfach nicht funktioniert, wenn man müde ist. (Das kann sicherlich jeder bestätigen, der sich schon mal zu etwas zwingen wollte.
Willpower doesn’t work
Das Buch beginnt im ersten Teil damit die Realität zu erklären, in der wir sehr stark von unserer Umgebung beeinflusst werden. Darauf folgend beschäftigen sich die Teile 2 und 3 damit, wie man Umgebungen erschafft, die für Erholung bzw. Höchstleistung optimiert sind. Denn das sind genau die zwei Umgebungen, auf die es ankommt. Jeder braucht Erholung, um nicht in ständigem Stress zu leben. Jeder braucht eine Umgebung, von der Arbeiten in Höchstform direkt gefördert wird, um an jedem Tag die beste Arbeit abliefern zu können.
Zuerst zu Teil 1. Obwohl dieser Teil nur 2 Kapitel enthält, liegen hier schon eine große Menge Informationen vor, die ich gar nicht alle wiedergeben kann. Ich werde natürlich trotzdem mein bestes geben. Die Teile 2 und 3 werden dann in Folge-Artikeln behandelt.
Willenskraft ist die schlechteste Option
Du brauchst Willenskraft sowieso nur, weil du deine Umgebung noch nicht optimiert hast. Willenskraft ist nicht mehr nötig, wenn du genau weißt, was du willst, interne Konflikte eliminiert hast, eine starkes Warum verspürst und darin investiert hast. Dann arbeitet die Umgebung mit dir, sorgt für dich dafür, dass du dein Ziel erreichst. Dann hast du noch die Willenskraft übrig, um sie auf all die Dinge anzuwenden, die du beim Umgebung-Planen vergessen hast.
Und leider ist das die Standardkonfiguration, mit der die meisten Menschen die Welt bestreiten: sie wissen nicht genau, was sie wollen. Haben ständig mit internen Konflikten zu kämpfen („ich will diesen Cookie essen, aber ich halte doch gerade Diät“). Verspüren kein besonders starkes Warum bei ihren Tätigkeiten und sind auch insbesondere nicht in die Erreichung ihrer Ziele investiert. Ihre Umgebung steht ihren Zielen schlicht und einfach entgegen. Sei brauchen ständig Willenskraft, um sich auf der Spur zu halten. Und dementsprechend schnell ist sie auch aufgebraucht. Dann verfallen sie wieder den alten Gewohnheiten, die von ihrer aktuellen Umgebung verstärkt werden.
Aber so muss es nicht sein. Dir steht jetzt ja eine andere Option offen. Du kannst deine Umgebung verändern, diese 4 eben genannten Punkte im Vorhinein eliminieren und dadurch eine Umgebung schaffen, die dich direkt auf deine Ziele zu trägt. Das bedeutet vorher in die Erreichung deiner Ziele zu investieren, deine Verpflichtungen öffentlich zu machen, dir eine Zeitleiste zu setzen, mehrere Formen von Feedback und Verpflichtung zu installieren und alles aus deiner Umgebung zu entfernen, was deinem Ziel entgegensteht. Kurz: Du installierst externe Abwehrsysteme, die dein Ziel beschützen, dir den Weg frei bahnen und dich sogar darauf zu schieben. Und das klingt doch schon sehr viel besser, als die alternative: Schutzlos (bis auf Willenskraft…) allen negativen Einflüssen ausgeliefert zu sein, die dich von deinem Ziel abbringen können und sicherlich auch werden.
Potential wird erst durch die Situation erweckt
Alle Beispiele aus der Geschichte zeigen Personen, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und in die Anforderungen hineingewachsen sind, die die Situation an sie gestellt hat. Sie wären niemals ohne diese fordernden Situationen zu den Menschen geworden, als die sie berühmt sind. Zuerst kam die schwierige Situation, dann entwickelten sich die Qualitäten der Männer und Frauen an die wir uns noch heute erinnern.
Und genauso ist es auch in der Gegenwart. Wenn die Situation es erfordert, bist du zu viel mehr fähig, als du dir für gewöhnlich zutraust. Warum bringt man sich da nicht gleich absichtlich in Situationen, die 10x oder 100x so viel fordern, wie dein normales Leben? (Solange das nicht lebensgefährlich ist.)
Letztendlich befinden wir uns in ständiger persönlicher Evolution: Wir passen uns an die Umgebungen an, in denen wir uns befinden. Aber wir haben einen Vorteil: Wir können die Umgebungen auswählen, in die wir uns begeben. Wir können diese Umgebungen verändern und optimieren. Und damit können wir auch bestimmen, in welche Richtung wir uns entwickeln.
Dafür ist natürlich eine gewisse persönliche Reife nötig. Das ist ein Moment des erwachsen werdens, wenn man beschließt absichtlich seine Umgebungen auszuwählen, um bestimmte Persönlichkeitseigenschaften und Fähigkeiten zu erreichen.
Was Umgebungen charakterisiert
Jede Umgebung hat Regeln, an die wir uns instinktiv halten. Was wäre wenn es die Regel wäre seinen Job zu lieben und mit maximaler Produktivität zu arbeiten?
Jede Umgebung versieht dich auch mit Grenzen. Das ist wie ein Glasdach, über das du nicht hinaus klettern kannst. Du musst die Umgebung verändern, um es doch zu überwinden.
Deine Fähigkeiten, dein Verhalten ist immer abhängig vom Kontext. Damit macht die richtige Umgebung vieles erst möglich.
In jeder Umgebung nimmst du eine bestimmte Rolle ein. Du selbst bestimmst welche das ist. In welcher Rolle siehst du dich?
Wenn du lernst deine Umgebungen nach diesen Gesichtspunkten zu beurteilen, erkennst du auch sehr schnell, welchen enormen Einfluss sie auf unser Leben haben. Dann kannst du viel besser auswählen, wo du dich aufhalten willst und du lernst noch etwas weiteres, sehr wichtiges: „Dein erwünschtes Verhalten an die Umgebung outsourcen.“ Klingt das nicht cool? Erschaffe doch einfach eine Umgebung, die die besten Ergebnisse möglich macht und fördert. Nächstes mal mehr dazu.