Arbeitseifer ist eine Geisteshaltung, die dafür sorgt, dass die Arbeit schneller geschafft ist und zusätzlich auch noch eine bessere Qualität hat.
Jemand mit Arbeitseifer macht nicht ständig unnötige Pausen, strebt nach maximaler Effizienz und hat auch eigene Standards, die meist höher sind als das Level, das man nicht unterschreiten sollte. Praktisch der kleinste akzeptierbare Aufwand. Dieser wird aber überboten, da auch noch die eigenen strengeren Qualitätsstandards an die eigene Arbeit erfüllt werden müssen.
Im Folgenden werde ich mal ein paar Argumente vorstellen, die Zeigen, dass Arbeitseifer durchaus erstrebenswert ist.
Arbeitseifer
Arbeitseifer hat praktisch als Voraussetzung folgenden praktischen Zustand:
Die Arbeit tatsächlich machen wollen
Sobald man die Arbeit wirklich machen will, macht man nicht mehr andauernd unnötige Pausen, die alles aufhalten. Man kann die Aufgaben und Hindernisse viel leichter mit einer Einstellung der Positivität sehen.
Man sucht sich selbstständig neue Aufgaben, sobald man fertig ist und wartet nicht einfach ab, bis jemand anderes vorbeikommt und einem etwas aufträgt.
Man macht die Aufgaben, die man zwischendurch bemerkt, sofort oder setzt sie zumindest auf die eigene ToDo-Liste. Man geht anderen bereitwillig zwischendurch zur Hand.
Allgemein kann man sagen, dass das also einige positive Auswirkungen hat. Ein paar von ihnen und andere werde ich jetzt noch mal genauer darstellen.
Zum Beispiel wird auf verschiedene Weise die allgemeine Arbeitseffizienz gesteigert:
sinnvolle Pausen
Machst du immer eine Pause, wenn du eine Arbeit abgeschlossen hast oder sogar zwischendurch, wenn du keine Lust mehr hast? Oder verteilst du deine Aufgaben sinnvoll über den Tag, um die maximale Konzentrationsfähigkeit aufrecht zu erhalten?
Auch kleine Pausen addieren sich auf und im ersten Fall gibt es einfach viel zu viele davon. So unterbrichst du andauernd deine Arbeit und kannst dich gar nicht richtig konzentrieren. Dann ist es auch praktisch unmöglich Aufgaben schnell zu verrichten. Stattdessen überlegst du dir die ganze Zeit, ob du nicht schon jetzt die nächste Pause einlegen kannst. Ein kleiner Kaffee zwischendurch schadet ja nicht, oder?
Jedenfalls ist es sehr viel besser, längere ununterbrochene Zeiträume zu haben, in denen man sich voll auf die vorliegende Aufgabe konzentrieren kann. Man weiß ja genau, wann man das nächste Mal pause machen wird. Und bis dahin kann sich das Gehirn um andere Dinge kümmern.
Außerdem macht man auch keine Pausen, wenn eine Aufgabe fertig ist.
Selbstständig neue Aufgaben suchen
Vielleicht hast du ja schon eine Aufgabe auf deiner Liste, die du als nächstes machen willst. Solche Dinge bemerkt man immer wieder mal zwischendurch und kann sie dann vielleicht nicht sofort erledigen. Dann schreibt man sie halt kurz auf und kehrt wieder zur eigentlichen Aufgabe zurück. Und später, so wie jetzt, kann man dann einfach auf dieser Liste nachschauen, was man eigentlich alles noch erledigen wollte und wendet sich dann sofort der nächsten Sache zu.
Vielleicht hast du aber gerade keine Aufgabe mehr in der Warteschleife. Dann überlege kurz, was als nächstes ansteht. Dir wird bestimmt etwas einfallen, was noch erledigen muss, wofür du sogar qualifiziert bist. Und wenn du tatsächlich schon alles erledigt hast, was heute ansteht, aber noch Arbeitszeit übrig hast, kannst du ja anderen zur Hand gehen. Dabei lernst du bestimmt gleich etwas dazu und kannst in Zukunft diese Aufgaben auch übernehmen, falls du gerade Zeit übrig hast und sie erledigt werden muss.
Hierbei meine ich aber nicht die komplexe Hauptaufgabe, für die die andere Person vermutlich eine Ausbildung absolviert hat, sondern eher die immer wieder fälligen Zuarbeiten, die noch nicht automatisiert wurden. Das spart dann auch der anderen Person Zeit und ermöglicht ihr sich auf die Aufgaben zu konzentrieren, die nur sie machen kann.
Voilà, schon hast du eine neue Aufgabe, die du mit deiner übrigen Zeit bewältigen kannst.
Vielleicht schaust du dich auch einfach mal um, welche Sachen noch erledigt werden müssen und hilfst so allen dabei reibungsloser vorwärts zu kommen.
