Die Bausteine von richtig guten Zielen

Gestern habe ich argumentiert, dass Durchhaltevermögen der Schlüssel zum Erfolg ist. Ohne es, kann man Erfolg niemals erreichen, auch wenn alle anderen Bausteine des Erfolgs – vielleicht wichtige Voraussetzungen und günstige Umstände – gegeben sein sollten. Es wird immer Rückschläge geben. Erfolg ist letztendlich die Fähigkeit von einem Fehlschlag zum nächsten zu gehen ohne aufzugeben. Durchhaltevermögen ist nicht Sturheit bei der Herangehensweise, sondern die Weigerung aufzugeben. Man versucht es solange bis man einen Weg gefunden hat, der funktioniert. Einen Weg, der einen immer näher an das Ziel heranbringt, das man sich gewählt hat.

Sogar dieses Laufen des Weges, erfordert Durchhaltevermögen. Dieser Schlüssel zum Erfolg ist wirklich überall. Aber noch etwas anderes ist ganz wichtig. Durchhaltevermögen bringt schließlich nichts, wenn der Erfolg unmöglich ist. Und Erfolg wird nur durch eine einzige Sache von möglich zu unmöglich verschoben: schlechte Ziele.

Die Bausteine von richtig guten Zielen zu kennen ist also ziemlich wichtig und kann dich sehr weit bringen. Das bedeutet immerhin, dass du, wann immer du nach etwas strebst, deine Ziele auf eine Art und Weise wählst, dass ihr Erreichen möglichst wahrscheinlich ist. Ganz egal wie hoch du dabei greifst. Höher greifen ist sowieso zu empfehlen. Dann hast sogar bei Misserfolg immer noch einiges sehr beeindruckendes erreicht. Aber dass du es nicht schaffst, ist ja noch lange nicht gesagt.

Also. Was macht ein richtig gutes Ziel aus? Was sind die Bausteine, aus denen man es aufbauen sollte.

Zuallererst möchte ich etwas nennen, das eigentlich offensichtlich sein sollte: Ziele müssen erreichbar sein. Du kannst niemals mehrere Tage ohne Hilfsmittel tauchen. Du kannst niemals schneller als Lichtgeschwindigkeit rennen. Du kannst niemals physikalische Gesetze brechen. (Außer es stellt sich heraus, dass das gar keine Gesetze waren und sie einfach bisher die Realität so gut beschrieben haben, dass wir sie für Gesetze gehalten haben.)

Erreichbare Ziele haben den Vorteil, dass du sie erreichen kannst. Dass es tatsächlich möglich ist, dass du eines Tages Erfolg haben wirst. Nach irgendetwas anderem zu streben wäre einfach nur dumm.

Lass dich dadurch aber nicht einschränken. Wer weiß schon, was wirklich unmöglich ist? Alles ist solange unmöglich, bis es doch mal jemand schafft. Sei du doch der erste, der dein ganz persönliches „unmögliches“ Ziel erreicht. Die Grenzen des Möglichen werden ständig neu definiert. Du kannst dabei auch mithelfen.

Gleichzeitig möchte ich aber auch empfehlen, dass das Ziel zumindest ansatzweise realistisch gewählt wird. Was bringt es dir, wenn du ein Ziel erreichen kannst, du dafür aber garantiert mindestens 100 Jahre bräuchtest. Das macht es nicht unmöglich, aber vielleicht nicht für dich geeignet. Sei ehrlich zu dir selbst: Willst du diese Zeit investieren? Wirst du diese Zeit investieren? Wähle lieber ein Ziel, wo du mit realistischem Aufwand echte Fortschritte machen kannst.

Letztendlich kommt es sowieso auf den Weg an, nicht den allerletzten Augenblick des Erreichens des Ziels, des Erfolgs. Wie viel Gutes hast du auf dem Weg zu deinem Ziel bewirkt?

Das ist eine wichtige Frage. Sie führt dazu, dass du Ziele wählst, die größer sind, als du selbst. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass man seinen Egoismus ablegt. Eine Herausforderung annimmt, die das Leben vieler Menschen positiv beeinflussen kann. Eine Herausforderung, bei der man definitiv Hilfe braucht, bei der aber auch andere bereitwillig helfen werden. Große Ziele sind inspirierend. Du wirst durch sie enorm motiviert werden und auch andere zum Helfen bringen können. Das sind eindeutig die besten Ziele.

