Wie man seine Handynutzung gezielt gestalten kann

Die Handynutzung ist bei vielen ein Problem. Ich weiß, dass es bei mir so ist und nur langsam besser wird.

Manchmal kommt es einfach vor, dass man sein Handy in die Hand nimmt und sich 2 Stunden später denkt, was hab ich gerade eigentlich gemacht? Man versinkt einfach darin und verschwendet Kopflos Zeit, die man dann im Nachhinein gerne für etwas anderes verwendet hätte.

Und dann geht es den ganzen Tag so weiter. Immer wenn man mal 5 Minuten Zeit hat, in denen man nichts machen muss, schaut man sofort auf sein Handy. Man hat gar keine Option vielleicht doch etwas anderes zu machen. Den ganzen Tag ist man in diesem Zustand, dass man sich nicht so ganz sicher ist, ob man nicht vielleicht doch gerade etwas wichtiges verpasst hat.

Außerdem kommt es vor, dass man es gar nicht ertragen kann, von seinem Handy getrennt zu werden. Wenn man es mal nicht einstecken hat und dann irgendwohin geht, wo man es plötzlich nicht mehr direkt zur Hand hat, fällt einem das ziemlich schnell auf. Man hat andauernd das Bedürfnis irgendetwas kurz auf dem Handy nachzuschauen. Und wenn es nicht da ist, hat man ein Gefühl als ob etwas fehlt, das ganz schön nervig ist.

Analog dazu passiert es aber auch, dass man kaum noch an sein Handy denkt, wenn man mal ein paar Tage von ihm getrennt gewesen ist. Wer diese ganzen schlechten Verhaltensweisen mehrere Tage in Folge nicht machen kann, gewöhnt sich das ganze relativ schnell ab. Wenn man sich dessen dann auch noch bewusst ist, kann man das gleich nutzen, um sich eine neue Gewohnheit zu zulegen.

Es kommt nämlich einfach ab und zu vor, dass das eigene Handy kaputt ist und in die Reparatur muss. Oder man befindet sich an einem Ort ohne Netz und ohne WLAN. Und schon macht es gar nicht mehr so viel Spaß am Handy herum zu hängen. Besonders wenn man keine Spiele hat, die man auch ohne Internet spielen könnte.

Und wenn man dann schon von der Handynutzung entwöhnt ist, kann man sich gleich ein besseres Verhalten angewöhnen. Also hauptsächlich eine viel gezieltere Nutzung und die Vermeidung von stundenlangem kopflosen Konsum.

Anscheinend kommt die tägliche Handynutzung also darauf an, wie nahe man dem Handy normalerweise ist.

Wenn es nicht anwesend ist, kann man es offensichtlich gar nicht benutzen. Aber wenn man lange davon getrennt war, ist man nicht mehr so an seine ständige Anwesenheit gewöhnt. Man tut sich vielleicht leichter es wegzulegen und nicht mehr zu benötigen. Dagegen erwischt man sich aber auch ständig dabei, auf sein Handy zu schauen, wenn man es den ganzen Tag in der eigenen Hosentasche mit sich herumträgt.

Und wenn man es direkt nach dem Aufstehen in die Hand nimmt, um mal kurz nachzuschauen, was man so alles gerade verpasst hat, kann man es den Rest des Tages kaum noch loslassen.

Hier sind die Tricks, die ich benutze, um diesem Verhalten entgegen zu wirken.

gezielte Handynutzung

Die gezielte Handynutzung ist dabei das Ziel. Sie ist schließlich der Grund, warum wir überhaupt ein Handy haben. Man schafft sich ein Smartphone an, weil es einfach ziemlich praktisch ist jederzeit telefonieren und SMS verschicken zu können und dann auch noch Apps wie WhatsApp oder Google Maps dabei zu haben.

Aber das Handy kann halt auch noch viel mehr. Und wenn man nicht aufpasst lässt man eine Menge Zeit darin versinken, die man nicht wieder zurück bekommt.

Der erste Schritt ist es also sich abzugewöhnen das Handy einfach nur so anzuschalten. Man sollte immer darauf achten es nur ganz gezielt in die Hand zu nehmen.

Direkt nach dem Aufstehen

Am Morgen greifen viele als erste Handlung nach dem Aufstehen mal kurz nach ihrem Handy, um zu überprüfen, ob sie nicht doch etwas wichtiges verpasst haben. Vielleicht eine Nachricht von einem Freund. Vielleicht ein Like auf Facebook. Oder die neuste Katastrophe, die auf der Welt passiert ist.

Aber normalerweise ist nichts dabei, was nicht auch noch ein paar Stunden hätte warten können.

Trotzdem setzt man dem eigenen Gehirn mal schnell ein falsches Zeichen.

Was man in den ersten paar Stunden des Tages macht, hat nämlich enormen Einfluss auf das eigene Verhalten den ganzen Rest des Tages. Wenn man direkt als erste Handlung am Morgen auf sein Handy schaut, macht man das Ganze auch den restlichen Tag über ziemlich oft.

