Jeder sollte das Lernen lernen.
Denn wenn man es falsch macht, führt das schnell zu Frustration, die dem Lernerfolg ziemlich im Weg steht.
Aber viele Lernen nie das richtige Lernen, sondern machen es ihr Leben lang einfach irgendwie.
Kein Wunder, dass man dann nicht so viel Lust drauf hat und es dadurch noch schlechter funktioniert.
Ein Teufelskreis, den man nur durchbrechen kann, wenn man lernt, wie Lernen eigentlich richtig geht.
Aber leider passiert bei den meisten immer noch folgendes:
Falsches Lernen frustriert nur
Wenn man das Lernen falsch angeht, führt das schnell zu negativen Gefühlen.
Man kommt nicht voran und kann sich die Dinge, die man versucht zu lernen, auch nicht lange merken.
Manchmal lernt man deswegen auch einfach nur noch für den nächsten Tag – mit dem Ziel es danach gleich wieder zu vergessen.
Wer braucht schon dieses Wissen? Bestimmt nicht man selbst in der nächsten Prüfung zu diesem Fach 😉
Aber wenn man sich die Dinge, die man lernt, nicht behalten kann, hat man überhaupt keine Motivation es beim nächsten Mal wieder zu versuchen.
Man fängt schon mit dem Gefühl an, dass es eh nichts bringt, und fühlt sich dann später darin bestätigt, weil man durch ständiges Abgelenkt-sein und fehlende Motivation tatsächlich nichts gelernt hat.
Gerade Motivation zum Lernen ist aber essentiell. Ohne kommt man halt leider nur sehr langsam voran.
Und dann hat man am Ende noch weniger Lust.
Und es funktioniert noch schlechter.
Ein Teufelskreis, der darauf beruht, dass man das Lernen nicht richtig angeht.
Mit der richtigen Herangehensweise und – teilweise schon Jahrhundertealten – Techniken, kann man wirklich beeindruckende Sachen erreichen.
Hier habe ich bereits über Lernmotivation geschrieben.
Jetzt aber erst mal ein kurzer Einschub:
Was ich mit Lernen meine
Bis jetzt habe ich das Wort in der gewohnten Schülerbedeutung verwendet.
Also das Pauken von Wissen, dass man für die nächste Prüfung braucht.
Den Begriff des Lernens sollte man aber nicht nur auf solche unangenehmen Erfahrungen fokussieren.
In Wirklichkeit lernt man auf die verschiedensten Arten die ganze Zeit etwas in seinem Leben.
Und wenn man diese Lerntechniken, die man sich hoffentlich für das Pauken aneignet, auch bei diesen Gelegenheiten anwendet, erkennt man wie mächtig sie eigentlich sind.
Dann ist man auch gleich viel motivierter, sie beim nächsten mal wieder anzuwenden.
Mit der Zeit wird man dann richtig gut, und das lernen macht sogar Spaß.
Wie gesagt. Mit Lernen meine ich hier nicht nur diese enge Sichtweise, bei der man nur an das Pauken für die Schule denkt.
Vielmehr sollte man sein Blickfeld erweitern und erkennen, das man eigentlich andauernd etwas neues lernt.
Auch das Merken eines neuen Namens, den man von jemandem hört, kann man mit den richtigen Techniken kinderleicht machen.
Oder das Abspeichern einer Telefonnummer.
Oder das sich merken, was man heute noch alles erledigen muss.
Einfach alles, wobei man Informationen über das Kurzzeitgedächtnis hinausgehend abspeichern möchte, kann als Lernen angesehen werden.
Und auch dafür kann man diese ganzen Techniken anwenden und viel bessere Ergebnisse erzielen.
Lernen als fundamentale Fähigkeit des Menschens
Man lernt also die ganze Zeit in seinem Leben.
Lernen ist genauso eine Fähigkeit, die jeder besitzt, wie das Atmen, Sehen, später auch Gehen, Sprechen, etc.
Man kann es von Geburt an.
Und bereits dann wendet man es an, um sich von anderen Menschen deren Verhalten ab zu schauen.
Allerdings funktionieren diese Sachen wie das Atmen, Sehen, Gehen immer noch genauso wie vor Millionen von Jahren als unser Vorfahr der Homo erectus es auch schon genauso gemacht hat.
