Geschichten-Quellen: Wo Geschichten herkommen

Es gibt eine unglaubliche Menge Geschichten auf dieser Welt? Wo kommen sie her? Welche verschiedenen Geschichten-Quellen gibt es und wie kannst du sie nutzen?

Ich bin ja der Meinung, dass jeder Geschichten erfinden kann. Wir machen es jedenfalls immer, wenn wir uns selbst eine alternative Realität einreden, als das, was sich logischerweise aus unseren Erfahrungen ergibt. Aber darum geht es mir gerade gar nicht. Es geht mir eher um Geschichten, die man aufschreibt oder anderen Leuten erzählt, um in ihnen Gefühle hervorzurufen. Das ist doch letztendlich das oberste Ziel von Geschichten: Gefühle verursachen.

Eine Geschichte ist nur gut, wenn sie das Herz des Lesers berührt. Wenn sie ihn in Angst versetzt und zum Lachen bringt, weinen lässt und generell dafür sorgt, dass er mit den dargestellten Personen mitfühlt. Das ist die Hauptcharakteristik von gutem Schreiben.

Aber bevor man eine Geschichte so gut aufschreiben kann, braucht man erst mal eine Idee. Am besten eine, die Menschen auch schon berührt, ohne dass das gute Schreiben ausgepackt werden muss. Und solche Ideen gibt es reichlich. Man muss sie bloß finden.

Oder erschaffen, sobald man weiß, wie es geht.

Geschichten-Quellen

Mir sind verschiedene Geschichten-Quellen eingefallen, die letztendlich alle wieder auf menschliche Fantasie zurückfallen. Aber einfach nur auf deine Vorstellungskraft zu verweisen wäre doch sehr unbefriedigend. Außerdem kommen diese Ansätze alle aus unterschiedlichen Herangehensweisen und es hilft dir vielleicht sie einmal gehört zu haben.

Möglicherweise erkennst du dann eine wahre Goldgrube für Geschichten, die die ganze Zeit vor deiner Nase lag, und nie von dir genutzt wurde. Würdest du dann die entsprechenden Geschichten schreiben? Ich hoffe es.

bestehende Geschichten aufschreiben

Vielleicht denkst du, sobald du das liest, gleich an die Gebrüder Grimm, die bestehende Volksmärchen gesammelt und aufgeschrieben haben. Ich meine diese Überschrift aber viel weiter gefasst. Dir stehen immerhin eine Menge Geschichten zur Verfügung, die noch niemand aufgeschrieben hat. Die vielleicht noch niemand überhaupt als Geschichten erkannt hat. Die möglicherweise nur du kennst.

Ein Beispiel für die letzte Variante wären Träume. Deine eigenen Träume, die Erlebnisse, von denen du nachts träumst, stellen einen unglaublichen Schatz dar. Du musst ihn bloß nutzen. Du weißt bestimmt, wie schnell Träume in deiner Erinnerung verblassen. Du weißt aber bestimmt auch, welche starken Gefühle sie in dir hervorrufen. Sie machen dir Angst, sie erzeugen ein Gefühl der Idylle, sie erkunden mögliche Zukunftsszenarien. Und das macht sie zu perfekten Geschichten, die ganz nebenbei nur du kennst. Es ist praktisch deine Verpflichtung, sie mit der Welt zu teilen. Mach tatsächliche Geschichten daraus, bitte.

Genauso könntest du aber auch Ereignisse in unserer Welt (oder vielleicht sogar Fantasie-Welten) heran nehmen und nacherzählen, vielleicht aus einer interessanten Perspektive. Wie wäre es mit den Erlebnissen deines Lebens? Woran erinnerst du dich besonders gut? Oder denen aus einer anderen Lebensgeschichte? Wovon hat dein Opa/Oma/Tante/bester Freund/usw. besonders gerne erzählt? Warum sollte das nicht als Geschichte festgehalten werden?

