Man muss jedes Buch ein bisschen anders Lesen

Ist das nicht ein wenig übertrieben? fragst du dich vielleicht. Lesen funktioniert doch immer gleich, wie kann man da einen Unterschied machen? fragt vielleicht jemand anderes. Nun ja. Denk doch mal an all die Bücher, die dir nicht gefallen haben. Warum haben sie dir nicht gefallen? Sie waren wohl einfach nicht dein Lieblingsgenre. Zu viel Romantik, zu wenig Spannung, keine epische Geschichte, viel zu realistische Figuren, was auch immer. Du hast eine Lesegewohnheit und der hat es nicht entsprochen. Aber sogar die Bücher, die du „magst“, gefallen dir an unterschiedlichen Tagen zu unterschiedlichen Zeiten verschieden gut. Woran liegt das jetzt wieder? Es hat alles mit meiner These zu tun: Man muss jedes Buch ein bisschen anders Lesen.

Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Zu jedem Buch gehört eine optimale Geisteshaltung, in der man das meiste daraus mitnehmen kann, in der man am tiefsten in die Geschichte eintauchen kann. Diese Geisteshaltung ist für jedes Buch ein bisschen anders. Und du hast natürlich auch eine innere Einstellung, während du ein Buch liest. Das kannst du nicht ändern, du kannst nur die Einstellung ändern.

Genau das machen aber nur die wenigsten bewusst. Anstatt Kontrolle über ihre innere Einstellung zu all den Dingen, denen sie in der Welt begegnen, zu haben, hat diese innere Einstellung die Kontrolle über sie. Warum? Ganz einfach: Deine Einstellung bestimmt, wie du Sinneseindrücke interpretierst. Sie bestimmt dadurch also, wie du über die Welt fühlst, auf welche Weise du deine Erlebnisse erklärst. Eigentlich bestimmt sie deine ganze Realität.

Die wenigsten verändern also bewusst etwas an ihrer Einstellung. Sie ist lediglich das Produkt aus der Erziehung und allen Erlebnissen der einzelnen Person. Vielleicht ist sie sogar durch ihre DNA in gewissen Richtungen vorprogrammiert. Aber selbst das kann überschrieben werden. Unser Gehirn ist unglaublich flexibel. Da hat DNA wenn überhaupt nur ein winziges bisschen mitzureden.

Wenn du dich einfach treiben lässt, hast du aktuell ehrlich gesagt auch nicht all zu viel mitzureden. Deine Geisteshaltung folgt dann direkt aus den eben genannten Aspekten, deiner Vergangenheit eben. Aber du musst dich nicht von den Ereignissen deiner Vergangenheit bestimmen lassen. Du hast ein Bewusstsein, du kannst einen anderen Weg wählen!

Du kannst dich dafür entscheiden eine andere Geisteshaltung einzunehmen. Ich warne dich am besten jetzt schon mal vor: Das ist viel Arbeit. Das erfordert proaktives Handeln, was das eindeutige Gegenteil von allem ist, was du bisher in dieser Richtung gemacht hast. Es ist wirklich anstrengend, aber auch ganz klar machbar.

Eine simple Technik ist zum Beispiel den ganzen Tag über seine Aufmerksamkeit ganz bewusst auf Details zu lenken, die man in Zukunft öfter wahrnehmen möchte. Zum Beispiel, indem man Murmeln oder andere Markierungen von einer Hosentasche in die andere befördert und sich am Abend zurück-erinnert für welches Erlebnis, für welche Beobachtung das geschehen ist. So kann man Dankbarkeit trainieren oder ein Auge für die natürliche Schönheit der Welt.

Beim Lesen von Büchern ist aber noch etwas ganz anderes wichtig. Immerhin muss man jedes Buch ein bisschen anders lesen. Du kannst dir nicht wochenlang eine neue Geisteshaltung antrainieren, nur weil du ein neues Buch lesen möchtest. Das wäre nun wirklich etwas zu viel Aufwand.

Vielmehr ist Offenheit zu empfehlen. Wenn man all seine Erwartungen fallen lässt und etwas erst mal auf sich wirken lässt, dauert das ganze vielleicht etwas länger, aber dafür bekommt man dann umso mehr dafür. Offenheit ist der Schlüssel zu den meisten Dingen, die dir aktuell verschlossen bleiben, weil du mit der falschen Einstellung herangehst. Und glaub mir, das sind eine ganze Menge.

Offenheit beim Bücher lesen, erlaubt dir dann deine Erwartungen abzulegen, wie ein Buch aufgebaut sein muss, auf welche Details es wert legen sollte, welche Emotionen es im Leser weckt, und zahlreiche andere Unterschiede, die dir vielleicht sehr ungewöhnlich erscheinen. Du kannst das Buch auf dich wirken lassen ohne davon aufgehalten zu werden, wie Bücher in deiner Erfahrung bisher funktioniert haben. Normalerweise ist das nämlich alles, was dich davon abhält ein eigentlich gutes Buch zu genießen: Deine Lesegewohnheit. Du bist einfach daran gewöhnt eine bestimmte Sorte Bücher zu lesen, alles andere kannst du vielleicht erst nicht nachvollziehen.

Offenheit gibt dir dann also die Augen eines Kindes, mit denen du jedes Buch, jedes Kunstwerk neu erfahren kannst ohne von vorherigen beeinträchtigt zu werden. Durch Offenheit findest du ganz schnell zu der Erwartungshaltung, die für das spezielle Buch, das du gerade in der Hand hast, relevant ist. Du lässt dich nicht auf die Standarderwartungshaltung einschränken, sondern kannst so auch neue Genres für dich entdecken.

Zu Anfang bist du vielleicht nicht so ganz überzeugt und ich will dich auch sicherlich nicht dazu zwingen nie wieder ein Buch aus der Hand zu legen, von dem du nicht so ganz überzeugt bist. Aber du kannst so eine viel größere Bandbreite von Erfahrungen machen. Dinge Lernen, von denen du vorher noch nicht einmal gehört hast. Andere verstehen, die einen anderen Büchergeschmack haben als du: Auch sie haben einfach irgendwo angefangen und sich dann daran gewöhnt.

Du kannst deine eigenen Grenzen überschreiten. Das alleine ist doch schon ziemlich cool.

Aber viel wichtiger: Bücher sind absolut bewundernswert. In ihnen steckt so viel Weisheit, so viel von den Erlebnissen anderer Menschen. Willst du dir wirklich 99.9% davon entgehen lassen, nur weil du zu fixiert auf deine aktuellen Lesegewohnheiten bist?