Wenn du ein so großes Ziel wählst, bei dem auch andere mithelfen, ist es gar nicht mehr schlimm, wenn es nicht während deiner Lebenszeit erreicht wird. Solange du einen wichtigen Beitrag leistest, bist du erfolgreich!

Andere wichtige Bausteine eines richtig guten Ziels sind essentielle Aspekte ihrer Formulierung:

Ziele müssen höchst spezifisch aufgestellt werden. Es muss klar erkennbar sein, dass ein Ziel erreicht ist. Wenn man sich nicht sicher sein kann, ob man ein Ziel bereits erreicht hat, ist das offensichtlich schlecht. Vor allem weiß man dann gar nicht erst, wie man ein Ziel überhaupt erreichen soll.

Falls dein Hauptziel aber trotzdem groß und schwammig ist, musst du eben ein angrenzendes, spezifisches Ziel wählen und nach dessen Erreichen mit dem nächsten weitermachen. Aber du darfst niemals den Fehler machen direkt nach einem schwammigen Ziel zu streben. Das setzt die Wahrscheinlichkeit, dass du es jemals erreichen wirst praktisch auf null. Du weißt nicht, ob du schon angekommen bist, und vor allem nicht, wie du es überhaupt erreichen sollst. Pech für dich, wenn du das trotzdem machst.

Auch Teil dieser spezifischen Formulierung ist natürlich eine Deadline. Erst dadurch, dass ein Ziel Zeit-gebunden, terminiert ist, entsteht der Druck, der seine Umsetzung von „irgendwann“ ins jetzt holt. Rückt die Deadline näher, steigt auch deine Motivation, dich jetzt sofort um die Umsetzung zu kümmern. Existieren noch keine Deadlines, solltest du eine erfinden. Künstliche Deadlines funktionieren genauso gut, wie „echte“. Nutze diesen Effekt, um dich deinem Ziel näher zu bringen!

Und schließlich sollte dein Ziel messbar sein. Erst wenn du deinen aktuellen Fortschritt klar vor Augen hast, wirst du die tägliche Motivation spüren, dich tatsächlich in Richtung deines Ziels zu bewegen. Außerdem kannst du dann gleich an diesen Messwerten ablesen, welche Herangehensweisen effektiver als andere sind. Du siehst schließlich genau, wie schnell sie dich deinem Ziel näher bringen.

Messbare Ziele ergeben sich direkt aus einem Wert, der erreicht werden soll. Zusammen mit einer Deadline kannst du dann sogar ganz genau sehen, wie viel du davon heute erledigen musst, um das Ziel rechtzeitig zu erreichen. Das ist extrem hilfreich um ein großes Ziel in viele kleine Einzelschritte herunterzubrechen. „Heute so und so viel, morgen wieder, übermorgen wieder“ ist viel handlicher als XY irgendwann im Laufe des nächsten Monats.

Nun ja. Hast du keinen direkten Wert, den du erreichen sollst, musst du ihn erschaffen. Du hast doch schon eine genaue Vorstellung, was es bedeutet dein Ziel zu erreichen. Fasse das in Zahlen, um den Produktivitätsschub zu erhalten, den messbare Ziele nun mal bedeuten.

Also, nochmal zusammenfassend sind die Bausteine richtig guter Ziele: Erreichbarkeit bei gleichzeitiger Größe, spezifische Formulierung und Messbarkeit des Fortschritts. Das lässt sich doch umsetzen, oder?

Okay, dann leg sofort los! Formuliere deine aktuellen Ziele um und beachte diese Bausteine auch bei all deinen zukünftigen Zielen.

