Tipps für die Vorbereitung der Kolloquien

Jeder der zur Zeit Abitur macht, hat noch zwei Kolloquien vor sich.

Bei diesen mündlichen Prüfungen sind andere Qualifikationen gefragt als bei den schriftlichen Prüfungen, die jetzt ja zum Glück vorbei sind.

Zuallererst ist die Prüfung natürlich mündlich. 😛

Das heißt, man muss den Lehrern Zusammenhänge erklären und Fragen beantworten können.

Am Anfang muss man dann zusätzlich noch ein zehnminütiges Referat halten, dessen genaues Thema man erst 30min vorher erfahren hat.

Zum Glück kann man sich aber mit folgenden Tricks wunderbar darauf vorbereiten:

  • Vorbereitung für das Referat
  • Generelle Vorbereitung

Referat vorbereiten

10-Minuten-Sprechen üben

Ein wichtiges Kriterium des Referats ist es, dass es ziemlich genau 10 Minuten dauern sollte.

Eine halbe Minute länger oder kürzer ist bestimmt nicht soo schlimm, aber bei weniger als 8 oder mehr als 12 Minuten wird es langsam kritisch.

Wenn man das also nicht vorher übt, kann es passieren, dass man sich bezüglich der Menge, die man in 10 Minuten sagen kann bzw. muss, verschätzt.

Dann ist man vielleicht schon nach 5 Minuten fertig und hat schon die ganze Zeit auffällig langsam gesprochen.
Oder man ist so begeistert von seinem Thema, dass man aus Versehen 15 Minuten spricht.

Um das zu vermeiden, kann man vorher ein paar mal mit einem 10-Minuten Timer üben.
Oder man stoppt wie lange man gebraucht hat.

Auf jeden Fall sollte man vor den Prüfungen ein paar mal das 10-Minuten-Sprechen geübt haben.

Ansonsten beginnen die Kolloquien (oder zumindest die erste Prüfung) gleich schon mal mit einem schlechten Eindruck.

Und das wirkt sich dann auf die Bewertung des ganzen Rests aus.

Rechtzeitig anfangen

Natürlich ist es besser, wenn man am letzten Tag vorher noch einmal schnell 10 Minuten redet, als wenn man sich gar nicht vorbereitet.

Aber wer ein verlässliches Gespür dafür bekommen möchte, wie viel in ein zehnminütiges Referat passt, sollte ein paar Tage vorher anfangen.

Wenn man einfach jeden Tag einmal ein Probereferat hält, wird man schnell sehr viel besser.

Es ist auch nicht schlimm, wenn man beim ersten Mal einfach mal 10 Minuten über ein Thema aus dem Schwerpunkthalbjahr redet.

Eine sinnvolle Struktur für die Vermittlung des Stoffes kann man sich dann ja nach den ersten Rückmeldungen überlegen.

Später kann man auch mal versuchen, eine ganz konkrete Aufgabenstellung heran zu nehmen und diese in ein Referat zu verwandeln.

Wichtig ist, dass man ein paar Tage hintereinander jeden Tag einmal 10-minuten am Stück über sein Thema spricht.

So wird die Qualität dessen, was man sagt, enorm gesteigert.

Zuhörer engagieren

Besonders effektiv ist dieses 10-Minuten-Sprechen, wenn man sich dafür auch ein paar Zuhörer engagiert, denen man den Stoff vermittelt.

Hierfür eignet sich eigentlich jeder, der gerade zur Hand ist.

Ob Eltern, Geschwister oder Klassenkameraden, mit denen man gerade lernt, Hauptsache sie hören einem aufmerksam zu und geben einem danach Rückmeldung.

Besonders im Fall, dass man seine Klassenkameraden belästigt, kann man ja danach den Gefallen zurückgeben und ihren Referatsversuchen lauschen.

Auf was hierbei geachtet werden sollte, ist das gleiche wie bei allen anderen Referaten auch.

  • nicht zu viele Füllwörter, etc.
  • Ruhige Körpersprache
  • Sinnvolle Darstellungsstruktur: erst A, dann B, dann C nicht die ganze Zeit hin und her hüpfen
  • Verständliche Erklärungen

Ach egal.

Jeder hat ja schon mal ein Referat gehalten und weiß worauf man achten sollte.

Ein Probereferat halten

Ich hab es ja oben schon mal angedeutet:

Wenn man eh 10min reden muss, kann man diese Zeit auch gleich sinnvoll nutzen und ein Probereferat halten, dass man maximal 30 Minuten vorbereitet hat.

Dadurch erhält man eine gewisse Routine, wenn es darum geht sein Wissen in einem 10-Minuten Referat verständlich zu präsentieren.

Dadurch, dass man dann nicht mehr auf die technischen Dinge achten muss, hat man mehr Denkkapazität frei, um sich darauf zu konzentrieren sinnvolles Zeug zu sagen.

Außerdem übt man das vor Leuten reden.

