Das hier ist (noch) kein lesenswerter Blog

Ein lesenswerter Blog verbindet einige wichtige Eigenschaften, die hier auf meinem Blog und in meinen Texten eindeutig noch nicht vertreten sind. Wenn man mal von der fehlenden About-Seite absieht, sind das auch gar keine so kleinen, schnell zu behebenden Dinge. Und du wirst mir sicherlich zustimmen, dass ihre Anwesenheit diesen Blog eindeutig lesenswerter machen würde. (Wer bist du?, kann man sich an dieser Stelle natürlich auch fragen. Existiert ein Leser, ist dieser Blog vielleicht doch nicht so un-lesenswert und die Daseinsberechtigung dieses Artikels verschwindet. Tu in diesem Fall doch einfach so, als sei das eine Erläuterung, was Blogs im allgemeinen lesenswert macht.)

Was ein lesenswerter Blog vor allem braucht, sind hervorragend geschriebene Inhalte. Etwas, bei dem das Lesen Spaß macht. Ist das gegeben, sind all die anderen Form-Anmerkungen praktisch irrelevant. Ganz egal wie hübsch das Design ist, wenn die Leser die Texte wirklich lesen wollen, machen sie das trotzdem. Sogar eine fehlende About-Seite, die einem ja normalerweise ein Gesicht, einen Menschen hinter den Texten aufzeigen kann, wird eventuell gestattet. (Ja, ja, ich weiß. Irgendwie vergesse ich immer mich darum zu kümmern, weil ich diese Texte gleich als erstes jeden Morgen schreibe und mich dann anderen Dingen oder meinem Freiwilligenjahr zuwende.)

Gutes Schreiben ist damit eine Grundvoraussetzung für alle erfolgreichen Artikel. Logischerweise muss man das eventuell erst noch lernen, wenn man gerade erst mit dem Bloggen anfängt. Aber wenn man verpasst, sich darum zu kümmern, bekommt man sicherlich keine Ausnahmeregelung. Gutes Schreiben ist wichtig, eigentlich sogar die wichtigste Fähigkeit beim Bloggen und jeder Blogger sollte sich deswegen vor allem auf eines konzentrieren: richtig gut Schreiben lernen.

Natürlich funktioniert das nur durch Übung. Aber wenn man das Üben falsch angeht, erreicht man bald ein Plateau, von dem aus man sich nicht mehr verbessert. Man ist sozusagen gut genug, um die Anforderungen zu erreichen, die man an sich selbst stellt. Man hat aufgehört nach neuen Methoden zu suchen, wie man noch besser werden kann. Vielleicht misst man nicht einmal, wie gut ein Artikel geworden ist. Wenn man sich dagegen sträubt seine eigenen Artikel zu lesen, ist das schon mal ein schlechtes Zeichen. Hier besteht auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf. Warum sollten es andere lesen wollen, wenn du es nicht mal selbst lesen willst?

Eine gute Richtlinie für die besten Texte, die du schreiben kannst, ist ob du sie selbst lesen möchtest. Logischerweise solltest du also Texte verfassen, die du selbst gerne lesen möchtest. Mit der Sorte Humor, die dich erfreut. In der Detail-Tiefe, die dich interessiert. Du kannst das vermutlich selbst am besten beurteilen. Strebe danach genau solche Texte zu verfassen. Kannst du das noch nicht, dann lerne es. Glaub mir, dann macht das Ganze bestimmt gleich viel mehr Spaß.
Ein lesenswerter Blog besteht jedenfalls sicherlich nicht aus deinen „ausgekotzten“ Gedanken zu völlig zufälligen Themen. Das ist Zeitverschwendung für alle Beteiligten, vor allem für dich.

Letztendlich geht es doch beim Aufschreiben von Inhalten darum sie zu verbreiten. Vielleicht sich selbst über die Zusammenhänge klarer zu werden. Freewriting hat sicherlich auch seine Daseinsberechtigung, aber sollte das auf einem Blog veröffentlicht werden? Ich denke nicht.

Überlege dir doch lieber mal, welche interessanten Inhalte du mit Zuschauern teilen möchtest. In welchen Bereichen du Expertise hast, die mit der Welt geteilt werden sollte. Auf welche Weise deine Beiträge noch alles interessant sein könnten.

Und dann strebe danach die bestmöglichen Beiträge zu verfassen, die du nur irgendwie schreiben kannst. Du schaffst das. Und morgen schreibst du dann einen noch besseren Artikel. Und übermorgen einen nochmal besseren.

Wenn du wirklich trainierst, wirst du jeden Tag besser.

Dann ist zumindest die erste Zutat, hervorragendes Schreiben gegeben. Ein lesenswerter Blog verlangt aber noch mehr. Irgendetwas muss die einzelnen Artikel zusammenbinden. Den Lesern einen Grund geben später nochmal zurückzukommen und noch einen Artikel zu lesen. Und noch einen. Eben weil sie noch mehr zu diesem Thema hören wollen, von dem sie wissen, dass es darum in deinem Blog geht. Hat dein Blog kein übergreifendes Thema, keine einheitliche Aussage, ist das gar nicht möglich. So kommt niemand zurück. Mit erkennbarer Aussage zumindest die, die sich dafür interessieren. Und das sind doch letztendlich die einzigen Leser, die du erreichen möchtest. Solche, die sich für dein Thema interessieren.

Also was ist deine Nachricht an die Welt? Was möchtest du ihr mitteilen?

Das muss auch gar kein besonders enges Thema sein. Andernfalls geht dir vermutlich ziemlich bald der Schreib-Stoff aus. Am besten ist eine fundamentale Wahrheit, die dir so wichtig ist, dass du sie im Kontext der verschiedensten Themen erkunden willst. Das kann wunderbar funktionieren, sobald du diese Wahrheit auch ganz klar kommunizierst. Verpasst du das, ist dein Blog wieder eine lose Ansammlung anscheinend unverbundener Artikel. Und genau das wollten wir doch gerade vermeiden.

Und noch ein Tipp zum Ende: Wer mit dem Bloggen beginnen möchte, sollte das auf keinen Fall tun, wenn er keinen Spaß am Schreiben hat. Das ist dabei nun mal deine Hauptbeschäftigung und man kann es als Leser eindeutig bemerken, wenn du keinen Spaß am Schreiben hattest. Der Spaß beim Lesen ist da dann sicherlich nicht gegeben.

Und nur wenn du Spaß am Schreiben hast, hast du auch Spaß daran das Schreiben zu Üben. Deine eigenen Artikel zu editieren, um herauszufinden, wo es noch hakt. Die Aspekte zu trainieren, die du noch nicht so gut kannst. Danach zu streben jeden Tag besser zu werden.

Und nur wenn diese wichtigste aller Voraussetzungen erfüllt ist: Du hast Spaß am Schreiben und Spaß am besser werden, kann ein Blog überhaupt lesenswert sein. Nur dann wird er mit der inneren Überzeugung geschrieben, aus der fast automatisch eine übergreifende Aussage entsteht.

Aber das hast du jetzt schon ziemlich oft gehört. Ich finde es ist an der Zeit, dass du dich entscheidest. Willst du einen Blog schreiben, der Menschen inspiriert? Willst du deine Schreibfähigkeiten jeden Tag verbessern? Willst du heute damit beginnen?

Fang heute damit an. Fang jetzt damit an. Werde aktiv, anstatt nur weiter zu konsumieren. Die Welt wartet schon auf das, was du zu sagen hast. Und sobald du gut darin bist, wird sie dir auch zuhören.

Glaub mir, das aktive Leben ist das beste Leben. Du weißt, was du jetzt zu tun hast.

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