MicroJournaling (und andere Morgenroutinen)

MicroJournaling ist eine einfache Möglichkeit mehrere Elemente einer Morgenroutine zu implementieren. Es deckt nicht alles ab, dafür dauert es aber nur ein paar Minuten und passt wirklich an jeden Morgen.

Wie der Name schon verrät, handelt es sich dabei um eine Art von Tagebuch-Schreiben. Allerdings geschieht das ganze dabei nach festen Vorgaben und man muss sich nicht selbst überlegen, welcher Art die Inhalte sein sollen, die man in sein Tagebuch schreibt. Schreibt man über die Ereignisse des Tages oder über die eigenen Gefühle bei einer bestimmten Situation? Oder schreibt man einfach jeden Tag irgendwas um des Schreibens Willen?

MicroJournaling

Beim MicroJournaling gibt es dagegen eine feste Abfolge der schon vorher festgelegten Inhalte. Nur die Details muss man jeden Tag neu einfügen. Damit ist das ganze nicht so schwammig wie ein Tagebuch zu führen und bietet trotzdem die selben Vorteile.

Vorteile

Zum Beispiel schreibt man jeden Tag etwas auf. Das gibt dem Tag Bedeutung, auch wenn sonst nichts spannendes passiert. Man vergisst keinen Tag einfach so schon eine halbe Woche später. Vielmehr kann man sich dann an jeden Tag besser erinnern und sich auch die Einträge anschauen, die man an jedem Tag morgens gemacht hat.

Bei den Inhalten handelt es sich dabei auch nicht um Tagesereignisse oder Gefühle, sondern man schreibt eher andere Sachen auf, wie das Datum, verschiedene Ideen und die eigene Dankbarkeit. Dadurch wird nicht so viel Platz verbraucht. Vielmehr reicht normalerweise eine einzelne A5 Seite aus, die man mehr oder weniger vollständig beschriftet.

Auch zeitlich ist diese Angewohnheit nicht besonders aufwendig. Wenn man schnell ist, dauert es vielleicht 5 Minuten, wenn man langsam ist, etwas länger. Damit passt MicroJournaling an jeden Morgen. Egal was man sonst noch alles erledigen muss, 5 Minuten früher aufstehen schafft jeder.

Aber was genau, muss man dabei jetzt eigentlich machen?

Ablauf

Jeden Morgen nimmt man einen Zettel und schreibt mit der Hand die folgenden Dinge auf. Dabei darf man natürlich keinen Tag auslassen, aber das gilt schließlich für alle Morgenroutinen, deswegen erwähne ich es hier gerade nur so am Rande.

Wie ich oben schon geschrieben habe, reicht eine einzelne A5 Seite aus. Wenn man will, kann man aber auch das ganze ein bisschen ausdehnen und eine Doppelseite verbrauchen. Das bietet sich besonders dann an, wenn man das Ganze in einem Heft sammelt, in dem dann die Einträge mehrerer Wochen zu finden sind.
Theoretisch muss man auch gar nicht mit der Hand schreiben, aber das ist die Variante, die ich bevorzuge. Dann kann man die Einträge nämlich wie gesagt in einem Heft sammeln und muss nicht erst einen Computer einschalten, um sie zu finden.

Datum

Zuallererst schreibt man das Datum auf. Je nachdem ob man eine einzelne Seite verwendet oder eine Doppelseite, kann man es entweder klein in die Ecke schreiben, oder groß über die ganze erste Seite.

So merkt man, dass ein neuer Tag angefangen hat und kann später einen Neuanfang wagen, was die Aktivitäten angeht, die man dann so unternimmt.
Außerdem vergisst man dann nicht einzelne Tage direkt nachdem man sie gelebt hat. Man kann sich zumindest noch an die Morgenroutine erinnern. Meistens ist das MicroJournaling aber auch ein Signal, das auch das Erinnern von anderen Ereignissen am Tag deutlich verstärkt.

So wird verhindert, dass man einfach versumpft und mehrere Tage einfach nur dahinvegetiert und sich eine Woche später fragt, wo die Tage hingekommen sind. Man kann sich dann nämlich an nicht mehr so viel erinnern.
Wenn man dagegen dann jeden Tag das Datum aufschreibt, bemerkt man zumindest wie die Tage vergehen, was ein deutlicher Fortschritt gegenüber der Alternative ist.