Bücher sind eine ganz andere Welt. Je mehr verschiedene Bücher du liest, desto mehr erkennst du die Vielfältigkeit ihrer Gestalt. Desto mehr verschiedene Genres kannst du aus deiner eigenen Erfahrung beschreiben. Desto besser verstehst du, was ein gutes Buch ausmacht.

Das ist ein Pfad, der es wert ist gegangen zu werden. Und so viel Zeit erfordert das auch gar nicht. Schaffst du es, in deinem Leben genug Freiraum zu finden, um alle 2 Wochen ein Buch fertigzustellen? Das sind (natürlich je nach Buch und deiner Lesegeschwindigkeit) weniger als 30 Minuten pro Tag. Es gibt bestimmt zahlreiche Aktivitäten, die du stattdessen einfach nicht machen könntest.

Nun ja, das ist wohl dir selbst überlassen. Möchtest du die faszinierende Welt der Bücher erkunden, oder bist du noch zu geschädigt von Lektüren, auf die du dich in der Vergangenheit nicht einlassen konntest? Bücher lesen erfordert Offenheit. Nur so kannst du jedem einzelnen Exemplar gerecht werden. Immerhin muss man jedes Buch ein bisschen anders Lesen!

Bücher lesen erfordert Offenheit

Hattest du schon mal ein Buch in der Hand, das du nicht mochtest? Eins dessen Aussage du für absoluten Schwachsinn gehalten hast? Sicherlich hast du es dann beiseite gelegt und dich anderen Büchern zugewandt, die mehr deinen Überzeugungen entsprechen. Daran ist ja auch erst mal nichts falsch. Niemand wird dich dazu zwingen ein Buch zu lesen. Aber vielleicht solltest du es trotzdem mal versuchen. Aus den Perspektiven, die sich von unserer eigenen Unterscheiden kann man viel mehr lernen, als wenn man sich ständig nur dieser kleinen Blase der Menschen aufhält, die mit einem selbst einer Meinung sind. Genauer gesagt, kann man nur so etwas lernen.

Aber plötzlich wird lernen gefährlich. Wenn du, um zu lernen, mit neuen Ideen interagieren musst, werden dadurch eventuell deine aktuellen Überzeugungen verändert. Willst du das wirklich riskieren? Das ist es doch, was dir aktuell Halt gibt. Du hast sie doch bisher fleißig verteidigt und siehst sie ständig in deiner Umwelt bestätigt.

Vielleicht liegt das aber auch daran, dass unser Gehirn ungemein gut darin ist, widersprüchliche Informationen unter den Tisch fallen zu lassen. Es erfindet eine Geschichte über die Welt, die diese möglichst gut beschreiben soll. Sobald man etwas gefunden hat, was in neuen Situationen trotzdem nur ein paar Sekunden braucht, redet man sich das als die Wahrheit ein. Man sieht es in manchen Dingen bestätigt. Übersieht einfach alles andere. Das Gehirn strebt danach eine Illusion der Kontinuität aufrecht zu erhalten. Dir einzubilden, dass du in einer Welt lebst, die du verstehst.

Aber gleichzeitig wird das natürlich niemals der Fall sein. Reifere Menschen wissen das und versuchen sich möglichst lange zurück zu halten, bevor sie beginnen Erklärungen zu formulieren. Je länger man beobachtet, desto größer ist der Teil der Realität, den man wahrgenommen hat, den man in Zukunft wahrnehmen wird. Aber auch da kann man offen bleiben. Solange man nicht völlig von seiner Interpretation überzeugt ist, kann man auch die übrigen Fakten bemerken und seine Interpretation der Realität, sein inneres Abbild überarbeiten. Das ist wichtig für persönlichen Wachstum.

Wie schafft man das, offen sein gegenüber neuen Fakten und Perspektiven? Das wichtigste ist, sich mit Veränderung anzufreunden. Veränderung macht vielen Angst. Aber Veränderung ist wichtig und gut. Sie bringt uns voran im Leben. Sie ist sogar eine Naturgewalt. Wenn wir uns gegen Veränderung sträuben, dann sucht sie sich einen anderen Weg. Irgendwas wird sich immer verändern und wenn wir das nicht mitgestalten ist es eben etwas anderes, zufälliges. Vermutlich ein Schritt rückwärts. Willst du das wirklich? Wenn du nicht vorwärts gehst, gehst du rückwärts. Überlege es dir genau!

Wenn du Offenheit gegenüber Veränderung lernen willst, ist es vermutlich sehr hilfreich einen unveränderlichen Kern tief in dir drin zu finden. Dabei geht es dann nicht mehr um Überzeugungen über die Außenwelt. Die kann man nicht festsetzen ohne zum Fundamentalisten zu werden. Sie werden sicherlich im Laufe deines Lebens noch sehr oft überarbeitet werden. Es geht sogar nicht mal um deine Werte, auch wenn sie schon ziemlich nah an unserem Ziel sind. Es geht um deine Mission. Das was du dir selbst versprichst, wonach du jeden Tag streben wirst, was du in deinem Leben erreichen wirst. Das kann deinen unveränderlichen Kern, deinen Mittelpunkt bilden. Sobald du es kennst, kannst du dein Leben daran ausrichten, anstatt dich an völlig zufällig gewählten Überzeugungen über die Welt festzuhalten.

Sobald du einen festen Kern hast, kannst du deine Überzeugungen loslassen. Dann kannst du dich sicher fühlen, ohne auf die Korrektheit deines aktuellen Weltbildes zu bestehen. Dann bist du offen für neues, besseres. Freust du dich schon?

Dann bist du bereit die wichtigen Bücher in deinem Leben zu lesen. Du weißt schon, die vom Anfang, die, die du vorhin beiseite gelegt hast. Du kannst sie öffnen und versuchen ihre Perspektive zu verstehen. Du musst ihr ja nicht zustimmen, aber du solltest die Chance nutzen: Hier hat jemand sein eigenes Weltbild für dich aufgeschrieben. Wenn du es verstehst, erhältst du eine zusätzliche Farbe in der du die Welt sehen kannst. Das sollte eigentlich dein oberstes Ziel sein: Die Welt immer besser verstehen, indem du immer mehr Perspektiven verstehst.

