Jeder Mensch bedarf nach seiner ganz persönlichen Menge Abwechslung und Neuheit in seinem täglichen Leben. Und dabei ist jeder anders. Manche erstreben besonders viel davon, andere bevorzugen eher Stabilität und dementsprechend wenig neues. Wichtig ist, sich selbst zu kennen. Zu wissen, wie viele neue Anforderungen, Erfahrungen und Lernmöglichkeiten man regelmäßig in seinem Leben braucht, ermöglicht dir immerhin dich entsprechend zu verhalten. Du kannst neues ausprobieren, bevor es zu langweilig wird oder auch deine Abenteuer etwas zurückschrauben, wenn die Anforderungen an dich in anderen Bereichen ansteigen. Dieses Bedürfnis überspannt immerhin dein ganzes Leben. Wenn du dich gerade in einen komplett anderen Job einfinden musst, ist es vielleicht besser nicht gleichzeitig auch noch zwei neue Sprachen zu lernen und einem Kanu-Polo-Verein beizutreten. Aber wer weiß, vielleicht ist das ja genau das richtige für dich. (Außerdem kann man zeitlich beschränkte Überlastungen auch mal für eine Weile ausgleichen.)
Deine individuelle Menge Abwechslung
Das ist übrigens ein wichtiger Schritt in deinem Leben. Wie gut kennst du dich bereits selbst? Es ist ein Zeichen von Reife seine eigenen Vorlieben auf einem so fundamentalen Level zu kennen. „Welche Eissorten magst du“ kann schließlich jeder beantworten. Aber wie ist es mit der Frage im Titel: Wie viel Abwechslung ist genau richtig für dich?
Denk dran, wenn du nur einen Bereich betrachtest, werden dort sicherlich auch Schwankungen zu sehen sein, wie viel Abwechslung du zu bestimmten Zeiten vertragen hast. Das liegt ganz einfach daran, dass dein Bedürfnis nach Abwechslung an den verschiedensten Stellen in deinem Leben erfüllt werden kann und letztendlich alles zusammengezählt wird. Vielleicht hattest du da einfach besonders turbulente Zeiten im Privaten, als du mal auf der Arbeit echt keine neuen Aufgaben übernehmen konntest. Auch das musst du also bedenken. Wo liegt die Gesamtsumme der Abwechslung, die du gut in deinem Leben ertragen kannst? Wie ist das aktuell auf die einzelnen Bereiche in deinem Leben verteilt.
Wie vorhin schon gesagt: Es ist sehr wichtig die eigene Individuelle Menge zu kennen, denn erst dann kann man sich entsprechend verhalten. Man hat vielleicht auch vorher schon Gefühle des Stresses oder der Langeweile, wenn man die verschiedenen Grenzen überschreitet. Aber das heißt ja nicht, dass man das dann auch korrekt zuordnen kann. Es gibt die verschiedensten Quellen von Stress in deinem Leben. Sobald du deine Toleranzgrenze für Neuheit kennst, kannst du genau beurteilen, ob der neuste Stressschub gerade daran liegt oder doch woanders her kommt.
ein passender Job
Wenn wir jetzt beim entsprechenden Verhalten angekommen sind, solltest du dir natürlich zuerst einmal einen passenden Job suchen. Deine Arbeit macht einen unglaublich großen Anteil deines Lebens aus. Findest du hier die richtige Menge Abwechslung wirkt sich das positiv auf den ganzen Rest aus.
Es gibt Aufgabengebiete, die immer gleich sind, in denen man sicherlich kaum Neuerungen erwarten muss. Nebenbei bemerkt sind das natürlich auch die Aufgaben, die besonders bald von intelligenten Maschinen übernommen werden werden, aber darum geht es ja gerade gar nicht. Vielmehr musst du selbst in den Jobs, die scheinbar immer gleich sind, ohne jegliches Anzeichen auf Neuheit, aufpassen, dass deine Angst vor Veränderung nicht zu groß wird. Du wirst dich wundern, wie viel Menschen schon aus Angst vor Veränderung zu verhindern versucht haben, anstatt die Veränderung anzunehmen und daran zu wachsen. Veränderung, Wachstum ist gut. Das darfst du nicht vergessen.
Auf der anderen Seite des Spektrums liegen dann die Bereiche, wo Kreativität gefordert ist und noch keine wirklichen Regeln existieren. Hier ist dann Flexibilität gefordert. Bereitwilliges Annehmen neuer Herausforderungen ist sicherlich auch nicht schlecht. Aber am wichtigsten: Kannst du damit umgehen? Ist deine Toleranzgrenze für Neuheit und Abwechslung bereits groß genug, um dich solchen Anforderungen zu stellen? Ein prominentes Beispiel für einen solchen Job wäre ein Startup. Hier musst du praktisch alle Aufgaben übernehmen, bis eine weitere Person eingestellt wird, die dann einen Teil deines Aufgabengebietes übertragen bekommt. (Und dann warten aber auch schon wieder andere Aufgaben auf dich, zu denen bisher einfach niemand gekommen ist.)
Und deine Aufgabe ist jetzt einen Job zu finden, der irgendwo in dem Bereich liegt, der für dich gerade richtig ist. Nicht zu langweilig, nicht zu viel ständige Veränderungen. Eben genau richtig, sodass du dann in deinem restlichen Leben keinen Überschuss an Langeweile oder Stress kompensieren musst.
Schwankungen privat ausgleichen
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du im Privaten einen größeren Einfluss auf die tatsächlichen Dinge hast, für die du deine Zeit verwendest. Das bedeutet, dass du regelmäßig durch „in dich hinein spüren“ bestimmen solltest, wie viel Neuheit du noch vertragen kannst, und dann die genau richtige Menge in dein Leben bringen. In stressigen Zeiten fällst du in die altbekannte Routine, in entspannten Zeiten probierst du mehr neues aus. Du kannst dein Arbeitsleben nicht vollkommen von deinem restlichen Leben abschotten, auch wenn du das vielleicht gerne wolltest. Aber damit kann man Leben oder? Und jetzt, da du weißt wie, kannst du ein ziemlich entspanntes Leben führen, weil du ja genau weißt wie viel Abwechslung dir gut tut. (Oder auch ein Leben, das randvoll mit neuartigen Aufträgen gefüllt ist. Ganz wie du es am liebsten magst.)
deine Toleranzgrenze erweitern
Ich persönlich bin ein sehr großer Fan vom Lernen neuer Dinge. Und da das eben erfordert, dass man sich in neuartige Situationen begibt, bin ich auch davon ein Fan. Und was wäre ein besserer Weg noch mehr lernen zu können, als deine Toleranzgrenze für Abwechslung und Neuheit nach oben zu verschieben?
Das machst du, indem du ganz bewusst deine persönliche Grenze überschreitest, dass leichte Stressgefühl genießt. Ziemlich bald wird das dann zum neuen normal und der Stress verschwindet wieder. Und schon ist es Zeit für die nächste Erweiterung, und die nächste. Man kann immer weiter wachsen und umso größer deine Toleranz für Veränderung und Wachstum ist, desto mehr Spaß wirst du im Leben haben.
Ist Spaß denn etwas, das man maximieren sollte? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht schaden kann, solange man dabei nicht die übrigen Ziele im Leben aus den Augen verliert. Wer kann schon Nein zu einer guten Zeit sagen?
Ich jedenfalls nicht und ich werde sicherlich nach immer mehr neuen Erfahrungen streben.