Erkenntnisse, wie man besser leben kann, tatsächlich in sein Leben zu integrieren ist gar nicht so einfach. Es gibt so viele wissenschaftliche Erkenntnisse mit denen du dein eigenes Leben ungemein besser machen könntest, aber es kommen einfach 2 Probleme dazwischen. Du würdest es natürlich in dein Leben integrieren, wenn da nicht … wäre.
Generell trifft das leider auf die meisten Menschen zu. So viele Erkenntnisse, wie man sein Leben besser machen kann, und doch nur so wenige, die das tatsächlich auch umsetzen. Warum?
Zum einen, weil sie nichts davon wissen. Dagegen kann man nur eines machen: Aktiv auf die Suche nach Informationen gehen, wie man sein Leben verbessern kann. Aber wer macht das schon? – du, hoffentlich, ab sofort.
Aber auch die Sachen, von denen man weiß, schaffen es letztendlich trotzdem nicht in unser Leben. Wieso passiert das? Wieso wissen wir von diesen Möglichkeiten unser Leben zu verändern und besser zu machen, ändern unser Leben aber trotzdem nicht. Wiese ist es so schwer diese Sachen auch in unser Leben zu integrieren.
Ich meine, es liegt an der mentalen Anstrengung, mit der das Verbunden ist. Man macht sich einfach nicht die Arbeit, die ich im folgenden beschreiben werde, mit der man es tatsächlich in seinem Leben verankern würde. Und wenn man die Sachen nicht lebt, die man gelernt hat, verblassen sie mit der Zeit wieder.
Wenn du dein Wissen nicht sofort anwendest, ist es schon zu spät. Es landet dann ziemlich schnell auf dem Erinnerungslevel, wo du es nicht bewusst abrufen kannst, wenn du es brauchst, sondern es nur noch wiedererkennst, wenn du es woanders hörst. Ach das wusste ich doch schon – Aber warum ist es immer noch nicht Teil deines Lebens?
Sachen tatsächlich in dein Leben integrieren
Es gibt nur einen Weg, wie du das tatsächlich schaffen kannst. Und wenn du den bisherigen Text aufmerksam gelesen hast, müsstest du auch schon wissen, worauf das hinausläuft:
Du musst, sobald du von einer Erkenntnis hörst/liest/…, sofort mit dem Überlegen beginnen, wie du das in dein Leben integrieren wirst. Wenn du zu lange wartest, ist es zu spät. Dann wirst du es nicht mehr in dein Leben integrieren, bis du das nächste mal davon hörst. Dann hast du die nächste Chance:
An welchen Stellen in deinem Leben kannst du diese Erkenntnis anwenden? In welchen Situationen wirst du dich in Zukunft anders verhalten und wie genau? Wie kannst du diese Erkenntnis zu einer täglichen Gewohnheit machen, um sie komplett auszuschöpfen?
Mit solchen Fragen beginnt es. Und sobald du Gelegenheiten identifiziert hast, kannst du einen der folgenden Tricks anwenden:
Wenn-Dann-Regeln aufstellen
Diese Technik ist für bestimmte Situationen, in denen du dich anders verhalten willst. Sobald du eine entsprechende Situation identifiziert hast, kannst du sie anwenden.
Es geht ziemlich einfach. Formuliere die Veränderung in deinem Verhalten einfach als Wenn-Dann-Regel. Wenn ich das nächste mal gefragt werde, was mein Job ist, dann antworte ich Schriftsteller. Wenn Person XY das nächste mal Essen für mich kocht, dann bedanke ich mich herzlich und helfe auch beim Aufräumen mit. Sobald (Wenn) ich in diese Situation komme, werde ich das und das machen.
Was auch immer es letztendlich ist. Mit der Wenn-Dann-Formulierung wird das Verhalten in deinem Kopf mit der Situation verknüpft. So wird es dir viel leichter fallen, dich in der entsprechenden Situation an dieses Vorhaben zu erinnern. Sie wird ja vermutlich nicht jetzt gleich stattfinden, sondern irgendwann in der Zukunft, wenn du deine aktuellen Gedanken schon lange vergessen hast.
Aber eine Sache ist dabei sehr wichtig: Du musst darauf vertrauen, dass diese in der Vergangenheit gefällte Entscheidung richtig war. Sobald du in die Situation kommst, musst du das neue Verhalten tatsächlich ausführen. Wenn du dann aber wieder lange überlegst, ob du das jetzt wirklich machen solltest, wirst du automatisch wieder zum alten Verhalten zurückfallen. Nur wenn du dich tatsächlich ohne Hinterfragen daran hältst, wirst du dein Verhalten auch ändern können.
