Dein Körper. Das ist eine ziemlich beeindruckende Maschine – und dein einziges Fenster, deine einzige Verbindung zur Außenwelt. Nur durch seine Sinnesorgane, kannst du die Welt erfahren. Nur mithilfe seiner Muskeln, kannst du auf sie reagieren, dich in ihr Fortbewegen oder einfach nichts tun. Dein Herz schlägt ja gleichzeitig weiter und hält dein Gehirn am Leben, in dem dein Bewusstsein sitzt.
Und wenn du etwas davon unwiderruflich kaputtgemacht hast, kannst du es nicht wieder zurück bekommen. Vielleicht bist du ja nicht daran schuld. Das ändert aber leider trotzdem nichts daran, dass unsere Gliedmaßen nicht nachwachsen, Narben nicht wieder verschwinden und kaputte Organe einfach nicht mehr funktionieren. Nur die modernen medizinischen Möglichkeiten beginnen seit nicht gerade langer Zeit diese bisher unüberwindbare Grenze aufzuweichen. Dazu kommen wir aber später nochmal.
Jetzt solltest du erst mal erkennen, dass ich recht habe.
Merke, dass du die Welt und auch das Geschehen in deinem Körper nur über deine Sinneseindrücke wahrnehmen kannst. Andere Quellen gibt es einfach nicht.
Merke, dass deine Gedanken oft direkte Resultate dieser Sinneseindrücke sind und nur selten in abstraktere Bereiche entrücken. Das ist allerdings etwas, das du trainieren kannst.
Merke, dass nur deine Muskeln möglich machen, dass du überhaupt in dieser Welt handelst.
Dann bist du bereit für den nächsten, wichtigsten Schritt von allen (heute):
Dankbarkeit für deinen Körper
Sei dankbar für deinen Körper. Dankbar, dass er so gut funktioniert, dass du mit ihm so viele der Dinge tun kannst, die du gerne tun möchtest. Sei dankbar, dass du gar nicht merkst, dass er existiert, wenn du nicht gerade krank, verletzt oder besonders aufmerksam in dieser Hinsicht bist.
Denn das ist leider gleichzeitig das größte Hindernis, dass dieser Dankbarkeit im Weg steht: Unser Körper ist so selbstverständlich für uns geworden, dass wir ihn gar nicht bemerken. Erst wenn er kaputt ist, ärgern wir uns darüber. Wir sind entrüstet, dass uns die Möglichkeiten genommen wurden, die uns eigentlich zustehen. Aber tun sie das? Nur weil, wir schon immer in diesem Körper gelebt haben, heißt das doch nicht, dass wir ihn verdienen, oder?
Nimm lieber diese viel gesündere Geisteshaltung ein: Sei dankbar, dass dein Körper so hervorragend funktioniert. Freue dich, was du alles damit machen kannst. Und wenn du doch mal eingeschränkt werden solltest, sehe die positiven Aspekte: Fokussiere dich nicht auf all die Dinge, die du gerade nicht machen kannst, daran kannst du eh nichts ändern. Sehe stattdessen all die Möglichkeiten vor dir, die du jetzt hast. Was kannst du in dieser Situation machen? Tue es, nutze die Gelegenheit. Normalerweise würdest du vielleicht gar nicht dazu kommen.
Auf genau diese Weise können sich sogar Vorteile für dich ergeben, dass dein Körper vorübergehend nicht funktioniert: Was kannst du alles machen, für das du sonst überhaupt keine Zeit hattest? Wie kannst du dankbar sein, für alles, was du hast?
behandle ihn angemessen
Was ich hierunter verstehe ist vermutlich ziemlich klar. Mache keine Dinge, von denen du weist, dass sie schädlich für deinen Körper sind. Die meisten fühlen sich ja auch ziemlich eindeutig an, wie in die Steckdose langen, sich mit Tieren anlegen, und so weiter. Aber leider gibt es ja auch die Varianten, in denen man die Schädigung nicht sofort bemerkt, die dagegen für immer zurückbleibt. So zum Beispiel Verklebung deiner Lungenbläschen durch Rauchen, dauerhafte Schädigung deiner Leber durch zu viel Alkoholkonsum, … Auch passiv Rauchen sollte man logischerweise vermeiden. Hier ist der Rauch ja nicht mal gefiltert. Aber das weist du bestimmt schon alles. Die Frage ist bloß: bedenkst du es auch? Hast du schon mal gegoogelt, welche Verhaltensweisen alle sehr schädlich für deinen Körper sind?
