Gute Bücher finden ist keine triviale Aufgabe, aber mit dem richtigen Ansatz gar nicht so schwierig.
Das Problem, das als erstes auftauchen wird, ist jedem klar, der das schon mal versucht hat. Du kannst nicht, wenn du das Buch von außen anschaust, beurteilen, wie gut es innen drin geschrieben ist. Und um innen rein zu schauen, musst du es oft kaufen. Eine Ausnahme wären Bibliotheken. Dort kannst du in das Buch hineinschauen, bevor du es ausleihst. Aber der Zeitaufwand ist immer noch zu groß. Du kannst nicht jedes Buch einer Bibliothek anfangen, um die besonders gut geschriebenen zu finden. Du würdest vermutlich eine andere Taktik anwenden: das Bibliothekspersonal fragen, welche Bücher sie besonders empfehlen können. Vielleicht hast du ja Glück und sie können dir im Genre deines Interesses weiterhelfen.
Vielleicht sollten wir aber erst mal darüber reden, was eigentlich ein gutes Buch ausmacht. In meinen Augen ist es zuallererst einmal gut geschrieben. Es macht Spaß es zu lesen, egal ob man sich für das Thema interessiert oder nicht. Man kann es vielleicht sogar gar nicht mehr weglegen, so sehr ist man daran interessiert jetzt gleich zu erfahren, was noch alles daran steht. Weiterhin sollte die das Buch neues Wissen vermitteln. Man kann natürlich unglaubliche viele Daten in ein Buch packen, die bisher nur wenige zu Gesicht bekommen haben. Aber darum geht es hier nicht. Wie viele Zusammenhänge werden erklärt. Wie umfassend sind die Verknüpfungen, die gezogen werden. Ein gutes Buch erkennst du daran, dass dir nach dem Lesen der Kopf raucht. Dass dein geistiger Horizont erweitert wurde. Dass du das Gefühl hast, dass während dem Lesen dein IQ gewachsen ist.
Wer solche Bücher bisher noch nicht angefasst hat, hat eindeutig etwas verpasst. Ein Grund mehr, danach auf die Suche zu gehen!
gute Bücher finden
Wir haben eben besprochen, wie es nicht geht: alle Bücher in einer Bibliothek anfangen, um die besonders guten Herauszufinden. Dafür hat niemand Zeit, außerdem ist ja nicht garantiert, dass die Bibliothek die besonders guten Bücher überhaupt hat, bzw. sie nicht gerade ausgeliehen sind.
Wir sind ja auch schon auf einen Weg gestoßen, wie man diesen Prozess ein wenig abkürzen kann: Das Bibliothekspersonal nach guten Büchern fragen. Und wenn du Glück hast, kennen sie sich sogar im Bereich deines Interesses aus. Vielleicht auch nicht. Dann stehst du wieder am Anfang. Was dann? Einfach wildfremde Leute ansprechen, die sich zufällig in deiner Abteilung befinden, was sie empfehlen würden? Zumindest mal ein Anfang. Aber wer weiß, wie gut die sich mit Büchern auskennen.
Aber wie gesagt, ein Anfang.
Bücherempfehlungen
Meine empfohlene Strategie geht noch ein bisschen weiter. Es geht darum, Bücherempfehlungen geradezu zu horten. Du kennst jemanden, der zumindest gelegentlich Bücher liest? Frag ihn nach Empfehlungen. Du hast einen Internetanschluss? Frage es nach dem besten Buch aller Zeiten bezüglich des Themas, das dich interessiert. Du hast gute Bücher in deinem Schrank stehen? Sehr oft nennen sie am Ende einer Liste empfohlener Bücher. Auch das kann eine sehr wichtige Ressource sein.