Bemerke den wichtigen Unterschied: Du musst einer Aussage nicht zustimmen, um zu versuchen sie zu verstehen. Du musst dich lediglich in den Autor hineinversetzen, seine Perspektive einnehmen und die Welt durch seine Augen sehen. Weisheit kann man in der Zahl der Perspektiven messen, die jemandem zur Verfügung stehen. Wie viele Perspektiven hast du schon gesammelt? Von wie vielen Blickrichtungen, in wie vielen Farben kannst du die Welt sehen?

Das ist der Sinn eines Buches: Dir eine neue Perspektive auf die Welt gewähren. Aber bevor du es lesen kannst, musst du erst mal offen sein für das, was es dir zu sagen hat. Vielleicht wirst du dadurch auch ein bisschen beeinflusst. Aber keine Sorge, das ist wichtig, das ist gut. Du hast ja immer noch deinen unveränderlichen Kern. Wenn sich etwas verändert, du beeinflusst wirst, dann weil du ein besseres Bild für die Welt erlangt hast, weil deine neue Perspektive noch näher an der Wahrheit ist. Und wer sagt dazu schon nein?

Also, um es zusammenzufassen: Um Bücher wirklich zu lesen, brauchst du Offenheit. Nur dadurch kannst du die Perspektiven wahrnehmen, kennenlernen, vielleicht sogar verstehen, die sich von deiner eigenen unterscheiden. Sicherlich wirst du dadurch auch gelegentlich beeinflusst. Aber das ist gut. Dadurch kommst du näher an die Wahrheit. Und noch etwas passiert: Du beginnst eine Sammlung von Perspektiven aufzubauen, durch die du die Welt betrachten kannst. Du musst ihnen ja nicht zustimmen, aber du kannst sie nutzen. Und für jede weitere Richtung, aus der du etwas betrachtest, lernst du etwas wichtiges dazu. Das solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen.

Also welche Bücher hast du in der Vergangenheit beiseite gelegt, weil sie zu wenig mit deinem Weltbild übereingestimmt haben? Ich sage nicht, dass du sie jetzt lesen musst. Aber ich sage, dass es lehrreich sein könnte. Vielleicht ist es ja ein ziemlich gutes Buch. Willst du dir das entgehen lassen?
Nun ja, das ist dir überlassen.

Vielleicht hat dich dieser Text ja überzeugt, wie viel mehr der Welt dir offen stehen kann, wenn du bereit bist dich selbst zu öffnen. Traue dich!

Der Reiz von erfundenen Geschichten

Insbesondere wenn sie in Buchform verpackt sind, kann ich mich in letzter Zeit kaum dem Reiz von erfundenen Geschichten entziehen. Die letzten 8 Monate oder so, habe ich praktisch nur Sachbücher zu den verschiedensten, ziemlich spannenden Themen gelesen. (Denk nur die ganzen Buchempfehlungen auf diesem Blog.)
Aber vor zwei Wochen habe ich dann mal wieder eine Geschichte in die Hand genommen und wurde sozusagen mitgerissen. Ich habe sogar meinen Schlaf kompromittiert, um das Buch möglichst schnell fertig zu lesen. Anstatt mir mit dem Buch drei Tage Zeit zu lassen, hab ich in dieser Nacht einfach 4h weniger geschlafen. Und am nächsten Tag auch. Und danach nochmal. (Es gab noch 2 Folgebände.) Dann war glücklicherweise erst mal Pause: kein weiteres Buch direkt verfügbar, aber das Verlangen nach den (existierenden) Fortsetzungen war groß. Jetzt zwei Wochen später habe ich zwar die Fortsetzungen gefunden, aber der ungesunde Lesedrang hat glücklicherweise etwas nachgelassen. Ich kann mir jetzt glücklicherweise auch wieder genug Zeit zum schlafen nehmen, das Buch wird schließlich nicht weglaufen.

Woran die erste Reaktion wohl lag? Ich vermute, dass ich zu lange „gefastet“ habe. Eine gesunde Mischung von Sachbüchern und Geschichten ist sicherlich besser geeignet, um gleichzeitig dem Reiz von erfundenen Geschichten zu folgen und etwas neues zu lernen. Aber was genau ist jetzt überhaupt dieser Reiz? Was macht Geschichten lesenswert, wo sie doch dem Leser auf den ersten Blick gar nichts neues beibringen?

Der Reiz von erfundenen Geschichten

Je besser die Geschichte geschrieben ist, desto leichter kann man in die beschriebene Welt abtauchen, sich mit den darin dargestellten Personen identifizieren. Und umso mehr man abtaucht, umso mehr man sich mit den Personen identifiziert, desto stärker fühlt man auch mit. Man sorgt sich um die Personen, man verspürt Angst wenn sie in Gefahr sind und Freude wenn ihnen Glück widerfährt. Gleichzeitig kann man sich vielleicht sogar über den Humor des Autors belustigen. Richtig gute Geschichten erwecken also im Leser eine Menge Gefühle – kein Wunder, dass man immer weiter lesen möchte: Man fühlt (sich dabei lebendig). Und das Spektrum und die Stärke der erweckten Emotionen sind oft breiter und größer als alles, was man in seinem eigenen Leben die meiste Zeit erlebt. (Sicherlich wenn man gerade Zeit zum Lesen findet.) Allein das ist also oft schon Grund genug zum Bücherlesen, aber der Reiz von erfundenen Geschichten geht noch viel weiter.

Darüber hinaus können diese Personen, die man inzwischen so gern hat, hervorragend als Vorbilder herangezogen werden. Man muss sich niemanden in der echten Welt suchen und hat meistens sogar Zugriff auf ihre Gedanken, versteht also gleich auch die Intentionen hinter ihren Gedanken. Außerdem sind die meisten Charaktere ja schon cool. Man will so sein wie sie, zumindest in den ersten paar Gedanken. Später findet man dann meist schon noch ein paar Unterschiede, die einem wichtig sind, aber das spielt hier erst mal keine Rolle. Viel wichtiger ist, dass diese Charaktere tatsächlich schaffen Rollen von Vorbildern in uns einzunehmen. Jeder hat Vorbilder und was gibt es für einen besseren Weg als sich diese Vorbilder in Büchern zu suchen? Sie können nicht weglaufen, die meisten Autoren erschaffen noch ein paar Folgebände, wo man sie noch näher kennenlernen kann, und oft verkörpern sie sowieso schon Eigenschaften, die der Autor für erstrebenswert hält. (Zumindest in den Büchern, die ich gerne lese. Anderweitige Verhaltensweisen werden dagegen deutlich verpönt.) Ist das für dich schon Grund genug auch selbst gelegentlich einen Roman zu lesen?

für Schriftsteller

… und andere Kreative gibt es sogar noch weitere wichtige Punkte, die ich unbedingt nennen möchte. Zum einen kann eine solche Geschichte deine eigene Kreativität unglaublich antreiben. Eine Geschichte ist angefüllt mit unzähligen Ideen, alle auf engstem Raum. Sobald man sich dessen bewusst ist, kann man sie bemerken und auf andere Bereiche übertragen, wo sie plötzlich zu deinen eigenen werden und vielleicht sogar ebenso gut oder noch besser sind. Gegen Ideen habe zumindest ich nie etwas einzuwenden und Geschichten sind in dieser Hinsicht eindeutig eine wahre Goldgrube.

