Warum du immer den Tod vor Augen haben solltest

Den eigenen Tod vor Augen haben. Das klingt ziemlich depressiv. Ständig über deine eigene Sterblichkeit und die Unabwendbarkeit deines Endes zu brüten ist aber auch gar nicht das, was ich meine. Es geht viel mehr darum eine weitere Perspektive einzunehmen.

Wir laufen oft mit Scheuklappen durchs leben, eine Sache nach der nächsten, von den Gewohnheiten getrieben. Manchmal sind wir inspiriert. Dann haben wir große Träume, setzen uns große Ziele, und dann? Dann nichts. Der tägliche Trott geht weiter. Wir haben es nicht geschafft daraus heraus zu brechen. Warum auch? Es ist ja noch nicht dringend. Wir machen das schon noch. Irgendwann.

Aber Montag ist auch irgendwann. Dienstag ist irgendwann. Mittwoch ist irgendwann. Heute ist irgendwann. Warum nicht heute? Warum wann anders?

Du hast eben nicht unendliche Zeit. Dein Leben, wie es jetzt ist, wird zu Ende gehen. Das muss ja noch nicht dein Tod sein. Auch Veränderung zu etwas neuem setzt dem alten ein Ende. Vielleicht hast du die Veränderung selbst gewählt, vielleicht bist du einfach äußeren Umständen gefolgt. Dein Leben, wie es heute ist, wird zu Ende gehen. Irgendwann auch durch den Tod. Und die Zeit, die du bis dahin hast, ist begrenzt. Vielleicht ist es ja schon morgen. Woher willst du das wissen?

Die richtige Konsequenz hieraus ist aber nicht völlig paranoid zu werden. Du kannst mit großer Wahrscheinlichkeit erwarten noch ein bisschen zu Leben. Aber irgendwann wird das zu Ende sein. Was hast du bis dahin gemacht? Irgendwann ist nie. Mach heute das, was du mit deinem Leben erreichen willst.

Das bedeutet es, deinen Tod vor Augen zu haben: Eine Perspektive einnehmen, die über den täglichen Trott hinausgeht. Mit der du dein Leben in seiner Gesamtheit sehen kannst und entscheiden kannst, ob du damit zufrieden bist, wie du es aktuell führst. Ist das alles, was du jemals erreichen willst? Bist du schon glücklich?

Den Tod vor Augen haben

Das macht dir bewusst, dass dein Leben endlich und einmalig ist. Du hast nur eine einzige Chance. Das ist nicht dein Probeleben. Danach kommt nicht noch eines, wo du es dann richtig lebst. Was wirst du mit deiner Chance machen? Alles, was deine aktuellen Gewohnheiten dir vorschreiben, oder das Meiste, das dir irgendwie möglich ist?

Deine Entscheidung. Aber verzage nicht wegen der großen Verantwortung, die dir dadurch auferlegt wird. Es ist eine Chance. Es gibt so viele potentielle Menschen, die nie gelebt haben und auch nie Leben werden. Die Menge der möglichen Kombinationen ist größer als alles, was während der Lebenszeit des Universums verwirklicht werden kann. Ganz zu schweigen von der Umgebung, die sogar zwei Menschen mit den exakt gleichen Startvoraussetzungen zu völlig unterschiedlichen Personen machen kann.

Sei dankbar für deine Chance. Übernehme Verantwortung über dein eigenes Leben. Was wirst du jetzt daraus machen? Wirst du dein volles Potential ausschöpfen und es sogar überschreiten? An welchen Maßstäben wirst du deinen Erfolg messen?

Diese letzte Frage, die Frage deiner Werte bestimmt, wie Erfolgreich du sein wirst. Was ist dir wichtiger: schlafen oder etwas erschaffen? Alle zufriedenstellen oder dich selbst? Mit dem Strom schwimmen oder außergewöhnlich sein?

