Selbstkenntnis kommt von Menschenkenntnis

Selbstkenntnis ist eines der wichtigsten Ziele, das du in deinem Leben verfolgen solltest. Es geht darum dich selbst zu verstehen. Darauf Rücksicht nehmen zu können, was du nicht so gerne machst, wo deine Schwächen liegen, et cetera. Besonders nach den Dingen zu streben, die dir großen Spaß machen, wo deine Stärken liegen. Und das geht eben nur, wenn du auch weißt, was das ist. Wenn du gelernt hast, welche Dinge dir liegen und für was du eher nicht so gut geeignet bist. Welchen Effekt große Menschenmengen also Überstimulation auf dich haben. Ob du eher durch soziale Interaktion oder Separation deine inneren Batterien aufladen kannst. Und so weiter.

Es gibt eine unglaubliche Menge über dich selbst zu wissen. Die eben genannten Beispiele haben größtenteils auf der introvertiert-extrovertiert Unterscheidung beruht, einem der wichtigsten Aspekte unserer Psyche. Dazu gehören viele Einzeldetails die in ihrer Gesamtheit in Tendenz in eine der beiden Richtungen ausmachen. Darüber hinaus gibt es aber logischerweise noch eine Menge weitere Eigenschaften deiner Persönlichkeit, die du kennenlernen solltest, um dich ihnen entsprechend verhalten zu können. Deine Stärken können schließlich erst dann so richtig aufblühen, wenn du sie auch nutzt. (Persönlichkeit ist denke ich nicht wirklich das richtige Wort. Vielleicht passt (inneres) Wesen besser?)

Es ist also nur logisch nach solcher Selbstkenntnis zu streben. Es kann doch nur hilfreich sein sich selbst zu kennen und dadurch viel bessere Entscheidungen treffen zu können, oder? Aber wie erreicht man das? Was muss man tun, um sich selbst so gut kennenzulernen. Zum einen gibt es da natürlich immer den Weg des Nachdenkens. Man setzt sich hin und denkt über sich selbst und sein Leben nach. Mit der Zeit hat man dabei sicherlich einige Erkenntnisse, die schon eine Weile tief drinnen schlummern und nur darauf warten, endlich mal das Tageslicht erblicken zu dürfen. Aber vielleicht ist das auch nichts für dich. Ich möchte einen anderen Weg vorstellen: Er besteht daraus zuerst einmal andere Menschen verstehen zu lernen und dann nur noch zu erkennen, welche Spezialitäten man selbst in dieser Hinsicht hat. Dieser zweite Schritt ist deutlich einfacher, als all das durch direktes Nachdenken zu erkennen und als netten Nebeneffekt bekommt man auch noch eine Menge Menschenkenntnis dazu. Es gilt sozusagen „Menschenkenntnis + eigene Spezialitäten = Selbstkenntnis.“

Menschenkenntnis

Die Beobachtung anderer Menschen ist viel einfacher, als sich selbst zu beobachten. Wir machen es schließlich schon unser ganzes Leben. Aber dennoch kann man nicht in sie hineinschauen. Man kann eine Menge an ihrem Verhalten ablesen, aber ihre Gedanken und Gefühle dahinter bleiben für immer hinter einem Vorhang des Schweigens verborgen. (Teilweise kann man die grundlegende Richtung von Emotionen an der Körpersprache der jeweiligen Person ablesen.)

Jedenfalls solltest du Menschen beobachten, um zu verstehen, was sie antreibt. Zusätzlich dazu ist es aber immer auch hilfreich sich mit ihnen zu Unterhalten, um zu verstehen, was ihre wahren Beweggründe sind und wo du falsch interpretiert hast. So lernst du sie immer besser kennen. Irgendwann kannst du vielleicht sogar ihre Sätze für sich vervollständigen? Das solltest du aber auf keinen Fall laut machen. Mache das mit Genug verschiedenen Leuten und du bekommst ein Gefühl für all die Dimensionen in denen sich verschiedene Leute unterscheiden können. Manche reden viel, andere bedenken ihre Worte stärker, ist nur eines von unzähligen Beispielen. Entwickle eine beeindruckende Menschenkenntnis. Die kann dir unglaublich viel bringen im Leben.

Und nutze sie auch! Nimm Rücksicht, wo du die Möglichkeit hast. Setze Leute je nach ihren Stärken ein, wenn du darauf einen Einfluss nehmen kannst. Verbringe mit diesen Leuten jeweils die Sorte Aktivitäten, die sie am liebsten hat. Und so weiter. Es gibt eine Menge Potential, wo du mit Menschenkenntnis gutes tun kannst in der Welt.

Selbstkenntnis

So. Kommen wir zum zweiten Schritt. Du hast jetzt ein Gefühl für die verschiedenen Dimensionen erlangt, in denen sich die Menschen unterscheiden. Je tiefer du übrigens dabei zu den Grundursachen vorstößt, desto besser. Das gibt dir aussagekräftigere Unterscheidungen. Wohin fällst du auf den hier entstehenden Spektren? Was sagt das über deine eigenen Vorlieben und Schwächen aus? Deckt sich das mit deinem instinktiven Verhalten oder zwingst du dich irgendwo zu etwas, das eigentlich unnatürlich für dich ist? Vielleicht ist es dir vorher gar nicht aufgefallen, wie anstrengend es für dich ist, dort jemand anderes zu sein, als du eigentlich bist. Jetzt kannst du es bemerken und dich in Zukunft eventuell natürlicher verhalten.

Du hast jedenfalls meine explizite Erlaubnis dazu! Bitte verhalte dich so, wie es am meisten deiner Natur entspricht. Wer sind schon wir, dich dafür zu beurteilen? Wir alle haben unsere eigenen Besonderheiten, die wir hinter dicken Türen verschließen, weil wir uns nicht trauen sie der Welt zu zeigen. Du gehst damit also mit gutem Beispiel voran und erlaubst uns allen ein weniger angespanntes Leben zu führen. Natürlich ist es immer noch erlaubt mit dem großen Strom mitzuschwimmen, aber an den Stellen, wo du doch lieber etwas anderes machen würdest, ist das sogar noch erstrebenswerter. Sei stolz darauf nicht exakter Durchschnitt zu sein. Von solchen Leuten brauchen wir viel mehr. Den Durchschnitt in Person gibt es sowieso nicht. Jeder ist irgendwie anders.

Ansporn

Also bist du bereit dafür? Wenn du meinen Hinweisen folgst, verbesserst du nicht nur deine Menschenkenntnis enorm, was eine sehr wichtige Fähigkeit im Leben ist, du lernst auch dich selbst deutlich besser kennen. Und das lohnt sich, glaub mir. Vieles von den Dingen, die du über dich erfahren wirst, hast du instinktiv schon vorher gewusst. Sie haben dich bereits dein ganzes Leben begleitet, du konntest sie nur nie in Worte fassen. Jetzt kannst du es und es bringt dir umso mehr. Vorher hattest du vielleicht ein ungutes Gefühl, wenn du Entscheidungen gegen deiner Natur getroffen hast, jetzt weißt du genau was da los ist und kannst eine tatsächlich fundierte Entscheidung treffen. Du kannst den Fokus deiner Tage auf die Dinge legen, die du besonders gern machst. Du kannst dir Freunde suchen, die ähnliche Vorlieben haben. (Oder exakt gegensätzliche? Das wäre doch auch mal eine interessante Kombination. Sag mir Bescheid, wenn es funktioniert!)

Also worauf wartest du? Begebe dich auf deinen Weg zur Selbstkenntnis!

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