The Subtle Art of Not Giving a Fuck

„The Subtle Art of Not Giving a Fuck“ von Mark Manson hat eine wichtige Grundlage, die uns allen bewusst ist: Die meisten Leute regen sich über viel zu viele kleine Dinge auf. Sie geben einen „Fuck“. Es ist ihnen sozusagen (viel zu) wichtig. Man hat aber in seinem Leben nur eine endliche Menge an Kapazität Dinge als wichtig für einen selbst anzusehen. Und solange man das Leben so angeht wie die eben beschriebenen Menschen hat man nichts mehr für die wirklich wichtigen Dinge übrig.

Sie fokussieren sich immerhin auf alles, was sie nicht haben; zu viel davon ist eindeutig schlecht für die Gesundheit. Und noch dazu kommt noch eine weitere unpraktische Komplikation dazu: das Rückwärts-Gesetz.

Nach positiven Empfindungen zu streben ist in sich selbst eine negative Empfindung, man hat sie ja noch nicht. Negative Empfindungen zu akzeptieren ist in sich selbst eine positive Empfindung, man ist dann ja zufrieden mit seinem aktuellen Zustand.

Zu lernen das in seinem Leben zu beachten, und die richtigen Dinge wertzuschätzen, um kleine Dinge los zulassen ist wahrlich eine feine Kunst:

The Subtle Art of Not Giving a Fuck

Der Autor Mark Manson ist inzwischen ein sehr beliebter Blogger auf MarkManson.net. Und trotz der schmutzigen Sprache, in die dieses Buch geradezu getränkt ist, kann er seine Aussagen ziemlich erfolgreich rüber bringen. Vielleicht sogar gerade deshalb.

Unter der Oberfläche ist dieses Buch jedenfalls ein Ratgeber für ein gutes Leben. Mark Manson empfiehlt uns sozusagen „The Subtle Art of Not Giving a Fuck“ zu erlernen, um die wirklich wichtigen Dinge in unserem Leben wertzuschätzen und dadurch automatisch ein gutes Leben zu leben.

Er nennt auch gleich zu Beginn schon 3 Feinheiten, die zeigen, dass es gar nicht so einfach ist.

3 Feinheiten

Erstens ist eine Haltung der Indifferenz unter der Oberfläche ihr genaues Gegenteil. Jemand der so tut, als wäre im alles egal ist insgeheim auf all die Dinge stark fokussiert. Nach außen hin versucht er bloß diese Unsicherheit zu überspielen. Der richtige Weg ist es gute Werte zu finden und dann alles andere als „egal“ zu deklarieren. Komplett ohne geht nicht.

Zweitens muss man erst mal große Dinge wertschätzen, bevor man all die kleinen Dinge loslassen kann. Nochmal das selbe von eben: du kannst nicht komplett ohne Werte leben. Das wäre wiederum auch ein Wert. Du kannst bloß all die Kleinigkeiten durch ein paar große, wichtige Dinge ersetzen. Diese Dinge zu verfolgen ist eine wahre Herausforderung.

Drittens legst du nicht deine Werte einmal fest und brauchst dich danach nicht mehr um sie zu kümmern. Vielmehr ist ständiges Wählen erforderlich: Du musst dich in jedem Augenblick entscheiden, nach welchen Werten du leben wirst. Sich nicht entscheiden ist auch eine Entscheidung. Du musst dir deine neuen Werte regelrecht angewöhnen, bevor die Standardentscheidung in dieser Richtung verläuft. Das hat aber auch Vorteile: du kannst noch heute damit anfangen neue Werte zu leben, wenn du das möchtest.

Und warum sollte man sich die Mühe machen? Der Status Quo ist doch auch einigermaßen erträglich.

Zum einen bleibt ja keine Kapazität mehr dafür übrig sich auch für die wichtigen Dinge zu interessieren, wenn man sich den ganzen Tag über unwichtige aufregt. Um den wirklich wichtigen Dingen die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen, musst du den Rest loslassen. Es gibt aber noch eine weitere Sache, die dich vielleicht noch stärker anspricht:

These: Probleme lösen macht glücklich

Probleme haben ist kein so tolles Gefühl. Aber Probleme lösen fühlt sich eindeutig ziemlich gut an. Das Problem ist bloß: Du kannst nicht keine Probleme haben. Du kannst Probleme lediglich durch andere (bessere) Probleme ersetzen.

