Ich weiß gar nicht, ob mir dazu jetzt so viel handfestes einfällt. Ich weiß nur, dass ich erst gestern lange in einem Wald spazieren war und es toll fand. Und jetzt möchte ich einen Artikel schreiben, der einen Waldspaziergang hoch lobt, sodass womöglich noch andere es ausprobieren und ähnliche Dinge verspüren wie ich. (Aber bitte ohne dabei den Wald zu schädigen.) Kannst du dich auf soetwas einlassen? Ich fürchte es gibt eine Menge Leute, die schon sehr lange keinen Wald mehr besucht haben, wenn sie überhaupt schon mal dazu gekommen sind.
Am wichtigsten ist jedenfalls sich darauf einzulassen, die Ruhe des Waldes auf sich wirken zu lassen. Dann fällt es auch gar nicht schwer selber ruhig und friedlich hindurch zu wandern und auch keinen Müll zu hinterlassen. Das fühlt sich einfach nicht richtig an, aber das wirst du ja hoffentlich selbst merken.
Die Wirkung beginnt schon bei der angenehm kühlen Luft, die im Wald auf eine ziemlich Wind-beruhigte Art und Weise über deine Haut streicht. Allein das fühlt sich schon wunderbar entspannend an und ist es wert absichtlich aufzusuchen. Jeder kennt doch ein kleines bisschen Wald nicht allzu weit von daheim weg, oder? Das kann man sogar bestimmt mit dem Rad erreichen. Kein Grund Abgase in die Luft zu pumpen, wenn man gerade gar nicht im Warmen, sitzend und vor allem schnell eine bestimmte Strecke überwinden muss. Aber warum denkt man überhaupt über soetwas nach? Auch das ist eine Auswirkung des Waldes.
Der Wald stellt einfach nochmal eine ganz andere Variante Natur dar, die man nicht jeden Tag sieht. Wie eine andere Welt. Plötzlich kann man sich auch vorstellen die Natur zu bewahren, auch wenn man den ganzen restlichen Tag ganz andere Dinge im Kopf hat. Der Wald hat einfach eine solche Ausstrahlung, die jeder bemerken kann, sobald er etwas zur Ruhe kommt. Wenn man nicht mehr laut in die Welt hinein schreit und nichts als seine eigenen Gedanken hören kann. Wenn man sich den zahlreichen Sinneseindrücken öffnet, sie auf sich wirken lässt, fast automatisch in einen meditativen Zustand verfällt.
Und das ist etwas besonders tolles: der Wald ist zwar gleichzeitig mit unzähligen Geräuschen gefüllt und niemals ganz still (außer es schleicht sich ein Raubtier an, was von den anderen schon bemerkt wurde – was allerdings in Deutschland normalerweise nicht vorkommt) aber auch ein Ort der Ruhe. Man kann Ruhe im eigenen Kopf schaffen, in Ruhe die Welt beobachten, in Ruhe über die Außenwelt nachdenken.
Es ist nämlich sicherlich ein abgetrennter Bereich. Es gibt eine klare Grenze zwischen unserer täglichen Welt und der Welt im Wald. Man überschreitet sie, sobald man in den Schatten unter den Bäumen tritt und immer weiter von den Geräuschen der Zivilisation weg läuft. Der Wald fühlt sich so unberührt an, auch wenn einem natürlich klar ist, dass der Weg auf dem man läuft, von Menschen angelegt ist. Außerdem wird der gesamte Wald von einem oder mehreren Förstern gepflegt, die alte, große Bäume fällen und Platz für neue Bäume machen, die sie auch gleich anpflanzen.
Der Wald ist eindeutig kein von Menschen unberührter Bereich. Auch dort wird die Natur von ein paar Spezialisten gepflegt, wirklich unberührte Stücke Welt gibt es auf der Welt nur noch wenige. Hier in Deutschland sicherlich kaum. In Regenwäldern und riesigen Nationalparks womöglich schon eher.
Aber einen solchen Wald braucht man gar nicht, wenn man nur einen Waldspaziergang machen will. Die beruhigende Wirkung setzt in jedem Wald ein, sobald man ein paar Meter hinein gelaufen ist und merkt, wie alle anderen Geräusche von außen geschluckt werden. Man ist mit sich selbst und seinen Gedanken alleine, wenn sie sich denn so vorlaut melden. Man kann sie also in Ruhe abarbeiten, zur Seite legen und den eigenen Kopf immer weiter klären. Solange, bis man die kühle Waldluft spüren kann und den Wald mit allen Sinnen wahrnimmt. Man gerät in einen meditativen Zustand, der unglaublich entspannend ist.
dein Waldspaziergang
Wann war dein letzter Waldspaziergang? Hast du schon Pläne für den nächsten? Hoffentlich ja, denn, wie schon gesagt, hat das eine unglaublich heilende Wirkung, die sich niemand entgehen lassen sollte. Jeder kann in seinem Leben Platz für den gelegentlichen Waldspaziergang schaffen. Jeder hat ein Stück Wald ganz in der Nähe, dass sich dafür eignet. Selbst in großen Städten muss man ziemlich sicher nicht mal Auto fahren, um einen zu erreichen. Man muss es nur wollen. Ist man bereit den Wald aufzusuchen? Die heilende Wirkung zu verspüren, ein bisschen Pause von seinem restlichen turbulenten Leben zu nehmen? Ich würde empfehlen, dafür auf jeden Fall sehr regelmäßig Platz zu schaffen. Man wird es nicht bereuen.
Was hältst du von einem Waldspaziergang? Ist dir das zu affig, hast du es schon lange selbst nicht mehr gemacht oder zumindest nicht geschafft den Wald auf dich wirken zu lassen. Man kann auch durch den Wald hindurch eilen ohne etwas von seiner Ruhe aufzunehmen. Wessen Kopf unglaublich voll-gestopft ist mit unzähligen Gedanken, wird sicherlich eine Weile brauchen, bis er sie Schritt für Schritt verstummen lassen und beiseite gelegt hat. Aber es ist möglich, wenn man es zulässt. Es geht umso schneller, je bewusster man die Stille des Waldes erstrebt. Man kann es üben, indem man gelegentlich einen Wald besucht. Es ist fast wie Meditation.
Nimmt man dabei noch jemanden mit? Es ist sicherlich sinnvoll. Du willst dich ja nicht alleine im Wald verirren. Vielleicht entsteht sogar ein ganz nettes Gespräch. Aber ein Gespräch wird dich natürlich immer davon ablenken den Wald wahrzunehmen.
Genauso wenn du zu schnell läufst und also die ganze Zeit deine Aufmerksamkeit auf deine Füße lenken musst. Aber das wirst du schon selbst herausfinden.
Also wann lässt du dich mal wieder auf einen Waldspaziergang ein? Du kannst all die Dinge, die ich eben beschrieben habe am eigenen Leib erfahren und vermutlich noch ganz andere tolle Erfahrungen haben, die ich hier gar nicht erwähnt habe.
Die meisten Menschen leben viel zu separiert von der Natur. Einen kleinen Waldspaziergang zu machen ist ein unglaublich einfacher Weg ihr wieder ein Stückchen näher zu kommen. Zu welchem Teil von uns gehörst du? Der, der sich vom Wald und jeglicher Natur fernhält, auch wenn es nur unabsichtlich ist, oder der, der sie aktiv aufsucht und auf sich wirken lässt.