Erschaffen oder Konsumieren? Das ist hier die Frage…

Erschaffen und Konsumieren sind zwei komplett gegensätzliche Lebenseinstellungen. Mit was verbringst du mehr Zeit? Neue Sachen, Werte, Erlebnisse aktiv zu erschaffen oder eher passiv Dinge zu konsumieren und die berieseln zu lassen. Besonders in der heutigen Welt ist die zweite Variante sehr einfach machbar und dementsprechend weit verbreitet. Man braucht schon einen bestimmten inneren Antrieb um sich tatsächlich nach Alternativen umzuschauen.

Natürlich gibt es noch einige weitere Varianten, als die zwei die ich eben genannt habe, um die eigene Zeit zu füllen, aber letztendlich kann man sie alle in diese zwei Kategorien einteilen: aktiv, Wert-erschaffend oder passiv, Wert-verbrauchend. Agierst du dabei als Energiequelle oder als Energiesenke? Wie du deine Zeit verteilst, bestimmt darüber, wie dein Leben aussieht. Ich bin der Meinung, dass nur eine aktive Variante wirklich meiner Zeit wert ist.

das Problem mit Konsumieren

Konsumieren fühlt sich angenehm an. Man muss sich nicht anstrengen, sondern genießt einfach. Oft hat man sich sogar davor gar nicht spürbar angestrengt, man hat einfach nur ein bisschen Geld abgegeben. Kein Wunder, dass dein Gehirn möchte, dass es erneut stattfindet. Konsum macht süchtig, weil es so einfach ist ein entsprechendes Glücksgefühl zu erreichen. Und je mehr man konsumiert, desto mehr verlangt das Gehirn danach, desto größer ist der Drang immer mehr und mehr zu konsumieren. Es ist eine negative Spirale, die deine ganze Zeit auffrisst.

Sogar in sozialen Interaktionen kann man konsumieren. Ist es für andere anstrengend mit dir zu interagieren, raubst du sozusagen die Energie aus der Unterhaltung. Du selbst musst weniger aufbringen. Auf der anderen Seite könnte eine solche Interaktion mit dir aber auch erfrischend sein. Dann agierst du als Energiequelle. Aber das ist anstrengend. Du musst dich in andere Personen hinein versetzen und den Willen beweisen ihnen zu helfen oder zumindest eine gute Zeit zu bescheren. Wenn zwei Energiequellen so aufeinander-treffen, ist die Summe deutlich größer als die beiden Einzelteile.
Aber machst du das auch? Agierst du als Energiequelle? Oder bist du doch eher am konsumieren, weil es eben so einfach geht. Weil es sich so angenehm anfühlt.

Konsumieren ist einfach und angenehm und wird dadurch sehr leicht zur Standardaktivität. Alles andere erfordert mentalen Aufwand und ist damit umso unwahrscheinlicher je ausgelaugter man ist. Man müsste entsprechende Gewohnheiten willentlich erschaffen oder enormes Glück mit der Umgebung haben, sodass sie eventuell auch von selbst entstehen könnten. Aber normalerweise ist es nun mal so: Solange du nicht aktiv nach aktivem erschaffen strebst, bleibt es eben bei passivem Konsumieren. Und das ist eindeutig nicht gut:

der Effekt von Konsumieren

Wer zwischendurch auch mal einen anderen Weg geht, kann das recht schnell erkennen: Konsumieren betäubt. Man wird von den eigenen, schmerzhaften Gedanken abgelenkt. Und anstatt etwas deswegen zu unternehmen, verschiebt man sie auf später, wo man dann wieder zum Konsum greift, um sie immer weiter und weiter aufzustauen. Regelmäßiges denken einfach nur des Denkens wegen hat hier schon einen unglaublich heilenden Effekt, man will gar nicht mehr so dringend weiter berieselt werden. Aber das macht man nun mal nicht von alleine.

Stattdessen lässt man sich einfach weiter betäuben. Und nicht nur mit irgendwelchen Substanzen, die man zu sich nimmt. Den selben Effekt hat das Anschauen von Videos und Filmen bzw. generelles Überladen der eigenen Sinne und in gewisser Weise sogar das Anhören von Musik.
Womit ich übrigens nicht sagen möchte, dass das durch und durch schlecht ist. Aber man sollte eben aufpassen. Sobald man beginnt es zur Selbstbetäubung zu verwenden, überschreitet man eine Grenze, die man um jeden Preis wahren sollte. Man kommt an einen Ort, den man nicht betreten möchte, wo sich leider trotzdem eine große Zahl Menschen aufhält. Aber wenigstens gibt es einen eindeutigen Weg dort heraus:

Weniger Konsumieren, mehr erschaffen. Man muss sich nur noch dazu aufrappeln.

die Freude beim Erschaffen

Das ist die andere Seite der Medaille, die du auch kennenlernen solltest. Sobald du dich zum erschaffen aufrappelst, spürst du erst mal eins: Das ist anstrengender als passives Konsumieren. Aber noch wichtiger: es fühlt sich richtig gut an.

Dein Kopf ist endlich mal wieder frei anstatt immer weiter überfüllt zu werden. Wenn du denkst du hast ihn gelehrt, wird immer mehr an die Oberfläche blubbern. Wer älter als 6 Jahre ist, könnte vermutlich sein komplettes restliches Leben kreativ sein ohne sich zu wiederholen. Jeder nimmt eine unglaublich große Menge an Informationen regelmäßig in sich auf. Zumindest gelegentlich die Richtung zu ändern und einen Teil davon, der dir besonders gut gefallen hat, zurückzugeben (und dabei noch fester in dir zu verankern) ist sehr heilsam.

Es war ursprünglich so gedacht. Wir sind biologisch darauf eingestellt. Nur leider haben wir mit der Zeit immer mehr Möglichkeiten der Betäubung erschaffen, die wir jederzeit konsumieren können. Es ist die Aufgabe eines jeden einzelnen einen Weg zu finden nicht in einem entsprechenden Loch zu versinken.

Man muss erst lernen, wie gut sich Erschaffen anfühlt. Man muss oft genug den Widerstand der damit verbundenen Anstrengung überwinden, sodass dein Kopf lernt die Belohnung zu erwarten: ein beeindruckendes Hochgefühl. Mit der Zeit wird das mit der Anstrengung assoziiert. Womöglich fühlst du dich dann sogar schon währenddessen gut. Wenn du so weit bist, dass du dich auf die Anstrengung freust, weil du weist, wie toll du dich danach fühlst, hast du es geschafft: Du hast dir selbst eine Variante des Erschaffens beigebracht.

Wie wirst du weitergehen? Wird es dabei bleiben oder wirst du nach immer weiteren Varianten des Erschaffens streben, die du ausüben kannst, um die Welt ein kleines bisschen bunter zu machen? Das ist deine Entscheidung.

deine Entscheidung

Es ist eine Entscheidung, die sich in deinem Leben oft wiederholen wird. Lässt du dich einfach treiben oder lenkst du dein Leben aktiv? Nimmst du die Welt so wie sie ist hin oder versuchst du sie zu verändern, besser zu machen? Konsumieren oder Erschaffen?

Verschiedene Leute legen den Schwerpunkt ihres Lebens auf verschiedene Stellen. Vielleicht willst du ja tatsächlich einfach nur genießen. Vielleicht willst du in deinem Leben aber auch etwas größeres erreichen. Wo legst du deinen Schwerpunkt? Lebst du passiv oder aktiv? Konsumieren oder Erschaffen? Keine Entscheidung ist hier auch eine Entscheidung.

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