Die Grundlage der Zufriedenheit

Was ist Zufriedenheit und warum streben wir überhaupt danach? Zufriedenheit ist ein positives Gefühl, das man bei Gedanken an die eigene Situation oder ein bestimmtes Ergebnis, Detail, etc. verspürt, wenn man damit zufrieden ist. Man sich also darüber freut, dass es so ist, wie es ist. Nicht mehr verlangt, bevor man sich freuen kann. Logischerweise ist es angenehm mit seinem Leben, mit sich selbst zufrieden zu sein. Wie oft schaffst du das an einem Tag, in einer Woche? Ist es bereits der Standardzustand? Sich selbst akzeptieren, wie man aktuell ist, kann dabei ungemein helfen. Erst auf dieser Basis sollt man dann wieder nach Verbesserungen streben.

Auf der anderen Seite der Medaille steht die Unzufriedenheit: In ihrer Essenz bedeutet sie noch mehr zu verlangen, als aktuell besteht. Von einem bestimmten Ergebnis, von anderen Personen, vom Leben generell. Und auch das kann ein sehr gutes Gefühl sein, denn es treibt dich (hoffentlich) ungemein dazu an, etwas an deiner Situation zu verändern. Damit ist es die Triebfeder des Fortschritts. Wer mit sich selbst zufrieden ist, muss doch nicht mehr besser werden, oder?

Damit hast du auch schon die Schattenseite der Zufriedenheit gesehen: Man stagniert, weil das Verlangen nach Verbesserung erlischt. Man ist ja bereits zufrieden mit der aktuellen Situation. Aber auch die Unzufriedenheit ist offensichtlich nicht das Gelbe vom Ei. Wer in ständiger Unzufriedenheit lebt, führt ein sehr unglückliches Leben voller Stress und das kann doch auch nicht der wahre Weg sein.

Zufriedenheit an manchen Stellen

Die Frage ist jetzt, wie man eine Balance zwischen diesen zwei Modi finden kann, um die Vorteile beider zu vereinen, ohne zu viel der Nachteile abzubekommen. Man möchte den besseren inneren Zustand der Stress-freien Zufriedenheit ohne dabei den Antrieb der Unzufriedenheit zu verlieren. Nur dadurch kann man schließlich gleichzeitig eine Quelle der Positivität für die Menschen um sich herum sein und nach ständigem persönlichem Wachstum streben.

Die beste Möglichkeit hierfür ist gar nicht so einfach zu meistern: Man muss an manchen Stellen den Weg der Zufriedenheit gehen, akzeptieren, wie es aktuell ist, und sich vielleicht sogar darüber freuen. Und an anderen Stellen den Weg der Unzufriedenheit, da man eben nur dadurch zu einer Verbesserung angetrieben wird. Wo liegt diese Grenze?

Die Grenze liegt zwischen den Dingen, die du durch dein Verhalten direkt beeinflussen kannst, und den Dingen, an denen auch Unzufriedenheit niemals etwas ändern wird. Sei also zufrieden mit dem Wetter, Staus und sonstigen Naturereignissen und anderen Großphänomenen. Hier gilt schließlich die einfache Regel: deine Unzufriedenheit würde auch nichts ändern, warum solltest du dich also mit negativen Emotionen belasten?

was kannst du direkt beeinflussen?

Sei aber unzufrieden mit deiner eigenen Zeitverwendung, deiner Arbeitsethik, deinem Verhalten gegenüber anderen Menschen. Sei unzufrieden mit dem Verhalten der Menschen in deinem näheren Umkreis, die sich dadurch bemühen besser zu werden. Und so weiter, eben das, was du tatsächlich beeinflussen kannst.
Gleichzeitig muss das aber auch innerhalb eines gewissen Rahmens bleiben. Sei nicht aus Prinzip unzufrieden. Setze einen Standard, der erreicht werden muss, und verschiebe ihn immer weiter nach oben. Über alles, was darunter fällt bist du unzufrieden und verhinderst dadurch letztendlich, dass es in Zukunft wieder passiert. Wenn du aber zum Beispiel dein Tagesziel bei einer bestimmten Sache erreicht hast, darfst du dir auf jeden Fall auch Zufriedenheit gönnen. Dann darfst du über deinen Tagesfortschritt zufrieden sein, über deine Bemühungen, darüber, welche Zeit du in welche Aktivitäten gesteckt hast, oder dass du voranschreitest und die Richtung nach oben zeigt.