Außerdem kann man sich beim Schreiben den Stil des Autors abschauen. Erkennen, welche Aspekte man mag, was man lieber selbst nicht so machen würde. Das hilft dabei den eigenen Stil immer weiter anzupassen und genau das zu schreiben, was man selbst am liebsten lesen würde. (Die beste Art zu schreiben.) Weiterhin gibt es da natürlich noch die ganzen Erzähltechniken, die der Autor benutzt, die aber in meinen Augen weit über Stil hinausgehen. Man könnte sie natürlich auch in theoretischem Unterricht erlernen, aber sie „in freier Wildbahn“ selbst zu entdecken und zu verstehen ist nochmal etwas ganz anderes. Man kann als Autor wirklich eine Menge von anderen Büchern lernen, die man persönlich ziemlich toll findet. Lass dir diese Gelegenheit also nicht entgehen! (Und falls du noch kein Autor bist, solltest du das natürlich schleunigst ändern. ;))

einen Mittelweg finden

Was mir jetzt klar geworden ist: ich möchte auch gelegentlich erfundene Geschichten lesen, sie sind einfach toll.
Gleichzeitig liegt mir aber auch etwas daran, jeden Tag etwas neues zu lernen, z.B. durch das Lesen in einem meiner unglaublich tollen Sachbücher. Und während man die eine Sache macht, kann man nichts anderes machen. Sicherlich ist das Lesen von zwei Büchern im selben Augenblick noch unmöglicher als andere Varianten von Multitasking. Wie immer muss man also abwägen: Wie möchte ich meine Zeit lieber verwenden? Ist mir Aktivität A wichtiger, oder doch eher B? Was sind meine Prioritäten?

Nur wenn man sich über solche Fragen klar wird, kann man ein einigermaßen entspanntes Leben führen. Vorher ist man nur viel zu sehr im Stress wegen all der Dinge, die man auch noch machen möchte, und all der wichtigen Dinge, die man immer noch nicht gemacht hat. Aber gleichzeitig ist es natürlich auch wichtig einen Mittelweg zu finden und gelegentlich auch dem Reiz von erfundenen Geschichten Folge tragen, selbst wenn man direktes Lernen noch höher einschätzt! Auch das ist schließlich wichtig, wie ich hoffentlich eben gezeigt habe.

Also ist es jetzt an der Zeit für deine eigene Entscheidung! Wie willst du deine eigene Lesezeit aufteilen? (Falls du denn regelmäßig liest, was ich sehr empfehle.) In meinen Augen kommt es auf die passende Mischung an: nicht zu wenig von beiden Seiten der Medaille. Aber du musst natürlich deinen eigenen Weg finden.

Worum geht es bei einer Buchempfehlung?

Seit etwa einem halben Jahr veröffentliche ich hier bereits jeden Donnerstag eine Buchempfehlung. Mein Ansatz hat sich mit der Zeit verändert, denn eine Frage will immer wieder beantwortet werden. Sie drängt sich geradezu in den Vordergrund, wenn man etwas öfter macht und daran interessiert ist es gut zu machen. Worum geht es eigentlich bei einer solchen Buchempfehlung? Was möchte ich damit erreichen?

Die Variante, wo man sich keine Gedanken dazu macht, sondern einfach irgendetwas schreibt, das sich auf das Buch bezieht, erfordert eindeutig weniger Denkaufwand. Das ist also schon mal ein großes Plus für diese Seite. Auf der anderen Seite steht allerdings der Wunsch nach Qualität. Sobald man etwas gut machen will, muss man sich überlegen, was gut in diesem Zusammenhang überhaupt bedeutet. Sobald man festgelegt hat, was man erreichen will, kann man seine Bemühungen in dieser Richtung ausrichten und das Erreichen dieses Ziels viel besser optimieren.

In diesem Fall ist das Ziel euch, die Leser, dazu zu inspirieren das empfohlene Buch auch mal in die Hand zu nehmen und etwas daraus zu lernen. Es geht mir nicht darum euch zu überreden. Es muss deine freie Entscheidung sein nach dem Buch zu greifen. Weiterhin kann ich nicht wirklich überprüfen wie groß die Wirkung einer solchen Empfehlung ist. Mir bleibt also nur eins übrig. Ich muss mir selbst überlegen, was mich dazu inspirieren würde ein Buch zu lesen und dann versuchen diesen Effekt für euch nachzustellen, sodass ihr es auch verspüren könnt. Und die Ergebnisse dieser Bemühungen habe ich hier zusammengetragen. Worum genau geht es also bei einer Buchempfehlung? Welche Aspekte sind wichtig, welche werden lieber weggelassen? Hier kommen meine (aktuellen) Antworten auf diese Fragen:

Worum geht es bei einer Buchempfehlung? weiterlesen

Wenn man beim Lesen Ideen hat

Es gibt ja verschiedene Gründe zum Bücherlesen. Wenn man zur Entspannung einen Roman liest, kann man natürlich auch Ideen haben, weil man endlich mal entspannt über sein Leben nachdenkt. (anstatt zu lesen :/) Diese sind bestimmt auch interessant und verdienen, wenn du denn Lust hast, auch die nachfolgend beschriebene Behandlung. Das ist allerdings nicht das Szenario, das mir vorschwebt, wenn ich davon spreche, dass man beim Lesen Ideen hat.

Wenn man beim Lesen Ideen hat weiterlesen

Kann man mehrere Bücher auf einmal lesen?

