Noch ein Appell zum Bücherlesen

Bücherlesen bedeutet sich für die eigene, selbstständige Weiterbildung zu entscheiden. Bücher sind eine Sammlung von Wissen. Sie zu lesen, bedeutet sich dafür zu interessieren, sich dieses Wissen aneignen zu wollen. Es bedeutet, auch nach der offiziellen Bildungsphase der eigenen Schulzeit sich dafür zu entscheiden, weiter und vor allem selbstständig nach Bildung zu streben.

Und Bildung ist eine wichtige Voraussetzung für Erfolg. Natürlich gibt es immer wieder die eine oder andere erfolgreiche Person, die bestimmt noch nie in ihrem Leben ein Buch angefasst hat, aber Prominente ausgenommen ist diese Liste ziemlich kurz. Die allermeisten aller erfolgreichen Menschen haben eine Sache gemeinsam: Sie lesen so viele Bücher, wie sie können. Sie lesen sie, um etwas dazuzulernen.

Das steht leider im krassen Gegensatz zur Einstellung der meisten Menschen, die unser Schulsystem verlassen: „Ich werde nie wieder für etwas lernen. Ich werde nie wieder freiwillig ein Buch auch nur anfassen.“ Ihnen wurde durch schlechte Unterrichtstaktiken eine Abneigung gegen Bildung antrainiert. Und die hält sie nun zurück. Vielleicht werden sie ja trotzdem erfolgreich. Die Wahrscheinlichkeit ist aber nicht so hoch. Bücher enthalten Unmengen von Wissen, an das man nur schwer anderswo herankommt. In den letzten Jahren gab es natürlich einen Aufschwung von gut aufbereiteten Online-Kursen, die bestimmte Themen noch besser erklären können, als ein passives Buch es überhaupt kann. Für alles andere bleibt dir aber immer noch nur eine Option: Lies Bücher, frag Profis, probiere es selbst aus.

Bücherlesen

(Sach-)Bücher sind Wissenssammlungen. Manchmal schön aufbereitet und hervorragend geschrieben. Manchmal eher trocken. Ich bevorzuge eindeutig die erste Variante und es sind zum Glück eine Menge davon verfügbar. Nichtsdestotrotz kann man aus allen von ihnen eine Menge lernen.

Aber wenn man sich schon die Mühe macht und ein Buch liest, will man dann nicht auch so viel wie möglich daraus mitnehmen? Wenn man übernächste Woche schon wieder alles vergessen hat, war diese Zeitinvestition ja völlig sinnlos. Wer ein Buch liest, sollte seine Erkenntnisse dauerhaft abspeichern und auch in sein Leben integrieren. Erst wenn dieser letzte Schritt erfolgreich abgeschlossen ist, hat man wirklich etwas daraus gelernt. Als gelernt zählen schließlich nur die Sachen, die man auch anwendet, am besten sogar instinktiv.

so viel wie möglich mitnehmen

Es geht also darum, die Bücher nicht nur zu lesen, sondern auch das Wissen darin in seinem Leben anzuwenden. Dadurch, dass du es selbst anwendest, kannst du die Themen und Erklärungen viel besser durchdringen. Du erkennst, was relevant ist und warum. Die theoretischen Grundlagen werden mit praktischen Erfahrungen verknüpft. Du hast schon reale Beispiele an der Hand, wie du es dauerhaft in dein Leben integrieren kannst.

Und das nächste Mal, wenn du eine entsprechende Handlung durchführst, wirst du dich automatisch an die Erkenntnisse erinnern und sie erneut anwenden. Und danach erneut. Einmal die richtigen Sachen mit der entsprechenden Handlung verknüpft zu haben, reicht aus, um sie mit der Zeit immer fester und fester in dein Leben zu integrieren.