Was soll dir schon passieren? Du wirst es bestimmt überleben.
Und wenn du dir sorgen machst, ob es tatsächlich klappen wird, kannst du noch folgenden Trick anwenden:
mentale Simulationen
Simuliere möglichst viele Variationen der Situation in deinem Kopf und führe dabei die tatsächliche Handlung durch. Deinem Gehirn ist egal, ob du tatsächlich in dieser Situation bist oder sie dir nur einbildest. Es wird im Laufe der Zeit lernen, wie es sich verhalten soll. Je mehr verschiedenen Abwandlungen du also durchspielst, desto fester wird das Verhalten in deinem Kopf integriert.
Mit diesen Vorbereitungen, solltest du, wenn du das nächste Mal in dieser Situation bist, tatsächlich die neue Verhaltensweise durchführen. Das ist aber nur der erste Schritt. Danach geht es noch viel weiter:
das letztendliche Ziel
Die Wenn-Dann-Regel ist nur eine Übergangslösung. Letztendlich musst du das neue Verhalten zu einer Gewohnheit machen, damit es dauerhaft bestehen bleibt.
Dabei wird das Wenn aus der Regel zum Auslöser der Gewohnheit und das Dann zu ihrer Routine.
Das war aber nur der einfache Teil. Jetzt musst du noch eine Belohnung finden, die du verlässlicher weise immer erhältst, wenn du erfolgreich die Routine durchführst. Und nur dann. So lernt dein Gehirn irgendwann schon beim wahrnehmen des Auslösers die Belohnung zu erwarten. Fertig ist die neue Gewohnheit.
Aber was nimmt man jetzt als Belohnung?
Das wird von Situation zu Situation anders sein, aber wenn du wirklich nichts anderes findest, kannst du immer noch das Erfolgsgefühl zur Hand nehmen, das dich beim erfolgreichen halten an die neue Routine überkommt. Hier besteht aber nun mal die Gefahr, dass es mit der Zeit abflaut und die Gewohnheit wieder verschwinden wird. Etwas anderes, verlässlicheres wäre also eindeutig besser.
Gewohnheiten bilden oder überschreiben
Diese Technik ist vor allem angebracht, wenn du bestimmte Verhaltensweisen jeden Tag ausführen willst. Du willst Meditation in dein Leben integrieren? Mach es zu deiner Gewohnheit dich direkt nach dem Aufstehen für 10 Minuten darin zu üben.
Aber wie erschafft man diese Gewohnheit?
Zuerst musst du einen Auslöser – in diesem Fall zum Beispiel das Klingeln des Weckers – und eine Belohnung – zum Beispiel das Gefühl von Klarheit im Kopf, das du nach dem Meditieren verspüren wirst – finden. Ohne, kannst du keine Gewohnheit aufbauen. Sobald du es aber hast, kannst du beginnen die Routine einzuüben.
Die nächsten paar Tage zwingst du dich dazu, sobald der Wecker klingelt aufzustehen, einen 10 Minuten Timer zu stellen und dich zu deinem Meditationsstuhl zu begeben. Jetzt musst du nur noch versuchen möglichst wenig zu denken und dich stattdessen zum Beispiel komplett auf deinen Atem zu konzentrieren, bis der Wecker klingelt. Und dann beginnst du deinen Tag richtig – mit einer extra Dosis Klarheit im Kopf.
Die ersten paar Male wird es dir schwerer fallen. Aber mit der Zeit wird es immer einfacher werden. Beschleunigen kannst du den Prozess der Gewohnheitsbildung, indem du dir schon beim Klingeln des Weckers (Auslöser) die Belohnung vorstellst, die du für die Routine bekommst. So kann dein Gehirn viel schneller das Verlangen erlernen, das die Gewohnheit letztendlich antreiben wird.
Mehr Informationen, wie du alte Gewohnheiten überschreiben kannst, gibt es hier.
Jetzt bist du gewappnet und kannst in Zukunft all die Erkenntnisse, denen du begegnest, erfolgreich in dein Leben integrieren. Beginne am besten jetzt gleich:
Wenn du das nächste Mal etwas hörst, das du in dein Leben integrieren willst, Dann wirst du dir sofort Gedanken machen, wie du das tatsächlich angehen willst und schon mal Wenn-Dann-Regeln aufstellen.