Wie man sich selbst Halt geben kann

Mit sich selbst Halt geben ist kein Halt im physikalischen Sinn gemeint. Sich irgendwo mit der Hand festhalten kann jeder. Vielmehr ist Halt im psychologischen Sinn gemeint.

Ohne einen Halt in deinem Leben, treibst du einfach nur darin herum.

Du machst nichts, das dir wichtig ist, gezielt mit deiner Zeit, sondern einfach irgendetwas. Vielleicht schaust du auf dein Handy und surfst im Internet herum. Oder du liest ein Buch, was da noch von vor 2 Jahren gelegen war. Du merkst gar nicht wie die Tage vergehen und kannst dich hinterher auch nicht daran erinnern, was du gemacht hast.

Das alles ist kein schönes Gefühl. Man merkt selbst, dass etwas nicht stimmt und verliert darüber die eigene innere Ausgeglichenheit. Weil man sich nicht sicher ist, warum man nichts sinnvolles macht oder gar nicht weiß, wie man wieder Sinn dahinter bringen kann, wird man gereizt. Man ist unzufrieden mit dem eigenen Leben und das zeigt sich nach Außen.

Ein Halt im eigenen Leben ist also durchaus wünschenswert. Nicht nur wegen der Beeinträchtigung aller Außenstehenden, sondern generell weil jeder gerne einen Sinn in seinem Leben hat.

Halt von außen

Der Halt in deinem Leben kann von außen kommen.

Das ist die Variante, die die meisten Menschen erfahren. Manchmal sind sie sich gar nicht bewusst, dass der Halt, den man hat, auch von innen kommen könnte. Sie kennen einfach nur den Halt von außen.

Halt von außen beinhaltet zum Beispiel alle Termine, die man sich nicht ausgesucht hat, aber einhalten muss. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Schulunterricht. Man muss jeden Morgen aufstehen und zur Schule gehen. Und dann muss man dort auch alle Stunden besuchen, die am jeweiligen Tag anstehen. Alle 5 Tage hat man dann mal ein bisschen frei.

Auch wenn man arbeitet, kommt irgendwann das Wochenende, wo man sich wieder selbst um die eigene Zeit kümmern muss.

Man hat also die Möglichkeit sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Man kann mit seine Zeit nutzen, wie man will. Und was machen viele? Sie gehen sich betrinken, schlafen am nächsten Tag bis zum Nachmittag und konsumieren zwischendurch noch ein paar Medien.
Zum Glück gibt es auch die große Gruppe derer, die etwas cooles mit ihren Freunden machen, Projekte nachholen, für die sie unter der Woche keine Zeit hatten, oder generell auf eine sinnvolle Art und Weise ihre Freizeit genießen.

… fällt weg

Und das alles passiert, wenn man nur 2 Tage frei hat. Was machst du wenn es mehr sind? 2 Wochen kann man noch wunderbar mit einem Urlaub mit der eigenen Familie ausfüllen.
Aber was ist mit 6 Wochen.? Hast du schon einen Plan, was du mit dieser Zeit anfangen wirst?
Oder sobald die Schule aus ist… jetzt hast du plötzlich ganze 3 Monate, in denen du nichts zu tun hast.

Halt von außen ist nicht verlässlich. Irgendwann wird er wegfallen. Wenn du Glück hast, weißt du das sogar rechtzeitig.

Aus dieser Erkenntnis gibt es eine einfache Konsequenz:

Sich selbst Halt geben

Wenn du keinen Halt mehr hast, der von außen kommt, musst du ihn dir von innen beschaffen.

Der bleibt dann auch da, solange du diszipliniert genug bist, all die Dinge auch zu machen, die du dir als dein Halt im Leben vorgenommen hast.

Generell gibt es dafür verschiedene Möglichkeiten. Mir sind aber zwei große Bereiche bekannt:

  • dem Tag Struktur geben
  • bedeutende Dinge tun

Dem Tag Struktur geben

Hierfür kannst du dir zum Beispiel regelmäßige Termine herauspicken, die du dann einhalten musst.

regelmäßige Termine

Sobald du einem Sportverein beitrittst, hast du mehrmals pro Woche Training, wo du hingehen kannst. Ich sage kannst, weil dich ja niemand dazu zwingt. Außer natürlich du selbst. Wenn du dich schon angemeldet hast und jetzt Geld dafür ausgibst, kannst du auch hingehen oder?

