Programmieren können ist in unserer modernen Welt eine fundamentale Fähigkeit. Wer es beherrscht, versteht die grundlegenden Prinzipien, nach denen die Maschinen um uns herum funktionieren, und wird vom Benutzer zum Beherrscher (oder soetwas ähnlichem). Anstatt sich einfach durch die Benutzung der zahlreichen Computer hindurch zu mogeln, mit denen wir täglich interagieren, kann er dann tatsächlich verstehen, wie sie aufgebaut sind, zumindest auf der Softwareseite. Er kann viel schneller verstehen, wie Programme vermutlich zu bedienen sind, und warum es zu bestimmten Bugs kommt. Kurz und gut: sich ein wenig mit Programmierung auszukennen ist eigentlich nur gut.
Außerdem ist Programmieren eigentlich echt simpel zu lernen. Es besteht aus zwei Teilen: algorithmisch denken können und wissen, welche Bausteine man zur Verfügung hat. Jeder von uns ist in seinem Leben schon mal einem Algorithmus gefolgt. Das prominenteste Beispiel ist eindeutig das Kochen oder Backen nach Rezepten. Man macht einfach Schritt für Schritt was darauf steht und es kommt ein leckerer Kuchen oder ähnliches dabei heraus. Und wenn das Rezept falsch war, klappt auch das Kochen nicht. Man denkt ja schließlich beim Kochen nach Rezept normalerweise nicht mit.
Und genauso funktionieren auch Computer. Sie folgen einfach den von Menschen geschriebenen Rezepten (Programmen) ohne darüber nachzudenken. Sie machen einfach exakt das, was da steht. Ist die Arbeitsanweisung der Algorithmus falsch, kommt dabei logischerweise auch ein falsches Ergebnis heraus. Die Verantwortung dafür zu sorgen, dass ein Programm genau das macht, wofür es gedacht ist, liegt also auf den Schultern des Programmierers. Damit ist aber auch schon der anstrengendste Teil von Programmieren abgehakt: verstehen, warum es gerade nicht funktioniert und wie man das Problem beheben kann.
Davor, danach und eigentlich immer sonst macht programmieren einfach unheimlich Spaß. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Man kann Kreativ tätig werden. Dinge erschaffen, die man exakt spezifiziert hat. Du weißt wahrscheinlich selbst wie mächtig Computer sind. Jetzt stell dir mal vor, was du alles machen kannst, wenn du ihm ganz spezifische Aufträge geben kannst, die er dann für dich ausführt. Dann musst du nur noch herausfinden, wie du das dem Computer auch erklären kannst. Aber falls du noch in der Schule bist, sind die Mathe-Hausaufgaben damit ziemlich sicher abgehakt. Juchhu.
Programmieren lernen
Um Programmieren zu können musst du also algorithmisch denken, also ganz klare Schritt-für-Schritt-Anleitungen verfassen können. Und stell dir vor: wie alles andere, kann man das auch an sehr vielen anderen Stellen gut gebrauchen. Noch ein Grund mehr also, endlich programmieren zu lernen. Der Weg dorthin ist in meinen Augen ziemlich einfach:
Suche dir eine simple Anfänger-Programmiersprache und ein Online-Tutorial und beginne die dir zur Verfügung stehenden Befehle und vor allem Steuerkonstrukte zu verstehen. Jede Programmiersprache hat Möglichkeiten zum Ausführen von Berechnungen, verwenden von Variablen und Anzeigen von Ausgaben auf dem Bildschirm. Darüber hinaus ist es aber auch sehr wichtig Bedingungen und Schleifen zu verstehen, da man mit ihnen Abzweigungen in den Code einbauen kann und sich eine Menge Schreibarbeit sparen kann.
Und wenn du so weit gekommen bist, was wirklich nicht lange dauert, besitzt du eigentlich schon fast alle Werkzeuge, die man als Programmierer braucht. Sobald du dann noch Funktionen verstehst, die dir sozusagen erlauben eigene Befehle zu erschaffen, bist du tatsächlich bereit. Alle zukünftigen Probleme wirst du durch googeln nach den entsprechenden Befehlen lösen können.