Unser Verhalten ist Kontext-sensitiv

Was meine ich damit? Dass wir uns je nach Kontext anders verhalten. Und das ist ja auch etwas gutes. Aber oft kann man nicht so ganz die Ausmaße dieses Effektes nachvollziehen, denn alles zählt zu unserer Umgebung, dem Kontext. Es ist also relevant, wo du dich aufhältst, welche Erwartungen an dich gestellt werden, was die anderen machen, mit wem du dort bist, mit was du all diese Dinge assoziierst. Eventuell würde ich sogar deine Gefühle zur Umgebung dazurechnen, die im folgenden den Kontext ausmacht. Denn wie gesagt, das alles ist wichtig und die Auswirkungen sind sehr viel größer, als man sich das für gewöhnlich vorstellt. Der Name für dieses Phänomen? Wie es schon der Titel gesagt hat, unser Verhalten ist Kontext-sensitiv.

Kontext-sensitiv: jedes Detail zählt

Manche mehr, andere weniger, aber sobald du sie bemerkst, fließen sie in deinem Entscheidungen mit ein, welches Verhalten jetzt angemessen ist. Und an soetwas hält man sich normalerweise. Besonders da man sich dieser Regeln und Deckel dann gar nicht bewusst ist. Man nimmt einfach eine bestimmte Rolle ein, die man sich eventuell noch nicht mal aktiv ausgesucht hat. Die meisten Menschen treiben ja wie gesagt durchs leben, völlig ahnungslos wie ihre Umgebung sie lenkt und bestimmt.

Denk doch nur mal an bestimmte Situationen oder Orte, die du immer wieder erlebst, aber mit verschiedenen Personen. Sobald du dafür sensibilisiert bist, wirst du sofort bemerken, wie sich dein Verhalten je nach Begleitung geradezu drastisch verändert. In Gegenwart dieser Personen hast du einfach eine ganz bestimmte Rolle, die sich irgendwann so entwickelt hat und seitdem geblieben ist. Wenn du sie kennst, kannst du sie bestimmt auch verändern. Ich persönlich habe das letztens erst wieder an meinem eigenen Leib erlebt, als ich innerhalb kurzer Zeit mit 3 verschiedenen Personen die Landesgartenschau besichtigt habe, die gerade in Würzburg läuft. Jedes Mal verhält man sich ein wenig anders.

Umwelteinflüsse bemerken

Ich möchte, dass du diese Einflüsse aus deiner Umwelt auch bemerken kannst. Alles, was dafür nötig ist, ist ein kleiner Einblick in den Umfang, was alles einen Einfluss auf dein Leben nehmen kann und wie diese Einblicke aussehen, und die Fähigkeit sein eigenes Verhalten zu beobachten. Und der zweite Punkt ist gar nicht so trivial. Man muss erst mal schaffen sich aus dem Augenblick zu lösen, indem der Kopf von all den aktuellen Problemen, Sorgen und Überlegungen überfüllt ist, und zumindest mit einem Teil der eigenen Aufmerksamkeit einen Schritt zurück machen. Man tritt hinter sich bzw. nach oben und beobachtet das eigene Verhalten. Da musst du auch gar nichts bewerten, wichtig ist, dass du das oft genug machst, um die Unterschiede zu anderen Situationen zu bemerken.

Hier traue ich mich X. Dort entscheide ich mich gegen X. Hier bin ich gut gelaunt, komme aus mir heraus, gehe auf die anderen ein. Dort bleibe ich eher anonym, zeige so wenig wie möglich – und das mit Leuten, die ich fast genauso lange kenne. Hier sehe ich unendliche Möglichkeiten, bin von einem Drang zum Ausprobieren, Lernen angetrieben. Dort konsumiere ich passiv die auf mich einströmenden Informationen, ergreife aber keine Eigeninitiative.

Das waren jetzt nur 3 Beispiele und doch hast du sicherlich etwas davon wiedererkennen können. Und der wichtigste Aspekt: Du selbst änderst dich tief in dir drin ja nicht von einer Situation zur nächsten. Die Umwelt in der du dich befindest, hat diesen Aspekt. Sie verstärkt bestimmte (schon vorher vorhandene) Verhaltensweisen und schwächt andere ab. Und in der nächsten Umgebung ist es anders. Dort hast du wieder eine andere Rolle, in der du dich aufhältst, andere Regeln, an die du dich hältst. Beobachte dich selbst und lerne diese Unterschiede kennen, dann kannst du noch einen Schritt weitergehen.