Mehrere Bücher gleichzeitig angefangen auf dem Nachttisch liegen zu haben ist eine weit verbreitete Sache. Das passiert einfach schnell, wenn man mehrere spannende Bücher in der Nähe hat und hat keine offensichtlichen Nachteile. Vielleicht braucht man auch einfach mal eine Pause von dem Buch, das man gerade liest, und greift deshalb zum nächsten. Aber ist das wirklich so simpel?

Als jemand der viel liest, komm ich gar nicht darum herum mich früher oder später mit diesem Problem auseinanderzusetzen. Und wie sich herausgestellt hat ist dieses Verhalten sehr praktisch, um das eigene Interesse am Lesen zu steigern. Auch wenn man gerade mal keine Lust auf das aktuelle Buch hat, kann man trotzdem bereitwillig Zeit ins Lesen investieren – man hat ja noch mehr Bücher. Weiterhin kann man sich auch in einem Buch fest-lesen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Niemand zwingt dich schließlich dazu das erste angefangene Buch zuerst fertig zu lesen, bevor du das nächste überhaupt in die Hand nimmst.

Allerdings zeigt das ganze auch leicht übersehbare Tücken. Das sind Dinge, die einem nur auffallen, wenn man einen besonderen Augenmerk auf die Aspekte des Lesens legt, die dadurch behindert werden. Manchmal ist das gar nicht so schlimm, in anderen Fällen macht man den Sinn des Bücherlesens an sich kaputt. Man muss also vorsichtig sein. Lerne diese Tücken kennen, sodass du ihnen ausweichen kannst, sobald du selbst mal zwei oder mehr angefangene Bücher zur selben Zeit auf deinem Nachttisch wiederfindest.

Mehrere Bücher gleichzeitig lesen

Diese Formulierung ist vielleicht etwas verwirrend. Es ist nicht gemeint, dass man sie gleichzeitig offen hat und gleichzeitig verschiedene Sätze in verschiedenen Büchern liest. Das ist schließlich unmöglich. Gemeint ist, dass sich mehrere Bücher in dem Stadium befinden, wo man angefangen hat sie zu lesen und bereits eine nicht vernachlässigbare Seitenzahl hinein-gelesen hat, sie allerdings noch nicht fertig-gelesen hat. Man „liest“ sie sozusagen gerade, auch wenn sie nur in der Ecke liegen. Von dieser Variante des Lesens, kann man gleichzeitig eine größere Menge Bücher horten und wie schon gesagt bietet das einige Vorteile.

Zum einen hast du viel mehr Motivation zum weiterlesen, da du eine größere Auswahl an Büchern zur Verfügung hast, aus denen du Auswählen kannst. Gleichzeitig musst du hier aber auch aufpassen, dass es nicht so weit kommt, dass du dich nicht mehr entscheiden kannst. Das wäre dann ein sehr ärgerlicher Nebeneffekt. Zum anderen muss man nicht damit warten ein neues Buch zu beginnen, bis man das vorherige fertig-gelesen hat. So kann man sich zwischenzeitlich über ein neues Thema informieren oder einfach das Buch weiterlesen, in dem man sich gerade aus Versehen fest-gelesen hat, als man es aufgeschlagen hat. Und solche Bücher sind doch am allerbesten zum lesen, oder?

Weiterhin könnte man so viel besser die Inhalte der verschiedenen Bücher verbinden und dadurch eine viel umfassendere Perspektive auf die beiden behandelten Felder erlangen. Das ist allerdings nur möglich, solange es sich bei diesen Büchern nicht um Geschichten handelt, sondern um eine mehr oder weniger wissenschaftliche Erklärung bestimmter Konzepte. Im Falle der Geschichten braucht man sich ehrlich gesagt überhaupt keine Sorgen über die gleich vorgestellten Probleme machen. Ihre Auswirkungen sind praktisch vernachlässigbar. Im zweiten Fall, also sobald man etwas aus dem Buch lernen möchte, muss man schon sehr viel vorsichtiger sein. Die einzige Ausnahme bilden Bücher, die nur eine lose Ansammlung mehrere Themen darstellen. (z.B. Schulbücher) Hier sollte man die einzelnen Themen so behandeln, wie es hier weiterhin für ganze Bücher empfohlen wird, was eigentlich kein Problem darstellen sollte.

das Problem

Neben den offensichtlichen Dingen wie einer längeren Zeit zwischen Beginn und Ende des Lesens eines Buches und Entscheidungsproblemen, welches man jetzt fortsetzen sollte, gibt es noch ein sehr schwerwiegendes Problem, das einige nervige Konsequenzen nach sich zieht. Es geht um folgendes:

Sobald man ein Buch liest, werden eine Menge Informationen in deinen Kopf geladen. Sie sammeln sich im Laufe des Lesens an und helfen dabei später die großen Zusammenhänge identifizieren zu können. Sie sind einfach grundsätzlich wichtig, um das Buch optimal durchsteigen zu können. Jedes mal, wenn du das Buch aus der Hand legst, versucht dein Gehirn logischerweise all diese Dinge für den nächsten Durchgang bereit zu legen. Trotzdem dauert es eine Weile, bis du, sobald du das Buch das nächste Mal zur Hand nimmst, wieder auf dem Stand bist, den du direkt vor dem Weglegen hattest. Das ist sozusagen die Ladezeit, die aus dem Kontextwechsel entsteht und je mehr du aus einem Buch lernen kannst, desto größer ist auch diese Menge an Informationen die geladen werden muss.

Wenn du jetzt mehrere Bücher gleichzeitig liest, bedeutet dass zum einen, dass dein Kopf mehrere, verschiedene Sets von Informationen aufbewahren muss, eine ungleich schwerere Aufgabe, vor allem, weil gar nicht sicher ist, wann du das nächste mal im ersten Buch weiterliest. Außerdem kann man nicht einfach jeden Tag ein Stückchen in allen Büchern lesen, außer man hat wirklich mehrere Stunden Zeit. Man braucht ja wegen des Kontextwechsels beim Öffnen eines anderen Buches erneut eine halbe Stunde, bevor es überhaupt Sinn ergibt, dass man das Buch überhaupt in die Hand genommen hat.

