Alles ist eine Fähigkeit, die du lernen kannst

Es gibt eine Menge Fähigkeiten, Verhaltensweisen, Lebenseinstellungen und dergleichen im Leben, von denen man denkt, dass sie einfach zu den Startbedingungen gehören. Manche haben sie, andere nicht. Je nachdem, wie man selbst prädestiniert ist, kann man es auch (oder eben nicht). Und ganz egal was von beiden es ist, man muss damit Leben. Das gehört sozusagen in die Kategorie der Sachen, die man einfach akzeptieren muss, weil man eh nichts daran ändern kann, und also seine Bemühungen lieber in andere Richtungen lenken sollte. Denkt man zumindest.
Meiner Meinung nach ist das aber nicht so. Bei mir existiert diese Kategorie „Persönlichkeitseigenschaften, mit denen man geboren ist oder nicht und die man nicht nach-lernen kann“ gar nicht. Alles ist eine Fähigkeit. Du musst nur den richtigen Weg finden, dann kannst du es auch lernen. Auch solche Sachen wie Charisma, Optimismus, „ein liebenswürdiger Mensch sein“ oder wie leicht du dich mit neuen Leuten anfreunden kannst.

Alles ist eine Fähigkeit. Das muss man erst mal hinein sinken lassen. Besonders wenn man bisher immer an etwas anderes geglaubt hat. Kann man überhaupt daran glauben, dass alle Persönlichkeitseigenschaften und derartigen Dinge auch erlernbar sind? Ich möchte dich nicht dazu zwingen. Wenn du dich lieber zu dem Ort zurückbegeben möchtest, wo du eine Ausrede hast, warum du nicht besser wirst, kannst du das ruhig machen. Denn genau das macht diese Aussage: sie raubt dir die Ausrede, dass du sowieso nicht besser werden kannst und es deswegen gar nicht erst versuchen brauchst. Und gleichzeitig ist das natürlich auch Freiheit. Du kannst sehr wohl diese Fähigkeiten und Persönlichkeitseigenschaften erlernen, die du immer in anderen bewundert hast, aber nie bei dir selbst feststellen konntest.

was glaubst du?

Was du glaubst ist deine Entscheidung. Aber ich empfehle dir an diesen einfachen Leitsatz zu glauben: Alles ist eine Fähigkeit. Alles kann dementsprechend auch gelernt werden. Das ist wichtig, weil deine Überzeugungen deine Welt bestimmen. Wenn du nicht daran glaubst, dass soetwas erlernbar ist, wirst du es auch nie schaffen, eben weil du es nicht ernsthaft versuchst. Glaubst du dagegen doch daran, suchst du viel ausdauernder nach einem Weg, bis es tatsächlich klappt. Und dir stehen viel mehr Möglichkeiten offen. Diese zweite Variante ist also deutlich besser. Denn sie liegt der Wahrheit viel näher.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das größte Hindernis bei persönlicher Entwicklung die Überzeugung des Einzelnen ist, dass es gar nicht möglich ist. Glaubt man dagegen an Verändern, hat man das Growth-Mindset. Dann ist es auch tatsächlich möglich und vor allem auch absichtlich möglich. Alle anderen verändern sich natürlich auch. Aber sicherlich nicht absichtlich und womöglich bemerken sie es sogar nicht einmal. Ihr Gehirn filtert schließlich auch alles heraus, was nicht in ihr Weltbild passt.
Vor allem glauben sie irgendwann, dass sie mit bestimmten Fähigkeiten geboren wurden, wenn man es ihnen und sie es sich selbst oft genug einreden. Und so wurde der Mythos geboren.

alle haben es gelernt

Was glaubst du woher diese Leute, die etwas schon haben, das zu den „angeborenen“ Fähigkeiten gehört, das her haben? Sie haben es irgendwann in ihrem bisherigen Leben gelernt. Soetwas wird nicht durch Gene beeinflusst. Jedem ist die Möglichkeit gegeben fast alles zu lernen, außer man ist eben durch die wenigen Dinge wie Körpergröße, die doch durch Gene bestimmt sind, eingeschränkt. Und selbst das kann man oft trotzdem umgehen. Das ist schließlich das tolle an unserem Gehirn: es ist unglaublich flexibel, kann sich an alle möglichen Umgebungen anpassen und eben auch alle möglichen Verhaltensweisen erlernen.

Was natürlich nicht heißt, dass das immer absichtlich und bewusst passiert. Man lernt eine Menge Dinge im Leben einfach so, weil das eigene Gehirn etwas abspeichert und man in Zukunft sein Verhalten darauf basiert. Und das passiert in einer so großen Menge, dass man sowieso keine Chance hätte alles aktiv zu beobachten. Und genau das ist auch bei Leuten passiert, die eine von diesen „angeborenen Fähigkeiten“ besitzen. Sie sind einfach in Lebensumständen aufgewachsen, die ihnen das automatisch beigebracht haben. Andere hatten andere Umstände und also andere „angeborene Fähigkeiten“ oder eben einen anderen Startpunkt, wenn man erst in der Pubertät startet. Setzt man den Startpunkt aber bei der Geburt sind diese Unterschiede noch nicht gegeben.

Und das bedeutet, dass sogar die, von denen du dachtest, dass sie mit einer bestimmten Fähigkeit geboren wurden, es irgendwann mal gelernt haben, auch wenn sie es vielleicht selbst gar nicht mehr wissen. Und das bedeutet, dass du es auch lernen kannst. Auch wenn du vielleicht etwas später dran bist. Aber das macht ja nichts. Wenn du etwas mit Absicht machst, geht es sowieso viel schneller, als wenn es aus Versehen passiert.

Alles ist eine Fähigkeit

Wenn du jetzt immer noch nicht daran glaubst, ist das auch okay. Ich lasse dir deine Ausrede, dass du nun mal nicht damit geboren wurdest und es also gar nicht gut können kannst. Kein Grund also sich anzustrengen.

Oder eben du glaubst daran, dass Veränderung möglich ist. Du siehst deine Verantwortung, die Fähigkeiten zu erlernen, die du haben möchtest, die dich im Leben voranbringen, und nimmst sie auch an. Du siehst alles als eine Fähigkeit und bist also ständig auf der Suche nach dem besten Weg etwas zu lernen, was vor dir nur ganz wenige als überhaupt erlernbar angesehen haben. Und du informierst dich nicht nur, du probierst es auch aus. Du testest verschiedene Strategien und lernst dabei nicht nur die verschiedensten Dinge und Fähigkeiten, du lernst auch das Lernen. Und was will man mehr?

Das ist also eine sehr praktische Freizeitbeschäftigung. Was willst du lernen, jetzt da du weist, dass es erlernbar ist? Wie könntest du das Lernen? Probiere verschiedene Ansätze aus. Du wirst sicherlich einen finden, der funktioniert, vor allem, da jetzt ja die wichtigste Voraussetzung bereits getroffen ist: du glaubst daran, dass es möglich ist. Und dann kannst du es auch erreichen. Es gibt sicherlich einen Weg. Andere haben es schließlich auch geschafft.

Der erste Schritt ist meistens diese Fähigkeit, die man erlernen möchte zu verstehen. Sie besteht sicherlich aus einer Menge Nuancen und Zusammenhängen mit großen Auswirkungen. Sie zu kennen wird dir jeglichen Lernversuch stark vereinfachen.
Und danach geht es ganz individuell weiter. Bei jedem anders. Bei jeder Fähigkeit anders. Finde deinen Weg!

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