Verstehen

So du glaubst mir jetzt, dass du dich in jeder Situation ein bisschen anders verhältst bzw. dein Verhalten sich innerhalb von einem anderen Rahmen aufhält. Aber wieso ist das so? Welche Aspekte der Situation schränken dich so ein oder geben dir viel mehr Freiraum als anderswo? Welche Erfahrungen in der Vergangenheit könnten dafür gesorgt haben, dass jetzt bestimmte Regeln existieren? Haben sich die Konventionen in einer bestimmten Beziehungen einfach aus Zufall ergeben, weil es eben einmal so gemacht wurde und danach möglich war und wiederholt wurde.

Und wenn du die Regeln verstehst, kannst du sie brechen. Du weist genau wo sie herkommen und ob sie wirklich wichtig sind. Du kannst die respektieren, die du für richtig hältst und den Rest einfach ignorieren. Und dadurch werden die Regeln umgeschrieben. Wenn du bestimmte Regeln aufhebst, können dir andere folgen, selbst wenn sie sich nicht dessen bewusst waren/sind, welche Regeln überhaupt existieren.
Und das ist doch auch ein cooles Gefühl oder? Anderen neue Wege eröffnen, einfach nur indem du sie zuerst gehst?

Umgebungen gezielt aussuchen

Schon bald wirst du dann in jeder neuen Umgebung, die du betrittst ziemlich schnell die Regeln bemerken, die in ihr gelten. Das hast du vorher natürlich auch schon gemacht, in soetwas sind Menschen ziemlich gut. Aber jetzt passiert es sogar bewusst. Du verstehst sogar, wann und wie neue Regeln entstehen, wenn sich eine neue Situation ergeben hat, und kannst also auch aktiv mitwirken. Die Regeln ins Leben rufen, die du für sinnvoll hältst: Man ist ehrlich und offen. Geht respektvoll miteinander um. Ist auf Lernen aus, anstatt auf all die anderen Dinge, nach denen man noch streben könnte, etc. Du hast auf jeden Fall die Macht die Regeln deiner Umgebungen zu formen.

Und selbst wenn das mal nicht möglich ist, kannst du immer noch entscheiden, in welchen Umgebungen du dich letztendlich aufhältst. Bald wirst du schon von weitem sehen können, was die Regeln in einer bestimmten Situation sind und dich dann entscheiden können, ob du sie überhaupt betrittst. Du kannst ganz gezielt die Umgebungen suchen, die das ermöglichen, was du im Leben erreichen willst. Du kannst dein Verhalten, dein Leben designen, indem du deine Umgebungen designst.

Ist das nicht eine frohe Botschaft? Ja, unser Verhalten ist Kontext-sensitiv. Ja, das bedeutet, das unsere Umgebungen unser Verhalten sehr stark bestimmen. Aber das ist auch sehr praktisch. Denn damit wird uns ein sehr mächtiges Werkzeug in die Hand gelegt, wie wir unser eigenes Verhalten anpassen können: Wir verändern unsere Umgebungen. Wir durchbrechen die Regeln und passen sie unseren Vorstellungen an. Wir suchen die Umgebungen, in denen wir uns am liebsten aufhalten wollen. Wir erschaffen gänzlich neue Umgebungen.

Bist du bereit?

Weisheit ansammeln als das große Ziel im Leben

Man kann nach den verschiedensten Dingen im Leben streben. Genuss, Zufriedenheit, Erfolg, und so weiter. Vermutlich hat jeder sein ganz eigenes, persönliches Ziel, auf das er bewusst oder auch nur unbewusst hinarbeitet. Tut er es nicht, fühlt er sich unzufrieden, nicht im Einklang mit sich selbst. Sicherlich gibt es auch gewisse Kategorien, in die man die einzelnen Leute einteilen kann. Solche, die eher nach weltlichem Erfolg streben, solche, die die Liebe als das oberste Gut anpreisen, und so weiter. Eben genau diese Kategorien, die ich gleich im zweiten Satz genannt habe. Mein persönlicher Liebling: Weisheit.

Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob ich wirklich in jedem Augenblick meines Lebens nach Weisheit strebe, aber sie nimmt eindeutig einen großen Stellenwert in meinem Leben ein. (Bestimmt habe ich auch Momente in denen mir ganz andere Dinge wichtig sind. So ist jeder Mensch. Aber es gibt doch auch einen großen Zusammenhang, etwas das die vielen Dinge überspannt, die mich antreiben.)

Verständnis

Jedenfalls fühlt es sich einfach toll an etwas zu verstehen, die Zusammenhänge nachvollziehen zu können, sie sogar in der echten Welt sehen zu können. Das gibt dir Macht, weil du dein eigenes Verhalten darauf basieren kannst, bessere Entscheidungen triffst, mit Dingen rechnest, die dann auch eintreten, eben weil die zugrundeliegenden Mechanismen es so wünschen.

Dementsprechend fühlt sich auch lernen toll an. Denn lernen führt zu Verständnis und unser Gehirn belohnt uns demzufolge schon beim Lernen für das später folgende Verständnis. Außerdem gibt es ja auch die unterschiedlichsten Wege etwas zu lernen. Stoff pauken, wie es in der Schule oft erwünscht ist, zählt sicherlich nicht zu den besten. Offensichtlich viel geschickter ist es, Dinge tatsächlich auszuprobieren und beim machen zu lernen. Sich Projekte vorzunehmen und dadurch gezwungen zu werden bestimmte Dinge zu können. Sich so stark für etwas interessieren, dass man immer tiefer in das Kaninchenloch hinuntersteigt, nur um zu sehen, wie tief es noch weitergeht.

Leute die schlechte Erfahrungen mit lernen gemacht haben, sind zu bedauern, da sie nur noch lernen können, wenn es sich nicht danach anfühlt, wenn sie sich gar nicht dessen bewusst sind, dass sie hier gerade etwas neues lernen. Sie verstellen sich den großen Bereich des Aktiv-Wissen-Aufsuchens. Allerdings ist der unterbewusste Teil auch ein großer Aspekt unseres Lebens.

Er ist umso präsenter je öfter unsere tatsächlichen Erlebnisse von den Erwartungen abweichen. Dabei erkennt man schließlich, dass es auch andere Optionen gibt, versucht nachzuvollziehen, warum es anders gelaufen ist, und passt sogar seine Erwartungen an. Drei Aspekte von Lernen, die automatisch aus neuen Erfahrungen folgen. Kein Wunder, dass so viele Leute danach streben neue Erfahrungen zu machen. Vielleicht in einem anderen Land, vielleicht durch besonders exotische Freizeitaktivitäten. Oder auch indem man seine Komfortzone verlässt und Dinge macht, die einem Angst machen.

Wissen weitergeben

Das ist erwiesenermaßen der beste Weg etwas noch besser zu verstehen. Sobald du es nämlich anderen Leuten erklären sollst, musst du es aus deinem Kopf herausholen, das instinktive Verständnis in klare Worte fassen und auch noch den besten Weg finden es jemand anderem zu präsentieren, beizubringen. Du musst dich also deutlich intensiver mit etwas auseinandersetzen, als wenn du es „einfach nur verstehst“.

Also helfe so vielen Leuten, wie du kannst. Lerne die Kunst anderen etwas beizubringen, ohne dass sie sich dagegen sträuben, zum Beispiel weil du sie bevormundest. Das ist eine wichtige Fähigkeit: andere dazu bringen, etwas lernen zu wollen. Ich habe sie sicherlich noch lange nicht gemeistert, falls es mir überhaupt gelegentlich gelingt einen solchen Effekt hervorzurufen.

Und dann gib dein Wissen an alle Interessenten weiter. Das ist schließlich der große Vorteil der Menschheit: Wir lernen als Kollektiv immer weiter, immer schneller dazu. Wenn du wissen weitergibst, beteiligst du dich an diesem Prozess, weil noch mehr Personen die Grenze unseres aktuellen Wissens erreichen.

Aber hier liegt erst der Anfang.

Weisheit

Weisheit ist nochmal etwas ganz anderes. Es ist Verständnis auf einem Niveau, das man an normalen Tagen gar nicht fassen kann. Es ist Verständnis, was die wirklich wichtigen Dinge im Leben sind, und Verständnis dieser Dinge. Es ist die Befähigung sein eigenes Leben im Einklang mit diesen Erkenntnissen zu leben und auch andere dazu inspirieren. Es ist ein sehr großes, ambitioniertes Ziel.

