Die beste Geschichten-Quelle: deine eigenen Träume

Gestern habe ich ja schon verschiedene Optionen genannt, woher du Geschichten nehmen kannst, wenn nicht schon welche in dir stecken, die du unbedingt rauslassen musst. Und von all diesen Alternativen ist eine mit Abstand die beste Geschichten-Quelle: deine Träume.

Dabei meine ich nicht deine Zukunftswünsche, auch wenn die sich vermutlich auch gut als Stoff für Geschichten eignen würden, sondern die Träume, die du während dem Schlafen träumst. An die meisten davon wirst du dich zwar niemals erinnern, da du einfach nicht direkt danach aufgewacht bist, der Rest reicht aber trotzdem.

Immerhin gibt es ja die verschiedensten Möglichkeiten einen Traum zu verlassen. Vielleicht träumst du einfach einen anderen Traum weiter, dann ist der erste natürlich „verloren“. Vielleicht wachst du ganz langsam auf. Auch hier könnte es sein, dass du dich an keinen Traum mehr erinnerst. Dagegen stehen dann aber die Fälle, in denen du direkt nach oder noch während dem Traum aufwachst: dein Wecker klingelt, ein Albtraum wird unerträglich, du schlafwandelst und tust dir dabei weh, aus freier Entscheidung. Hierbei hast du vermutlich ein ziemlich klares Bild vor dir, in dem auch noch eine Menge der Details vorhanden sind, die eben im Traum noch selbstverständlich waren. So langsam wird aber die Erinnerung verblassen. Sie ist nicht wirklich in deinem Gedächtnis verankert und wird komplett verschwinden, wenn du dem nicht entgegenwirkst.

Direkt nach dem Aufwachen alle Erinnerungen an den Traum nochmal Revue passieren lassen ist schon mal eine gute Variante. Hierbei wird viel, länger hängen bleiben. Noch besser wäre es aber den Traum aufzuschreiben. Selbst wenn du ihn dann doch irgendwann vergisst, kannst du dich daran zurück-erinnern, indem du deine Notizen durchliest. Zettel und Stift direkt neben dem Bett kann hierbei natürlich sehr praktisch sein.

Aber warum sollte man sich diesen Aufwand überhaupt auferlegen? Wofür verdienen Träume die Bezeichnung beste Geschichten-Quelle?

beste Geschichten-Quelle

Träume sind zum einen mal universal. Jeder träumt. Jeder hat also Zugriff auf diese beste Geschichten-Quelle. Manche träumen zwar mehr und andere weniger, das hängt aber meiner Meinung nach davon ab, wann man aufwacht. Wenn man sich nämlich einfach nicht an die Träume der Nacht erinnern kann, denkt man vielleicht gar nicht geträumt zu haben.

Auch ich hatte schon mal Phasen, in denen ich gar nicht geträumt habe. (Vermeintlich: ich bin nun mal immer in der falschen Schlafphase aufgewacht, da ich immer etwa gleich lang geschlafen hatte.) Aber auch das geht wieder vorbei.

Jeder hat Träume, und jeder kann sich zumindest hin und wieder an sie erinnern. Und das beste: Wenn du sie öfter aufschreibst, kannst du dich generell besser an Träume erinnern. Juchhu.

Darüber hinaus haben sie auch noch eine nicht zu unterschätzende Hürde überwunden:

nicht komplett zufällig

Träume haben eine gewisse interne Logik. Sie erscheinen vielleicht ziemlich wild zusammengewürfelt und höchst kreativ. Aber sobald die Grundinformationen einmal stehen, schreiten sie logisch voran. Es gibt normalerweise keine unlogischen Sprünge, die das Erlebnis in manchen Büchern kaputt machen. Sie basieren nun mal auf der Lebenserfahrung der jeweiligen Person, den Dingen, die man gewohnt ist zu erleben. Da kann gar nichts Unlogisches dabei herauskommen, außer man ist daran gewöhnt, andauernd nicht zu verstehen, wie man zur aktuellen Szene in seinem eigenen Leben gekommen ist.

