Vor- und Nachteile von fantastischen Träumen

In letzter Zeit habe ich wirklich fantasievolle Träume. Jede Nacht erwartet mich eine neue spannende Geschichte oder manchmal auch die Fortsetzung einer anderen, zuvor erträumten. Manchmal lassen sich da auch ein paar Gemeinsamkeiten mit Erlebnissen in meinem Leben feststellen, aber die sind wirklich weit hergeholt. Außerdem bilde ich mir sowieso viel lieber ein, dass all dieses verrückte Zeugt direkt meiner Vorstellungskraft entsprungen ist.

Als das sollte man Träume nämlich ansehen: Beweise unserer inneren Kreativität. Selbst wer von sich selbst denkt, dass er absolut unkreativ ist, hat sicherlich nachts Träume. Man muss jetzt lediglich noch lernen diese Kreativität auch tagsüber zu nutzen. Auch das ist aber nicht schwierig.

Letztendlich ist es nur eine Frage der Übung, wie schnell du wie viele Ideen generieren kannst. Und je mehr Einschränkungen du dir selbst gibst, desto einfacher fällt es dir. Dann wird nämlich irgendwann deine innere Zensur ausgeschaltet und du traust dich tatsächlich die Ideen zu denken, die du hast, sie vielleicht sogar auszusprechen oder zumindest aufzuschreiben. Durch sehr enge Anforderungen an deine Ideen, kannst du also üben dich nicht selbst zu zensieren. Du kannst lernen, dass es ganz normal ist, zu Beginn einer Sitzung, mittendrin und bis zum Schluss vor allem echt schrottige Ideen zu produzieren. Aber das ist nicht schlimm. Du produzierst schließlich so viele Ideen, dass das eine Prozent, das dann doch ganz annehmbar ist, mehr als groß genug ist. Und wenn du dann noch ein paar Tricks anwendest, wie das kombinieren von guten Ideen zu phänomenalen Ideen, dann bist du sicherlich nicht mehr zu halten.

Träume sind der Beweis, dass du kreativ sein kannst, jetzt musst du es nur noch lernen.

Außerdem beliefern sie dich natürlich mit phänomenalem Stoff für Geschichten. Ich habe es ja an anderer Stelle schon gesagt: Die absolute Grundvoraussetzung für gute Geschichten ist, dass sie Emotionen hervorrufen. Manche sind gruselig, andere spannend, traurig oder inspirierend. Wieder andere sind einfach nur lustig. Und deine Träume haben diese Hürde schon bestanden: Du hast sicherlich etwas gespürt, als du sie geträumt hast. Jetzt musst du dich nur noch an sie erinnern und sie in funktionierende Geschichten verpacken.

Es ergibt auch absolut Sinn, dass unsere Träume voller Emotionen sind. Gefühle sind einer der Grundbausteine unserer Existenz. Wir spüren sie ständig, immerzu, in Reaktion auf jede einzelne Sache, die wir wahrnehmen, der wir begegnen. Unser Träume werden dann nur noch rückwärts erstellt: Unser Kopf beginnt mit einer Emotion und erfindet dann darüber Ereignisse und Situationen, um ihnen Sinn zu geben. Das kann er schließlich ziemlich gut. Er macht es ja auch den ganzen Tag, wenn wir gerade wach sind: all die vielen Sinneseindrücke interpretieren und eine sinnvolle, zusammenhängende Geschichte erfinden.

Jetzt ist sogar klar, warum das die wichtigste Voraussetzung für Geschichten ist: Nur wenn sie Emotionen verursachen, können wir uns auch vorstellen, dass das echte Ereignisse sind. Nur dann können wir in die Geschichte eintauchen uns komplett darin verlieren. Und das ist ja letztendlich der einzige Grund, warum wir Geschichten lesen/konsumieren.

Träume sind also der Baustoff für die besten Geschichten.

Hast du schon damit begonnen deine Träume aufzuschreiben? Du schuldest es der Welt! Ich möchte sie lesen.

Gleichzeitig kannst du dir aber sicherlich vorstellen, dass auch einige Gefahren von solch fantastischen Träumen ausgehen. Sie machen schließlich das im Bett liegen nur noch angenehmer. Bald wirst du gar nicht mehr aufstehen wollen, um stattdessen herauszufinden, wie die spannende Geschichte weitergeht.

Ich kann das bestätigen. Ich bin morgens eigentlich gar nicht mehr müde. Und trotzdem bleibe ich noch im Bett liegen, solange meine Träume laut und deutlich zu mir sprechen. Irgendwann verblassen sie dann auch, an dieser Stelle steht man dann wohl oder übel auf. Aber gleichzeitig kann man sicherlich trainieren, dass die Träume noch länger anhalten. Und an dieser Stelle wird es dann eben gefährlich. Man bleibt immer länger und länger liegen und vernachlässigt die tatsächlichen Herausforderungen seines tatsächlichen Lebens.

Allerdings kann man vielleicht auch relativ simpel die Bremse drücken: Sobald man sich klar macht, dass das lediglich Emotionen sind, über die eine sinnvolle Geschichte darüber gelegt wurde, verlieren sie ein bisschen ihren Zauber. Dann kann man sich von ihnen losreißen, in dem Wissen, dass sie bald wieder kommen werden.

Dieses Wissen hilft sowieso grundsätzlich: Sobald du dich darauf verlassen kannst, das deine Träume noch da sind, wenn du das nächste mal schläfst, musst du dich nicht so lange an ihnen festhalten, wenn es morgens Zeit zum aufstehen wäre, du aber auch noch liegen bleiben kannst. Du wählst dann dein richtiges Leben und kehrst am Abend wieder zu deinen Träumen zurück.

Nun ja, man muss also vorsichtig sein, dass man sich nicht in seine Träume verliebt. Besonders sobald man gelernt hat, sogar Albträume mit Neugierde zu besiegen.

Noch eine andere Sache, die Träume für dich machen können: Sie bringen dir bei, Neugierde und Bewunderung gegenüber deinen Erlebnissen zu zeigen. Zuerst nur im Schlaf, später auch während du wach bist. Und glaub mir, das ist eine ziemlich wertvolle Gabe. Kannst du das noch, neugierig sein?

So. Jetzt aber genug zu dieser einen Sorte der Träume. Es gibt noch eine zweite, die eine viel größere Rolle in deinem Leben spielen sollte. Deine Tagträume, deine Vorstellungen für die Zukunft. Je größer du sie machst, desto größer steckst du auch deine Ziele, desto mehr erreichst du im Leben.

Was erträumst du dir für deine Zukunft? Wie wahrscheinlich ist es, dass du das erreichen kannst? Pass auf, dass du nicht zu tief greifst. Das Leben wird dir helfen alles zu erreichen, was du tatsächlich erreichen willst. Wenn du nur mittelmäßige Ergebnisse erwartest, bist du selbst schuld.

Also nochmal: Was erwartest du vom Leben? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass du deine Ziele erreichen kannst? Sie sollte unter 50% liegen, wobei du aber immer noch daran glauben musst, dass du sie erreichen kannst. Du musst es fest erwarten. Nur dann wirst du dich so verhalten, dass es auch tatsächlich Realität wird.

Glaub mir das: Du kannst wirklich alles erreichen, was du dir ehrlich als Ziel setzt. Solange du nicht wirklich daran glaubst, schaffst du es auch. Sobald du dich aber wirklich entscheidest, hast du dein Ziel praktisch schon erreicht!

Beginne also wieder mit dem Träumen. Träume so groß du kannst!

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.