Ich bin mir gar nicht sicher, ob man es absichtlich erreichen kann, oder es einfach das Resultat eines langen Lebens ist, das auf eine bestimmte Weise geführt wurde. (Es gibt auch alte Leute, die eindeutig nicht weise sind. Sie sind allerdings sicherlich größtenteils näher dran, als ich es bin.) Wenn man mal darüber nachdenkt findet man allerdings schon ein paar Dinge, die man absichtlich tun kann, wenn man nach Weisheit strebt. Und das tue ich auf jeden Fall. Du solltest das auch. Weisheit ist die Mutter all der anderen Dinge, die ich oben als Ziele im Leben genannt habe.

Und nachdenken selbst, ist schon eine der Aktivitäten, die ich als sehr wichtig erachte. Das bedeutet über sein Leben nachzudenken, sich selbst und die eigenen Erlebnisse zu verstehen versuchen. Und zwar ganz regelmäßig. Jedes Mal kommt man dabei ein kleines bisschen voran. Man geht einen winzigen Schritt vorwärts in Richtung von Selbstkenntnis, Weltverständnis, Weisheit. Wenn man das oft genug macht, kommt man viel weiter als all die anderen, die nur aus Versehen nach vorne stolpern und dann womöglich sogar wieder rückwärts laufen, wenn sie die Lehren nicht beachten, die das Leben ihnen entgegen schreit.

Außerdem kommt man durch Nachdenken auch zu Klarheit. Einer sehr wichtigen Sache im Leben. Was will man tatsächlich (erreichen/machen/bewirken)? Du siehst, ich bin ein großer Fan vom denken. Wie viel Zeit deines Tages investierst du in diese wichtigste aller Tätigkeiten? Wie oft machst du nichts anderes als (dasitzen und) nachdenken, eventuell deine Gedanken dabei aufschreiben? Egal was deine Antwort ist, noch mehr davon kann sicherlich nicht schaden. (Solange du die daraus gewonnen Erkenntnisse danach auch in deinem Leben anwendest.)

Und schließlich noch ein anderer Weg Weisheit zu erstreben, den ich auch noch genannt haben möchte: von anderen Lernen. Jeder hat andere Erfahrungen gemacht im Leben und dadurch andere Dinge als du verstanden. Oft viel besser als du selbst. Du solltest es aufsuchen und aufsaugen. Besonders was du von alten Leuten lernen kannst. Sie haben schon viel mehr erlebt als du. Sie können deine Perspektive ändern, sodass auch du die wichtigen Dinge im Leben erkennen kannst.

Das Paradox des Wissens und was es für uns bedeutet

Das Paradox des Wissens ist simpel und gleichzeitig mächtig für alle die seine Auswirkungen kennen. Und diese Auswirkungen sind genauso simpel: Wissen über Systeme zu denen man selbst gehört macht sich selbst irrelevant. Erklärungen, wie komplexe Systeme funktionieren, in denen wir Menschen Entscheidungen treffen, beschreiben nur noch die Vergangenheit, sobald wir von ihnen erfahren. Dieses Wissen zeigt uns eine mögliche Zukunft. Wenn wir sie nicht wollen können wir uns anders als von der Erklärung geplant verhalten und neue Wirkungsketten und Zusammenhänge ergeben sich.

Das Paradox des Wissens und was es für uns bedeutet weiterlesen

Kannst du dein Wissen anwenden?

Es gibt einen großen Spalt zwischen Wissen haben und Wissen anwenden können. Und nur die zweite Variante ist es eigentlich wert so viel Arbeit hinein zu stecken.

Denn etwas lernen bedeutet immer einen Aufwand. Darum kommst du nicht herum. Aber zumindest ist das ja meistens auf einem bestimmten Level.