Sammle alle Bücherempfehlungen, die du bekommen kannst. Freunde, Familie, wildfremde Personen. Je mehr, desto besser. Auch wenn natürlich Empfehlungen von Personen, denen du vertraust, höher einzuschätzen sind. Das muss aber nicht bedeuten, dass du sie persönlich kennst. Bill Gates veröffentlicht zum Beispiel jedes Jahr eine Liste mit 50 Büchern, die er dieses Jahr besonders empfehlen kann. Auch das kann in deine Überlegungen einfließen.
Der zweite Schritt ist jetzt ganz einfach. Das schwierige war das Daten-Sammeln. Jetzt musst du nur noch nach Überschneidungen suchen. Bücher, die besonders oft empfohlen wurden, sind vermutlich besonders lesenswert.
Schon hast du deutlich bessere Informationen über die Qualität eines Buches, als damals, als du nur die Rückseite oder vielleicht die ersten paar Seiten gelesen hast. Immerhin ist es so gut, dass Leute es freiwillig weiterempfehlen. Das macht man nicht mit schlechten Büchern. Dein Ruf steht immerhin auf dem Spiel, wenn du jemandem einen totalen Reinfall empfiehlst.
weitere Kriterien
Suche das Buch auf Amazon. Dort bekommst du gleich noch weitere Buchempfehlungen. Bücher, die andere auch noch gekauft haben, als sie dieses besorgt haben. Denk dran: Du bist nicht der erste auf der Suche nach guten Büchern. Diese Informationen, die du hier von Amazon geschenkt bekommst, sind genauso wichtige Buchempfehlungen, wie die anderen oben. Schau dir die Bücher zumindest mal an. Interessiert dich das Thema? Das kann auch nicht so tolles Schreiben ausgleichen. Ist es das Risiko wert? Wer weiß. Lies eben zuerst mal die Bücher, für die du dich sicher entschieden hast. Am besten mindestens 1 pro Woche. Wer so viel liest, für den lohnt sich auch der Aufwand des gute Bücher Suchens.
Weiterhin ist auch ein Bestseller-Status ein Indikator für die Qualität eines Buches. Viele Leute haben es gelesen, weil sie es von anderen empfohlen bekommen haben, und empfehlen es weiter, sodass noch mehr Leute das Buch lesen. Gute Bücher verkaufen sich selbst automatisch immer weiter. Das ist also ein Anzeichen, aber noch nicht alles.
Außerdem sind auch immer Autoren zu empfehlen, die geradezu als „Wiederholungstäter“ zu bezeichnen sind. Jedes neue Buch, das sie herausbringen, ist besser als die Vorherigen. Was eine beeindruckende Leistung darstellt, weil auch die vorherigen Phänomenal waren. Gleichzeitig ist es aber auch verständlich. Zum einen wird natürlich jeder immer besser, wenn er etwas wieder und wieder macht. Zum anderen haben sie ja sowohl einen Ruf zu verlieren, wenn sie kein gutes Buch schreiben, als auch die Fähigkeit dazu tatsächlich ein gutes Buch zu schreiben. Das haben sie ja schon ausreichend bewiesen.
das Thema
Kommen wir zu einem letzten wichtigen Punkt. Natürlich kannst du gute Bücher zu irgendeinem Thema lesen. Wenn sie wirklich gut sind, interessierst du dich danach automatisch dafür.
Und Interesse ist etwas ziemlich wichtiges. Am besten, du hast sie schon, bevor du das Buch aufschlägst. Je interessierter du an dem Thema bist, desto intensiver wirst du das Buch lesen, desto aktiver wirst du mitdenken, desto mehr wirst du daraus mitnehmen. Und das ist doch letztendlich das Ziel beim Bücherlesen: etwas daraus lernen.
Suche dir also gute Bücher, die dich interessieren. Verschlinge sie. Lerne so viel wie möglich daraus. Integriere das in dein Leben.
Und empfehle das Buch dann weiter, wenn es dir gefallen hat. Nach dir kommen noch mehr, die auf der Suche nach guten Büchern sind.