„The Art of Work“ ist ein Buch über Berufung. Aber nicht eine Berufung zum Priesterdasein oder einer ähnlich speziellen Anwendung.
Vielmehr geht es um die Dinge, für die jeder einzelne von uns auf dieser Welt geboren wurde. Jeder hat eine Berufung und seiner Berufung zu folgen, wenn man sie denn erhört, bedeutet ein Leben zu leben, mit dem man zufrieden sein kann. Berufung bedeutet ein gutes Leben leben, ein guter Mensch werden, die Sachen machen, für die man geboren wurde.
Aber das ist nichts, was du jetzt erst neu entdecken musst, falls du es noch nicht kennst. Vielmehr befindest du dich schon auf dem Weg. Die fehlt bloß das Vokabular und damit eine globale Perspektive, mit der du beschreiben kannst, wie weit du schon auf diesem Weg gekommen bist.
„The Art of Work“ liefert genau das: ein Verständnis für den Vorgang, den wir alle durchlaufen können, wenn wir uns dazu entscheiden. Und eine Anleitung, welche Entscheidungen in jedem Stadium am besten sind.
Denn du willst dein Leben doch nicht mit unbedeutenden Dingen verbringen, oder? Wenn du deine Berufung finden und ihr auch erfolgreich folgen möchtest, musst du die richtigen Entscheidungen treffen. Und dank „The Art of Work“ wirst du sie erkennen können.
The Art of Work
Jeff Goins schreibt auf seinem Blog über alles was schreiben betrifft. Aber in diesem Buch hat er sich einem noch wichtigeren Thema angenommen: den Vorgang der Berufung verstehen und dann in Worte zu fassen.
Es war sozusagen seine Berufung uns ein Vokabular für diesen Vorgang zu geben, sodass wir unsere eigenen Berufungen besser verstehen und ihnen erfolgreich folgen können.
Er sieht 7 Aspekte, die jeder in etwa dieser Reihenfolge durchlaufen wird, der seiner Berufung folgt. Die einzelnen Schritte überlappen dabei auch und sind eigentlich nie ganz abgeschlossen. Und sie alle bekommen ihr eigenes Kapitel, sodass sie ausführlichst beleuchtet werden können.
Kommen wir zu Teil 1, der Vorbereitung auf die Berufung.
deinem Leben zuhören
Deine Berufung ist nichts neues, von dem du noch nie gehört hast. Vielmehr wird sie dir alt und bekannt vorkommen, sobald du sie erst einmal gefunden hast.
Was kannst du besonders gut? In den Augen von anderen? Welcher Bereich hat dich schon immer interessiert?
Höre deinem Leben zu. All die Sachen, die du bisher gemacht haben, ermöglichen erst alles andere, was folgen wird.
Erkennst du einen roten Faden, der durch deine bisherige Geschichte führt?
Das ist dein erster Hinweis.
ER hilft dir deinen ganz eigenen Pfad im Leben zu entdecken. Denn das trifft auf jede Berufung zu: sie gleicht keiner anderen. Also finde dich nicht damit ab, den Erfolg eines anderen zu imitieren. Wähle deinen eigenen Pfad.
zufällige Lehrstellen
Niemand findet den Weg durch sein Leben alleine. Jeder hat Hilfe dabei. Zum Beispiel die Leute, die dir die Sachen beigebracht haben, die du jetzt anwendest. Die Leute, die dich jeden Tag bei deiner Berufung unterstützen. Die Leute die dir in allen Notlagen einen funktionierenden Ausweg zeigen.
Diese Leute gibt es schon in deinem Leben. Von ihnen allen kannst du etwas lernen. Du musst dich bloß dazu entscheiden.
Nutze die Ressourcen, die du schon zur Verfügung hast, um dich auf deine Berufung vorzubereiten.
Es ist deine Verpflichtung so viel zu lernen, wie du kannst. Von den besten Lehrern, die dir zur Verfügung stehen. Wie willst du sonst der beste bei den Sachen werden, für die du geboren wurdest?
schmerzhafte Praxis
Genau das ist nämlich das Ziel: der beste zu werden, der du sein kannst. Gib dich nicht mit ausreichend zufrieden. Du kannst großes erreichen.
Aber nur wenn du übst. Und wie wir auf diesem Blog schon besprochen haben, ist die beste Übungsvariante – die, bei der du am schnellsten die besten Verbesserungen erzielst – ziemlich anstrengend und schwierig. Wie lange kannst du bewusstes Üben bei verschiedenen Tätigkeiten durchhalten?
Das ist anstrengend, fast schon schmerzhaft. Wenn du verschiedene Dinge ausprobierst, werden viele davon aussortiert werden. Aber manches fällt dir leichter als anderes. Wo kannst du diese Anstrengung dauerhaft aufrechterhalten (also jeden Tag für den Rest deines Lebens)? Welches dieser Dinge liegt dir am meisten?
