Gestern habe ich argumentiert, dass Durchhaltevermögen der Schlüssel zum Erfolg ist. Ohne es, kann man Erfolg niemals erreichen, auch wenn alle anderen Bausteine des Erfolgs – vielleicht wichtige Voraussetzungen und günstige Umstände – gegeben sein sollten. Es wird immer Rückschläge geben. Erfolg ist letztendlich die Fähigkeit von einem Fehlschlag zum nächsten zu gehen ohne aufzugeben. Durchhaltevermögen ist nicht Sturheit bei der Herangehensweise, sondern die Weigerung aufzugeben. Man versucht es solange bis man einen Weg gefunden hat, der funktioniert. Einen Weg, der einen immer näher an das Ziel heranbringt, das man sich gewählt hat.
Sogar dieses Laufen des Weges, erfordert Durchhaltevermögen. Dieser Schlüssel zum Erfolg ist wirklich überall. Aber noch etwas anderes ist ganz wichtig. Durchhaltevermögen bringt schließlich nichts, wenn der Erfolg unmöglich ist. Und Erfolg wird nur durch eine einzige Sache von möglich zu unmöglich verschoben: schlechte Ziele.
Die Bausteine von richtig guten Zielen zu kennen ist also ziemlich wichtig und kann dich sehr weit bringen. Das bedeutet immerhin, dass du, wann immer du nach etwas strebst, deine Ziele auf eine Art und Weise wählst, dass ihr Erreichen möglichst wahrscheinlich ist. Ganz egal wie hoch du dabei greifst. Höher greifen ist sowieso zu empfehlen. Dann hast sogar bei Misserfolg immer noch einiges sehr beeindruckendes erreicht. Aber dass du es nicht schaffst, ist ja noch lange nicht gesagt.
Also. Was macht ein richtig gutes Ziel aus? Was sind die Bausteine, aus denen man es aufbauen sollte.
Zuallererst möchte ich etwas nennen, das eigentlich offensichtlich sein sollte: Ziele müssen erreichbar sein. Du kannst niemals mehrere Tage ohne Hilfsmittel tauchen. Du kannst niemals schneller als Lichtgeschwindigkeit rennen. Du kannst niemals physikalische Gesetze brechen. (Außer es stellt sich heraus, dass das gar keine Gesetze waren und sie einfach bisher die Realität so gut beschrieben haben, dass wir sie für Gesetze gehalten haben.)
Erreichbare Ziele haben den Vorteil, dass du sie erreichen kannst. Dass es tatsächlich möglich ist, dass du eines Tages Erfolg haben wirst. Nach irgendetwas anderem zu streben wäre einfach nur dumm.
Lass dich dadurch aber nicht einschränken. Wer weiß schon, was wirklich unmöglich ist? Alles ist solange unmöglich, bis es doch mal jemand schafft. Sei du doch der erste, der dein ganz persönliches „unmögliches“ Ziel erreicht. Die Grenzen des Möglichen werden ständig neu definiert. Du kannst dabei auch mithelfen.
Gleichzeitig möchte ich aber auch empfehlen, dass das Ziel zumindest ansatzweise realistisch gewählt wird. Was bringt es dir, wenn du ein Ziel erreichen kannst, du dafür aber garantiert mindestens 100 Jahre bräuchtest. Das macht es nicht unmöglich, aber vielleicht nicht für dich geeignet. Sei ehrlich zu dir selbst: Willst du diese Zeit investieren? Wirst du diese Zeit investieren? Wähle lieber ein Ziel, wo du mit realistischem Aufwand echte Fortschritte machen kannst.
Letztendlich kommt es sowieso auf den Weg an, nicht den allerletzten Augenblick des Erreichens des Ziels, des Erfolgs. Wie viel Gutes hast du auf dem Weg zu deinem Ziel bewirkt?
