Wie du dein Konzentrationslimit erhöhen kannst

Es gibt einen sehr einfachen Grund dein Konzentrationslimit erhöhen zu wollen:

Zum einen, dass es überhaupt existiert. Ohne Üben erreicht man relativ schnell die Grenze, an der man nicht noch tiefer eintauchen kann. Das ist aber nicht der Grund auf den ich hinaus will.

Zum anderen ist es nämlich sehr gut, noch tiefer eintauchen zu können, als man es aktuell kann. Immerhin gilt folgende Formel: Produktivität = Zeit x Konzentration. Und wenn du dich noch tiefer Konzentrieren kannst, bedeutet das, dass du automatisch noch mehr in der selben Zeit erreichst. Super, oder?

Mit deinem Konzentrationslimit meine ich die Grenze, wie tief du eintauchen kannst. Wie erfolgreich kannst du alles andere ausblenden, außer der Sache, auf die du dich gerade konzentrierst. Das ist Ziel ist praktisch die Fokussierung auf eine einzelne Sache, sonst nichts. Du weißt, dass du das erreicht hast, wenn du nicht einmal mehr deinen eigenen Namen hörst, wenn er gesagt wird. Das ist immerhin ein sehr starker Reiz, der sich normalerweise immer den Weg in dein Bewusstsein bahnt.

Jedenfalls erreichen viele diesen Punkt gar nicht. Ohne Übung kann man sich nun mal nur soundso weit in eine Sache vertiefen. Weiter als ein bestimmtes Level kann man die anderen Sachen nicht ausblenden. Aber wenn du es trainierst, kannst du diese Fähigkeit erlernen: Absolut alles andere, außer einer bestimmten Sache ausblenden. Und wenn du dieses Level erreicht hast, gibt es noch eine weitere Sache, die du trainieren kannst: Wie schnell kannst du diesen Punkt erreichen? Wie lange kannst du diese Konzentration aufrecht erhalten?

Auch das sind Aspekte, die ich zu deinem Konzentrationslimit dazu zähle. Hier noch mal die Übersicht: Wie erfolgreich, kannst du alles andere ausblenden? Wie schnell erreichst du dieses Konzentrationslevel? Und wie lange kannst du es aufrecht erhalten?

Deine Leistung bezüglich dieser 3 Aspekte erhöhen, bedeutet, dein Konzentrationslimit erhöhen. Und genau das solltest du machen, um noch produktiver arbeiten beziehungsweise noch effektiver lernen zu können. Für bewusstes Üben wird ja auch tiefe Konzentration benötigt.

Aber wie genau geht man das jetzt an?

Dein Konzentrationslimit erhöhen

Wie immer folgt der effektivste Lernweg den Prinzipien von bewusstem Üben: Bemühungen an der Grenze deiner Fähigkeiten, sofortiges Feedback usw.

Und das hier ist eindeutig ein Lernprozess. Du musst lernen, dich so tief zu konzentrieren, wie du es aktuell noch nicht kannst.

Ich schlage dafür folgende 2 Übungen vor: Konzentrationssprints und strukturiertes Denken.

Konzentrationssprints

Das Prinzip hier ist eigentlich ziemlich einfach. Du zwingst dich selbst dazu mit der maximalen Konzentration zu arbeiten, die du aktuell erreichen kannst. Auf diese Weise trainierst du an der Grenze deiner Fähigkeiten, die dadurch automatisch ausgedehnt wird.

Hierfür gibt es ein sehr einfaches Vorgehen. Zuerst musst du natürlich eine Aufgabe identifizieren, die sich mit viel Konzentration besser lösen lässt (ziemlich viel). Dann setzt du dir selbst eine sehr schwierig einzuhaltende Deadline. Erzähle am besten anderen davon, damit du noch motivierter bist sie einzuhalten. Und dann mach dich an die Arbeit.

Um innerhalb dieser kurzen Zeit dein Ziel zu erreichen, musst du dich intensiv konzentrieren. Sobald du dir selbst erlaubst Ablenkungen nachzugeben, wirst du es sehr schwer haben noch rechtzeitig dein Ziel zu erreichen. Du gibst ihnen also nicht nach. Stattdessen arbeitest du tatsächlich mit maximaler Konzentration an der Grenze deiner Fähigkeiten.

Und das schaffst du auch. Diese Technik heißt nicht umsonst Konzentrationssprint. Die Aufgaben, die du dir vornimmst, sollten in einer Zeit erreichbar sein, die du dich gerade so am Stück konzentrieren kannst. Auch das wird mit der Zeit zunehmen, wenn du diesen Aspekt fast über deine Grenze hinaus ausdehnst.

