psychologische Hintergründe von Selbstverbesserung

Psychologische Hintergründe von Selbstverbesserung sind die Gründe, warum es überhaupt funktioniert. Und wie immer, wenn man die Möglichkeit hat etwas auf einem tieferen Level zu verstehen, sollte man sie auch nutzen.

Sobald du nämlich weißt, warum Selbstverbesserung so funktioniert, wie sie funktioniert, kannst du selbst eigene Methoden designen und erfolgreich anwenden. Dann musst du nicht mehr haargenau allen Anweisungen der anderen folgen, sondern weißt selbst exakt worauf es ankommt und worauf nicht. Außerdem sorgt dieses Verständnis natürlich auch zu einem schnelleren Durchsteigen der Funktionsweise von neuen Methoden, die dir begegnen. Dann kannst du besser einschätzen, wie erfolgreich es sein wird, bevor du es überhaupt probiert hast. Dann hast du zumindest einen ersten Einstieg in ein besseres Verständnis, wie du selbst funktionierst.

Immerhin ist unser Gehirn so komplex, dass eine ganze wissenschaftliche Disziplin gegründet wurde, nur um es zu verstehen. Trotzdem bleibt es aktuell immer noch nur mit den statistischen Werkzeugen der Psychologie überhaupt in sinnvolle Theorien fassbar. Genauer geht einfach noch nicht mit unserem aktuellen Verständnis. Wie sollst du dann von selbst darauf kommen, wie du funktionierst?

Ein bisschen kann man natürlich durch Selbstbeobachtung erkennen, aber dieser Lernprozess wird deutlich beschleunigt, wenn man sich die bereits bekannten Erkenntnisse zu Gemüte führt. Kein Grund mühsam Sachen auszuprobieren, die vor dir schon andere herausgefunden haben.

psychologische Hintergründe

Hier kommen jetzt also ein paar bereits bekannte Prozesse, die einen wichtigen Beitrag zur Selbstverbesserung leisten. Psychologische Hintergründe zu verstehen wird dir ermöglichen noch besser dich selbst zu verbessern.

Unser Wille regiert

(Meistens. Ausnahme: Gewohnheiten – auch nur alte Entscheidungen – und biologische Reflexe – sind evolutionär einprogrammiert.)

Aber ansonsten ist für alles, was wir machen, folgendes klar: Wir machen es nur, weil wir es wollen. Warum wir es wollen, ist erst mal nebensächlich. Sobald wie es wollen, versuchen wir es auch.

Für Selbstverbesserung gilt also das gleiche, wie für alle anderen Vorhaben auch: Bevor es erfolgreich stattfinden kann, muss man es erst mal wollen. Solange man gar nicht wirklich will, wird es auch nicht klappen.

Dementsprechend ist auch die Qualität des Willens wichtig. Je mehr die Überzeugung, dass man nach Selbstverbesserung streben sollte, von innen kommt und nicht durch äußere Dinge angelockt wird, desto ernsthafter und dauerhafter werden die Bemühungen sein.

Erst sobald man sich verbessern will, können folgende Effekte ins Spiel kommen.

Selbstbild ist entscheidend

Denkst du von dir selbst, dass du für immer festgelegt bist, dass du dich gar nicht verbessern kannst? Dann ist jeglicher Wille umsonst. Dieses Fixed-Mindset wird dich von jeglichem Fortschritt fernhalten, du sabotierst dich sozusagen selbst.

Wer stattdessen das Growth-Mindset hat, also überzeugt ist, dass Verbesserung möglich ist, wird sich auch verbessern können. Sobald man an die Möglichkeit glaubt, wird man auch die Anzeichen erkennen und dann noch motivierter vorwärts streben. Diese Überzeugung wirkt sozusagen als selbst erfüllende Prophezeiung.

Lerne daraus, dass es sehr wichtig ist, was man von sich selbst und der Welt um sich außen herum denkt, wenn es darum geht, das eigene Verhalten zu ändern. Mehr Beispiele davon werden auch noch später auftauchen.

Dein Gehirn ist formbar

Das ist so erst mal ein biologisches Statement. Was es bedeutet ist folgendes: die Schaltkreise, die du häufig benutzt, werden verbessert. Dein Gehirn kann Verbindungen zwischen Synapsen verstärken und schneller machen, wenn diese häufig genutzt werden. So wird man mit der Zeit immer besser, bei den „wichtigen“ Dingen.

