Wie man sich eine Geisteshaltung antrainieren kann

Gestern habe ich darüber geschrieben welchen großen Einfluss die eigene Geisteshaltung auf den Erfolg hat. Man sollte also versuchen, sich die Richtige anzugewöhnen. Wie kann man sich aber eine solche Geisteshaltung antrainieren?

Das Vorgehen, dass ich gleich beschreiben werde, funktioniert übrigens für alle Geisteshaltungen und Angewohnheiten, die man sich abgewöhnen möchte. (z.B. Faulheit, Schüchternheit, das Fixed-Mindset, …)

Der erste Schritt hierbei ist erst einmal verstehen, wie ein solches Verhalten eigentlich zustande kommt.

Von außen gesehen ist es ja so, dass man sich auf eine bestimmte Art und Weise verhält, obwohl man es eigentlich gar nicht will.

Die Ursache

Der Grund für ein derartiges Verhalten liegt also tiefer.

Man muss bei den persönlichen Überzeugungen ansetzen.

Irgendwann im Laufe des Lebens hat dein Gehirn gelernt, die Aktivität, die es gerade vermeiden möchte mit etwas negativem zu verbinden.

Freundlich und wohlwollend wie es ist, macht es sich also die Mühe dich vor erneuten derartigen Situationen zu beschützen. Das resultiert dann in einem Gefühl der Angst und Unwohlsein, sobald man kurz davor ist, in eine solche Situation zu geraten (oder auch währenddessen).

Schüchterne Menschen haben also irgendwann mal die Erfahrung gemacht, dass soziale Interaktion mit Fremden unangenehm sein kann.
Wer öfter mal faul ist, hat vielleicht gelernt, die Arbeiten, die er gerade vermeidet, als unangenehm wahrzunehmen.

Genau an dieser Stelle muss man jetzt ansetzen, um sich im Moment zu überwinden und sich später dieses Verhalten komplett abzugewöhnen.

Im Moment überwinden

Der Trick besteht darin, das aktuelle Verhalten mit negativen Ergebnissen in Verbindung zu bringen und dem das erwünschte Verhalten gegenüber zu stellen.

So zwingt man sich regelrecht dazu sich richtig zu Verhalten.

Der erste Schritt hierfür ist es, zu bemerken, sobald man in das unerwünschte Verhalten hinein rutscht.

Bevor man dann allzu lange unbeweglich bleibt, fängt man stattdessen an alle Gründe durchzugehen, warum das Nicht-Handeln ein negatives Ergebnis hätte.

Hier sollte man so detailliert wie möglich vorgehen. Je ausführlicher und lebendiger das Szenario ist, das man sich ausmalt, desto besser.

Wenn man dann alle möglichen Gründe durchgeht, wird man einen finden, den man nicht ignorieren kann.

Klar als erstes fallen einem die Standardbegründungen ein, die man überall zu hören bekommt. Aber wenn das so wirklich mit einem selbst resonieren würde, dann hätte man sich ja schon vor langer Zeit geändert.

Irgendwann kommt man dann aber zu den Gründen, den die einem ganz persönlich unheimlich wichtig sind.

Sobald man einen solchen Grund gefunden hat, ist es unerträglich sich weiter wie bisher zu verhalten.

Man führt sofort das neue Verhalten aus.

Und schon hat man sich in dem Augenblick, als es darauf ankam überwunden.

Aber was, wenn man es beim nächsten Mal gar nicht merkt, wenn man sich wieder so verhält?

Dann hilft nur eins. Man muss sich ganz gezielt ein neues Verhalten antrainieren.

Eine neue Geisteshaltung antrainieren

Man hat also bereits ein Verhalten identifiziert, dass man in Zukunft vermeiden möchte.

Dann gibt es einen einfachen nächsten Schritt.

Die nächsten Paar Tage geht man morgens und abends alle Gründe durch, die dagegen sprechen. Begründungen, die bei einem nichts bewirken, lässt man weg. Begründungen, die man im Laufe der Tage noch gefunden hat, nimmt man auf.

So baut man eine ganze Palette von Gründen gegen das alte und für das neue Verhalten auf.

