Vielleicht erscheint dir das wie ziemlich viel. 1 Buch pro Woche sind immerhin über 50 Bücher im Jahr. Alternativ kann ich mir aber auch die Haltung vorstellen, dass nur 1 Buch in einer ganzen Woche irgendwie ganz schön langsam ist.
Also warum sollte man überhaupt lesen und warum empfehle ich ein Ziel von nur 1 Buch pro Woche?
Lesen
Lesen hat viele Vorteile. Besonders das Lesen von Sachbüchern, die man vorher noch nicht kannte, halte ich für sehr sinnvoll.
Immerhin setzt du dich so immer neuen Ideen aus, von denen du sonst noch nie gehört hättest. Dein interner Ideenschatz wächst immer weiter und weiter. Dein geistiger Horizont wird ausgedehnt. Du kannst Themengebiete verstehen, von denen du vorher noch nicht einmal wusstest.
Und das beste ist: Wenn du über genug verschiedene Themen etwas weißt, wirst du beginnen große Zusammenhänge zu erkennen. Dann kannst du die Spuren sehen, die verschiedene Ideen im Laufe der Zeit hinterlassen haben, wenn sie von verschiedenen Leuten wieder aufgegriffen und neu interpretiert wurden. Du kannst Gemeinsamkeiten zwischen auf den ersten Blick komplett unterschiedlichen Bereichen erkennen und so auf beide mit einer neuen Perspektive blicken, die ganz andere Erkenntnisse ermöglicht.
Du wirst die Welt mit ganz anderen Augen sehen.
Wenn du zur Zeit durch die Welt gehst (bzw. immer wenn du wach bist), wie oft siehst du dann etwas, zu dem du etwas erzählen kannst?
Stell dir mal vor, alles was du siehst oder hörst kann dir als Inspiration dienen, weil du ein bisschen darüber weist.
Die Welt ist plötzlich nicht mehr so langweilig und rätselhaft.
Vielmehr ist noch viel rätselhafter und spannender. Du hast ein paar oberflächliche Informationen entdeckt, aber warum ist das genau so, wie es ist? Ist das nur gerade eben so oder tatsächliche eine dauerhafte Eigenschaft der Natur / des Systems? Seit wann ist das so? Hat das jemand festgelegt oder ist es natürlich entstanden? Gibt es Gott doch?
All das wird nur ermöglicht, wenn du Bücher liest. Bücher erweitern deinen Geisteshorizont. Sie sorgen dafür, dass du dich vorwärts bewegst auf deinem Pfad des persönlichen Wachstums.
Aber dafür musst du die Bücher auch lesen. Sei nicht einer von diesen Leuten, die nach ihrer Schulzeit nie mehr ein Buch in die Hand nehmen. Das ist eine wahre Verschwendung der Tatsache, dass du überhaupt lesen gelernt hast.
Und außerdem beinhalten Bücher das ganze Wissen der Menschheit. Selbst heutzutage immer noch. Trotz dem Internet und Enzyklopädien wie Wikipedia, kannst du immer noch viel mehr Verständnis aus einzelnen Büchern ziehen, als aus dem stundenlangen Lesen von Internetseiten. (Blogs stellen manchmal eine Ausnahme dar.)
In Büchern ist nämlich das gesamte Wissen eines Autors komprimiert. Er stellt alle relevanten Details vor und vergisst dabei nicht auch die großen Zusammenhänge auf eine Art und Weise zu erklären, das der Leser sie auch versteht. Und natürlich schreitet er das Thema auch in einer sinnvollen Richtung ab und fängt nicht einfach irgendwo an.
Und ganz nebenbei musst du nicht mal seine Zeit verbrauchen, um all dieses Wissen von ihm zu lernen. Er hat das Buch schließlich schon geschrieben, du musst es jetzt nur noch lesen.
Du solltest also ganz viel lesen.
Schön, dass du jetzt gerade motiviert bist, mal wieder ein Buch anzufassen. Aber wie sorgst du dafür, dass diese Motivation übermorgen immer noch besteht? Und wie sieht es mit nächstem Monat aus? Hast du da nicht schon längst vergessen, dass du überhaupt lesen wolltest?
Du brauchst eine Möglichkeit, um dich über längere Zeit daran zu erinnern.
Eine Herausforderung aussprechen
Stelle dir selbst eine Herausforderung. Dann ist plötzlich dein Stolz involviert und du hast eine viel stärkere Motivation sie zu bewältigen.
Wie lange schaffst du 1 Buch pro Woche zu lesen?
Oder noch besser:
Schaffst du ein halbes Jahr lang 1 Buch pro Woche zu lesen?