Also ist es vollkommen in Ordnung diese Dinge dem Unterbewusstsein zu überlassen und nicht gezielt sich die richtige Technik anzueignen.
Das hat bereits die Evolution im Laufe der Jahrtausende perfektioniert.
Die Anforderungen an das Lernen sind dagegen aber mit der Zeit deutlich gestiegen.
Viel schneller als die Evolution hinterher kommen könnte.
Man sollte also selbst versuchen, das Ganze so effizient wie möglich zu gestalten.
Das Lernen lernen
Trotzdem bekommen nur sehr wenige das Lernen gezielt beigebracht.
Viel häufiger ist es, dass man halt einfach irgendwie lernt – wird schon klappen.
Stimmt halt leider nicht immer.
Die wenigsten sind sich deswegen bewusst, dass es verschiedene Lernansätze gibt, die verschieden gut funktionieren.
Mit der richtigen Herangehensweise und geeigneten Techniken kann man riesige Verbesserungen erreichen.
Jeder hat schon mal von Gedächtniskünstlern gehört, die beeindruckende Fähigkeiten demonstriert haben.
Diese sind aber nicht einfach besonders begabt im Lernen, vielmehr haben sie gelernt im richtigen Moment die richtigen Gedächtnistechniken anzuwenden und so ihr volles Potential auszuschöpfen.
Wenn man dann so gut lernt wie es einem Menschen möglich ist, macht das Lernen auch wieder Spaß, was eine weitere Lernerfolgssteigerung zur Folge hat.
Warum sollte man auch nicht alle Erkenntnisse der modernen Forschung für das eigene Lernen anwenden?
Ein kurzer Überblick
Generell ist das Lernen nichts anderes als das Überführen von Informationen vom Kurzzeitgedächtnis zum Langzeitgedächtnis.
Sobald die Informationen dort abgelegt wurden, kann man sie immer wieder abrufen.
Dafür müssen sie aber erst mal bis ins Langzeitgedächtnis transportiert werden.
Und genau hier gibt es die meisten Probleme.
Bis zum Kurzzeitgedächtnis kommt noch jeder, einfaches Lesen oder Hören genügt dafür.
Aber wenn man diese Informationen nicht mit bereits bekanntem verknüpft, werden sie schnell wieder vergessen.
Man muss also Verknüpfungen zum bestehenden Wissen schaffen. Mit diesen kann man dann zu Beginn das Wissen abrufen, bis sich mehr Verknüpfungen gebildet haben, die einen ohne große Mühe die benötigten Informationen finden lassen.
Diese Verknüpfungen könnte man zum Beispiel ganz instinktiv finden.
Das ist vor allem bei Themen, die man sehr interessant findet der Fall. Hier denkt man ganz von selbst über die neuen Erkenntnisse nach und setzt diese ins Verhältnis mit dem bereits bekannten.
Bei komplett neuem Wissen muss man stattdessen aber gezielt bestimmte Tricks anwenden.
Die meisten Mnemotechniken sorgen dafür, dass man sich eigentlich nicht zusammenhängendes Wissen in einem großen Gedankenkonstrukt super merken kann.
Sobald man es dann ein paar mal wiederholt hat, haben sich neue Verknüpfungen gebildet, die viel mehr Sinn ergeben, als die des Hilfsgerüsts, das man sich bei der Mnemotechnik errichtet.
Wie genau das funktioniert werde ich die nächsten Tage mal beschreiben!
Jedenfalls vergisst man dann diese ursprünglichen Verbindungen schnell wieder und kann das Mnemo-Gerüst für die nächsten Informationen wiederverwenden, die man völlig unzusammenhängend erst mal abspeichern muss.
Diese allerersten Verknüpfungen, die man anlegt, dienen also nur dazu, das Wissen in das Langzeitgedächtnis zu transportieren. Dort wird es dann von weiteren, vielleicht sinnvolleren Verknüpfungen festgehalten und man vergisst es nie wieder.
Der Trick besteht also darin, das Wissen bis ins Langzeitgedächtnis zu transportieren.
Die nächsten Tage werde ich euch genauer erklären, wie man das ganze zu Stande bringt.
Für heute reicht erst mal dieser kurze Überblick.
Bis morgen
Julian