Einfach nur Antworten zu Fragen aufschreiben ist viel einfacher, als das ganze mündlich anderen Personen gegenüber zu machen.

Zumindest wenn das gesagte sinnvoll und verständlich sein soll.

Wenn man dann also Probereferate hält, kann man schon mal Formulierungen ausprobieren und im Zweifelsfall überarbeiten.

Man erhält ja hoffentlich eine Rückmeldung, was verständlich war und was eher verwirrend.

So macht man die ganzen vermeidbaren Fehler alle beim Üben und nicht in der Prüfung.

Einleitung und Schlussgedanken vorbereiten

Das hat bestimmt auch schon jeder von seinen Lehrern gehört.

Aber es stimmt halt einfach, dass die Standardeinleitung gleich zu Beginn schon mal einen schlechten Eindruck hinterlässt.

Mit Standardeinleitung meine ich einen Satz wie: ‚Heute stelle ich euch mein Schwerpunktthema XY vor, insbesondere werde ich dabei auf die Aspekte A, B und C eingehen‘

Wenn man das jetzt einfach minimal abändert, erreicht man leider den selben negativen Effekt.

Viel besser kommt eine originelle, kreative Einleitung.

  • Als Startpunkt würde sich zum Beispiel eine kurze Erklärung anbieten, warum man dieses Thema so interessant fand, dass man es als Schwerpunkt gewählt hat.

  • Oder man nennt eine Frage, die man sich schon immer gestellt hat (am besten an das Thema angrenzend, dann kann man leicht überleiten und später nochmal die Frage referenzieren)

  • Alternativ könnte man auch eine Sache, über die die meisten Leute das falsche denken, nennen (die man dann im Referat richtig stellt)

  • usw.

Es gibt wirklich eine Menge Möglichkeiten, Hauptsache man hat sich etwas anderes überlegt als die langweilige Standardeinleitung.

Schlussgedanke

Genauso gut kommt übrigens auch ein vorbereiteter Schlussgedanke.

Hierbei ist es besonders ratsam die Zeit zu stoppen, die man dafür braucht ihn in einem normalen Tempo auszusprechen.

Dann kann man ihn im Referat einfach abspulen, sobald man merkt, dass sich die Zeit ihrem Ende zuneigt und man kurz dazu übergeleitet hat.

Uhr mitbringen

Im Gegensatz zu den schriftlichen Prüfungen kann man bei den Kolloquien leider nicht davon ausgehen, dass eine Uhr an einer Stelle im Prüfungsraum hängt, die man gut einsehen kann.

Also muss man sich seine eigene Uhr mitbringen.

Am besten man benutzt die selbe Uhr, die man dann auch zu den Kolloquien mitbringt, auch während den Probereferaten.

So kann man sich schon mal ein bisschen daran gewöhnen, sie als Richtlinie zu verwenden, wie viel Zeit noch übrig ist.

Generelle Vorbereitung

Das Referat ist – wenn auch die besorgniserregendste – nicht die einzige Aufgabe, die man beim Kolloquium ‚bearbeiten‘ muss.

Die restlichen 20 Minuten der Prüfung müssen dann noch mit Fragen und Antworten herum gebracht werden.

Hierfür ist es also wichtig, dass man diese Fragen zum Referat und vor allem zu den beiden anderen Halbjahren, verständlich beantworten kann.

Aber auch das kann man üben.

Anderen den Stoff erklären

Ganz im Sinne der Feynman-Methode, versucht man hierbei anderen Leuten den Stoff zu erklären.

Bevorzugt natürlich Leute, die das Thema vorher noch nicht so tief-gehend verstanden hatten, wie man es ihnen jetzt darlegt.

Hierbei ist es sehr wichtig, dass man sein Gegenüber dazu anregt, möglichst viele Fragen zu stellen.

So übt man das Beantworten von Fragen, die bei den bisherigen Ausführungen noch offen geblieben sind.

Es mag vielleicht sinnvoll erscheinen, dass man sich einen Partner heraus sucht, der im selben Fach Kolloquium macht wie man selbst.
Dieser kann dann besonders gut beurteilen, ob man denn nichts falsches gesagt hat.

Eine fast noch größere Berechtigung hat es aber, sich jemanden zu suchen, der nicht allzu viel über das Thema weiß.

Besonders wenn man zum Beispiel mit einem Kind übt, das gerade anfängt einfache Zusammenhänge und Prinzipien verstehen zu können, muss man sich einige Gedanken machen, wie man den Stoff am sinnvollsten erklärt.

Genau dieses darüber nachdenken sorgt dafür, dass das eigene Verständnis für den Stoff steigt und man dann in der Prüfung die Zusammenhänge sinnvoll darstellen kann.

Außerdem bemerkt man so Lücken, die im eigenen Verständnis vielleicht noch vorliegen.

Für eine ausführlichere Erklärung dieses Prinzips kannst du bei diesem Post vom 1. Mai vorbeischauen.

Viel Erfolg bei den Kolloquien

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Erfolgreiche Vorbereitung!

Julian

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