Dadurch dass man es jeden Tag wiederholt, bleiben diese Gründe immer präsent und das Gehirn speichert sie wunderbar ab. So verändert sich die Geisteshaltung im Laufe der Tage wie von selbst.

Normalerweise sollten ein paar Tage reichen um schon erste Veränderungen zu sehen. Diese Gewohnheit am Abend über die unerwünschten Verhaltensweisen zu reflektieren sollte man aber aufrecht erhalten. Zumindest so lange, bis man die alte Geisteshaltung vollständig abgelegt hat.

Und dann hört man auch eigentlich nicht damit auf.

Es gibt immer eine Stelle im eigenen Verhalten, an der man als nächste arbeiten kann 😉

Die Wichtigkeit des richtigen Grundes

Ich hab es jetzt schon ein paar mal gesagt. Unterschiedliche Gründe wie/warum ein Verhalten ein negatives Ergebnis hat, resonieren unterschiedlich stark mit verschiedenen Personen.

Es ist also sehr wichtig, dass man das absolut überzeugende Argument für sich selbst findet!

Dafür muss man wirklich kreativ alle Begründungen durchgehen, die einem einfallen. Und dann noch 3 mehr.

Wenn man ein Verhalten wirklich nicht will, dann findet sicherlich einen guten Grund für diese Abneigung.

Findet man aber wirklich keinen Grund, der einen überzeugt jetzt mit der Veränderung anzufangen, dann sollte man sich noch einmal überlegen, ob man das eigene Verhalten wirklich so schlimm findet. 🙂

Sobald man seien erste Verhaltensweise geändert hat, ist es an der Zeit dieses Verhalten auf das nächste Level zu heben:

das Verhaltens-Änderungs-Verhalten ändern

Wie wäre es mit einer Geisteshaltung, die einen zwingt, ständig sich selbst zu verbessern? ständig eher nicht so gute Verhaltensweisen durch bessere zu ersetzen? Ständig zu Wachsen? sich selbst so zu formen, dass man den eigenen Werten entspricht?

Klingt gut oder?

Kann man sich auch mit dem gleichen Prinzip antrainieren:

Zuerst überlegt man sich Gründe, die zeigen, dass das aktuelle Verhalten zu einem unerwünschten Ergebnis führt.

Also warum es schlecht wäre sich nicht zu verbessern. Die ersten zwei Sachen die mir einfallen sind zum Beispiel:

  • Man wäre ein schlechterer Mensch als man sein könnte.
  • Die Menschen im sozialen Umfeld werden in Mitleidenschaft gezogen.

Es gibt natürlich noch eine Menge anderer Gründe.

Hauptsache man findet für sich selbst eine absolut überzeugende Tatsache, etwas das einen dazu zwingt sich neu zu verhalten.

Und dann beginnt man damit sich zu ändern.

Es gibt so viele Wege auf die man sich persönlich verbessern kann. Man wird niemals das Gefühl haben, jetzt kann ich nicht mehr besser werden.

Das ist auch gar nicht das Ziel. Das Ziel ist es Freude am ständigen Prozess des Wachstums zu haben und sich dadurch immer weiter zu entwickeln.

Mit der Zeit hat man dann ein bisschen Übung darin, sich selbst zu ändern. Man wird besser darin, überzeugende Argumente zu finden. Man kann besser sich selbst dazu anhalten, sich genau so zu verhalten, wie man es möchte. Das erwünschte Verhalten wir mit positiven Ergebnissen verbunden:

  • Man wird ständig ein besserer Mensch
  • Die beste Version von einem selbst, rückt immer näher
  • Man ist mit sich selbst im Reinen. (Immerhin verhält man sich genau so, wie man es auch will)
  • etc.

Und schon hat man sich verändert.

Von: Veränderung funktioniert doch eh nicht, es bringt gar nichts an sich zu arbeiten
Nach: persönliches Wachstum ist eine wunderbar erfüllende Tätigkeit und Lebenseinstellung

kurz: Fixed- -> Growth-Mindset

Also fang‘ jetzt damit an!

Welche Verhaltensweisen möchtest du dir abgewöhnen?
Wie willst du dich stattdessen verhalten?
Was spricht gegen das aktuelle Verhalten?

-> persönliches Wachstum

Viel Erfolg!

Julian

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.