Warum sollte man Menschen noch besser kennenlernen wollen?
Es gibt viele oberflächliche Gründe, die man hier nennen kann: Man will Vergleichsdaten sammeln für Charaktere, die man in Büchern auftreten lassen möchte. Oder man will ein Netzwerk von Leuten aufbauen, die mit einem befreundet sind. Vielleicht nicht so gut wie BFFs, aber dennoch so, dass du sie um Hilfe fragen kannst.
Und wenn du so viele Leute kennst und weißt was sie bewegt, hast du auch unglaubliche Möglichkeiten Gutes zu tun. Du musst die Leute wirklich kennen, um zu wissen, wie du ihnen am besten helfen kannst. Dadurch wird das Kennen einzelner Menschen zur Voraussetzung für den größten Teil aller guter Taten. Die Dinge, die man einfach so tun kann, sind nur die Spitze vom Eisberg. Tauche doch mal ein bisschen tiefer.
Zu Beginn habe ich vor allem Gründe dafür genannt viele Leute zu kennen. Aber wenn du sie schon eh schon kennenlernst, warum dann nicht richtig?
Menschen noch besser kennenlernen
Als erster merkst du dir ihren Namen. Mach es einfach, der Aufwand ist eindeutig gerechtfertigt.
Und dann kannst du beginnen Fragen zu stellen. Fragen mit denen du die weiten Lande erkunden kannst, die ihr Inneres darstellt. Denn schließlich ist jeder andere Mensch in seinem Inneren bestimmt ebenso kompliziert wie du. Du stellst da keine Sonderrolle da, nur weil du die einzige Person bist, deren Innenleben du hautnah miterleben kannst. Es ist schließlich dein eigenes.
Alle anderen kannst du nur aus ihren Worten und Taten kennen. Du kannst niemals direkt in sie hineinsehen und das ist auch gut so. Begnüge dich damit das zu wissen, was sie dir auch sagen wollen. Und genau hier setzt mein erster Tipp an:
Es wirklich wollen
Wenn du dich entschließt Menschen noch besser kennenlernen zu wollen, solltest du schleunigst ein starkes Verlangen danach entwickeln.
Wie bei allem anderen, das erfolgreich ist, wird dieser Wille auch hier benötigt. Er ist es, der dich jede einzelne Gelegenheit ergreifen lässt mit Menschen zu reden. Der dich dazu bringt Bücher über die menschliche Psyche zu lesen. (übrigens: How To Win Friends & Influence People von Dale Carnegie kann ich wirklich sehr empfehlen!) Der dir ermöglicht dich an all die Dinge zu erinnern, die du erfahren wirst.
Denn wenn du es einmal wirklich willst, wirst du eine Menge Sachen lernen. Du wirst beginnen Menschen in ihrer unglaublichen Vielseitigkeit zu erkennen. Kein Mensch gleicht dem anderen. Wenn du zwei Leute guten Gewissens in einen Topf werfen kannst, kennst du sie vermutlich nicht gut genug.
Wenn du es wirklich willst, kannst du große Teile dieser komplett eigenen Welt erkunden, die jeder in sich herum trägt. Dieses Innenleben ist so vielseitig, dass du dein ganzes Leben damit zubringen könntest, zu versuchen es in allen Details zu verstehen und doch nie fertig damit wirst.
Aber das ist auch nicht nötig. Du kannst dich auch auf die großen Zusammenhänge konzentrieren. Was ist es, das diese Person speziell jeden Tag antreibt? Was sind ihre Ziele im Leben? Was ist ihr besonders wichtig?
Wenn du Menschen wirklich kennenlernen willst, wirst du echtes Interesse entwickeln. Und dieses Interesse ist absolut notwendig. Man spürt, ob du uns wirklich kennenlernen willst oder eigentlich nicht wirklich interessiert bist.
Und sobald du als jemand der ersten Variante eingeschätzt wirst, werden sie kein Problem haben, sich dir gegenüber zu öffnen. Dann kannst du sie wirklich kennenlernen.
Ansonsten kriegst du einfach auch nur das zu sehen, was sie auch allen anderen zeigen. Pech gehabt.
Ein starker Willen Menschen so wie sie sind noch besser kennenlernen zu können ist also die absolute Grundvoraussetzung.
Was macht man dann aber, sobald man das erfüllt hat?
Fragen, fragen, fragen
Du kannst nicht in die andere Person hineinschauen. Also musst du jemanden fragen, der es kann, und da gibt es nur einen richtigen Ansprechpartner. Die andere Person selbst.