Ideen

Als nächstes sammelt man 10 Ideen, wie ich es jetzt schon öfter empfohlen habe.
Als geeigneter Platz hierfür erscheint mir die Stelle direkt unter dem Datum. (Oder auf einer Doppelseite, eventuell daneben auf der nächsten Seite.)

Man wählt also ein willkürliches Thema und schreibt dann alle Ideen auf, die einem dazu einfallen. Und dann noch mehr.
So versetzt man den eigenen Kopf in diesen Zustand, wo er ganz gezielt nach neuen Ideen sucht.

Die generellen Vorteile vom Ideen sammeln, wie gesteigertes Vertrauen in die eigene Kreativität und Steigerung ebendieser, habe ich ja schon ausführlich erklärt. Wenn man das ganze dann aber gleich als erstes am Morgen macht, wirkt sich die gesteigerte Kreativität auf den restlichen Tag aus. Dann kann man die ganze Zeit davon profitieren, dass man viel mehr Ideen hat und auch generell kreativer an sein Leben herangeht.

Dankbarkeit

Zuletzt notiert man noch eine Sache, für die man am heutigen Tag dankbar ist. Ganz unten dürfte noch eine Zeile platz sein, ansonsten quetscht man es halt irgendwo anders dazwischen.

Man überlegt sich einfach eine einzige Sache, für die man am heutigen Tag dankbar ist. Egal was.
Und dann schreibt man auf, dass man dafür dankbar ist. Das hat eine enorme Auswirkung.

Man verändert die eigene Sicht auf andere Menschen, die Welt und alles was einen sonst noch so umgibt grundlegend. Man begegnet allem mit einer viel ruhigeren und ausgeglicheneren Einstellung, die sich auch generell in einem angenehmeren Verhalten niederschlägt.
Und da man das ganze gleich am morgen macht, kann man die Auswirkungen den ganzen Tag über spüren. (nicht nur am Abend vor dem Einschlafen, wenn man sich die Dankbarkeit abends aufschreiben würde – was natürlich auch schon erstrebenswert wäre, aber morgens ist halt noch besser.)

Lässt sich leicht durchhalten

Da der ganze Prozess weniger als 10 Minuten dauert, kann man das ganze ziemlich leicht aufrecht erhalten. Es lässt sich hervorragend in den eigenen Tagesablauf integrieren und jeden Tag machen.

Jeden Tag ohne Ausnahme. Dann hat es die größte Wirkung. Jeder kann MicroJournaling zur eigenen Gewohnheit machen und wird nur Vorteile daraus ziehen.

andere Morgenroutinen

MicroJournaling deckt nicht alles ab, was man vielleicht am Morgen direkt nach dem Aufstehen machen will. Vielleicht baut man ja ein kleines Workout mit ein oder man schreibt an jedem Morgen eine feste Mindestanzahl von Wörtern.

Es gibt ziemlich viele Möglichkeiten und du solltest auf jeden Fall verschiedene ausprobieren, um etwas zu finden, das komplett auf deine persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Bedenke dabei, dass Morgenroutinen ein paar Vorgaben erfüllen sollten

  • bestehen aus festen Anweisungen, was man wie lange in welcher Reihenfolge macht.
  • dauern nicht allzu lange. Je länger die Morgenroutine dauert, desto früher muss man im Zweifelsfall aufstehen.
  • lassen sich abspulen, wenn man müde ist.
  • stärken erwünschtes Verhalten und schwächen unerwünschtes Verhalten.

Wenn du nicht so viel am Handy sein willst, mach es Teil deiner Morgenroutine nicht auf dein Handy zu schauen.

Wie genau deine eigene Morgenroutine aussieht ist eigentlich egal.
Solange du sie jeden Tag ausführst, kannst du ja einige der genannten Punkte mit aufnehmen, um besonders gute Resultate zu erzielen.

Viel Erfolg beim Bilden dieser Gewohnheit!

Julian

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