Der Feedback-Gedanke ist auch ziemlich simpel integriert: Solange du ein erreichbares Ziel gesetzt hast, solltest du nach diesem Prinzip vorgehen: Deadline nicht eingehalten? Nächstes mal noch stärker versuchen. Deadline eingehalten? Nächstes Mal noch ehrgeizigeres Ziel setzen. Nur so kannst du dir immer mehr antrainieren mit voller Konzentration zu arbeiten ohne Ablenkungen nachzugeben.

So lernst du immer tiefer und tiefer einzutauchen, wenn du es mal brauchst. Und sobald du es kannst wirst du das an vielen Stellen gewinnbringend einsetzen können. Natürlich brauchst du dann nicht mehr die super engen Deadlines, aber warum solltest du sie aufgeben, wenn sich die Möglichkeit bietet und sie auch noch solche Vorteile bewirken?

Bei der nächsten Übung geht es dann um folgende zwei Aspekte: schneller eintauchen und effizienter denken (= höhere Konzentration).

strukturiertes Denken

Hierbei handelt es sich um eine Fähigkeit, die du erst noch lernen musst.

Normalerweise denken Menschen nun mal auf sehr ineffiziente Art und Weise. Zumindest wenn es darum geht Probleme zu lösen. Ständig springt man zu anderen Gedankenfäden, die einem im Augenblick eingefallen sind. Und wenn man doch mal bei der Fragestellung bleibt wiederholt man lieber immer wieder, was man schon weiß, anstatt sich weiter nach vorne zu arbeiten. Das ist nun mal einfacher.

Die Alternative stellt strukturiertes Denken dar. Das ist gar nicht so einfach zu lernen. Aber genau deswegen helfe ich dir jetzt dabei, das immer besser und besser in dein Leben zu integrieren.

Zuerst einmal die Erklärung, was ich mit strukturiertem Denken meine: Anfangsvoraussetzungen auflisten, die Fragestellung nennen und dann lösen. Sobald Punkte eins und zwei abgehakt sind, darfst du sie nicht nochmal denken. Jetzt musst du tatsächlich neue Gedanken denken, bis du irgendwann eine Antwort auf die Frage gefunden hast. Und sobald du das geschafft hast, musst du dich der nächsten (anschließenden) Frage zuwenden. Kein Wunder, dass man mit auf diese Weise strukturierten Gedanken viel mehr erreicht.

Die Schwierigkeit: Du wirst immer wieder in Gedanken abschweifen. Kehre dann sofort zum Lösen der Fragestellung zurück. Du darfst jetzt an nichts anderes denken. Wie selten du abschweifst, ist eine Frage deiner Konzentration. Konzentriere dich also noch stärker.
Außerdem fällt es sehr leicht in folgende Falle hinein zutappen: Anstatt neue Gedanken zu denken, die dich der Lösung näher bringen, wiederholst du Sachen, die du schon weißt. Sobald du das bemerkst, musst du dich sofort dazu zwingen weitere mögliche Antworten abzutasten.

Hierbei wird von dir eine Menge Konzentration verlangt. Und wann machst du das jetzt am besten?

Bei physikalischen Aktivitäten, die du schon ziemlich gut kannst. Zum Beispiel bekannte Routen laufen (Heimweg, mit dem Hund Gassi gehen, …). Hierbei kannst du auf deine Gewohnheiten vertrauen, dass sie dich sicher zum Ziel bringen, während du über andere Sachen nachdenkst. Und genau das machst du dann auch.

Solche Gelegenheiten werden sich immer wieder im Laufe des Tages anbieten. Sobald du sie erkennst, musst du dich sofort in eine komplexe Fragestellung vertiefen und versuchen sie zu lösen, bevor deine Denkzeit abgelaufen ist. Hierbei ist es also auch wichtig, sich möglichst schnell auf Befehl tief in eine Sache zu vertiefen.

Und wie bei allem, was man übt, gilt auch hier: Je öfter du es machst, desto besser wirst du darin werden. Nehme dir immer schwierigere Denkprobleme für die Gelegenheiten vor, die sich dir bieten, und du wirst das sehr schnell lernen.

Mit diesen 2 Varianten lernst du also regelmäßig schneller und tiefer in deine Arbeit eintauchen zu können. Wie du dir bestimmt vorstellen kannst, ist das sehr praktisch für tiefe Arbeit.

PS: außerdem ist es gut sich von Ablenkung abzugewöhnen.

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