Bestimmt dein Verhalten dein Selbstbild?

Die Tatsache, dass das Selbstbild das Verhalten bestimmt, erscheint jedem einleuchtend. Jemand, der sich selbst als Sportler betrachtet, wird regelmäßig zum Sport gehen, auch wenn viel anderes dazwischen kommen sollte. Jemand, der sich selbst als durchhaltend ansieht, wird etwas länger versuchen, als jemand der von sich selbst „weiß“, dass er sehr schnell aufgibt. Aber das ist nur eine Seite der Medaille, andersherum ist es genauso wahr und viel relevanter für dich:

Dein Verhalten bestimmt auch dein Selbstbild. Wer mit dem Rauchen beginnt, wird sich mit der Zeit als Raucher sehen. Wer eine Gewohnheit bildet regelmäßig zum Training zu gehen, wird sich mit der Zeit als Sportler sehen. Und so weiter. Deine Handlungen bestimmen dein Selbstbild – deine Identität. Das macht sie höchst flexibel. Sobald du etwas neues machst oder zumindest eine andere Variante als bisher wählst, ändert das dein Selbstbild.

Und dein Selbstbild beeinflusst natürlich im Gegenzug auch wieder dein Verhalten. Eine positive Feedback-Schleife, die die Auswirkung kontinuierlich weiter verstärkt. Die Frage ist: auch welchen Aspekt, legst du dein Augenmerk? Genau das wird verstärkt werden. Unsere Wahrnehmung unserer selbst ist offensichtlich an unserem Selbstbild beteiligt. Aber das bedeutet nun mal auch, dass niemals die tatsächlichen Ereignisse zählen, sondern immer deine eigene Interpretation von ihnen. Ist das ein Fortschritt in eine gute Richtung? Dann bist du jemand, der immer besser wird. Du wirst also weiterhin Fortschritte machen und dadurch dieses Selbstbild stärken. Läge dein Fokus stattdessen darauf, dass es nicht genug ist, oder – noch schlimmer – auf den Rückschlägen und Hindernissen, die dich zurückhalten und am Fortschritt hindern, dann bestimmt das deine Identität. Was du machst, und wie du das interpretierst, hat jede Sekunde einen unglaublich starken Einfluss auf deine Identität.

Handlung vor psychologischer Reaktion

Die Psychologie hat herausgefunden, dass Leute erst erfolgreich hohe Leistungen erbringen, bevor sie Selbstbewusstsein verspüren. Nicht andersherum. Wenn man das so liest, ergibt es Sinn, aber normalerweise denken wir genau andersherum: Wir erwarten von Leuten mit hohem Selbstbewusstsein höhere Leistung als von anderen.

Grundsätzlich ist das immer so. Erst kommt die Handlung, dann die psychologische Reaktion. Wenn du in ein Eisbad springst, wirst du eine exakt vorhersagbare Reihenfolge von Gedanken und Emotionen verspüren. Oder gar nichts denken. Sobald du es einmal ausprobiert hast, kannst du exakt vorhersagen, was passieren wird, wenn du das nächste Mal in ein Eisbad springst. Nicht nur erschafft deine Innenwelt deine Außenwelt, insofern, dass sie dein Verhalten beeinflusst. Deine Außenwelt bzw. dein Verhalten erschafft auch deine Innenwelt, wie du dich selbst und die Welt siehst.

Dein Körper passt sich an die Umstände an

Du hast nicht genau ein biologisches Schicksal. An manchen äußeren Dingen, wie deiner Körpergröße kannst du praktisch nichts ändern (aufrechter halten!), fast alles andere ist aber eine Frage deines Verhaltens. Die DNA der heutigen Menschen unterscheidet sich nur minimal von der der Steinzeitmenschen. Das erklärt zum einen viele nervige Boni unseres Daseins, wie ein Verlangen nach Fett. Zum anderen zeigt das aber auch, wie unglaublich gut wir uns an unsere Umstände anpassen können.

Erklärt wird dieser Vorgang mit der Tatsache, dass alle unsere Gene je nach den vorliegenden Umständen aktiviert oder auch deaktiviert werden können. Je nachdem, wie du dich verhältst, kommen verschiedene Gene zum Einsatz.