Alternativ willst du möglicherweise nicht das Mädchen für alles sein. In diesem Fall hast du auch die Möglichkeit schon mal eine Aufgabe für den nächsten Tag zu erledigen, von der du weißt, dass sie bald fällig sein wird. Dann hast du dann mehr Pufferzeit, falls sich dir Probleme in den Weg stellen.
Wie gesagt, wenn man will, findet man ziemlich schnell die nächste Aufgabe, der man sich widmen kann, sobald man ein bisschen Zeit frei hat.
Aufgaben sofort machen
Oft bemerkt man Aufgaben, die dringend mal erledigt werden sollten. Zum Beispiel komplett zufällig zwischendurch oder wenn man sich gerade umschaut, ob es noch etwas zu erledigen gibt.
Und wenn man dann gerade nichts zu tun, hat was dringend jetzt die eigene Aufmerksamkeit erfordert, dann ergibt es oft Sinn diese Sachen sofort zu erledigen. Dann sind sie gemacht und du brauchst dich nicht mehr an sie zu erinnern. So ist gleich dein Kopf freier.
Außerdem würde es vermutlich länger dauern, sie auf einem Zettel, den du erst noch finden musst, aufzuschreiben, anstatt sie einfach schnell zu erledigen. (Und auf dein Gedächtnis kannst du dich einfach nicht verlassen, solange du nicht Mnemotechniken benutzt, um all diese Aufgaben abzuarbeiten. Kannst du eine von ihnen anwenden?)
Also mach die Aufgaben einfach sofort, dann müssen sie nicht später erledigt werden.
Wenn du die Arbeit tatsächlich machen willst, fällt dir auch folgende Geisteshaltung viel leichter:
Positivität
Man hat es gar nicht nötig sich ständig zu beschweren, um dadurch zu zeigen, dass diese Arbeit einem nur schlechtes bringt. Was soll das eigentlich, dass sie einem aufgedrückt wurde.
Vielmehr kann man sich über die guten Sachen freuen und die schlechten akzeptieren und dann weiter machen. Man braucht sich doch nicht noch zusätzlich durch den eigenen Ärger aufhalten lassen, wenn man schon durch irgendetwas zurückgeworfen wird. Vielmehr kann man diese Hindernisse als notwendig akzeptieren und an ihnen wachsen. Es gibt immer etwas zu lernen.
Wenn es überhaupt keine Hindernisse gab, bist du entweder schon so weit, dass du sie gar nicht mehr als solche erkannt hast – herzlichen Glückwunsch – oder du hattest ausnahmsweise mal Glück – auch herzlichen Glückwunsch.
Hindernisse gibt es immer. Das heißt aber nicht, dass du nach ihnen suchen sollst, nur, dass dich ihre Existenz nicht aus der Bahn werfen sollte!
Und noch eine abschließende Anmerkung, die die Qualität der verrichteten Arbeit betrifft.
persönliche Standards
Du willst diese Arbeit also verrichten. Warum dann nicht so gut wie möglich, wie es in einer sinnvollen Zeit möglich ist?
Kannst du Methoden entwickeln, wie du für die gleichen Vorgänge weniger Zeit benötigst? Kannst du einen Weg finden, wie du die Arbeit besser, hochwertiger oder vollständiger machen kannst?
Sehe es als deine persönliche Mindestanforderung, dein bestes zu geben. Alles was du machst, muss auch deinen eigenen Standards genügen. Und deine eigenen Standards sind hoffentlich nicht niedriger als die Mindestanforderungen.
Überlege einfach mal, wie du das alles bei dir zu Hause, in deinem Zimmer machen würdest (oder deine eigene Firma, etc., einfach etwas, das dir persönlich gehört und für die vorliegende Arbeit passt). Wie ordentlich würdest du es dann machen? Das ist dein Mindeststandard.
Es ist eine Frage der Ehre diesen höher zu halten als das absolute Minimum. Es ist gut mehr zu geben, als man muss. Dann bekommt man auch mehr zurück als man verdient.
Arbeitseifer aneignen
Arbeitseifer ist also etwas, das einige Vorteile bietet. Du solltest versuchen dir zumindest die Fähigkeit anzueignen, deinen eigenen Arbeitseifer in entscheidenden Momenten auszupacken. Er kann einem nämlich wirklich viel bringen.
Wie schon beschrieben ist dabei ein entscheidender Schritt die Arbeit tatsächlich machen zu wollen. Schaffst du das? Oder bist du nur hier, weil du musst?
Außerdem würde ich an dieser Stelle gerne noch ForwardTilt von Isaac Morehouse empfehlen. Das ist sind ein Ebook und ein Podcast, die komplett kostenlos das Prinzip des ForwardTilt (frei übersetzt: Arbeitseifer) viel besser vermitteln, als ich es jemals könnte!
Jetzt wo du weißt, was dein erster Schritt sein könnte, eigne auch du dir diese Geisteshaltung an!
Julian