Schaffst du 50 Bücher in 50 Tagen zu lesen?

50 Bücher in 50 Tagen lesen ist eine ziemlich schwierige Herausforderung. Du brauchst nicht nur eine Menge Zeit, du brauchst vor allem 50 Bücher, die du lesen möchtest, ansonsten ist das nämlich kein großer Spaß. Mit dem letzteren wirst du allerdings kein Problem haben, solange du gute Bücher auswählst, über Themen, die dich interessieren. (Oder die dafür sorgen, dass du dich für dieses Thema interessierst.)

Die Regeln sind einfach. Innerhalb von 50 zusammenhängenden Tagen musst du insgesamt (mindestens) 50 Bücher lesen. Das bedeutet durchschnittlich 1 Buch pro Tag, ab und zu wirst du aber auch mal etwas anderes machen wollen. Dann hast du entweder schon vorgearbeitet oder musst im Nachhinein aufholen. Wann du die Bücher liest ist aber egal. Du könntest sie theoretisch auch alle in den letzten 2 Wochen lesen. (3-4 Bücher am Tag.) Dann ist der positive Nutzen, den du daraus ziehst aber vermutlich noch kleiner. Man soll schließlich Bücher auswählen, die Wissen vermitteln, nicht erfundene Geschichten präsentieren.

Diese Regel darfst du eigentlich nur umgehen, wenn du Autor bist. Dann bedeutet Geschichten lesen, die Werke anderer in dich aufsaugen und dadurch noch besser selbst Geschichten zu erfinden. Für uns Normalsterbliche bleiben aber nun mal nur Bücher übrig, bei denen die Wissensvermittlung im Vordergrund steht. Am besten durch hervorragendes Schreiben. Auf Lehrbücher hat schließlich niemand Lust.

Und wenn du auf keinen Fall so lange Freizeit hast, kannst du die Herausforderung ja auch auf 30 Bücher in 30 Tagen kürzen.

50 Bücher in 50 Tagen

Zusammenfassend kann man sagen, diese Herausforderung hat einen ziemlich hohen Zeitaufwand, die Lerneffizienz ist durch die Ballung der Informationen logischerweise gering und trotzdem lernt man eine unglaubliche Menge in dieser Zeit.

hoher Zeitverbrauch

Denk mal zurück an das letzte Mal, als du ein Buch gelesen hast. Hatte es eine normale Dicke? Wie lange hast du gebraucht es durchzulesen? Das hast du bestimmt nicht an einem einzigen Tag gemacht. Dieses Mal musst du aber. Durchschnittlich 1 Buch pro Tag ist die Richtlinie.

In meiner Erfahrung dauert es durchschnittlich mehr als 6 Stunden ein normales Buch zu lesen. Und das musst du jetzt an einem Tag schaffen. Logischerweise ist das also nur möglich, wenn du sonst nichts mit deiner Zeit vorhast. (Außer du liest nur ausgesprochen dünne Bücher.) Immerhin kannst du danach eigentlich nicht mehr viel mit deinem Tag anfangen. Das ist wie ein Vollzeitjob (bis auf die Tatsache, dass du bei dir selbst angestellt bist.) Außen herum willst du ja immer noch auf deine Gesundheit achten, genug Essen, Sport machen, im Haushalt mithelfen und mit anderen Menschen reden. Und das ist nur möglich, wenn du diszipliniert durchliest. Sobald du ein bisschen trödelst, bleibt noch weniger Zeit für den Rest. Jetzt stell dir mal vor, du müsstest gleichzeitig auch noch Geld verdienen.

Plötzlich wird die Herausforderung unmöglich. Wer absolut überhaupt nicht 50 Tage von seinem Vollzeitjob zurücktreten kann, muss eben die Herausforderung kürzen. Dann bleibt aber immer noch die Frage: schaffst du 30 Bücher in 30 Tagen? Auch dann ist es noch ein beeindruckender Lernsprint.

niedrige Lerneffizienz?

Aus Büchern behält man durchschnittlich sowieso nur 1% ihres Inhaltes. Selbstständig die Hauptaussagen zusammenfassen und anderen erklären, kann dabei helfen deutlich mehr zu behalten. (Vielleicht 4%). Aber hast du dafür Zeit, wenn du so unglaublich viel jeden Tag lesen sollst?