Auf der anderen Seite gibt es natürlich all die Sachen, die du noch mehr machen solltest: gesund Essen, genug Sport machen, einfach generell mehr so verhalten, wie das, wofür unser Körper erschaffen wurde. Er ist nun mal durch Evolution entstanden(, wovon eine Menge unnötiger Aspekte in unserem Körper, zum Beispiel der Blinddarm, zeugen). Und hat sich dementsprechend an unser Leben als Jäger und Sammler gewöhnt. Also viel Bewegung, sehr abwechslungsreiche, meist fettarme Nahrung, kaum sitzen, v.a. nicht stundenlang + fast bewegungslos. Und so weiter. Auch das kannst du dir alles denken vermutlich.
Und gleichzeitig steht dein Körper natürlich auch komplett zu deiner Verfügung. Du kannst ihn formen, wie auch immer du willst, wenn du den entsprechenden Preis bezahlen möchtest. Manches ist ziemlich sinnlos, aber wenn du zum Beispiel stärker werden möchtest, kannst du einfach ein bisschen entsprechenden Sport machen und der Rest ergibt sich von selbst. Dein Körper versucht schließlich sein bestes, um sich an die Gegebenheiten anzupassen.
moderne medizinische Möglichkeiten
Endlich kommen wir zu meiner Lieblings-Alliteration des heutigen Tages, den modernen medizinischen Möglichkeiten. Und nicht nur das, sie sind auch noch ziemlich beeindruckend.
Seit einiger Zeit schon, kann man Organe transplantieren, die dann eine ganze Reihe von Jahren funktionieren, bevor der Körper merkt, dass sie gar nicht seine eigenen sind. Dann werden sie leider wieder abgestoßen und man braucht ein neues Spenderorgan. Aber vielleicht kann man sie bald per Gentechnik direkt züchten – ohne einen Menschen außen herum und mit genau deiner DNA. Dann wird dieses neue Organ so lange funktionieren, bis du es wieder kaputt machst.
Und nicht nur das. Man kann auch schon Nervenbahnen reparieren. Vielleicht nicht so wie du denkst, aber Gehirn-Computer-Interfaces und elektronische gesteuerte Gliedmaßen oder maschinelle Sinnesorgane erfüllen den selben Zweck. Diese außer-körperlichen Sinnesorgane bieten sogar noch viel mehr Potential, als alles, was dein Körper jemals konnte. Würdest du gerne in anderen Frequenzbereichen von Licht als rot bis blau sehen können? Hättest du gerne gedanklichen Zugriff auf das Internet? Wie wäre es mit einem Upgrade deines Verdauungstraktes, sodass du immer exakt die richtigen Nährstoffe erhältst, egal was du letztendlich isst? Oder mit einem Abschalten dieses Verlangens nach Fett, das du gar nicht brauchst?
Alles möglich. Und noch viel mehr, das ich jetzt gar nicht genannt habe. Wenn noch nicht jetzt, dann bald.
Aber trotzdem gilt: Sei dankbar für alles was du hast. Auf diese medizinischen Möglichkeiten sollte man sich nicht verlassen. Wer sagt, dass du dir das in naher Zukunft überhaupt leisten kannst? Nur weil, die Grenzen aufgeweicht werden, musst du sie nicht gleich missachten.
auf andere Rücksicht nehmen
Dieses Argument kannst du natürlich auch in andere Richtungen fortführen, als nur zur Dankbarkeit für deinen eigenen Körper. Ich nenne mal ein Beispiel: nehme Rücksicht auf die Körper von anderen. Die sind schließlich genauso fragil, wie dein eigener. Körper gehen nun mal ziemlich leicht kaputt. So viel ist härter als sie: Tische, Bäume, Hauswände, Autos, sogar Stifte, wenn man sie falsch herum dreht.
Also sei vorsichtig. Respektiere die Körper der anderen, wie deinen eigenen. Dann werden sie das auch bei dir versuchen und du kannst vermutlich länger dein Leben leben.