Man kann den einfachen Weg im Leben gehen. Den Weg des geringsten Widerstandes. Dazu muss man sich noch nicht einmal entscheiden. Es ist die Standardeinstellung unseres Gehirns, das immer darauf aus ist Energie zu sparen. Man treibt dabei sozusagen durchs Leben. Von einer Situation zur nächsten. Und verändert sich nicht viel. Zumindest nicht absichtlich. Natürlich befindet man sich trotzdem in ständiger Veränderung, aber kaum etwas davon kann man als persönlichen Wachstum bezeichnen. Diese erstrebenswerte Variante ist sehr selten, wenn man einfach nur durchs Leben treibt.
Aber zum Glück gibt es ja auch eine Alternative. Man kann einen anderen Weg durchs Leben wählen. Aktiv Entscheiden, wohin man gehen möchte, mit welchen Situationen man sich (zusätzlich) auseinandersetzen will, was man dementsprechend lernt. Denn die Umgebung, in der du dich befindest, bestimmt logischerweise, was von dir gefordert wird. Und das wiederum sorgt dafür, dass du dich daran anpasst und diese Fähigkeiten lernst. Deine Umgebung hat einen direkten Einfluss auf deine Entwicklung. Und wenn du fordernde Situationen wählst, entwickelst du dich besonders stark.
fordernde Situationen
Es gibt Situationen, in denen einfach 10x mehr verlangt wird, als in „normalen“ Situationen. Normale Situationen sind die, in die man auch hinein gerät, wenn man dem Weg des geringsten Widerstandes folgt. In so fordernde Situationen kommt man nur, wenn man großes Glück hat oder das ganz gezielt erstrebt. Warum Glück? Weil du dadurch die bestmöglichen Voraussetzungen für enormen persönlichen Wachstum hast. Ich hab es ja eben schon erklärt: Hier wird deutlich mehr von dir verlangt, also passt du dich daran an, wächst und schaffst dann auch diese Anforderungen zu erfüllen.
Also will man solche Situationen doch verstärkt in seinem Leben installieren, oder? Lebensabschnitte starten, bevor man sich bereit fühlt. Ein, zwei Stufen höher zielen, als die Selbsteinschätzung, was man realistisch erreichen kann. Die höchsten Standards auf die eigene Arbeit anwenden und oberste Leistung von sich selbst einfordern. Zusagen treffen, die man nur einhalten kann, wenn man sich ganz schön streckt. Und so weiter.
anstreben
Mach dir jetzt gleich mal darüber Gedanken, wie du besonders fordernde Situationen in deinem Leben betreten kannst. „Fühlst du dich schon bereit dafür Kinder großzuziehen? Wenn nein, könntest du trotzdem jemanden adoptieren?“ ist nur ein Beispiel. Du musst immer daran denken, dass in jeder Situation ganz bestimmte Fähigkeiten von dir verlangt werden. In jeder Situation sind es andere. Du kannst schon vorher wissen, welche das sind, und dann abwägen, ob du wirklich möchtest, dass du sie kannst. Manche fordernde Situationen bringen dir vielleicht Sachen bei, die du nie können wolltest. Dieses Risiko existiert immer.
Aber wieder zurück zur Sache. Hast du einen Weg gefunden, wie du dafür Sorgen kannst, dass dein Leben mehr von dir verlangt? Du solltest solche Situationen gezielt anstreben, wenn sie sich dir präsentieren. Glücklicherweise hast du ja jetzt die Chance sie zu erkennen, weil wir darüber geredet haben. Aber wirst du die Chance nutzen? Das ist nur eine Frage der Einstellung.
Wachsen wollen
Es ist inzwischen ziemlich weit bekannt, dass die eigene Überzeugung, ob man Wachsen bzw. sich Verändern kann oder die eigene Persönlichkeit starr und unveränderlich ist, großen Einfluss darauf hat, wie leicht man sich dabei tut, etwas zu lernen und dadurch zu wachsen. Logischerweise sollte man danach streben die erste Variante, das Growth-Mindset, in sich selbst zu verankern.
Aber das reicht noch nicht. Darüber hinaus muss man auch aktiv nach Wissen streben. Es ist nicht genug nur davon überzeugt zu sein, dass man wachsen könnte, wenn man denn wollte. Man muss es auch wollen. Man muss jede sich bietende Gelegenheit bei den Haaren packen und die fordernde Situationen dahinter mit offenen Armen empfangen.
Machst du das schon? Wenn nicht, solltest du es auf jeden Fall lernen. Das ist einer der simpelsten Wege, die eigene Entwicklung ungemein zu beschleunigen. Du musst sie ja nicht mal aktiv erschaffen, auch wenn das natürlich die beste Variante wäre. Es reicht schon entsprechende Gelegenheiten zu bemerken und zu nutzen.
Gelegenheiten nutzen
Es haben sich dir in deinem Leben bestimmt schon einige Gelegenheiten zu einem solchen Wachstum präsentiert. Nicht schlimm, falls du sie verpasst hast. In Zukunft werden ja noch weitere kommen. Vielleicht kannst du ja ein paar von ihnen reaktivieren, wenn du ihnen denn folgen möchtest. Ansonsten musst du unbedingt bereit sein, Gelegenheiten in der Zukunft zu erkennen, sobald sie sich präsentieren. Je bereitwilliger du sie dann wahrnimmst, desto hilfsbereiter sind dann vermutlich sogar die Leute, die sie zu dir getragen haben. (Falls sie dir von einem Mentor präsentiert wurde. Es gibt natürlich auch unzählige andere fordernde Situationen, denen du völlig zufällig begegnest, die du genauso bereitwillig wahrnehmen kannst und solltest.)
Warum?
Ich hab es ja eigentlich schon mal gesagt. Als jemand, der wachsen möchte, stellen solche fordernden Situationen, in denen du geradezu Wachsen musst, weil dir gar nichts anderes übrig bleibt, die einfachste Möglichkeit dar, ungemeine Fortschritte zu machen. Außerdem habe ich dir empfohlen nach Wachstum zu streben. Aber warum? Was ist so schlimm an einem Leben, in dem man den einfachen Weg geht, in dem sich nicht viel ändert?
Auf den ersten Blick vielleicht nichts. Da fallen dir nur die angenehmen Seiten ein. Die, die du dir bewahren möchtest, in dem du nichts veränderst und den einfachen Weg gehst. Aber willst du wirklich nichts an diesem Leben ändern? Gibt es da nicht ein paar Sachen, die du daraus entfernen möchtest, die du eigentlich nicht unbedingt jeden Tag ertragen möchtest? Bist du nicht unzufrieden damit, wie wenig du erreichst?
Und noch schlimmer: Kannst du mit dem Risiko leben, dass du ganz aus Versehen in eine Umgebung gerätst, die dich enorm runter zieht.
Wir verändern uns ständig, egal ob wir daran glauben oder nicht. Die Umgebungen, in denen wir uns befinden, setzen die Impulse in welche Richtung diese Veränderung stattfindet. Solange man diese Umgebungen nicht aktiv designt, indem man die eigenen Herausforderungen wählt, bleibt man immer ein lebloser Spielball des Schicksals. Dann kann man kaum Einfluss darauf nehmen, wo das eigene Leben hingeht. Willst du das wirklich?
Ich finde die Option, bei der man sein Leben und seine Fähigkeiten designt, indem man die richtigen Umgebungen auswählt, deutlich besser. Wirst du mir folgen?