Die Lerneffizienz wird aber durch die Ballung des Wissens noch weiter reduziert. Irgendwann schwirrt dir so sehr der Kopf, dass du gar nichts mehr aufnehmen kannst. Dann musst du vielleicht mal einen Pause-Tag einlegen und danach mal doppelt so schnell weitermachen, falls du irgendetwas aus dieser großen Zeitinvestition mitnehmen willst. Lernen erfordert aber nun mal, dass man über die Informationen nachdenkt, die man aufnimmt. Man muss sie selbstständig verknüpfen, bevor man sie gewinnbringend verwenden kann.

Trotz dieser schlechten Startvoraussetzungen solltest du natürlich versuchen möglichst viel von dieser Herausforderung mitzunehmen. Nach dem Lesen des Buches kannst du zumindest mal eine A4 Seite mit Ideen voll-schreiben, die du daraus mitgenommen hast. Ideen, die du dadurch neu bekommen hast. Plänen, wie du es in dein Leben integrieren willst. Plane Zeit ein, in der du einfach mal über das Buch nachdenkst.

Vielleicht kannst du auch während dem Lesen schon wichtige Infos mitschreiben oder zumindest markieren. Denk dran. Bücher sind Arbeitsmaterial. Natürlich darfst du darin Sachen unterstreichen, deine Anmerkungen an den Rand schreiben, Ecken umknicken, um schneller Dinge wiederzufinden, etc. (Solange du der Eigentümer bist.) Nutze diese Chance. Du wirst ganz automatisch mehr daraus mitnehmen können.

unglaubliche Informationsfülle

Es mag vielleicht eine Menge Zeit verbrauchen, und auch nicht so effizient sein, wie wenn du dir mehr Zeit pro Buch lassen würdest, trotzdem lernst du dabei eine Menge.

50 Bücher in nur eineinhalb Monaten. Diese Menge kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen. Meistens versorgt mich schon ein einzelnes Buch mit Ideen für eine ganze Woche Blog-Posts. Nach diesem Sprint weißt du also sozusagen genug, um ein ganzes Jahr jeden Tag 1000 Wörter darüber zu schreiben – ohne dich zu wiederholen.

Das Ganze ist also ein unglaublicher Lernsprint. Du kannst immerhin viel breitere Verknüpfungen schaffen, wie wenn du das Ganze auf ein Jahr ausdehnen würdest. Alle bisherigen Informationen sind schließlich viel präsenter. Dadurch erhältst du zumindest einen besseren Gesamtüberblick, auch wenn vielleicht im Detail die Lerneffizienz niedriger ist. Natürlich kannst du dem auch entgegenwirken, indem du abends vor dem Schlafen Ideen aus dem Buch des Tages aufschreibst und die Liste morgens nochmal vervollständigst. Dieses Abrufen, ohne dabei im Buch nachzuschauen, wird die Sachen viel besser ablegen und für weitere Verknüpfungen bereithalten.

Und nach dem Sprint liest du dir dann deine Notizen nochmal durch. Dadurch wirst du eine Menge (wieder) lernen. Weitere Verbindungen werden vielleicht erst rückwirkend klar.

Und ganz nebenbei erhältst du dadurch natürlich auch einen ordentlichen Wortschatz-Boost. Vor allem, wenn du Bücher in einer Fremdsprache liest.

nicht mehr liegen können

Egal wie du liest: im Sitzen, beim Liegen, vielleicht sogar stehend. Irgendwann kannst du das einfach nicht mehr machen. Unser Körper braucht Abwechslung. Baue regelmäßige Pausen ein. Bewege dich ausreichend. Mach vielleicht einen Spaziergang. (Mit jemandem, dem du das Gelesene erklären kannst?)

Woher kommen die Bücher?

Wie findet man 50 Bücher, die man noch lesen will? Zum einen kann man natürlich seine Antibibliothek plündern. Vielleicht weiß man ja schon ein paar und arbeitet sich danach durch die Amazon Empfehlungen vor.

Gleichzeitig ist das natürlich auch ziemlich teuer. Aber glaub mir, es lohnt sich die Bücher zu kaufen. Wenn du sie in einer Bibliothek oder von Freunden ausleihst, kannst du nicht hineinschreiben. Billiger ist es aber allemal.

Wirst du die Herausforderung annehmen?

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