Durch Ausprobieren und Üben erhältst du weitere Hinweise, worum es sich bei deiner Berufung handelt. Dann kannst du aber nur noch eines machen: endlich den ersten Schritt wagen.
Zeit für Teil 2: der Berufung folgen.
Brücken Bauen
Teil deiner Berufung ist es deine Berufung zu finden. Erst dann kannst du ihr schließlich folgen. Es gibt aber keinen Aha-Moment, an dem dir plötzlich alles klar wird. Ganz deutlich wirst du es erst im Nachhinein sehen.
Keiner weiß vorher, wie seine Berufung genau aussieht. Klarheit kommt erst mit Handlung. Jeder Schritt, den du in Richtung deiner Berufung gehst, verrät dir mehr über ebendiese.
Baue also eine Brücke zu deiner Berufung. Bei Brücken muss man nicht bis zur anderen Seite des Abgrunds sehen können. Immer den nächsten Schritt ist eindeutig ausreichend. Keiner wird einen großen Sprung auf die andere Seite wagen. Vor allem, weil man per Definition noch gar nicht so weit sehen kann. Wenn dir deine Berufung schon klar wäre, wärst du bereits auf der anderen Seite.
Baue also eine Brücke, indem du immer kleine Sprünge in Richtung deiner Berufung wagst. Jeder wird dir mehr Klarheit bringen und dich erkennen lassen, wohin es als nächstes geht.
Ab und zu wirst du aber trotzdem eine falsche Richtung einschlagen:
Wendepunkte
Vor einer Saison des Erfolgs kommt oft eine Saison des Versagens. Lasse dich nicht davon abhalten deinem Weg zu folgen, sonst besteht dein Leben am Ende nur aus dieser ersten Saison: dem Versagen.
Aber wenn du stattdessen daraus lernst, ist es gar kein Versagen. Auch wenn es von außen vielleicht danach aussehen sollte, gibt dir das stattdessen innerlich noch viel mehr Klarheit bezüglich deiner Klarheit.
Wenn du etwas ein paar mal probiert hast und es immer noch nicht schaffst, ist das ein Anzeichen, dass du dich nicht auf dem richtigen Weg befindest. Höre deinem Leben zu. An welcher Stelle hast du es falsch interpretiert?
Schlage dann also eine neue Richtung ein, die dich noch direkter zu deiner Berufung führt.
dein Portfolio-Leben
Als das solltest du deine Berufung und damit auch dein Leben ansehen. Ein Portfolio von all den Aktivitäten, die du gerne und mit Erfolg betreibst. Eine Berufung ist nun mal nicht eine einzelne Sache. Vielmehr sind es viele verschiedene Dinge, die sich alle unterstützen.
Plane also dein Portfolio. Wie viele Tage pro Jahr willst du für die Dinge aufwenden, die du mit deinem Leben anstellen möchtest? Wenn du in 150 Tagen genug Geld für das ganze Jahr verdienen kannst, mach genau das. Den Rest der Zeit kannst du dich den anderen Komponenten deiner Berufung widmen.
Denn nur wenn du deine Berufung in all ihren Facetten lebst, wirst du all das tun, wofür du geboren wurdest.
Kommen wir also zum 3. und letzten Teil: der Vollendung.
dein Magnum-Opus
Deine Berufung ist dein ganzes Leben, das Vermächtnis, das du hinterlässt. Wird es etwas gutes sein? Beeinflusst du das Leben von (ein paar) Menschen zum besseren?
Letztendlich zählt dein Leben nur insofern es die Leben der anderen Menschen betrifft.
Du willst ein bedeutendes Vermächtnis hinterlassen und vielen Menschen helfen? Kein Grund bis zum Ruhestand zu warten, um dann dein Geld für einen guten Zweck zu nutzen. Stattdessen kannst du dein Leben jetzt schon so gestalten, dass du dieses Vermächtnis bewirkst.
Und noch etwas.
Deine Berufung wird nie vollendet sein. Sie geht bis an dein Lebensende weiter. Manche Arbeiten wirst du also nicht vollenden können. Aber keine Sorge. Nach dir werden andere kommen, die deine Arbeit weitertragen (falls sie gut für andere Menschen ist ;)).
Pass aber auf, dass du dich nicht von deiner Berufung verschlingen lässt. Dein Leben ist nicht für deine Berufung da. Es ist andersherum. Deine Berufung dient dazu, dass du ein gutes Leben führst. Die Menschen, die du liebst, sind viel wichtiger als alles andere. Verliere sie nicht durch unnötig vieles Arbeiten.
Folge deiner Berufung!
Julian
PS: Für noch mehr Klarheit bezüglich deines Weges: lies das „The Art of Work“ von Jeff Goins!