Jetzt fehlt also nur noch eins: Üben! Üben! Und noch mehr Üben!
Wie immer und überall kannst du schließlich nur durch anwenden deiner Fähigkeiten besser werden und wirst auch sicherlich durch das Anwenden deiner Fähigkeiten besser werden.
deine neue Rolle
Sobald du Programmieren kannst, also deine erste Programmiersprache verstanden hast, graduierst du vom simplen Computerbenutzer zu jemandem, der auch eigene Programme schreiben kann, wenn noch nichts passendes für seine ganz speziellen Bedürfnisse existiert. Damit kannst du dir jederzeit kleine und große Hilfsprogramme schreiben und dir dein Leben enorm vereinfachen. Berechnungen sind da offensichtlich mit dabei. Vielleicht schreibst du ja deinen eigenen Vokabel-Trainer. Oder du wirst sogar zum Spieleentwickler. Ich bin schon sehr gespannt davon zu erfahren, was du alles mit deinen neu gefundenen Fähigkeiten anfangen wirst.
Außerdem kannst du dich jetzt natürlich kreativ so richtig austoben. Wie kannst du die zwar oberflächlich sehr beschränkten, aber letztendlich unendlichen Möglichkeiten noch kombinieren? Wie viele der Probleme und Anstrengungen in deinem Leben kannst du mit Programmierung vereinfachen? Was kannst du sonst noch alles mit Programmieren lösen, auch wenn es vielleicht nicht unbedingt einfacher geht?
Wie schnell kannst du bestimmte Programmieraufgaben lösen? Wie simpel und leicht verständlich sind deine Programme? Kannst du auch komplexe Software verstehen, wenn du dir den Code anschaust? Hast du dich bereits an sehr schwierigen Problemen versucht, die eine wahre intellektuelle Herausforderung darstellen?
Kannst du vielleicht Anderen helfen, indem du ihnen Hilfs-Programme programmierst? Hast du Lust dich in eines der vielen angrenzenden Felder einzuarbeiten, wie Datenverarbeitung, Softwareentwicklung, maschinelles Lernen, Automatisierung, und so weiter? Die Möglichkeiten sind wirklich grenzenlos. Programmieren lernen stellt ein Sprungbrett dar, nach dem noch vieles anderes kommen kann.
Programmieren lernen als Sprungbrett
Programmieren lernen hat eine sehr wichtige Eigenschaft: es öffnet sehr viele neue Türen, die vorher einfach nicht verfügbar waren. Und das ist gar nicht so häufig, wie man denkt. Viele der Dinge, die man erlernen kann, ermöglichen danach sicherlich auch schwierigere Fähigkeiten in der selben Richtung dazuzulernen, aber Programmieren ist so fundamental, dass es unglaublich weitreichende Folgen hat, sich damit auseinanderzusetzen.
Es werden dadurch sogar so viele Türen geöffnet, dass ich jedem einzelnen Menschen wärmstens ans Herzen lege Programmieren zu lernen, auch wenn es nur die Grundzüge sind und man es danach gar nicht mehr so oft anwenden wird. Indirekt wird es sicherlich dein Leben verändern.
Was denkst du, ab wann jeder Schüler in der Schule das Programmieren lernen muss? Das wird sicherlich irgendwann kommen, auch wenn bald sogar Programme für uns Programme schreiben können. Stell dir das mal vor: Man sagt nur, was man haben möchte, und schon wird ein Programm ausgespuckt. Aber das geht nun mal noch nicht. Vorerst müssen wir alles selbst programmieren. Und irgendjemand muss ja auch diesen Universalprogrammierer programmieren.
Also auf geht’s! Lerne das Programmieren, automatisiere sich ständig wiederholende Schritte in deinem Leben und drücke der Welt deinen Stempel auf!