Wenn du etwas wissen willst, frag. Wenn du etwas nicht verstehst, frag. Nur von der Person selbst kannst du die Informationen erhalten, die du brauchst, um sie zu verstehen. Und genau das sollte schließlich dein Ziel sein.
Lerne genug über sie, dass du dich erfolgreich in sie hinein versetzen kannst und dich dann auch genauso verhalten würdest. Solange du behauptest dich in die andere Person hinein versetzt zu haben, aber etwas anderes gemacht haben würdest, fehlen dir wichtige Informationen.
Genau an dieser Stelle kannst du ansetzen, um die Dinge zu erfahren, die dir noch fehlen, um die Person zu verstehen. Und wenn du deine Frage dann auch noch entlang dieses Gedankens formulierst, wirst du bestimmt eine freundliche Antwort erhalten: Ich verstehe dich noch nicht. Ich würde dich aber gerne verstehen. Du hast in dieser Situation das und das gemacht. Ich hätte mich so und so verhalten. Warum hast du es genau so gemacht?
Weiterhin solltest du natürlich nach essentiellen Informationen fragen, ohne die man andere Leute nicht wirklich verstehen kann.
Mache doch mal eine Liste von 20 Leuten, die öfter in deinem Leben auftauchen. Und dann schreibe daneben, was ihr oberster Lebenstraum ist.
Bei wie vielen kannst du das machen? Hast du etwa bisher gar nicht aktiv daran gedacht, dass jeder einzelne Mensch auf dieser Welt etwas derartiges hat? Nicht nur du und alle, bei denen du es zufällig erfahren hast, haben eine derartige persönliche Tiefe. Jeder einzelne Mensch hat etwas im Leben, das er wirklich will.
Und nur wenn du es kennst, kannst du darauf achten. Nur wenn du gewisse Details kennst, kannst du der Person helfen diesem Traum näher zu kommen.
Aber nicht nur Ziele im Leben sind essentielle Informationen. Was ist es, das diese Person jeden einzelnen Tag antreibt? Was sind ihre Überzeugungen? Suche nach diesen Dingen und dann lass sie dir aus erster Hand möglichst genau erklären.
Generell sind es diese Themen, die anderen so nahe am Herzen liegen, über die du am meisten über sie erfahren kannst.
Und sobald du sie darüber gefragt hast, gibt es noch eine weitere essentielle Zutat:
Jetzt musst du auch zuhören.
Ansonsten werden sie schnell erkennen, dass du es nicht wert bist, dir ihr Inneres zu zeigen.
Denn sie werden dabei natürlich auch etwas über dich lernen. Jemanden kennenlernen beruht immer auf Gegenseitigkeit. Du kannst dich nicht komplett von der Welt abschotten, aber gleichzeitig andere Menschen noch besser kennenlernen. Abgesehen davon, dass es komisch ist andere besser zu kennen als sich selbst – denn genau das wird passieren, Selbsterkenntnis kommt auch vom Antworten auf die Fragen Anderer – solltest du dich auch gar nicht vor der Welt verbergen wollen.
Sein eigenes Inneres zu präsentieren ist nämlich der zweite wichtige Weg, über den man Andere noch besser kennenlernen kann.
dich selbst öffnen
Erwarte nicht nur von anderen, dass sie dir dein Inneres zeigen. Mache dasselbe auch ihnen gegenüber.
Du brauchst keine Angst haben.
Ein gewisses Unwohlsein bei Dingen, die dir so wichtig sind, lässt sich nur vermeiden, in dem du dich von diesen Sachen entfernst. Und genau das willst du hier doch eigentlich vermeiden.
Jedenfalls musst du keine Angst haben dich anderen gegenüber zu öffnen. Du wirst definitiv nicht davon sterben.
Und für die anderen ist das schließlich viel gefährlicher. Es ist ein Test, wie sie reagieren werden. Und wenn du es als unangenehm empfindest, sind sie es nicht wert, dich so gut zu kennen. Wieder was gelernt, weiter geht es mit dem Leben. Da hinten ist gleich schon die nächste Person, die du eigentlich noch näher kennenlernen willst.
Beweise Mut und öffne dich selbst. Wie die anderen reagieren werden ist eine geniale Möglichkeit eine Menge über sie zu lernen.
Zu versuchen Leute besser kennen zu lernen ist also eine Win-Win-Situation. Auch sie lernen dich gleichzeitig besser kennen!
Kannst du deine Mitmenschen noch besser kennenlernen?
Definitiv. Worauf wartest du also noch?
Julian