Warum du den Vorgang lieben sollst, nicht das Ergebnis

Es gibt zwei verschiedene Einstellungen gegenüber Arbeit. Du kannst den Vorgang lieben oder du kannst das Ergebnis lieben.

Tatsächlich sogar beides gleichzeitig. Und auf den ersten Blick erscheinen beide Varianten als gleichwertige Quellen für Motivation.
Denn wenn du den Vorgang liebst, dann bist du motiviert mehr davon zu machen. Und wenn du das Ergebnis liebst, siehst du auch den Sinn dahinter den aktuellen Fortschritt hinter dich zu bringen.

Wo ist also das Problem? Es können doch einfach alle, die Variante benutzen, die für sie am besten funktioniert, oder?

Zuerst einmal eine kurze Information. Jeder sollte zumindest versuchen sich eine Arbeit zu suchen, die er liebt. Welche der beiden oben beschriebenen Varianten er dabei nutzt ist erst mal egal. Solange man die eigene Arbeit liebt, kann man darin die Erfüllung finden, die alle Menschen in ihrem Leben anstreben.

Und wenn du diese Erfüllung schon in deiner Arbeit findest, dann bist du ein viel glücklicherer Mensch, als wenn du sie komplett außerhalb suchen musst, weil du ja nur zur Arbeit gehst, weil du musst… Geld verdienen und so.

Und vor diesem Hintergrund spielt es plötzlich eine entscheidende Rolle, ob es einen Unterschied zwischen den beiden Varianten gibt, die ich oben genannt habe.

Und den gibt es. Denn nur wenn du den Vorgang liebst, kannst du die Liebe zu deiner Arbeit aufrecht erhalten, sobald du das Ergebnis nicht mehr in der eigenen Hand hast. Dann kannst du trotzdem Erfüllung in deiner Arbeit finden, obwohl du Sachen machst, die dein Chef dir aufträgt.

Dann bist du nämlich plötzlich nicht mehr für das Ergebnis verantwortlich.
Aber der Vorgang ist im Prinzip der gleiche geblieben. Den kannst du also immer noch lieben, und dabei ein erfülltes Leben haben.
Aber die Liebe zum Ergebnis fällt dann möglicherweise weg:

das Ergebnis lieben

Wenn du das Ergebnis liebst, dann machst du diese Sachen, um das Ergebnis zu erreichen.

Dieses Ergebnis kann dabei natürlich viele Formen annehmen. Zum Beispiel Geld, fertiggestellte Arbeit wie ein Gemälde/Film/Buch oder was auch immer. Das alles kann ein Motivator sein, um die Aufgaben zu machen, die letztendlich dazu führen, dass man das gewünschte Ziel erreicht.

Und solange man derartige Dinge nur ab und zu macht, ist das ja auch völlig in Ordnung. Aber wie ich schon beschrieben habe, gibt es dann Probleme, wenn man das Ergebnis plötzlich nicht mehr in der Hand hat, aber trotzdem noch die Arbeit verrichten soll.

Es existiert dann praktisch ein Spalt zwischen dir und dem Ergebnis. Und schon ist es ziemlich schwierig es zu Lieben. Die Liebe zum Ergebnis fällt praktisch weg. Und dann brauchst du die Liebe zum Vorgang. Ansonsten hast du die Liebe zu deiner Arbeit verloren. Und das wäre wirklich unpraktisch.

Außerdem passiert noch etwas anderes:

Man wertet sich aufgrund des Ergebnisses. Sobald das Ergebnis der Hauptgrund ist, weswegen man etwas macht, dann ist es plötzlich auch der Hauptindikator, ob man es gut gemacht hat. Wenn das Ergebnis nicht deinen Erwartungen entspricht, hast du versagt. Wie kannst du es wagen?