Das führt dann dazu, dass du entweder ein Buch komplett pausierst, bis du ein anderes, was du zwischendurch angefangen hast, fertig gelesen hast, was logischerweise für das Verständnis des ersten nicht gerade förderlich ist. Oder eben, dass man das Verständnis beider Bücher völlig verhindert, indem man ständig hin und her wechselt und so logischerweise nur noch die Oberflächlichen Informationen mitnehmen kann, die dann auch schnell wieder vergessen sind.

wichtige Strategien

Zum einen könnte man sich natürlich entscheiden nur ein Buch, aus dem man etwas lernen möchte, gleichzeitig anzufangen. Möglicherweise ist diese Option allerdings nicht in deinem Geschmack. Dann muss man sich allerdings klare Strategien überlegen, um die Probleme zu vermeiden, die ich eben beschrieben habe.

Zuallererst muss man unbedingt die Anzahl der Bücher beschränken, die gleichzeitig gelesen werden dürfen. Sagen wir mal drei. Sobald man dieses Limit erreicht hat, muss man erst mal eines von ihnen fertig lesen oder das Lesen erst mal abbrechen, bevor man zum nächsten greifen darf.

Außerdem ist es unglaublich wichtig, dass du pro Lese-Sitzung nur ein einziges Buch in die Hand nehmen darfst. Dadurch ist es fast schon so, als ob du nur ein aktives Buch hast, da du dich nicht selbst dadurch sabotieren kannst, dass du mehrere Bücher in schnellem Wechsel hintereinander ergreifst. Dieser Schutz ist also unglaublich wichtig. Aber selbst dann, wenn er tatsächlich integriert ist, ist das noch lange nicht mit dem zu vergleichen, was man aus einem Buch herausholen kann, wenn man es als einziges liest und danach erst das nächste.

Die besten Buchempfehlungen von 2017

In 2017 habe ich anscheinend 21 Buchempfehlungen ausgesprochen, darunter auch das „beste Buch, das ich je gelesen habe“. (Z wie meine Zusammenfassung, damit du dich genauer informieren kannst.) Ich habe die gesamte Liste durchgelesen und ungefähr 4 Kategorien gefunden, bei denen ich mich allerdings nicht für eine feste Reihenfolge entscheiden konnte. Es gilt also, dass ich all die Bücher, die ich gleich nennen werde, für so empfehlenswert halte, dass du sie auf jeden Fall lesen solltest. Natürlich wäre es vermutlich am sinnvollsten, wenn du damit bei einer Kategorie anfängst, die dich interessiert.

Buchempfehlungen

Die 4 Kategorien sind Kreativität, Lebenseinstellung, Meisterschaft und Startups. Die einzelnen Buchempfehlungen werden generell dem folgenden Schema entsprechen, das ich außerhalb nenne, da ich keine zugehörige Kategorie gefunden habe.

Sapiens von Yuval Noah Harari (Z) ist von außen betrachtet ein Buch über die Geschichte der Menschheit. Sobald man es allerdings aufschlägt liefert es noch viel mehr: Verständnis für die großen Zusammenhänge unserer Vergangenheit und eine völlige Veränderung deiner eigenen Perspektive auf die Welt um uns herum. Man bekommt das Gefühl zu verstehen, warum alles so ist, wie es aktuell ist, und wie sich all diese großen Entwicklungen auf die Gegenwart auswirken. Dementsprechend werden auch nur sehr wenige „historisch signifikante“ Ereignisse besprochen, sondern vielmehr die großen Entwicklungen und treibenden Kräfte dahinter. Sehr spannend und empfehlenswert!

Kreativität

Kreativität, nicht im Sinne von gute Ideen haben, auch wenn das natürlich auch dazu gehört, sondern im Sinne des Dinge Erschaffens und in die Welt hinaus Tragens. Das ist schließlich die wahre Bedeutung des kreativ Seins: Sachen erschaffen und mit anderen Menschen teilen.

Steal Like An Artist von Austin Kleon (Z) bietet dabei eine beruhigende Perspektive auf die tatsächlichen Zusammenhänge. Niemand ist wirklich originell, sondern hat einfach seinen ganz eigenen Bereich der Einflüsse, von denen er sich inspirieren lässt. Es wird ganz sicher nicht von dir erwartet. Lerne also besonders gute Dinge von anderen zu stehlen und in deine eigenen Kunstwerke einfließen zu lassen. (Das Buch bietet darüber hinaus auch noch 9 weitere Tipps, die alle sehr hilfreich sind, wenn man selbst am Beginn seiner kreativen Reise steht.)

The Writer’s Journey von Christopher Vogler (Z) hilft hierbei von einer anderen Seite: Es präsentiert dir die uralte Struktur jeder einzelnen Geschichte dieser Welt. Von den Mythen der Vorzeit bis zu modernen Inkarnationen – funktionierende Geschichten folgen diesen Schritten. Wenn du sie kennst, kannst du viel erfolgreicher eine funktionierende Geschichte schreiben, was mir selbst natürlich sehr bei NaNoWriMo geholfen hat. Ohne diese Hilfestellung, wäre ich bestimmt nicht bei 50000 zusammenhängenden Wörtern in einem Monat (Alice) angekommen.

Lebenseinstellung

Welche Perspektive du auf die Welt hast, welche Methoden du nutzt, um mit ihr zurecht zu kommen, entscheidet grundlegend, wie viel Lebensqualität du verspüren wirst. Grund genug, um sich über die richtigen Einstellungen zu informieren?

The Obstacle is the Way von Ryan Holiday (Z) ist nur eines seiner zahlreichen, extrem hilfreichen Bücher. In diesem Fall ist die Aussage ganz klar: All diese Dinge, die du als Hindernisse ansiehst, müssen keine Hindernisse sein. Es ist alles eine Frage deiner Perspektive. Sobald du lernst sie als Vorteil zu nutzen, indem du deine Herangehensweise veränderst, kannst du dich sogar darüber freuen, dass sie dir in den Weg gelegt wurden. Wie sonst wärst du jemals auf diesen Pfad gekommen, dem du jetzt folgst?

The Subtle Art of Not Giving a Fuck von Mark Manson (Z) ist auch wieder ein Beispiel für ein hervorragendes Buch eines Serienautors. (Models ist genauso empfehlenswert.) Auch hier ist die Aussage ganz einfach: Jeder Mensch hat nur eine begrenzte Anzahl von Dingen, die ihm wichtig sein können, ohne dass es ungesund wird. Zum einen bedeutet das sich weniger über unwichtige Dinge aufzuregen, gleichzeitig brauchst du aber zumindest eine kleine Anzahl von ihnen: Sobald es in deinem Leben nichts großes und bedeutendes gibt, bleibt deinem Kopf gar nichts anderes übrig, als sie lächerliche kleine Probleme zu suchen. Wähle also große, bedeutende Werte, um deren Umsetzung du dich bemühen kannst. Mark Manson nennt in den letzten 5 Kapiteln gleich 5 hervorragende Möglichkeiten dafür.