Und diese Sinnhaftigkeit ist wichtig. Sie zeigt, das die Grundsituation nicht unrettbar verloren ist, sondern sehr wohl eine ganze Geschichte nach sich ziehen kann. Und dass ist eindeutig nicht der Fall, wenn man einfach etwas zusammen-würfeln würde. Dann ist oft gar nichts möglich.

Träume liefern dir also wunderbare Ausgangssituationen und Ideen in welche Richtung sie sich entwickeln können. Danach musst du sie nur noch weiterspinnen.

perfektes Beispiel für Kreativität

Du glaubst, du kannst deine Träume nicht weiterspinnen? Schau sie nochmal genau an. Waren sie nicht super kreativ? Ist deinem Kopf nicht immer eine neue Erklärung für „unrettbare“ Situationen eingefallen?

Das kannst du genauso gut auch bewusst anwenden. Du musst nur an dich selbst glauben. Und das wiederum ist eindeutig möglich, sobald du Träume als das erkennst, was sie sind: eindeutig ziemlich kreativ.

Du kannst das auch. Nutze es. Diese Träume haben die wichtigste Hürde, die Geschichten vor sich haben, schon überstanden.

die wichtigste Hürde

Es gibt eine Eigenschaft, an der Geschichten nicht vorbei kommen: Sie müssen in dir Gefühle hervorrufen.

Geschichten, die dich kalt lassen, haben nur noch eine Chance: sie könnten dich auf einem intellektuellen Level interessieren. Und das wird nur bei den wenigsten Lesern der Fall sein. Wenn deine Geschichten viele Leute erreichen sollen, muss sie uns auf einem emotionalen Level ansprechen. Was fühlen, wir wenn wir sie lesen/sehen/hören?

Und genau diese Hürde hat dein Traum schon überwunden. Ich bin mir sicher, du hast währenddessen auch Emotionen gespürt. Und wenn es bei dir geklappt hat, dann wird es auch bei anderen klappen.

Jetzt brauchst du nur noch eine wichtige Zutat: gut schreiben können. Ansonsten könntest du deine Träume leider nicht adäquat an uns weitergeben. Wir wollen schließlich das selbe empfinden, wie du!

Fazit

Träume beweisen also: Jeder kann Geschichten erfinden, denn jeder träumt. Und Träume sind nicht nur die beste Geschichten-Quelle überhaupt, sie beweisen dir auch noch, dass du auch im wachen Zustand die Möglichkeit hast, diese Geschichten weiter zu spinnen.

Jetzt musst du dich nur noch dazu entscheiden, sie auch aufzuschreiben. Warum würdest du der Welt diese tollen Schätze vorenthalten wollen?

Träume festhalten

Das ist wie gesagt nötig, um auch später noch Zugriff auf deine tollen Ideen zu haben. Wenn du das nicht machst, werden die meisten Träume direkt nach dem aufwachen verblassen. Wenn du dann keinen Gedanken an sie verschwendest, hast du vielleicht eine halbe Minute später sogar vergessen, dass du überhaupt geträumt hast. Dem entgegenwirken ist also sehr wichtig, wenn du diese beste Geschichten-Quelle nutzen willst:

Lege Zettel und Stift neben dein Bett. Gewöhne dir an alle Träume, an die du dich erinnern kannst, aufzuschreiben. Markiere alle, die dir besonders gut gefallen. Mache aus ihnen Geschichten. Alle werden dir dankbar sein.

Und wie gesagt: Um diese Grundlage nutzen zu können, braucht es noch einen Schritt: du musst lernen, gut Geschichten zu erzählen. Ermögliche uns, die selbe Angst zu spüren, die auch du gespürt hast. Ermögliche uns, die selbe Freude zu spüren, die auch du gespürt hast. …

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