Jeder muss seinen eigenen Ausweg aus Stress finden

Stress ist ein extrem weit verbreitetes Phänomen. Heutzutage ist es praktisch die Norm sich im Stress zu befinden. Wer es nicht ist, hat doch gar keinen richtigen Job, oder? Aber so sollte es nicht sein. Nur weil es so viele Menschen neuerdings betrifft, ist das noch lange keine akzeptable Situation. Aber die Anforderungen an alle steigen nun mal und jetzt muss jeder selbst eine Strategie finden, mit der er seine ganz persönliche Portion Stress überwinden kann.

Und das sollte auf jeden Fall machbar sein, sobald man weiß wo der eigene Stress herkommt. Denn Stress ist letztendlich nicht mehr als ein großer Berg Sorgen, der nicht kleiner zu werden scheint. Sorgen, dass man bestimmten Aufgaben nicht gewachsen ist. Sorge, dass man unter dem Arbeitsberg erstickt, zu dem man zugesagt hat. Sorge, weil Beziehungen, die man mit wichtigen Menschen in seinem Leben führt, nicht ganz rund laufen. Und so weiter. Du selbst kannst die Quellen von Stress in deinem Leben sicherlich viel besser benennen. Und auch das kann schon hilfreich sein. Einfach nur zu wissen, wodurch dieses unangenehme Gefühl der Überlastung entsteht, kann es schon abschwächen. Aber es reicht natürlich noch nicht. Danach sollte man auch noch lernen diese Stressquellen aus seinem Leben zu identifizieren. Es gibt zwar gelegentlich auch positiven Stress, der dich zu Höchstleistungen antreibt ohne dabei deinen Sorgenberg zu erhöhen, aber den hast du gerade sicherlich nicht aufgezählt, also auf geht’s!

Stress eliminieren

Die angemessene Verhaltensweise kommt immer ganz auf die Art der Stressquelle an. Zu große Arbeitsberge kann man schon durch klare Kommunikation entmachten. Eine Geisteshaltung des Wachstums und des ewigen Lernens verwandelt Probleme, die man noch nicht lösen kann, in Chancen etwas neues zu meistern. Und auch bei Beziehungen hilft die richtige Geisteshaltung: das ist keine Belastung, sondern eine große Chance. Wenn du das überstehst, ist ein noch engeres Band entstanden. (Toxische Beziehungen sollten natürlich abgebrochen werden ohne jemals dorthin zurückzukehren.)

Und es gibt noch viele weitere Ansätze. Letztendlich musst du deinen eigenen Ausweg finden. Das kann dir niemand abnehmen. Ich kann dir lediglich ein paar Wege zeigen, die den Berg verringern und den Rest dadurch machbar machen.

Arbeitsstress

Auch hier gibt es natürlich die verschiedensten Varianten von Konflikten mit Kollegen bis Angst um das Fortbestehen des eigenen Jobs. Ich werde mich aber vorerst um die häufigste und am leichtesten vermeidbare Variante kümmern: Den Stress, der aus zu viel Arbeit entsteht, sodass man sie gar nicht mehr in der dafür verfügbaren Zeit abschließen kann. Denn niemand, der nicht gerade Kleinunternehmer ist, sollte sich das jemals antun müssen! (Und selbst die können eigentlich einen Weg darum herum finden…)

Das Prinzip ist letztendlich einfach: Es nennt sich Voraus-Planung, welche Aufgaben wie viel Zeit verbrauchen werden. Wenn man dann noch entsprechende Zeitblöcke in seinem Kalender anlegt, sieht man ziemlich schnell, wenn die verfügbare Arbeitszeit knapp wird. Dann kann man sofort Gegenmaßnahmen ergreifen, anstatt den Weg zu wählen, wo man am Tag vor der Deadline nicht mehr ignorieren kann, dass die Fertigstellung aller Aufgaben einfach unmöglich ist.

Gegenmaßnahmen sind hier zum Beispiel ein Annahmestopp für alle hereinkommenden Aufträge. Leute verstehen dich, wenn du sagst, dass du schon ausgebucht bist und nicht noch mehr Arbeit annehmen kannst. Wenn es unbedingt an dich abgegeben werden muss, kannst du zumindest schon von Anfang an ankündigen, wann du erst zum Durchführen dieser Arbeit kommen wirst. Dadurch werden die Erwartungen der Auftraggeber entsprechend angepasst und du hast nicht mehr auf deiner Platte, als du Zeit hast zu erledigen. Und vielleicht machen sie es dann sogar selber, wenn sie hören, wie lange sie noch darauf warten müssten. Diese klare Kommunikation erspart dir und der anderen Person viel Kopfweh.