Generell ist es schlecht, wenn deine Liebe zu einer bestimmten Arbeit nur auf dem Ergebnis beruht. Vielleicht funktioniert es, wenn du es nur ab und zu machst. Zum Beispiel wenn du nur malst, sobald du inspiriert bist.

Lebensgrundlage

Aber sobald du diese Liebe zum Malen zu einer Lebensgrundlage machen willst, kann es passieren, dass du (vorübergehend) keinen Einfluss auf das Ergebnis hast. Was wenn du Freiberufler wirst und die Wünsche deiner Kunden malst?

Dann kannst du plötzlich nicht mehr entscheiden, wie das Bild am Ende wird. Oder zumindest ist dein Handlungsspielraum stark eingeschränkt. Da kann es leicht passieren, dass die Liebe zum Ergebnis etwas verloren geht.

Und dann brauchst du die Liebe zum Vorgang. Ansonsten wirst du niemals diese Phase am Anfang überbrücken, in der du keinen so großen Einfluss auf das Ergebnis hast und halt die Sachen machen musst, die deinen Lebensunterhalt sicherstellen.

Ohne die Liebe zum Vorgang, fällt die komplette Liebe zur Arbeit weg. Dann willst du sie nicht mehr machen. Du musst dir einen neuen Job suchen.

Oder du wirst halt einer dieser Menschen, die sich den ganzen Tag über ihre Arbeit ärgern, weil sie nicht davon loskommen.

Willst du so jemand sein?

Es gibt eine Lösung, die sich hier schon ziemlich offensichtlich angedeutet hat:

den Vorgang lieben

Den Vorgang zu lieben, bedeutet Spaß an der Arbeit an sich zu haben. Das Ergebnis ist dann nur noch ein Extrabonus.

Dass das der Fall ist, erkennst du bestimmte von selbst. Aber überlege dir einfach kurz, ob du das alles immer noch machen würdest, wenn du kein Geld dafür bekommen würdest.

Machst du die Sache hauptsächlich wegen dem Geld oder macht auch einfach der Vorgang total Spaß?

Eine solche Einstellung ist eine ziemlich praktische Grundlage: Es fällt dir viel leichter dich so weit zu konzentrieren, dass du Flow erreichst. Du hast ein ständiges Verlangen besser zu werden und lernst dadurch immer weiter dazu. Du hast ein erfülltes Arbeitsleben.

Besonders der letzte Punkt lässt sich fast nur erreichen, wenn du den Vorgang liebst. Ein Job, den du liebst, dessen Vorgang du liebst, wird deshalb auch Traumjob genannt.

Such dir einen Traumjob!

Du hast bestimmt Dinge, bei denen du den Vorgang liebst. Kannst du das einen Beruf ausweiten, den du ausüben kannst?

Du solltest auf jeden Fall versuchen etwas zu finden, bei dem das der Fall ist. Dann kannst du diese Liebe behalten, während du dafür sorgst, in diesem Job auch arbeiten zu können.

Vielleicht brauchst du noch eine formale Ausbildung, bevor dich jemand anstellt. Vielleicht musst du erst noch lernen, wie man ein Unternehmen führt, bevor du dein eigenes gründen und auch erfolgreich führen kannst.

Vielleicht solltest du auch einfach bei dieser Arbeit, die du liebst, so gut werden, dass Leute dir praktisch die Haustür einrennen, damit du für sie arbeitest.

Schaffe dir also die Voraussetzungen tatsächlich diesen Job auszuüben. Wenn du es dabei schaffst deine anfängliche Liebe zu dem Job aufrecht zu erhalten, oder sogar wachsen zu lassen, hast du gewonnen.

Du kannst dir jetzt eine Anstellung suchen oder dein eigener Herr werden und in deinem Traumjob arbeiten.

Und das sollte doch das Ziel jedes Menschen sein oder?

Viel Erfolg dabei!

Julian

PS: außerdem hilft eine Liebe zum Vorgang dabei den Arbeitseifer hoch zu halten.

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