Jeder hat schon mal von dem einen oder anderen Gedächtnistrick gehört: Zum Beispiel lange Zahlen (Telefonnummern?) nur einmal hören und auswendig wiedergeben können. Oder vielleicht das schnelle und korrekte lernen vieler Namen. (sehr praktische Fähigkeit!) Es gibt aber noch viel mehr. Und sie alle haben eine wichtige Sache gemeinsam:
Zum einen gehören diese Fähigkeiten natürlich zur Kategorie der Gedächtniskunst. Zum anderen braucht man eine höchst essentielle Zutat, um sie erfolgreich so schnell anwenden zu können: ununterbrochene Konzentration.
Meister der Gedächtniskunst sind sozusagen Meister der Konzentration. Dementsprechend ist Gedächtnistricks zu lernen ein perfekter Weg, seine Konzentrationsfähigkeit zu üben und gleichzeitig auch noch in anderer Hinsicht praktische Fähigkeiten zu erwerben. Ich kann mir vorstellen, dass einige Gedächtnistricks tolle Party-Attraktionen sind.
Und andere wiederum können dir persönlich sehr wertvoll sein. Es ist sehr praktisch, wenn man sich schnell viele Namen merken kann oder Telefonnummern schon nach dem ersten mal hören behält.
Lerne als auch du einen Gedächtnistrick. Wir fangen mit einem an, danach kannst du immer noch alleine weiter machen, wenn du Spaß daran gefunden hast.
Und auf diese Weise wirst du auch weiterhin deine Konzentrationsfähigkeit trainieren, um dein Konzentrationslimit zu erhöhen und noch besser beim Arbeiten in die Tiefe zu gehen.
dein Gedächtnistrick
Ich schlage folgenden recht simplen Trick vor: die Reihenfolge aller Karten eines vollständigen Kartendecks auswendig wiedergeben. Und zwar nachdem du es dir kurz vorher zum ersten Mal angeschaut hast.
Das ist auf einem mittelschweren Level und bietet dir großen Raum zur Verbesserung. Mit nur einem Trick kannst du dich also bis zu ununterbrochener, intensiver Konzentration vorarbeiten, die nötig ist, wenn du das Auswendiglernen in einer halben Minute bewerkstelligen willst! (2 Karten pro Sekunde :P)
Hierfür musst du erst mal etwas wichtiges Wissen: endlose Wiederholung, die am weitesten verbreitete Lernstrategie, ist zwar durchaus wichtig, aber vergleichsweise sehr ineffizient. Unser Gehirn ist nun mal nicht dafür geschaffen abstrakte Konzepte zu behalten, egal wie oft wir ihnen begegnen. Orte auf einer mentalen Karte oder Sachen, die wir tatsächlich gesehen (oder uns zumindest visuell vorgestellt haben), haben da viel bessere Chancen. Wir sind evolutionär darauf programmiert, so etwas besonders gut abspeichern zu können.
Nutzen wir also deine Stärken, indem wir schon vor langer Zeit entwickelte Prinzipien des Lernens anwenden, die genau darauf aufbauen: Die Loki-Methode, Assoziation und Visualisation werden wir heute benötigen.
das Vorgehen
Dieser Trick teilt sich in 2 einzelne Abschnitte auf. Zuerst musst du einmalig eine gewisse Vorbereitungsarbeit treffen. Danach kannst du beliebig oft eine neue Anordnung des Kartensets auswendig lernen. Natürlich ist jeweils eine spezielle Vorgehensweise gefragt.
Du könntest natürlich auch selbstständig versuchen einen funktionierenden Weg zu finden. Alternativ nutzt du einfach die Anleitung, die ich hier zur Verfügung stelle:
die Vorbereitung
Hierbei musst du einmalig eine Loki-Route mit 52 Routenpunkten und eine Assoziation aller Karten zu jeweils einer dir bekannten Person anlegen. Das wird erstaunlich einfach auswendig zu lernen sein, wenn du bisher nur die trockenen Fakten deiner Schulzeit gewöhnt bist.
Für die Loki-Route brauchst du eine dir bekannte Umgebung. Zum Beispiel deine eigene Wohnung. Hier bietet es sich an 5 Zimmer und darin jeweils 10 oder 11 unterschiedliche Aspekte / Gegenstände mit festem Ort auszuwählen. Und jetzt noch eine sinnvolle Reihenfolge. Laufe ein paar mal im Kopf deine überlegte Route entlang. Das wird dir sehr einfach fallen. Dein Kopf kann sich Orte besonders gut merken.