Und daraus lässt sich auch gleich die andere sehr wichtige Verhaltensweise ablesen: Wenn es sich schon absehen lässt, dass ausgemachte Zeiten nicht eingehalten werden können, sollte sofort der Auftraggeber informiert werden. Das ist ganz normal, dass sich Arbeit verzögert oder länger dauert als erwartet. Je früher das die andere Person weiß, desto besser kann sie es einplanen und desto weniger unangenehm erreicht sie diese Nachricht. Das schlechteste was man machen kann, ist nach Ablaufen der Deadline erst Bescheid zu sagen, dass man zwei Tage im Verzug ist. Denn dann wirft es die komplette Planung der Person durcheinander und darüber ist verständlicherweise jeder verärgert.

unlösbare Probleme

Sind kein Grund zur Verzweiflung. Du kennst bloß noch nicht den richtigen Weg. Wenn du jetzt blockierst, wirst du ihn sicherlich nicht finden. Stattdessen solltest du einen von verschiedenen anderen Wegen wählen und sie eventuell auch blockieren. Und denk dran: Das hier ist eine hervorragende Möglichkeit neue Fähigkeiten zu lernen und wenn es nur um die Überwindung von Problemen geht, die unbedingt gelöst werden müssen.

Zuerst macht es Sinn einmal einen Schritt von dem Problem zurückzugehen und sich um andere Dinge zu kümmern. Wenn man gedanklich zu sehr verstrickt ist, kann man nicht mehr klar denken und sicherlich auch keine Lösung finden. Während man sich dann um etwas anderes kümmert, arbeitet dann das Unterbewusstsein weiter an dem Problem und man findet vielleicht sogar einen Ausweg ohne noch weiter aktiv darüber nachgedacht zu haben. Also Schritt 1: ablenken, um Distanz zu gewinnen.

Man sollte sich aber auch zu lange von dem Problem fernhalten, weil es dabei ja auch nicht gelöster wird. Vielmehr sollte man, sobald man einen gewissen mentalen Abstand aufgebaut hat und dadurch das überwältigende Stressgefühl, das von dem Problem ausgeht, ausblenden kann, wieder damit beschäftigen, jetzt aber mit einem Design-Ansatz: Es gilt eine große Menge möglicher Handlungen und Ansätze zu generieren. Wenn eine besonders gute dabei ist, wird man sie sofort erkennen können. Die Schwierigkeit liegt darin die Möglichkeiten zu generieren. Also lass deine Kreativität spielen!

Und immer weiter

Es werden immer neue Stressquellen in deinem Leben auftauchen. Die Frage ist welches Verhalten du dann ergreifst, wenn du plötzlich von einer getroffen wirst. (Erwarteten Stress gibt es praktisch nicht. Wenn man soetwas kennt, kann man auch einfach im Vorhinein anders planen.)

Also, du hast zwei Optionen: Du kannst dich davon überwältigen lassen und eine Position der Hilflosigkeit einnehmen. Dann wird der Stress sehr schnell zu einem starken negativen Gefühl, das eindeutig gesundheitsschädlich ist. Oder man erkennt den Stress eben an und geht dann einen Schritt weiter. Was wäre der beste Weg dieses neue Problem zu lösen? Wie kannst du den Stressfaktor aus diesem Auftrag eliminieren? Wodurch kannst du erreichen, dass soetwas nicht mehr passieren kann? Sehr viel Stress ist immerhin Wiederholungsstress. Warum installiert man nicht einfach nach dem ersten Mal ein System, sodass man in Zukunft nicht davon betroffen ist?

Dafür brauchst du natürlich die Fähigkeit den Stress an dir abgleiten zu lassen und dahinter zu schauen. Aber das kann man üben. Wenn du das nächste Mal im Stress bist, solltest du einfach sofort nach einer Möglichkeit suchen, ihn zu eliminieren. Du brauchst ihn sicherlich nicht in deinem Leben. Und wenn er auf deiner Arbeit existiert, nimm ihn auf keinen Fall mit nach Hause.

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