Trotzdem fühlt es sich bestimmt doof an eine Menge Zeit investiert zu haben, um Sachen zu lernen, die man jetzt nicht mal wirklich anwenden kann. Egal ob man musste, weil es nun mal eine Schulpflicht gibt und die Eltern nicht wollten, dass man sitzen bleibt, oder ob man tatsächlich freiwillig ein Buch in die Hand genommen hat, es bleibt immer das gleiche. Wissen, das du hast, aber nicht anwenden kannst, ist irgendwie unnötig.

Nur wenn du die Sachen lebst, die du gelernt hast, hast du wirklich etwas davon, dass du sie gelernt hast.

Natürlich ist das unterschiedlich leicht zu machen, je nachdem wie relevant das Gelernte für dein aktuelles Leben ist, aber danach zu streben Wissen zumindest ohne Zusatzaufwand anwenden zu können ist auf jeden Fall immer ein sinnvolles Ziel.

Aber wie erreicht man diesen Zustand? Wie schafft man es, Wissen tatsächlich anwenden zu können, wenn bisherige Lernmethoden anscheinend versagt haben?

Letztendlich ist es eine Frage der Einstellung:

Kannst du dein Wissen anwenden? weiterlesen

Was echtes Verständnis ist und wie es zu erreichen ist

Echtes Verständnis ist etwas, das vielen Menschen in den meisten Gebieten ihres Lebens verschlossen bleibt.

Wie ich hier schon mal beschrieben habe, verbleiben sie praktisch immer in dem Zustand, in dem man ein paar lose Fakten kennt und vielleicht sogar schon tiefere Zusammenhänge erahnt, aber nie auf die Suche nach ihnen geht.

Immerhin bedeutet etwas zu wissen noch lange nicht, dass man es verstanden hat. Wissen ist nicht das selbe wie Verständnis. Neben dem auswendig wissen von Fakten, muss man auch noch die inneren Zusammenhänge verstehen.

Nur weil man schon alle Details auswendig gelernt hat, heißt das nicht, dass man sie anwenden kann. Um dein Wissen auch anwenden zu können, musst du die inneren Verknüpfungen und Zusammenhänge verstehen.

Echtes Verständnis erreicht man erst, sobald man dieses Verständnis auch weitergeben, also jemandem beibringen kann.

Was echtes Verständnis ist und wie es zu erreichen ist weiterlesen

Kennst du die 4 Stufen des Wissens?

Wenn man etwas lernt, durchläuft man immer diese 4 verschiedenen Stufen des Wissens:

  • nicht wissen, dass man nichts weiß
  • wissen, das man nichts weiß
  • nicht wissen, das man schon einiges weiß
  • wissen, dass man einiges weiß

Wie weit man damit kommt, hängt ganz davon ab, wie lange man sich mit dem Stoff auseinandersetzt.

Ich habe zum Beispiel in den letzten Tagen für die Abiturprüfung eine Menge Latein gelernt (11.5., 10.5.) und bin gerade einmal bis zur zweiten Stufe gekommen.

Kennst du die 4 Stufen des Wissens? weiterlesen

Nutze die Feynman-Technik für noch besseres Verständnis

Es gibt 2 Arten von Verständnis und die meisten fixieren sich auf die falsche.
Zum einen kann man den Namen einer Sache wissen, zum anderen kann man die Sache selbst verstehen.

Richard Feynman kannte diesen Unterschied.
Deshalb hat er eine extra Technik erfunden um sicher zu stellen, dass er Dinge besser versteht als jeder andere.

Hierbei gibt es 4 einfache Schritte.
– einem kleinen Kind erklären
– Lücken ausbessern
– organisieren und vereinfachen
– weitergeben

Nutze die Feynman-Technik für noch besseres Verständnis weiterlesen

Wie man Mathematik verstehen kann

Heute ist die Abiturprüfung in Mathematik. Das habe ich zum Anlass genommen ein bisschen darüber nachzudenken, wie man am besten Mathematik verstehen kann.

Denn wenn man einfach die in der Schule vorgestellten Regeln befolgt, wendet man sie gerne auch mal falsch an.
Man sollte also ihre Hintergründe kennen, um in der richtigen Situation auf die richtige Weise die richtige Regel zu befolgen.

Um Mathe effektiv verstehen zu können, muss man aber erst mal folgendes Wissen:

Wie man Mathematik verstehen kann weiterlesen