Die Frage ist also, wie gerne du deine Probleme hast. Ist es dir unangenehm sie zu haben oder löst du sie gerne? Manche würdest du vermutlich gar nicht als Problem bezeichnen. Diese Probleme löst du bereitwillig. Kannst du dein Leben so designen, dass du nur solche Probleme hast?

Ja. Du musst lediglich Probleme, die du nicht so gerne hast, durch Probleme, die du lieber hast, ersetzen. Und das geht gar nicht so schwer. Immerhin sind es die Werte, die du hast, die bestimmen welche Probleme dir im Leben wiederholt gegenüberstehen. Du musst nur noch Probleme finden, die du gerne hast und gerne löst, und Werte die dir solche Probleme bescheren. Dein Leben liegt plötzlich deutlich mehr in deiner Hand.

Was sind die Dinge, von denen du willst, dass sie dir wichtig sind? Wirst du „The Sublte Art of Not Giving a Fuck“ erlernen?

Wichtiger Zwischenschritt

Erkenne, dass deine Probleme nicht besonders sind. Du bist nicht der einzige, der sie hat, und ziemlich sicher auch nicht der erste. Du hast kein Recht dich als zu Sonderbehandlungen berechtigt (außer bei tatsächlichen Behinderungen) oder als Opfer zu sehen. Diese Einstellungen musst du jetzt auf der Stelle für immer aufgeben. Sie helfen nicht gerade dabei, dass du für dich selbst und dein Leben bessere Probleme finden kannst.

Deine aktuellen Werte erkennen

Mark Manson stellt dir folgende Frage: Für was bist du bereit zu leiden?

Schmerz im Leben ist unumgänglich. Die Frage ist bloß, wann du ihm ausgesetzt wirst, wie gut du ihn auf dich nehmen kannst. Er rückt deine Probleme in Perspektive. Sind deine Werte so wichtig, dass du für sie leiden würdest?

Das Paradoxe ist, dass viele mit kleinen Werten hier Nein antworten würden, aber dennoch tagtäglich deswegen gestresst werden. Stattdessen solltest du dir große Werte wählen. Werte für die man stolz leiden kann.

Jetzt sind wir aber noch nicht unbedingt bei deinen aktuellen Werten angekommen. Es ist immerhin sehr praktisch sie zu kennen, bevor man versucht sie zu ändern. Sonst weiß man am Ende gar nicht, gegen was man eigentlich ankämpft. Du musst also anfangen deine Selbsterkenntniszwiebel zu schälen.

Wenn du das nächste Mal irgendetwas fühlst, halte kurz an, um zu registrieren, was du gerade fühlst. Zu erkennen, was man bezüglich was fühlt ist der erste Schritt, den leider viel zu wenig Menschen gehen. Allein das ist schließlich noch gar nicht so einfach.
Danach kannst du dich fragen, warum du das fühlst. Du gehst praktisch einen Schritt weiter und suchst nach den Begründungen für deine Gefühle. Letztendlich wird das immer etwas mit (Miss-)Erfolg zu tun haben.
Du bist aber noch nicht fertig. Im 3. Schritt musst du jetzt auch noch fragen, warum das, was du eben herausgefunden hast, für dich einen Erfolg oder Misserfolg darstellt. Dann bist du bei deinen Werten angekommen.

Ein simples System und doch unglaublich schwierig. Vor allem Schritt 3 erfordert tägliche Übung und ständige Anwendung. Aber immerhin lernst du so deine aktuellen Werte kennen.

neue Werte wählen

Jetzt musst du nur noch gute Werte wählen. Gute Werte sind basieren auf der Realität, sind sozial konstruktiv und lassen sich direkt kontrollieren. Die dritte Anforderung ist ziemlich wichtig. Wie willst du sonst etwas bezüglich deiner Probleme bewirken?

In den letzten 5 Kapiteln des Buches erläutert der Autor seine folgenden 5 Lieblingswerte näher: Wahl, Unwissenheit, Versagen, Zurückweisung, Tod. Sie alle basieren auf dem Rückwärts-Gesetz vom Anfang. Wenn du aber genau wissen willst, was er damit meint, musst du das Buch lesen.

Wenn du dann jedenfalls neue Werte gefunden hast, musst du dich in jedem Augenblick dafür entscheiden gemäß ihnen zu leben. Mit der Zeit wirst du sie dir angewöhnen, aber du solltest sie trotzdem ständig im Blick behalten. Glück und Erfolg wird dann als Nebeneffekt dieser guten Werte in dein Leben kommen.

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