Im Laufe der Zeit stößt man immer wieder auf Dinge, die man am besten jeden Tag machen sollte. Jeden Tag schreiben, um unglaublich produktiv zu sein und stetig besser zu werden. Jeden Tag Sport machen, zum Beispiel eine halbe Stunde rennen, um in Form zu kommen. Vielleicht auch jeden Tag Klavier spielen, jeden Tag dankbar sein, jeden Tag positive Interaktionen mit der eigenen Familie haben. Und so weiter. Meistens steht einer von zwei Gedanken dahinter. Entweder man hat eine Sache als so wichtig erkannt, dass man sie ab sofort mit möglichst häufiger Regelmäßigkeit machen möchte. So wie Duschen oder Zähne putzen. Oder man möchte mit maximaler Effizienz besser werden. In diesem Fall sollte man jeden einzelnen Tag üben. Auch wenn man dann nur jeweils 1% besser wird, ist das trotzdem exponentielle Verbesserung, diese Verbesserungen werden sich also gegenseitig verstärken. Und ehe man sich versieht, hat man eine weitere Sache gefunden, die man in seinem Leben nicht mehr aufhören möchte.
Jedenfalls gibt es zu diesem Phänomen noch einiges zu sagen. Wie kann man derartige Aktivitäten gezielt ausfindig machen? Wie kann man sicherstellen, dass man sie tatsächlich jeden Tag durchführt, wie man es sich vorgenommen hat? (Und gleichzeitig möglicherweise aufpassen, dass man es nicht aus Gewohnheit immer weiter macht, ohne dass man es überhaupt noch möchte?) All das sind wichtige Fragen, die man bedenken sollte. Wie immer gilt schließlich, dass man eine viel größere Chance auf Erfolg hat, wenn man sich bereits ernsthafte Gedanken gemacht hat. Das ist fast so gut, wie echte Praxiserfahrung, nur dass man es noch gar nicht ausprobieren musste.
Möchtest du Aktivitäten identifizieren, die dir so wichtig sind, dass du sie am liebsten jeden einzelnen Tag durchführen möchtest, und auch dafür sorgen, dass du sie tatsächlich jeden Tag machst? Wie wir unsere Tage verbringen ist schließlich der beste Indikator dafür, wie unser Leben aussehen wird.
Etwas jeden Tag machen
Wie ich schon angedeutet habe, sprechen mehrere Gründe dafür bestimmte Dinge jeden Tag zu machen. Zuerst gibt es da die Sachen, die man einfach immer wieder machen muss, weil ihr Wert in ihrer wiederholten Ausführung liegt. Zum Beispiel Duschen, Zähne putzen, Ordnung halten, zur Arbeit gehen, mit anderen Menschen interagieren. Teilweise sollte man sich dafür Gewohnheiten anschaffen, teilweise erledigt sich das von ganz alleine.
Weiterhin gibt es auf eine ganz ähnliche Art und Weise Dinge, die man jeden Tag machen sollte, weil der Wert entsprechender Gewohnheiten so groß ist, bei denen man den positiven Nutzen allerdings erst bemerkt, wenn man aktiv danach Ausschau hält. Vorher tut man sie als nebensächliche Kleinigkeiten ab und richtet durch ihre Vernachlässigung unnötigen Schaden an. Das sind solche Sachen, wie den Leuten, die einem wichtig sind, das auch gelegentlich zu sagen. Oder das aufmerksame Zuhören, auch wenn man sich lieber um andere dringend scheinende Dinge kümmern möchte. Hier ist es besonders wichtig, dass du tief in dich gehst und nach wichtigen Aktivitäten Ausschau hältst, die du möglicherweise schon mal gemacht hast, aber inzwischen vernachlässigst. Aktivitäten, die klein erscheinen aber eine große Bedeutung tragen. Dinge, bei denen man einfach spürt, dass man sie öfter machen sollte. (Über sein Leben nachdenken, zum Beispiel?)