Meisterschaft

Deep Work von Cal Newport (Z) sagt dir genau eine Sache: Wenn du etwas im Leben erreichen willst, musst du etwas tun, das immer weniger Menschen heutzutage machen: dich vollständig in deine Arbeit vertiefen und Gegebenheiten schaffen, bei denen du besonders schnell lernst. Er nennt das Deep Work, andere erkennen hierin die Eigenschaften von bewusstem Üben. (Peak von Anders Ericsson ist auch sehr empfehlenswert.) Und der Effekt ist klar. Du kommst viel schneller voran als alle anderen und wirst damit …

So Good They Can’t Ignore You. (Auch von Cal Newport – Z) Wenn du diesen Zustand erreicht hast, bedeutet das, dass du eine Menge Karrierekapital aufgebaut hast. Das kannst du daraufhin einsetzen, um Schrittweise die Arbeitsbedingungen heraus zu handeln, die du haben möchtest. Wer will dich aufhören? Sie brauchen dich. Du bist so gut, dass sie dich gar nicht ignorieren können.

Startups

Dieses Thema hat mich dann vor allem gegen Ende des Jahres fasziniert und ich habe gleich 5 dazugehörige Empfehlungen.

Start With Why von Simon Sinek (Z) hilft dir dabei Menschen für deine Sache zu inspirieren und in großen Gruppen zusammenarbeiten zu lassen beziehungsweise loyale Anhänger (=Kunden) zu werden.

The Hard Thing About Hard Things

von Ben Horowitz (Z) warnt dich dagegen vor all den schwierigen Situationen, in die du kommen wirst, falls du tatsächlich mal ein eigenes Unternehmen gründest. Davon gibt es eine wahre Menge und dann kann es echt hilfreich sein diese Erzählungen und Tipps aus erster Hand parat zu haben.

The Lean Startup von Eric Ries (Z) beschreibt ein Arbeitsprinzip, das dir ermöglicht in einer Welt voller Ungewissheit mit maximaler Geschwindigkeit die wichtigste Startup-Aktivität von allen zu machen: Lernen. Welche Annahmen sind wahr? Wo müssen wir einen anderen Weg finden, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen?

Ask von Ryan Levesque (Z) kümmert sich wiederum um einen anderen Aspekt eines Startups oder generell jeglichen Unternehmens, das online Produkte verkaufen möchte: es bietet dir den absolut besten Weg all deinen Kunden genau das zu präsentieren, was sie benötigen und dadurch den meisten Profit zu erzielen: Frage sie doch einfach. (Allerdings nach einem bestimmten Prinzip.)

Zero To One von Peter Thiel (Z) enthält die Gedanken dieses Gründers von PayPal, welche Rolle Startups in unserer Gesellschaft haben, und wie sie dementsprechend am erfolgreichsten zum Ziel geführt werden können.

All diese Bücher sind höchst empfehlenswert. Sie kommen vielleicht aus unterschiedlichen Gebieten, aber sie alle haben eines gemeinsam: Sie öffnen dir die Augen und erweitern deinen geistigen Horizont. Wenn man schon die Möglichkeit hat, das zu erleben, sollte man sich das nicht entgehen lassen, oder? Lies sie also alle!

Buchinhalte nicht vergessen ist der schwierigste Teil

Bücher lesen kann jeder, der sich die Zeit dazu nimmt. Die Buchinhalte nicht vergessen kann schon deutlich schwieriger sein. Normalerweise behält man nur 1% aller Informationen aus einem Buch. All die schönen Formulierungen vergisst man bestimmt sofort wieder. Es bleibt nur ein Gefühl zurück, wie es sich angefühlt hat, das zu lesen. Und auch von den großen Ideen und Konzepten, die das ganze Buch durchziehen, bleibt nur wenig.

Buchinhalte nicht vergessen ist der schwierigste Teil weiterlesen

Wie findet man heraus, ob sich das Lesen lohnt?

In unserer Welt gibt es eine wahrhaft riesige Auswahl an Texten, die man lesen könnte. Niemand kann sie jemals alle lesen. Sogar Computerprogramme tun sich da schwer. Das ist zum einen gut: fast jede Information oder Erklärung, die du jemals brauchen wirst, existiert schon irgendwo da draußen. Und andererseits auch nicht: Wie sollst du diese Informationen jemals finden? Dafür gibt es natürlich Suchmaschinen, die dich in eine relativ gute Richtung lenken können. Aber oft brauchst du vielleicht ein Buch oder du kannst dein Informationsbedürfnis gar nicht richtig artikulieren. (Der schwierigste Schritt am gesamten Informationsbeschaffungsprozess.) Möglicherweise liest du auch einfach, weil du es interessant findest, weil du dir einbildest, dass du informiert sein musst, oder aus irgendeinem anderen Grund. Wie auch immer, du hast nur begrenzte Zeit auf dieser Erde. Woher weißt du, ob sich das Lesen lohnt?

Wie findet man heraus, ob sich das Lesen lohnt? weiterlesen

2 wichtige Gründe fürs Bücherlesen

Grundsätzlich gibt es ziemlich viele Gründe fürs Bücherlesen. Sie alle aufzuzählen würde bereits einen ganzen Artikel füllen. Aber darum geht es hier gar nicht. Stattdessen soll ein erklärendes Licht auf zwei wichtige Varianten geworfen werden, die verschiedene Herangehensweisen erfordern.

Mir zum Beispiel reichen schon meine bisherigen Erfahrungen als Gründe fürs Bücherlesen aus. Ich werde nie wieder damit aufhören wollen. Dafür gibt es noch viel zu viel neues in der Welt zu entdecken, das ich mir über Bücher aneignen könnte. Für mich sind Bücher ein wichtiger Weg die Welt besser zu verstehen. Man kann schließlich fast alle Konzepte aus ihnen erlernen. Nur die Dinge, die auf eigener Erfahrung beruhen – erstaunlich wenige – müssen durch Versuch und Irrtum erlernt werden, wenn es schon andere vor dir gemacht haben.