Das ist eine wichtige Frage. Sie führt dazu, dass du Ziele wählst, die größer sind, als du selbst. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass man seinen Egoismus ablegt. Eine Herausforderung annimmt, die das Leben vieler Menschen positiv beeinflussen kann. Eine Herausforderung, bei der man definitiv Hilfe braucht, bei der aber auch andere bereitwillig helfen werden. Große Ziele sind inspirierend. Du wirst durch sie enorm motiviert werden und auch andere zum Helfen bringen können. Das sind eindeutig die besten Ziele.
Wenn du ein so großes Ziel wählst, bei dem auch andere mithelfen, ist es gar nicht mehr schlimm, wenn es nicht während deiner Lebenszeit erreicht wird. Solange du einen wichtigen Beitrag leistest, bist du erfolgreich!
Andere wichtige Bausteine eines richtig guten Ziels sind essentielle Aspekte ihrer Formulierung:
Ziele müssen höchst spezifisch aufgestellt werden. Es muss klar erkennbar sein, dass ein Ziel erreicht ist. Wenn man sich nicht sicher sein kann, ob man ein Ziel bereits erreicht hat, ist das offensichtlich schlecht. Vor allem weiß man dann gar nicht erst, wie man ein Ziel überhaupt erreichen soll.
Falls dein Hauptziel aber trotzdem groß und schwammig ist, musst du eben ein angrenzendes, spezifisches Ziel wählen und nach dessen Erreichen mit dem nächsten weitermachen. Aber du darfst niemals den Fehler machen direkt nach einem schwammigen Ziel zu streben. Das setzt die Wahrscheinlichkeit, dass du es jemals erreichen wirst praktisch auf null. Du weißt nicht, ob du schon angekommen bist, und vor allem nicht, wie du es überhaupt erreichen sollst. Pech für dich, wenn du das trotzdem machst.
Auch Teil dieser spezifischen Formulierung ist natürlich eine Deadline. Erst dadurch, dass ein Ziel Zeit-gebunden, terminiert ist, entsteht der Druck, der seine Umsetzung von „irgendwann“ ins jetzt holt. Rückt die Deadline näher, steigt auch deine Motivation, dich jetzt sofort um die Umsetzung zu kümmern. Existieren noch keine Deadlines, solltest du eine erfinden. Künstliche Deadlines funktionieren genauso gut, wie „echte“. Nutze diesen Effekt, um dich deinem Ziel näher zu bringen!
Und schließlich sollte dein Ziel messbar sein. Erst wenn du deinen aktuellen Fortschritt klar vor Augen hast, wirst du die tägliche Motivation spüren, dich tatsächlich in Richtung deines Ziels zu bewegen. Außerdem kannst du dann gleich an diesen Messwerten ablesen, welche Herangehensweisen effektiver als andere sind. Du siehst schließlich genau, wie schnell sie dich deinem Ziel näher bringen.
Messbare Ziele ergeben sich direkt aus einem Wert, der erreicht werden soll. Zusammen mit einer Deadline kannst du dann sogar ganz genau sehen, wie viel du davon heute erledigen musst, um das Ziel rechtzeitig zu erreichen. Das ist extrem hilfreich um ein großes Ziel in viele kleine Einzelschritte herunterzubrechen. „Heute so und so viel, morgen wieder, übermorgen wieder“ ist viel handlicher als XY irgendwann im Laufe des nächsten Monats.
Nun ja. Hast du keinen direkten Wert, den du erreichen sollst, musst du ihn erschaffen. Du hast doch schon eine genaue Vorstellung, was es bedeutet dein Ziel zu erreichen. Fasse das in Zahlen, um den Produktivitätsschub zu erhalten, den messbare Ziele nun mal bedeuten.
Also, nochmal zusammenfassend sind die Bausteine richtig guter Ziele: Erreichbarkeit bei gleichzeitiger Größe, spezifische Formulierung und Messbarkeit des Fortschritts. Das lässt sich doch umsetzen, oder?
Okay, dann leg sofort los! Formuliere deine aktuellen Ziele um und beachte diese Bausteine auch bei all deinen zukünftigen Zielen.