Die ersten paar Stunden des Tages sind am wichtigsten!

Die ersten paar Stunden des Tages sind die wichtigsten. Sie bestimmen, wie man sich den ganzen Tag über verhält.

Wenn man morgens direkt aufs Handy schaut, kann man es den Tag über kaum noch loslassen. Wenn man sich morgens als erstes mal auf die Couch legt und fernsieht, kann man sich den ganzen Tag schwerer dazu aufraffen etwas produktives zu tun. Genauso wirkt auch jedes andere Verhalten, das man in den ersten paar Stunden des Tages ausübt.

Sobald man sich dieses Effektes bewusst wird, kann man ihn auch bemerken und gezielt für die eigenen Zwecke verwenden.

Die ersten paar Stunden des Tages

… habe ich in ihrer Wichtigkeit schon in mehreren früheren Posts erwähnt. Heute gibt es dazu mal eine ausführlichere Erklärung und eine kleine Übersicht, wie man das Prinzip für sich nutzen kann.

Grundsätzliches Wirkungsprinzip

Durch das Schlafen werden die eigenen Verhaltensweisen praktisch wieder zurückgesetzt.

Natürlich kann man immer noch seine Zähne putzen und weiß auch noch wie man ein Brot schmiert. Aber das eigene Verhalten bezüglich den eigenen Verhaltensweisen wird wieder zurückgesetzt. Sozusagen welche Sachen man bevorzugt macht, und welche einem eher schwer fallen.

Diese Bevorzugungen werden jetzt in den ersten paar Stunden des Tages neu gesetzt. Man muss seinem Gehirn praktisch sagen, was heute so alles gemacht werden muss. Dann hilft es einem dabei, sich auf diese Sachen zu konzentrieren. Es fällt einem den Rest des Tages viel leichter sie zu machen.

Es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten, wie man diese morgendliche Formbarkeit des eigenen Verstandes für die eigenen Ziele nutzen kann.

Dankbarkeit

Zum Beispiel kann man sich eine dankbarere Geisteshaltung antrainieren.

Indem man sich einfach in den ersten paar Minuten nach dem Aufwachen überlegt, für was man heute dankbar ist, hat man seinen ganzen Tagesablauf beeinflusst. Man ist viel friedlicher und dankbarer allem gegenüber eingestellt, was zu weniger Negativität führt.

Noch wirkungsvoller wird das ganze übrigens, wenn man sich diese Sache an einem festen Ort aufschreibt. Zum Beispiel immer auf dem gleichen Zettel. Oder in einem kleinen Heft. Ist eigentlich ganz egal. Solange man es aufschreibt, wird es dem Gehirn noch präsenter gemacht.

Und das ist etwas Gutes. Denn generell ist eine Einstellung der Dankbarkeit im eigenen Leben sehr zu empfehlen. (siehe auch: Du hast nichts zu verlieren!)

Aber man kann auch andere Geisteshaltungen damit für den Tag bevorzugen:

Kreativität

Auch die eigene Kreativität lässt sich wunderbar fördern, wenn man die ersten paar Stunden des Tages für diesen Zweck benutzt.

Dafür reicht es schon aus, wenn man einfach eine kleine Liste mit Ideen anlegt. Sogar ein A7 Papier genügt.

Man wählt einfach eine Überschrift aus und schaut, was einem alles dazu einfällt. Zum Beispiel: „Gerichte, die ich gerne mal wieder essen will“, „Wege, wie ich meine Zeit gezielter Nutzen kann“ oder „Kapitel in meinem nächsten Buch“. Das Thema ist völlig egal. Man kann das ganze sogar auf der Metaebene angehen und „Themen für die nächsten Listen“ als Titel wählen.

Dann schreibt man alle Ideen, die man hat unten drunter. Es geht darum so viele Ideen wie möglich zu haben. Sie müssen nicht gut sein. Hauptsache man schreibt einfach das auf, was einem einfällt.

Die meisten Ideen, werden ziemlich schlecht sein. Manchmal fällt einem vielleicht etwas Gutes ein. Manchmal vielleicht nicht. Man muss aber erst mal seinen Kopf leer machen, bevor die wirklich guten Ideen kommen können. Also schreibt man einfach alles auf, was einem einfällt. Kein Beurteilen wie gut oder schlecht die Idee ist.

Irgendwann fällt einem dann nichts mehr ein. Der erste Schwall Ideen, die man sofort hat, ist versiegt. Jetzt muss man noch 5 weitere Sachen aufschreiben. Es geht darum den Kopf in einen Zustand zu versetzen, in dem er anfängt nach neuen Verbindungen zu suchen. Das ist der Zeitpunkt zu dem man dann anfängt neue Ideen zu haben.

Und damit der Zustand ein bisschen aufrecht erhalten wird, schreibt man halt noch 5 weitere Ideen auf.

So ist man den ganzen Tag über in einer viel kreativeren Stimmung und hat viel mehr Ideen bei allem, was man macht.

Produktivität

Genauso steht es mit der Produktivität.

Wenn man am morgen gleich als erstes etwas (er)schafft, rückt das den Fokus weg von Input und mehr in Richtung Output. Und das ist genau, das was man braucht, um produktiver zu sein.

Außerdem spielt da noch ein weiterer Effekt mit rein.

In den ersten paar Stunden des Tages ist man am Leistungsfähigsten. Sobald sie vorbei sind, kriegt man nicht mehr so viel hin.
Je später es am Tag ist, desto schwerer tut man sich beim Arbeiten.

Also wird es umso schwieriger produktiv zu arbeiten, desto später am Tag es ist.

Wenn man dann auch noch die ersten paar Stunden des Tages nicht dazu genutzt hat, produktiv zu sein, kommt noch eine generelle Abneigung gegenüber produktivem Handeln dazu und man kommt gar nicht mehr voran. Man braucht dann also eine Menge Willenskraft, um überhaupt noch etwas auf die Reihe zu kriegen.

Stattdessen kann man sich einfach am Morgen produktiv verhalten und schon hat man viel mehr geschafft und ist auch den restlichen Tag über viel produktiver.

Man kann diesen Effekt aber auch nutzen um Verhaltensweisen, die man nicht will, einzuschränken.

Handynutzung einschränken

Für viele ist es die erste Aktion des Tages auf ihr Handy zu schauen und erst mal zu überprüfen, welche neuen Nachrichten man so alles bekommen hat.

Das hat dann natürlich zur Folge, dass man sein Handy den ganzen restlichen Tag über kaum noch loslassen kann.

Stattdessen sollte man eine Sperrzone in den ersten 1-2 Stunden des Tages einrichten. In dieser Zeit darf man dann nicht an sein Handy gehen. Dadurch ermöglicht man eine viel gezieltere Handynutzung den Tag über. Man kann ganz bewusst nach seinem Handy greifen, wenn man es doch mal braucht und es ansonsten an seinem Platz liegen lassen.

Auch am Abend lohnt es sich eine Sperrzone für Handys einzurichten. Wenn man in der letzten Stunde vor dem Einschlafen nicht so viel blaues Licht abbekommt, kann man viel leichter einschlafen.

Alles Andere

… funktioniert natürlich nach dem selben Prinzip.

Sobald du ein wenig Ausschau nach seinem Effekt hältst, wirst du selbst andauernd die Auswirkungen deiner Aktivitäten in den ersten paar Stunden des Tages bemerken.

Nutze also deinen Morgen, um deinen Tag zu designen!

Julian

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.