Dir bietet sich eine enorm große Auswahl schon bestehender Geschichten, die noch erzählt werden müssen. Wie wäre es mit der Fantasie kleiner Kinder? Die haben doch immer die abwegigsten Ideen. Aber fasziniert sind sie trotzdem davon. Gute Voraussetzungen also, um daraus eine wunderbare Geschichte zu machen.

auf bestehenden Geschichten aufbauen

Alternativ könntest du auch eine Fortsetzung zu einer Geschichte schreiben, die dir besonders gut gefallen hat. Hast du schon eine funktionierende Idee? Wie wäre es mit der Synthese mehrerer Elemente aus verschiedenen Geschichten, die du gemocht hast? Am besten noch mit einem gewissen eigenen Element?

Hierbei liegt die Last schon deutlich mehr auf deinen eigenen Schultern. Du musst eine tatsächlich funktionierende Geschichte finden. Wäre doch doof, wenn du dich daran machst ein Buch zu schreiben und was dabei herauskommt, ist nur eine Kurzgeschichte. Hier hat deine Idee nicht genug Stoff für ein ganzes Buch geliefert. In anderen Fällen, willst du vielleicht viel zu viel in eine einzelne Geschichte stopfen, die dann auch nicht mehr funktioniert.

Einen guten Plot zu entwickeln ist gar nicht so einfach. Und danach musst du es wie immer ja auch noch aufschreiben. Schaffst du das beides? Einen guten Plot zu entwickeln und danach auch noch gut zu schreiben? Das ist dann schon eine ziemlich beeindruckende Leistung. Aber denk dran: noch hast du ziemlich viele Aspekte der Geschichte vorgegeben. Was, wenn wir uns nochmal ein anderes Szenario vornehmen:

Nur ein paar Rahmenbedingungen

Natürlich wird es deiner Kreativität umso leichter fallen, „gute“ Ideen zu finden, je mehr Einschränkungen es für den Bereich gibt, in dem du dich bewegen darfst. Aber je besser du bist, desto weniger Einschränkungen brauchst du, um trotzdem eine funktionierende Geschichte zu entwickeln. Mache dich doch also mal an eine der folgenden Herausforderungen.

Manchmal gibt es viele Vorgaben. Vielleicht hast du sie dir selbst auferlegt: „Ich möchte ein witzige Komödie schreiben, während die Romanwelt untergeht, in der es außerdem Magie gibt, die dann natürlich versiegt.“ Das hört sich nach einer ziemlich engen Einschränkung an, aber du wärst überrascht zu sehen in wie viele verschiedene Richtungen das alles führen kann. Sobald es so viele Vorgaben gibt, musst du eigentlich nur noch deiner Kreativität freien Lauf lassen.

Alternativ gibt es vielleicht auch nur einen Start-Prompt, an dem deine Geschichte beginnen kann. Hier musst du natürlich erst mal verschiedene Optionen abwägen, es gibt vermutlich tausende von Richtungen, in die du die Geschichte tragen könntest. Welche von ihnen liefert genug Stoff für einen ganzen Roman? Welche interessiert dich besonders und würde also in einer besonders guten Umsetzung resultieren?

Vielleicht hast du es sogar noch schwerer: du willst eine Lebensweisheit in einer Geschichte verpacken, um sie an mehr Menschen weiterzugeben. Plötzlich sind die Vorgaben ziemlich minimal. Jetzt muss eindeutig deine Fantasie ran. Was kannst du daraus machen? Sammle doch zuerst mal 50 Ideen, aus welcher Richtung du das angehen kannst. Das sollte keine halbe Stunde dauern. Stell dich also nicht so an und lass alles heraus.

Inspiration

Ich bin kein so großer Fan von Inspiration. Sie kommt seltener, als man es gerne hätte, und dann auch noch zu ungelegenen Zeitpunkten. Wenn du viele Geschichten schreiben willst, darfst du dich nicht auf sie verlassen.

Wenn sie dann aber doch mal zuschlägt, nutze die Gelegenheit, und präsentiere der Welt diese Geschichte!

dein Job

Das ist bestimmt schon klar geworden: Diese Geschichten-Quellen, die dir Ideen geben, sind nur der Anfang. Du musst dann noch einen funktionierenden Plot daraus stricken und es mindestens so gut weitererzählen, wie es bei dir angekommen ist. Aber sobald du das geschafft hast, hast du der Welt tatsächlich um eine wichtige Geschichte reicher gemacht.

Das ist also deine Pflicht. Verwehre der Welt nicht die Geschichten, die bis jetzt nur du erkannt hast.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.