Weisheit ansammeln als das große Ziel im Leben

Man kann nach den verschiedensten Dingen im Leben streben. Genuss, Zufriedenheit, Erfolg, und so weiter. Vermutlich hat jeder sein ganz eigenes, persönliches Ziel, auf das er bewusst oder auch nur unbewusst hinarbeitet. Tut er es nicht, fühlt er sich unzufrieden, nicht im Einklang mit sich selbst. Sicherlich gibt es auch gewisse Kategorien, in die man die einzelnen Leute einteilen kann. Solche, die eher nach weltlichem Erfolg streben, solche, die die Liebe als das oberste Gut anpreisen, und so weiter. Eben genau diese Kategorien, die ich gleich im zweiten Satz genannt habe. Mein persönlicher Liebling: Weisheit.

Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob ich wirklich in jedem Augenblick meines Lebens nach Weisheit strebe, aber sie nimmt eindeutig einen großen Stellenwert in meinem Leben ein. (Bestimmt habe ich auch Momente in denen mir ganz andere Dinge wichtig sind. So ist jeder Mensch. Aber es gibt doch auch einen großen Zusammenhang, etwas das die vielen Dinge überspannt, die mich antreiben.)

Verständnis

Jedenfalls fühlt es sich einfach toll an etwas zu verstehen, die Zusammenhänge nachvollziehen zu können, sie sogar in der echten Welt sehen zu können. Das gibt dir Macht, weil du dein eigenes Verhalten darauf basieren kannst, bessere Entscheidungen triffst, mit Dingen rechnest, die dann auch eintreten, eben weil die zugrundeliegenden Mechanismen es so wünschen.

Dementsprechend fühlt sich auch lernen toll an. Denn lernen führt zu Verständnis und unser Gehirn belohnt uns demzufolge schon beim Lernen für das später folgende Verständnis. Außerdem gibt es ja auch die unterschiedlichsten Wege etwas zu lernen. Stoff pauken, wie es in der Schule oft erwünscht ist, zählt sicherlich nicht zu den besten. Offensichtlich viel geschickter ist es, Dinge tatsächlich auszuprobieren und beim machen zu lernen. Sich Projekte vorzunehmen und dadurch gezwungen zu werden bestimmte Dinge zu können. Sich so stark für etwas interessieren, dass man immer tiefer in das Kaninchenloch hinuntersteigt, nur um zu sehen, wie tief es noch weitergeht.

Leute die schlechte Erfahrungen mit lernen gemacht haben, sind zu bedauern, da sie nur noch lernen können, wenn es sich nicht danach anfühlt, wenn sie sich gar nicht dessen bewusst sind, dass sie hier gerade etwas neues lernen. Sie verstellen sich den großen Bereich des Aktiv-Wissen-Aufsuchens. Allerdings ist der unterbewusste Teil auch ein großer Aspekt unseres Lebens.

Er ist umso präsenter je öfter unsere tatsächlichen Erlebnisse von den Erwartungen abweichen. Dabei erkennt man schließlich, dass es auch andere Optionen gibt, versucht nachzuvollziehen, warum es anders gelaufen ist, und passt sogar seine Erwartungen an. Drei Aspekte von Lernen, die automatisch aus neuen Erfahrungen folgen. Kein Wunder, dass so viele Leute danach streben neue Erfahrungen zu machen. Vielleicht in einem anderen Land, vielleicht durch besonders exotische Freizeitaktivitäten. Oder auch indem man seine Komfortzone verlässt und Dinge macht, die einem Angst machen.

Wissen weitergeben

Das ist erwiesenermaßen der beste Weg etwas noch besser zu verstehen. Sobald du es nämlich anderen Leuten erklären sollst, musst du es aus deinem Kopf herausholen, das instinktive Verständnis in klare Worte fassen und auch noch den besten Weg finden es jemand anderem zu präsentieren, beizubringen. Du musst dich also deutlich intensiver mit etwas auseinandersetzen, als wenn du es „einfach nur verstehst“.