Allerdings sollte jeder lesen, nicht nur ich. Wenn man es richtig angeht, kann man schließlich eine Menge aus Büchern lernen. Das ist alles eine Frage der Einstellung. Wer etwas lernen möchte und sich darum bemüht viel zu behalten, wird auch genau das schaffen können. Aber bevor das möglich ist, muss man sich eben erst mal mit der eigenen Ausgangslage auseinandersetzen. Auf was genau muss ich acht geben, um möglichst viel aus diesem Buch mitnehmen zu können?

Genau das unterscheidet sich, je nachdem welchem der vielen Gründe fürs Bücherlesen man folgt.

Gründe fürs Bücherlesen

Ich möchte auf zwei wichtige Varianten hinweisen, die sozusagen Kategorien von gleichartigen Gründen darstellen. Sie decken hierbei das gesamte Spektrum ab, warum jemand freiwillig ein Buch lesen würde. Gründe, die einen Zwang beinhalten wie „mein Freund hat dieses Buch geschrieben“, werden dementsprechend vernachlässigt.

Genauer gesagt unterscheide ich das freiwillige Bücherlesen in zwei Kategorien: Entweder man ist zufällig auf ein Buch gestoßen und liest es aus Neugierde, oder man hat sich ganz gezielt ein bestimmtes Buch herausgepickt, um eine ganz bestimmte Sache zu lernen. Beides zieht unterschiedliche Punkte nach sich, auf die man besonders aufpassen muss.

zufällig

Es gibt einige verschiedene Art und Weisen, wie man zufällig auf ein Buch stoßen kann.

Vielleicht hat man es geschenkt oder empfohlen bekommen und möchte jetzt herausfinden, ob das Buch wirklich so gut ist, wie behauptet wurde. Jemand hat immerhin seinen Ruf als Empfehler guter Bücher aufs Spiel gesetzt. Irgendetwas muss dahinter stecken. Oft wird man hier nicht enttäuscht, sondern gleich in das hervorragende Buch hineingezogen. Empfehlungen sind eigentlich die beste Variante ein neues Buch auszuwählen.

Sehr ähnlich funktioniert es, wenn man sehr oft auf Zitate aus einem Buch oder Lobreden desselben stößt und jetzt endlich mal das Originalbuch lesen möchte. Der Zufallsaspekt liegt hierbei dann im Zusammenstoßen mit den Dingen, die einen dazu bringen, das Buch gezielt auszusuchen. Auch hierbei wird man oft nicht enttäuscht.

Anders dagegen sieht es aus, wenn man ein Buch durchblättert, weil es im Regal stand und man das Cover spannend fand. Aber auch hier gibt es die Möglichkeit die Einleitung so spannend zu finden, dass man es gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Wer weiß, wie man letztendlich zu dem Buch kommt. Eigentlich ist es auch egal. Was zählt ist die Neugier, die einen dazu antreibt weiterzulesen.

Neugier

Neugier ist einer der wichtigsten Gründe fürs Bücherlesen. Und gleichzeitig bietet er auch fast optimale Voraussetzungen, um möglichst viel aus dem Buch mitzunehmen, was ja letztendlich das Ziel sein sollte, wenn man schon ein Buch in die Hand nimmt.

Wichtig an dieser Stelle ist dann natürlich, dass man sich diese Einstellung des Wissensdurstes bewahrt. Man kann nur so viel lernen, wie man auch lernen möchte. Und wenn man jeden einzelnen Informationsfetzen aufsaugen will, kann man auch genau das schaffen. Neugier auf ein Buch kann genau das bedeuten. Perfekte Voraussetzungen möglichst viel daraus mitzunehmen eben.

Man ist also perfekt aufgestellt, die dargebotenen Konzepte auf einer breiten Ebene zu verknüpfen. Man denkt nicht in abgegrenzten Bahnen, sondern kann die neuen Informationen mit den entlegensten Verknüfungspunkten im eigenen Gehirn verbinden. Wunderbar, um sich Dinge zu merken.

In dieser Kondition liegt aber auch eine Gefahr. Man hat keinen direkten Ansporn sich etwas zu merken, außer die Erinnerung an frühere Bücher, deren Inhalt man leider wieder vergessen hat. Wenn du nicht aufpasst, kann es passieren, dass du in ein paar Tagen oder Wochen alles komplett wieder vergessen hast. Dann war der Aufwand umsonst, warum hast du das Buch überhaupt gelesen? Manche gehen sogar soweit zu empfehlen nur dann Bücher zu lesen, wenn deine Motivation in die zweite Kategorie fällt. Dann ist schließlich ein echter Ansporn zum Erinnern gegeben, wodurch der Lerneffekt sichergestellt ist.

absichtlich

Absichtlich heraussuchen tut man sich ein Buch genau dann, wenn man etwas bestimmtes herausfinden will und hofft, es hier lernen zu können. Vielleicht hat man das beste Buch zum entsprechenden Thema in der Hand, weil es auf Nachfrage empfohlen wurde. Vielleicht hat man das Buch auch schon mal gelesen und weiß, dass man hier fündig wird.

In beiden Fällen gibt es aber eine nicht zu unterschätzende Gefahr:

Flüchtigkeit

Man blättert ziemlich schnell durch das Buch und ignoriert alles, bis auf die Information die man sucht. Das ist vielleicht effizient, aber nur unter einer ganz bestimmten Voraussetzung empfehlenswert: Man hat das Buch schon gelesen und findet das entsprechende Detail nicht in der eigenen Zusammenfassung. Andernfalls könnte man ja auch dort nachschauen.

Sobald man das Buch aber noch nicht kennt, ist es absolut wichtig, dass man sich angemessener mit den dargebotenen Konzepten auseinandersetzt. Man versteht solche Dinge einfach am besten, wenn man sich aus mehreren verschiedenen Perspektiven, über einen gewissen Zeitraum verteilt damit beschäftigt. Und warum auch nicht? Wer weiß schon, wann du das gebrauchen kannst, oder ob es nicht vielleicht sogar direkt dazu beitragen kann, dass du die erwünschte Information noch besser verstehst, sobald du sie ausgemacht hast.

Es gilt als, Flüchtigkeit zu vermeiden. Der Anreiz bestimmte Informationen zu behalten, ist gegeben. Das ist ja der ursprüngliche Grund, warum man das Buch in die Hand genommen hat. Darüber hinaus sollte man ihn aber auch auf die übrigen Inhalte ausdehnen, um so viel wie möglich aus dem Buch mitnehmen zu können.

Denn darum geht es beim Bücherlesen immer und überall: etwas zu lernen.