Die ersten paar Stunden geben dem Gehirn nämlich eine Information, was heute wichtiges ansteht, was noch erledigt werden muss. Das Gehirn hilft uns dann dabei diese Aufgaben möglichst effizient auszuführen, indem es uns dann besonders leicht fällt diese Aktivitäten zu starten.

Und das gilt auch für ‚unangenehme Sachen‘. Sobald man sie direkt am Morgen macht, fällt es einem den ganzen Tag leichter sich zu überwinden. Und genauso auch für Dinge, die man nicht macht. Wenn man in den ersten paar Stunden nicht auf sein Handy schaut, geht es den Tag über leichter, das auch weiterhin zu unterlassen. Der Pfad im Gehirn, der zur Handynutzung führt ist dann einfach nicht so bevorzugt.

Am leichtesten lässt sich das übrigens mit folgender Gewohnheit durchsetzen:

Sperrstunde

Es wird niemandem schaden eine Sperrstunde einzurichten, in der man sein Handy dann nicht nutzen darf. Sowohl morgens nach dem Aufstehen können diese ganzen Benachrichtigungen warten, als auch Abends vor dem Einschlafen, gibt es nur höchst selten Dinge, die man jetzt sofort klären muss.

Dann kann man sich auch einfach verbieten sein Handy in dieser Zeit zu nutzen, wenn das schon so große Vorteile bietet.

Am morgen wird dann das Gehirn auf die richtigen Aktivitäten eingestellt und am Abend ermöglicht die Tatsache, dass man nicht so viel blauem Licht ausgesetzt ist, dass man schneller einschlafen kann.

Und nebenbei wird dann auch die eigene ungezielte Handynutzung reduziert. Man ist nicht mehr so daran gewöhnt, einfach so an das eigene Handy zu gehen.

Dadurch werden also die Hauptschuldigen eliminiert. Es gibt aber auch noch eine weitere Situation, in der man sehr oft unnötigerweise auf sein Handy schaut:

kurze Wartezeiten

Es kommt den ganzen Tag über immer wieder vor, dass man ein kleines bisschen Zeit hat, die man dann sofort mit etwas anfüllen möchte.
Hat man nicht vorhin eine Benachrichtigung bekommen? Hmmm, anscheinend doch nicht… ach wenn ich jetzt eh schon hier bin, kann ich auch nochmal kurz auf Facebook schauen – und schon ist die kurze Wartezeit vorbei.

Und man hat sich noch mehr daran gewöhnt in jeder freien Minute das eigene Handy zu benutzen.

Diese Angewohnheit muss man unterbrechen. Solche Gelegenheiten gibt es nämlich wirklich massenhaft den ganzen Tag über.

Und jedes Mal muss man sich dann also davon abhalten direkt auf das Handy zu schauen. Wenn es sein muss kann man ja kurz ohne nachzuschauen überlegen, ob man eine Benachrichtigung bekommen hat. Dann kann man seine Zeit aber sinnvoller nutzen:

Vielleicht willst du ja einfach nichts machen und deine Gedanken wandern lassen. In solchen Situationen haben wir Menschen normalerweise die besten Ideen. Oder du machst einfach gar nichts und lässt deine Gedanken nicht wandern. (Auch bekannt als meditieren.) Auch das hat viele Vorteile, die sogar wissenschaftlich bewiesen sind.

Oder du nutzt die Gelegenheit, um mal kurz 10 Ideen zu sammeln. Und zwar auf dem Zettel, den du eh dabei hast.

Alternativ könntest du auch auf die Idee kommen, dich mit jemandem zu unterhalten. Das ist besonders praktikabel, wenn man gerade in irgendeiner Warteschlange steht. Vielleicht schaust du dich in einer solchen Situation einfach mal kurz um und überprüfst, wer alles am Handy ist. Alle anderen stehen dann ja eigentlich zu einem Gespräch offen. Vielleicht lernst du ja sogar etwas dazu

Wenn man sich verbietet auf das Handy zu schauen, findet man ziemlich schnell eine andere Beschäftigung. Und wenn man auch von der etwas zurücktritt und erst mal überlegt, was man sonst noch alles machen könnte, findet man vielleicht sogar eine gute. Auf jeden Fall kann man sich dann aber für eine Alternative entscheiden, gegen die man dann auch hinterher nichts hat.

Dazulernen

Wenn man auf diese Dinge achtet, kann man relativ schnell lernen, sein Handy gezielt zu nutzen. Das Ganze ist aber natürlich immer ein fortschreitender Prozess. Man kann es nicht von Anfang an perfekt machen.

Sei also nicht demotiviert, wenn es nicht sofort klappt, vollständig auf unnötige Handynutzung zu verzichten. Aber solange du beginnst darauf zu achten und so ein Auge für die eigene Handynutzung zu entwickeln, kann eigentlich nichts schief gehen.

Dann brauchst du auch keine so extremen Maßnahmen wie einen Handyentzug oder die Umwandlung deines Smartphones in ein Dumbphone, wie man es manchmal hört

Jeder kann es lernen sein eigene Handy ganz gezielt zu nutzen!

Julian

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