Noch eine Anmerkung zu den Routenpunkten: alle Routenpunkte, die du auswählst, sollten sich deutlich voneinander unterscheiden und auch von ihrer Position in deiner Wohnung ausreichend weit voneinander entfernt sein (= etwa ein halber Meter). Auf diese Weise ermöglichst du letztendlich ein erfolgreiches Kodieren der Kartenreihenfolge.
Loki-Route auswendig gelernt?
Dann geht es jetzt zum zweiten Teil der Vorbereitung: der Assoziation der Karten mit leichter merkbaren Konzepten, die eh schon in deinem Kopf existieren: Personen. Hier brauchst du Leute, die du gut genug kennst, dass du sie dir tatsächlich vorstellen kannst, wie sie verschiedene Dinge machen. Dir bieten sich natürlich verschiedene Optionen an: deine Freunde, Prominente, Charaktere aus Filmen oder Spielen, etc. Wichtig ist, dass sie alle sich deutlich voneinander unterscheiden und du keine Gefahr läufst, sie aus Versehen in deinem Kopf zu verwechseln.
Überlege dir also eine Zuordnung von jeder Karte zu einer Person und lerne diese Auswendig. Dein Ziel sollte sein, sofort an diese Person denken zu müssen, wenn du die Karte vor dir siehst. Sobald du das erreicht hast, weißt du, dass du dein Ziel erreicht hast.
Du bist jetzt bereit tatsächlich den Trick anzuwenden:
die Kodierung
Diesen Teil kannst du, sobald die Vorbereitung erfolgreich abgeschlossen ist, beliebig oft durchführen. Sobald du eine neue Reihenfolge der Karten auswendig lernst, wird die vorherige in deinem Kopf verblassen. Genauso wird ohne Wiederholung auch nach ein paar Tagen die neuste Kartenreihenfolge nicht mehr abrufbar sein. Aber das ist nicht schlimm. Es geht ja darum, sofort nach dem sehen aller Karten, die komplette Reihenfolge wiedergeben zu können.
Und wie genau macht man das jetzt?
Jedes mal, wenn du die nächste Karte siehst, gehst du zum nächsten Routenpunkt über. Diese verknüpfst du jetzt mit viel Fantasie und Visualisation miteinander. Wie genau das geht, erkläre ich ein andermal, jetzt ist erst mal wichtig: je visueller du dir die Person in Interaktion mit dem Routenpunkt vorstellen kannst, desto besser.
Auf diese Weise werden nämlich die einzelnen Karten fest mit den Routenpunkten verknüpft und dadurch ihre Reihenfolge festgehalten. Du musst jetzt nur noch (mental) die Route entlang schreiten, dich dabei an die Visualisationen erinnern (passiert automatisch) und die Personen wieder in die entsprechenden Karten zurückkodieren. Voilà, fertig. Funktioniert.
Probier es mal aus. Lerne diese Fähigkeit!
Training
Logischerweise solltest du langsam anfangen. Die ersten paar Male, wirst du vermutlich länger als 5 Minuten brauchen, um ein ganzes Kartenspiel auswendig zu lernen. Dann solltest du dich von einem Freund abfragen lassen, um sich zu stellen, dass du dich nicht selbst beschummelst.
Und mit der Zeit wird es dir immer leichter fallen. Am besten du forderst dich selbst heraus. Kannst du deine bisherige Bestzeit unterbieten? Schaffst du das Auswendiglernen nur mithilfe von einem einzigen mal anschauen? Auf diese Weise nutzt du die Eigenschaften von bewusstem Üben, der effizientesten Art und Weise neue Dinge zu lernen.
Dein Ziel sollte folgendes sein: 1 Karte pro Sekunde anschauen, danach sofort korrekt wiedergeben! Sobald du das schaffst, bist du schon enorm gut.
Jetzt könntest du versuchen eine noch größere Geschwindigkeit zu erreichen. Oder du spielst währenddessen ein Kartenspiel mit deinen Freunden? Ist schon praktisch, wenn man alle Karten im Ablagestapel auswendig weiß!
Jedenfalls solltest auch du einen Gedächtnistrick lernen. Denn dadurch wirst du automatisch lernen dich intensiv und ohne Unterbrechung zu konzentrieren. Das ist eine enorm wichtige Fähigkeit und hebt dein Konzentrationslimit deutlich an.
Außerdem ist das auch cool zu können, oder?
Wirst du danach noch weitere Tricks lernen?