Du kannst deine Werte wählen. Tue es. In jedem Augenblick. Halte dir deinen Tod vor Augen.

Alles ist unbedeutend

Nach deinem Tod sein all deine Erinnerungen einfach weg. Lange nach deinem Tod sind all deine Spuren, die du jemals hinterlassen hast, weg. Die Menschheit wird eines Tages verschwunden sein, keine Spur mehr übrig. Das Sonnensystem wird verschwinden, die Planeten verschluckt von einer Sonne die sich erst ausdehnt und dann explodiert und einen jämmerlichen weißen Zwerg zurück lässt.

Sogar das Universum wird sterben. Alles deutet darauf hin, dass eines Tages der Zeitpunkt erreicht wird, wo nichts mehr passiert. Kein Licht erhellt mehr den Himmel. Keine zwei Teilchen begegnen sich mehr in den unendlichen Weiten. Keine Kräfte wirken mehr, die irgendetwas verändern können. Nichts passiert mehr. Alles bleibt gleich.

Mit anderen Worten: Egal was du machst oder nicht machst. Letztendlich ist es unbedeutend.

Ziemlich befreiend oder?

Was du tust oder nicht tust, mag vielleicht unbedeutend sein – auf einem kosmischen Maßstab. Aber für dich selbst ist es bedeutend. Du musst mit deinem eigenen Leben leben. Es frühzeitig zu beenden ist aufgeben. Du hast völlige Freiheit, wie du es gestaltest. Keine Konvention, keine Regel sollte dich zurückhalten. Denk dran: Alles ist unbedeutend.

Du kannst natürlich wählen, dich an bestimmte Regeln zu halten. Im Gegenzug erhältst du die Gemeinschaft der übrigen Menschen. Sie können dein Leben bereichern. Gemeinsam können wir sogar die Sterne erreichen.

Aber das ist nicht, worauf ich hinaus will.

Ich will darauf hinaus, dass du keinen Grund hast, an Dingen festzuhalten, weil sie eine bestimmte Bedeutung haben. Sie haben nur die Bedeutung, die du ihnen zuschreibst.

Fange jetzt an, die Werte zu wählen, die du tatsächlich leben willst. Fange jetzt an, mit jeder Faser deiner Existenz deine Träume zu verwirklichen. Das ist doch das tolle am Mensch sein: Wir können Träumen. Und wir können diese Träume Wirklichkeit werden lassen. All unsere Grenzen werden sich letztendlich als eingebildet herausstellen. Man kann immer einen Weg um sie herum finden.

Lebe im Jetzt

Und noch etwas: Träume sind ja schön und gut. Ziele sind hervorragend. Ohne sie zu kennen, kannst du auch nichts erreichen. Aber das ist nicht das, was zählt. Was zählt ist heute. Was zählt ist jetzt. Du hast 24h.

Was machst du jetzt gerade? Was machst du heute? Was schaffst du alles in den 24h zu bewirken, die dir zur Verfügung stehen? Welchen Startpunkt für morgen wirst du dir heute erarbeiten?

Wähle! Entscheide dich bewusst:

Was ist dir wichtiger? entspannen oder etwas bewirken? dazugehören oder neues erkunden? …

Genau dieses Leben wirst du haben.

Was willst du erreichen? Wann fängst du damit an, es umzusetzen? Irgendwann? Heute ist auch irgendwann. Geh heute den ersten Schritt. Und dann den nächsten und den nächsten. Lasse dich nicht von dir selbst aufhalten.

Werde der Mensch, der du sein willst.

Habe deinen Tod vor Augen. Er ist es, der dir diese Fokussierung auf die wichtigen Dinge in deinem Leben ermöglicht. Mit deinem Tod vor Augen kannst du alles fallen lassen, was du nicht unbedingt haben möchtest. Mit deinem Tod vor Augen kannst du im Leben alles erreichen, was du dir vornimmst.

Mache es heute.

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