Und noch besser, genauso wie du mit dem richtigen Training deinen Körper formen kannst, kannst du mit dem richtigen Verhalten deinen Geist formen. In unserem Fall, dein Selbstbild. Das ändert sich sowieso ständig in kleinen Schritten. Die Frage ist, ob du das aktiv nutzt?

Dein Leben herumdrehen

Dein Verhalten beeinflusst dein Selbstbild. Wähle anderes Verhalten, ändere dadurch dein Selbstbild und schon wird das neue Verhalten zu deiner Natur. Klingt ziemlich einfach. Und zeigt schon wieder, wie sich dieser neue Status Quo mit der Zeit immer mehr festsetzt.

In welche Richtung willst du dein Leben formen? Willst du jemand sein, der offen gegenüber neuen Ideen ist? Verhalte dich so, es wird kommen. Willst du jemand sein, der regelmäßig Sport macht? Verhalte dich entsprechend, es wird Teil deiner Identität werden. Willst du jemand sein, … und so weiter.

Diese Fragen sind wichtig. Stelle sie jetzt. Stelle sie morgen. Stelle sie, wenn du über dein Leben nachdenkst. Denn nur wenn du sie stellst, kannst du auch aktiv deine Wunschvorstellung umsetzen. Du hast jetzt ein mächtiges Werkzeug zur Hand, mit dem du dein Leben herumdrehen kannst, wenn du möchtest.

Alleine das Wissen, dass wir Menschen so funktionieren, ermächtigt dich schon dazu, lange genug durchzuhalten und ein Auge für die relevanten Details zu haben, um tatsächlich jegliche Veränderung zu realisieren. Du kannst dann tatsächlich mit deinen absichtlichen Handlungen deine Identität formen.

Schlüsselgewohnheiten

Hier liegt ihre Wirkungsweise begründet. Eine einfache Gewohnheit, wie zum Beispiel Bett aufschütteln als erstes am Morgen, ändert dein Selbstbild zu jemandem, der die Dinge auch macht, die er sich vornimmt. Das bewirkt natürlich Unmengen weitere positive Verhaltensänderungen. Jemand, der beginnt Sport zu machen, wird zu einer Person, die sich gesund verhält, egal ob Sport oder Ernährung oder nicht Rauchen, …

Schlüsselgewohnheiten ändern dein Selbstbild auf eine wirkungsvolle, relevante Art und Weise und bewirken dadurch weitreichende Veränderungen, hoffentlich Verbesserungen.

Welche Schlüsselgewohnheiten, hast du schon in deinem Leben integriert? Du kannst heute damit beginnen.

Ich möchte allerdings noch eine viel direktere Möglichkeit ansprechen:

30-Tage-Herausforderungen

Das Prinzip ist einfach: Wolltest du schon immer mal malen können? Dann fordere dich selbst zu 30 Tagen jeden Tag 20 Minuten malen auf. Willst du eine Schwäche beim Frauen ansprechen ausmerzen? Fordere dich selbst zu 30 Tagen á 3 Bitten um Dates an immer neue Frauen auf.

Wenn du etwas für 30 Tage hintereinander machst, ändert das deine Identität. Das kannst du gar nicht verhindern.

Ein ziemlich präsentes Beispiel ist für mich der NaNoWriMo Wettbewerb. 30 Tage Geschichten schreiben, hat mich von jemandem der nie Geschichten geschrieben hat zu jemandem gemacht, der sich andauernd Geschichten ausdenkt und ernsthaft darüber nachdenkt, sie auch aufzuschreiben. Eine eindeutige Veränderung.

Du hast also eine offensichtliche Chance. Zu welcher Leistung wirst du dich selbst die nächsten 30 Tage herausfordern, um deine eigene Identität zu ändern?

Auf welche Weise, wirst du das heute gelernte in dein Leben integrieren?

Mache es heute und du wirst zu jemandem, der seine Erkenntnisse in sein Leben integriert, wodurch du noch mehr hilfreiche Erkenntnisse in dein Leben integrierst und dieses Selbstbild noch weiter stärkst. Du wirst praktisch ständig besser werden. Sehr praktisch.

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