Also helfe so vielen Leuten, wie du kannst. Lerne die Kunst anderen etwas beizubringen, ohne dass sie sich dagegen sträuben, zum Beispiel weil du sie bevormundest. Das ist eine wichtige Fähigkeit: andere dazu bringen, etwas lernen zu wollen. Ich habe sie sicherlich noch lange nicht gemeistert, falls es mir überhaupt gelegentlich gelingt einen solchen Effekt hervorzurufen.

Und dann gib dein Wissen an alle Interessenten weiter. Das ist schließlich der große Vorteil der Menschheit: Wir lernen als Kollektiv immer weiter, immer schneller dazu. Wenn du wissen weitergibst, beteiligst du dich an diesem Prozess, weil noch mehr Personen die Grenze unseres aktuellen Wissens erreichen.

Aber hier liegt erst der Anfang.

Weisheit

Weisheit ist nochmal etwas ganz anderes. Es ist Verständnis auf einem Niveau, das man an normalen Tagen gar nicht fassen kann. Es ist Verständnis, was die wirklich wichtigen Dinge im Leben sind, und Verständnis dieser Dinge. Es ist die Befähigung sein eigenes Leben im Einklang mit diesen Erkenntnissen zu leben und auch andere dazu inspirieren. Es ist ein sehr großes, ambitioniertes Ziel.

Ich bin mir gar nicht sicher, ob man es absichtlich erreichen kann, oder es einfach das Resultat eines langen Lebens ist, das auf eine bestimmte Weise geführt wurde. (Es gibt auch alte Leute, die eindeutig nicht weise sind. Sie sind allerdings sicherlich größtenteils näher dran, als ich es bin.) Wenn man mal darüber nachdenkt findet man allerdings schon ein paar Dinge, die man absichtlich tun kann, wenn man nach Weisheit strebt. Und das tue ich auf jeden Fall. Du solltest das auch. Weisheit ist die Mutter all der anderen Dinge, die ich oben als Ziele im Leben genannt habe.

Und nachdenken selbst, ist schon eine der Aktivitäten, die ich als sehr wichtig erachte. Das bedeutet über sein Leben nachzudenken, sich selbst und die eigenen Erlebnisse zu verstehen versuchen. Und zwar ganz regelmäßig. Jedes Mal kommt man dabei ein kleines bisschen voran. Man geht einen winzigen Schritt vorwärts in Richtung von Selbstkenntnis, Weltverständnis, Weisheit. Wenn man das oft genug macht, kommt man viel weiter als all die anderen, die nur aus Versehen nach vorne stolpern und dann womöglich sogar wieder rückwärts laufen, wenn sie die Lehren nicht beachten, die das Leben ihnen entgegen schreit.

Außerdem kommt man durch Nachdenken auch zu Klarheit. Einer sehr wichtigen Sache im Leben. Was will man tatsächlich (erreichen/machen/bewirken)? Du siehst, ich bin ein großer Fan vom denken. Wie viel Zeit deines Tages investierst du in diese wichtigste aller Tätigkeiten? Wie oft machst du nichts anderes als (dasitzen und) nachdenken, eventuell deine Gedanken dabei aufschreiben? Egal was deine Antwort ist, noch mehr davon kann sicherlich nicht schaden. (Solange du die daraus gewonnen Erkenntnisse danach auch in deinem Leben anwendest.)

Und schließlich noch ein anderer Weg Weisheit zu erstreben, den ich auch noch genannt haben möchte: von anderen Lernen. Jeder hat andere Erfahrungen gemacht im Leben und dadurch andere Dinge als du verstanden. Oft viel besser als du selbst. Du solltest es aufsuchen und aufsaugen. Besonders was du von alten Leuten lernen kannst. Sie haben schon viel mehr erlebt als du. Sie können deine Perspektive ändern, sodass auch du die wichtigen Dinge im Leben erkennen kannst.

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