Aus psychologischer Sicht bedeutet das also, dass man das gut kann, was man häufig macht. Wer sich häufig beschwert, dessen Gehirn ist besonders gut darin Dinge zu erkennen, über die er sich beschweren kann. Wer häufig das selbe Lied auf der Gitarre spielt, ist besonders gut darin, das Stück mit genau den Fehlern zu spielen, die er sich angewöhnt hat.

Was du machst, beeinflusst, was du gut kannst. Also wähle deine Aktivitäten weiße!
Selbstverbesserung bedeutet, sein Gehirn so zu formen, dass man dadurch besser wird.

Und noch etwas: Wenn du das ganze aus einer anderen Richtung angehen willst, und deine eigenen Fähigkeiten durch Wiederholung verbessern willst, solltest du folgendes Wissen: Es gibt nur ein endliches Verbesserungskontingent pro Zeiteinheit.

Wenn du abgelenkt bist, wird es auf die vielen verschiedenen Dinge verteilt, an die du gleichzeitig denkst. Sobald du dich aber vollkommen konzentrierst – am besten auf einen einzelnen Schaltkreis – wird all das für nur diese eine Sache aufgewendet. Dann wirst du ziemlich schnell erstaunliche Verbesserungen erzielen. (Und dafür bei den anderen Sachen halt nichts.)

Es gibt sogar noch eine dritte direkte Konsequenz aus der Tatsache, dass dein Gehirn formbar ist:
(Was sowieso die absolute Grundlage von Selbstverbesserung ist.)

Gewohnheiten sind sehr mächtig

Insbesondere, sobald du lernst sie zu verändern. Auch das ist nämlich dank der Formbarkeit unseres Gehirns möglich.

Gewohnheiten beeinflussen nun mal einen Großteil unserer täglichen Handlungen. Wenn du sie abwandelst, veränderst du dein Verhalten dauerhaft. Sie sind der absolut beste Ansatzpunkt für großräumige Verbesserungen.

Sobald du nämlich einmal eine Gewohnheit so abgewandelt hast, dass du dich selbst in einem positiven Licht siehst, werden weitere folgen. Ein positives Selbstbild ist wie ein sehr starker Dünger. Weitere positive Gewohnheiten werden wie erwünschtes Unkraut aus dem Boden sprießen.

Fokussiere also deine langfristigen Bemühungen auf die Abänderung deiner Gewohnheiten, das wird die größten Effekte nach sich ziehen.

Ein besonders wichtiger Punkt ist dabei folgender:

deine Wahrnehmung bestimmt dein Weltbild

Wenn du die Welt als ungerecht wahrnimmst, ist sie das auch in all deinen Gedanken. Das ohne Verbitterung zu überstehen ist fast unmöglich. Wenn du dagegen deinen Fokus auf die Schönheit der Natur lenkst, wirst du gerne hier leben wollen und deine Existenz in großen Zügen genießen. (Aber nur solange du in der Natur bist. Der nächste Schritt: in deinem ganzen Leben die Schönheit erkennen.)

Zum Glück ist deine Wahrnehmung auch formbar. Du kannst dich sowohl willentlich auf bestimmte Dinge konzentrieren, als auch deinen ganzen Tag beeinflussen, indem du mit den richtigen Dingen startest. Das habe ich zum Beispiel hier schon mal näher erläutert.

Darüber hinaus kannst du dich sogar auf die richtigen Handlungen konzentrieren, um deine eigene Perspektive auf deine Arbeit zu ändern: Statt unbedeutend und ersetzbar wirst du plötzlich wichtig und einflussreich, wenn du gezielt entsprechende Handlungen in deinem Leben verstärkst. Auch das ist also ein mächtiges Werkzeug, um dich selbst zu verbessern.

Mentale Simulationen

Was du dir vorstellst und was tatsächliche echte Erlebnisse sind, ist deinem Gehirn ziemlich egal. Solange die Vorstellungen realistisch genug sind, kannst du aus ihnen genauso gut lernen. Durch entsprechende Anwendung, kannst du also auch deine Reaktionen auf bestimmte Situationen im Vorhinein einüben und dabei noch eine andere mächtige Waffe zum Einsatz bringen:

Sich im Vorhinein entscheiden. Wenn diese Entscheidungen spezifisch genug sind (Wenn-Dann-Regeln!) fällt es dir viel leichter dich an deine Vorsätze zu halten, als wenn du dich in den entsprechenden Situationen erst zur richtigen Handlung durchringen musst.

Außerdem spart das natürlich Willenskraft, welche dann in unvorhergesehenen Situationen noch zur Verfügung steht, um sich noch erfolgreicher zu Verbessern.

Mehr zu diesen 2 Konzepten morgen und übermorgen.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.