Unzufriedenheit ist Herr, solange du den Standard noch nicht erreicht hast, danach sollte Zufriedenheit dein Normalzustand sein – bis du eben wieder unter den Standard fällst, da er sich nach oben verschoben hat. Dann kannst du deinen Fortschritt also beeinflussen, indem du den Standard, deine Erwartungen an dich selbst immer höher schraubst. Aber pass auf, was du erwartest! Wenn es nicht mehr möglich ist, es zu erreichen geht der positive Effekt kaputt. Und pass auf, das du am Ende des Tages mit dir zufrieden sein kannst. Nur dann wirst du jeden Tag danach streben am Ende zufrieden sein zu können.

Zufriedenheit = Realität – Erwartungen

Das ist die Formel, die du brauchst, um an den richtigen Stellen zufrieden sein zu können und an den übrigen die richtige Dosis Unzufriedenheit zu verspüren.

Setze keine Erwartungen an Dinge, die du eh nicht beeinflussen kannst. Erwarte nicht vom Wetter genau deinen Vorstellungen zu entsprechen, erwarte nicht vom Aktienmarkt zu deinem Vorteil zu fluktuieren, und so weiter. Immer wenn du unzufrieden bist, musst du dich Fragen? Welche Erwartung wurde gerade nicht erfüllt? Bin ich überhaupt im Recht diese Erwartung zu haben oder sollte ich sie lieber sofort fallen lassen?
Nur ein Zustand der Erwartungslosigkeit in dieser Hinsicht wird dir dauerhafte Zufriedenheit ermöglichen.

Man darf auch nicht alles mögliche von anderen Menschen verlangen. Konzentriere dich mit deinen Erwartungen an Andere auf die wenigen Werte, die dir wirklich wichtig sind und kommuniziere deiner Erwartungen auch ganz klar. Nur dann haben die anderen nämlich auch eine Chance dich zufrieden zu stellen und haben dementsprechend überhaupt Lust es zu versuchen. (Und dann solltest du es auch zeigen, wenn du tatsächlich zufrieden bist, sozusagen als Belohnung :P)

Und genauso musst du auch mit dir selbst umgehen: Wähle die Erwartungen, die du an dich selbst setzt ganz gezielt aus: Sie müssen erreichbar sein und deine tatsächlichen Werte widerspiegeln, sich auf sie konzentrieren. Erst dann hast du nämlich eine Chance dich selbst (für heute) zufrieden zu stellen und keinen negativen Ballast mit dir herum zu schleppen. Und wenn du diese Chance hast, wirst du auch tatsächlich danach Streben. Du wirst versuchen deine eigenen Standards zu erreichen, dich freuen, wenn du es schaffst und es dadurch in Zukunft nur noch viel motivierter machen.

Du kannst dich praktisch selbst dazu konditionieren in jedem Augenblick gemäß deinen eigenen Standards zu leben. Einfach indem du an einem erreichbaren Ort anfängst und sie erst hoch-schraubst, wenn du das vorherige Level erreichen kannst. So bleibst du motiviert dich immer höher zu strecken und erreichst auch irgendwann das Level, das du dir vorher als obersten Standard ausgemalt hast. Wirst du jetzt dort stagnieren? Ich glaube nicht. Inzwischen hast du doch sicherlich den Geschmack an diesem ständigen Fortschritt, der von gleichzeitiger Zufriedenheit begleitet wird, gefunden und wirst nicht mehr damit aufhören wollen.

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