Die Motivation diese Termine einzuhalten muss also aus dir selbst kommen. Niemand von außerhalb zwingt dich dazu.

Ähnlich ist es, wenn du dich regelmäßig mit Freunden triffst. Hierbei gibt es zumindest einen stärkeren Ansporn aufzutauchen. Ansonsten wundern sich deine Freunde ja auch, warum du überhaupt etwas ausgemacht hast mit ihnen.
Dafür fällt aber wieder die Regelmäßigkeit weg. Vielleicht fahren diese Freunde ja auch mal in den Urlaub weg. Da nehmen sie dich ja nicht unbedingt mit oder?

Dieser Halt funktioniert also desto besser, je regelmäßiger man das ganze machen kann.

Am aller regelmäßigsten sind aber Dinge, für die du nur dich selbst brauchst, keine anderen Personen. Die führen nämlich ihr eigenes Leben und haben deswegen nicht immer Zeit, wenn du sie gerade als Halt verwenden willst.

Am besten ist also ein System, wie eine feste Morgenroutine.

Morgenroutine

Eine Morgenroutine startet den Tag mit Struktur.

Man erledigt gleich etwas, das einem wichtig ist, und hat zusätzlich den ganzen Tag über eine bessere Einstellung.
Je nachdem, wie du deine Morgenroutine aufbaust, kannst du damit deine Lebenseinstellung deutlich beeinflussen. Du kannst sie praktisch in die Richtung lenken, in der du sie gerne hättest.

Hierauf soll jetzt aber gar nicht der Fokus liegen.

Viel wichtiger ist eigentlich, dass eine solche Morgenroutine, den Tag mit Struktur startet. Dann wacht man auf und weiß direkt, was man machen soll.
Und wenn man dann vielleicht abends noch zum Sport geht, hat der Tag gleich einen Rahmen.

Und innerhalb dieses Rahmens kannst du jetzt machen, was du willst. Vielleicht hast du ja den Tag über ein paar Termine, die du einhalten willst. Oder du wendest den nächsten Tipp an, um deine weitere Zeit zu gestalten:

Bedeutende Dinge tun

Diese Dinge müssen nicht für die ganze Welt von Bedeutung sein. Solange sie für dich selbst bedeutend sind, können sie diesen Zweck erfüllen.

Sobald du etwas machst, dass du liebst oder das zumindest für die selbst eine große Bedeutung hat, hat dein aktuelles Handeln einen Sinn. Du machst etwas, das du als sinnvoll empfindest. Und das bietet dir einen Halt, da du nicht das Gefühl hast, einfach nur umher zu treiben und nichts auf die Reihe zu bekommen.

Derartige Beschäftigungen könnten zum Beispiel folgendes umfassen:

  • Projekte starten oder weitermachen, die einen faszinieren
  • Bücher lesen, die man total spannend findet
  • die aktuellen 30 Tage Herausforderungen für heute abschließen
  • eine neue 30 Tage Herausforderung starten
  • mit Freunden Zeit verbringen

Eigentlich ziemlich egal, was es konkret ist. Solange du etwas machst, dass du selbst als sinnvoll erachtest, bist du auf der sicheren Seite. Also nicht einfach nur im Internet vergammeln! Mach etwas sinnvolles.

Zusätzlicher Halt von außen

Wenn du den Halt von innen gesichert hast, kannst du ja noch ein bisschen Halt von außen dazu nehmen. Solange du dich nicht nur auf ihn verlässt, ist der nämlich ziemlich hilfreich.

Denn ein Halt im Leben ermöglicht dir nicht einfach nur durchs Leben zu treiben, sondern tatsächlich Dinge zu tun, die dir wichtig sind. Das schafft eine innere Ausgeglichenheit, die wiederum ein angenehmeres Verhalten und eine positive Sicht auf die Welt zur Folge hat.

Such dir also auch einen Halt von innen!

Julian

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