Eine Herausforderung mit Zeitbegrenzung ist viel einfacher zu bewältigen. Dann musst du dir, wenn du irgendwann zwischendurch aufgeben willst, nur denken: „Ich muss nur noch X Wochen durchhalten. Bisher hab ich es doch auch schon geschafft und ich hab sogar schon alle Bücher ausgesucht, die ich lesen werde! Wäre doch doof jetzt aufzugeben.“
Mit einer derartigen Herausforderung schaffst du es dich über einen längeren Zeitraum hinweg zu motivieren.
Aber warum genau diese Herausforderung?
1 Buch pro Woche
Du brauchst ein Ziel, das machbar aber trotzdem herausfordernd ist. Jede Woche ein neues Buch lesen, erfordert ein Engagement das viele erst mal wieder entwickeln müssen.
Aber sich zu viel vornehmen ist ein sicheres Rezept für Versagen. Was ist wenn dir dein Leben plötzlich in den Weg kommt? Vielleicht trifft dich irgendein Unglücksfall und du wirst vollkommen aus der Bahn geworfen. (Bewusstlos musst du natürlich nicht 1 Buch pro Woche lesen.) Vielleicht fängst du auch einfach einen neuen Vollzeitjob an und plötzlich willst du 40h pro Woche arbeiten, gehst nebenbei noch 10h pro Woche zum Sport, schreibst jeden Tag einen Artikel für deinen Blog und willst zwischendurch auch noch etwas mit deinen Freunden machen.
Plötzlich hast du ziemlich viel zu tun, und dann willst du auch noch mehr machen, als nur 1 kleines Buch pro Woche zu lesen? Mehr muss es ja nicht sein. Und wenn du weißt, dass die nächste Woche entspannt wird, nimmst du dir ein größeres Buch vor.
Oder ein komplexeres. Neben der Zeit für das Lesen braucht man ja auch noch Zeit zum Verstehen…
Die Herausforderung durchhalten
Erstelle dir jetzt gleich einen Zettel auf dem du deinen aktuellen Fortschritt zu deinem Ziel ablesen kannst.
Zum Beispiel eine kalenderartige Übersicht über die nächsten 52 Wochen. Dann kannst du einfach in jeder Woche, in der du ein weiteres Buch abschließt ein Häkchen setzen.
Oder du machst eine Liste, bei der du für jede Woche das Buch eintragen musst, das du gelesen hast.
Und dann hängst du ihn an einer Stelle auf, wo du ihn jeden Tag sehen kannst.
Wäre doch doof, wenn du in dieser Übersicht eine Lücke hättest oder?
Und natürlich gibt dir das abhaken immer ein gutes Gefühl und du hast gleich einen zusätzlichen Schub Motivation für die nächste Woche.
Und dann halte solange durch, bis du den Effekt vom Lesen am eigenen Leib erfahren hast. Halte solange durch, bis dein Kopf überquillt von den ganzen vielen Sachen, die du gelernt und erfahren hast. Von den vielen Sachen, die du erkannt und verstanden hast. Von deiner neu gefundenen Liebe zum Lesen.
Das ist nämlich der Zustand, den du erreichen solltest. Dann kannst du diese Herausforderung nämlich dein ganzes restliches Leben durchhalten (Juchhu, in 20 Jahren bist du dann schon bei 1040 Büchern!)
Eine letzte Sache:
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Das ist eigentlich ziemlich egal. Ich persönlich würde glaub ich Sachbücher bevorzugen, aber auch von erfundenen Geschichten kann man eine Menge lernen: Man schult die eigene Empathie und Fantasie und lernt nebenbei gleich auch noch, wie gute Geschichten funktionieren. (Besonders zu empfehlen, wenn man selbst auch mal ein Buch schreiben will.)
Aber die Hauptsache ist eigentlich, dass du überhaupt liest. Wen möglich Bücher, die du noch nicht kennst.
Und wenn du nicht weißt, was genau du lesen sollst, frag doch einfach mal Freunde. Oder Experten. Vielleicht gibst du auch noch eine kleine Einschränkung. Oder du fragst gleich Google: „Was sind die besten Bücher über die Geschichte der Menschheit?“
Außerdem werden in vielen Büchern wiederum andere Bücher zitiert. Oder am Ende werden sogar explizit weitere Empfehlungen gegeben. Die kann man ja auch in den Pool der Bücherempfehlungen aufnehmen, den man sich so anschafft.
Und dann fängt man einfach mal bei den Büchern an, die am meisten empfohlen wurden.
Sobald man erst mal auf der Suche nach Lesestoff ist, wird man nämlich viel schneller Neues finden, als man mit dem Lesen nachkommt.
Mach dir als keine Sorgen und fange schon diese Woche an!
Julian