Hier kann man natürlich einen Abhak-Kalender führen, um sicherzustellen, dass man zumindest jeden Tag daran erinnert wird es zu machen, allerdings gibt es noch bessere Taktiken. Genauso bei der anderen großen Kategorie der Dinge, die man jeden Tag machen möchte: Sachen, die man wirklich lernen möchte. Wenn man es ernst meint, sollte man täglich üben, und so die Macht exponentieller Verbesserung ausnutzen. So viel Zeit muss man dafür schon finden. Das betrifft dann Sachen wie das tägliche Klavierüben oder das Verfassen von Texten. Auch hier kann ein Abhak-Kalender helfen, aber es gibt eine noch bessere Taktik. Wenn man nur daran erinnert wird, kann man sich immer noch davor drücken oder vergessen es mit einzuplanen. Wenn man „jeden Tag machen“ wirklich ernst meint, sollte man schon einen Schritt weiter gehen.
tägliche Gewohnheiten
Gewohnheiten bestehen aus einer Routine, die von einem ganz bestimmten Auslöser ausgelöst wird. Sobald du eine Sache in eine stabile Routine verpackst, und mit einem Auslöser versiehst, der jeden Tag einmal ausgelöst wird, ist praktisch garantiert, dass du sie auch jeden Tag machst. Dafür gibt es verschiedene Ansatzpunkte im laufe des Tages, am besten ist allerdings das morgendliche Weckerklingeln geeignet. Falls sich etwas nicht morgens durchführen lässt, ist es umso wichtiger einen verlässlichen Auslöser zu finden.
die Morgenroutine
Aber jetzt zur Morgenroutine. Sie ist bei weitem der beste Weg Dinge täglich zu machen. Alles was ich bisher in meine Morgenroutine integriert habe, habe ich daraufhin auch jeden Tag erledigt, an dem auch mein Wecker geklingelt hat. Sogar an anderen Tagen schaffe ich es oft die Routine in unveränderter Form durchzuführen. Und selbst wenn nicht, werden trotzdem noch die Einzelbestandteile erledigt. Morgenroutinen eignen sich einfach hervorragend um variabel verschiedene Dinge einzubauen, die man für eine gewisse Zeit lang jeden Tag machen will. Sobald du wieder fertig bist, kannst du es wieder herausnehmen. Morgenroutinen sind so flexibel und gleichzeitig fest genug, dass du auch bei gelegentlichen Veränderungen schaffen solltest dich immer an die aktuellen Bestandteile zu erinnern.
Gleichzeitig sollte man aber auch aufpassen, dass man keinen unnötigen Ballast mit sich herumschleppt, den man schon lange nicht mehr braucht. Wenn du gelegentlich neue Dinge in deine Morgenroutine einbaust, weil das so ein genialer Weg ist dafür zu sorgen, dass sie wirklich jeden Tag gemacht werden (probier es aus, falls du es nicht glaubst), solltest du auch gelegentlich wieder Dinge entfernen. Denk darüber nach, ob du sie wirklich noch machen möchtest oder ob du sie nur noch aus Gewohnheit machst und sie schon lange ihre Daseinsberechtigung verloren haben. Am wahrscheinlichsten ist es allerdings, dass du dich mit den Dingen, die bestehen bleiben, wirklich anfreundest und sie auch ohne Morgenroutine in deinem Leben behalten würdest.
Spezialfälle
Die Anwendungsmöglichkeiten für die Morgenroutine sind groß, allerdings auch klar begrenzt. Was ist, falls du Voraussetzungen brauchst, die sich erst im Laufe des Tages aus Zufall ergeben? Oder es eine Frage der Einstellung ist, mit der du bestimmte Dinge angehst, nicht ob du sie überhaupt machst?
In diesen Fällen brauchst du andere Ansätze! Morgen und übermorgen mehr.