Vorher kannst du aber noch mehr machen. Noch während du das Buch liest, gibt es mehr als genug Dinge, die du tun kannst, um dein Verständnis deutlich zu erhöhen. Immerhin werden ja nur durchschnittlich 1% des Inhalts eines Buches erinnert. Versuche dich an die richtigen/wichtigen 1% zu erinnern. Versuche über dem Durchschnitt zu liegen.

verschiedene Taktiken

Zum einen reicht es schon aus, wenn du aktiv mitdenkst, während dem lesen. Nicht nur passiv Informationen in dich hinein schütten, sondern sich aktiv darüber Gedanken zu machen, sie zu hinterfragen und zu verknüpfen. Darüber hinaus solltest du natürlich auch versuchen, die Dinge, die du eben gelernt hast, anderen weiterzugeben. Während dem Lehren werden dir noch viel mehr Zusammenhänge klar werden. Vielleicht durch die andere Perspektive, vielleicht durch Rückfragen. Aber es hilft auf jeden Fall dir noch viel mehr, als deinem Schüler.

Zum anderen solltest du aber auch dein Buch als Arbeitsmaterial verwenden. Dafür sind Bücher da. Schreibe deine eigenen Anmerkungen an den Rand. Markiere besonders gute oder wichtige Stellen durch Unterstreichung oder ähnliches. Knicke Ecken ab, um schnell wichtige Seiten wiederzufinden. Und so weiter. Wenn du mit deinem Buch arbeitest, werden die Erkenntnisse viel dauerhafter abgespeichert. Vor allem, wenn dir das Buch gehört, solltest du das als verpflichtende Arbeitstechnik ansehen.

eine Zusammenfassung

Und schließlich solltest du noch am Höhepunkt deines Verständnisses eine eigene Zusammenfassung schreiben. Natürlich wirst du mit der Zeit wieder Dinge vergessen. Die bisherigen Taktiken sorgen nur dafür, dass es langsamer geht und du mehr gelernt hast, was man überhaupt vergessen könnte. Darüber hinaus gibt es nur eines: Dafür sorgen, dass man später problemlos wieder zum aktuellen Kenntnisstand zurückkehren kann. Eine Zusammenfassung schreiben.

Du willst das Buch doch dann nicht wieder komplett lesen, oder? Vielleicht ja, vielleicht nein. Dann hast du zumindest eine Zusammenfassung zur Hand, die du stattdessen verwenden könntest. Außerdem macht dir natürlich das Schreiben einer guten Zusammenfassung wieder einiges klarer, weil du eben gezwungen bist, dein Wissen klar und verständlich aufzubereiten. Probier es mal aus.

Und dann integriere es in dein Leben. Sorge dafür, dass du all die Dinge, die du eben gelernt hast, auch tatsächlich anwendest. Solange du es theoretisch weißt, aber nicht anwendest, bringt dir dein ganzes Wissen nichts. Pech gehabt.

Auswahl

Wie findest du geeignete Bücher, mit denen du so viel Zeit verbringen willst?

Letztendlich gibt es die verschiedensten Methoden. Wenn du ernsthaft gute Bücher finden willst, wirst du ganz von selbst einige von ihnen erkennen. Vielleicht bekommst du auch irgendwann den Ruf, ständig auf der Suche nach guten Büchern zu sein. Dann schenken dir andere Leute Bücher, die sie besonders gemocht haben. Wieso schenkst du nicht jemandem ein tolles Buch, den du zum Lesen reanimieren möchtest? Wenn es spannend genug ist, sollte das doch eindeutig funktionieren, oder?

Du könntest jedenfalls den Empfehlungen von Freunden folgen. Frag sie, welche Bücher ihren Horizont am meisten erweitert haben. Suche nach Überschneidungen zwischen den Empfehlungen verschiedener Leute. Siehst du die Autoren deiner Lieblingsbücher als vertrauenswürdig an? Oft werden hinten drin Bibliographien bzw. Listen mit empfohlenem Lesestoff angegeben. Denen kannst du auch folgen.

Vielleicht suchst du dir aber auch deine eigenen Bücher. Wenn man ein bestimmtes Thema durchdringen möchte, weil man ein reales Problem hat, das es zu lösen gilt, lernt man eh am besten. Nutze die Gelegenheit und hole dir die entsprechenden Bücher. Vielleicht auf Expertenempfehlung?

Wie auch immer du an Bücher kommst. Eines sollte klar sein: Besitze immer mehr Bücher, als du gerade lesen kannst. Sammle sie zum später lesen. Dann hast du immer genug Stoff zur Hand, wenn du mal eine freie Minute hast und dich nach dem nächsten Buch sehnst. Eine Antibibliothek ist schon etwas praktisches.

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