Wie Sorgen schlechtere Entscheidungen bewirken

Seien es Stress, weil man viel zu viel zu tun hat. Geldsorgen, weil man gar nicht weiß, wie man den nächsten Monat überstehen soll. Oder sogar einfach persönliche Probleme, die einen stark belasten. Diese Dinge haben unter anderem alle einen sehr ähnlichen Effekt: Solange du unter ihrem Einfluss stehst, ist dein IQ verringert, triffst du deutlich schlechtere Entscheidungen. Womöglich sorgt das sogar dafür, dass eben diese Situationen noch länger anhalten, als wenn man nicht negativ von ihnen beeinflusst werden würde. Das ist doch echt unpraktisch. Also wo kommt das her? Wann ist man davon betroffen? Wie kann man die negativen Effekte vermeiden? Und gibt es noch andere Wege dagegen vorzugehen?

Sorgen fressen Energie

Wenn etwas deine Gedanken überschattet, weil du an nichts anderes denken kannst, und es dich zusätzlich auch noch herunter-zieht, ist das sehr anstrengend.

Jeder kann das bestätigen. Nach einem stressigen Tag im Büro ist man totmüde, wenn man daheim ankommt. Nach entspannten Tagen viel weniger. Manchmal ist man sogar noch energiegeladener und motivierter, falls man zum Beispiel einen deutlichen Fortschritt verspürt hat. Und das hat sicherlich nichts mit der tatsächlichen Menge Arbeit zu tun, die man erledigt hat. Es hat etwas mit dem Stress zu tun, den man dabei verspürt. Je präsenter er ist, desto größer die schlechten Auswirkungen. Und sogar daheim kannst du womöglich nicht die Gedanken davon lassen, wie du deine Probleme auf der Arbeit lösen wirst. Die Blockade geht weiter.

Und mit persönlichen Problemen und anderweitigen Sorgen ist es genauso. Sie blockieren deinen Verstand, weil sie sich nicht ausblenden lassen. Zum einen lenken sie dich also ab, wenn du eigentlich über akutere Dinge nachdenken willst, zum anderen machen sie noch etwas anderes, sehr ärgerliches:

Entscheidungen leiden darunter

All diese Sorgen, Probleme und der ganze Stress fressen also deine Energie. Und zwar viel stärker als andere Aktivitäten es machen würden. Wie schon gesagt: Normalerweise haben Aktivitäten sogar die Chance dich energiegeladen zurückzulassen. Aber eben nicht so bei diesen. Und der starke Energiemangel zeigt seine Folgen: Es ist keine Energie mehr da, wenn du sie brauchst. Und man braucht sie eben vor allem dazu, um gute Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen, wie du deine Zeit verbringst, was du isst, ob du vielleicht doch noch zum Sport gehst. Und natürlich auch die richtig großen Entscheidungen.

Sie alle sind betroffen: du hast einfach nicht mehr die Energie, sie komplett zu durchdenken und eine gute Entscheidung zu treffen. Die Seite der Gewohnheit wird unnatürlich stark bevorzugt, denn sie stellt den energiesparendsten Weg dar, was deine mentale Belastung angeht. Es werden also schlechte Entscheidungen getroffen. Womöglich schiebt man sich dadurch aus Versehen noch tiefer in das Loch, das die Erschöpfung verursacht hat.

Ein sehr unpraktischer Zusammenhang. Aber man kann dagegen vorgehen.

Diese Probleme bekämpfen

Zuerst solltest du herausfinden, wann du normalerweise von entsprechenden Erscheinungen betroffen bist. Das wird vermutlich sehr oft nach der Arbeit sein. Aber sobald du geübter darin bist es zu bemerken, wirst du es auch in anderen der genannten Situationen erkennen können. Und dann kannst du dich daran machen, es zu besiegen.

Stress auf der Arbeit

Dieser Stress resultiert daraus, dass du zu viel in zu geringer Zeit machst und du das vor allem nur instinktiv merkst und du dich darum bemühst ein solches Ergebnis doch noch zu vermeiden. Wenn man das Problem so genau anschaut, zeigen sich schon gleich eine Menge Ansatzpunkte, wie man es reduzieren könnte:

Zum einen solltest du natürlich weniger Arbeit annehmen. Du kannst doch sowieso nur so viel machen, wie dir Zeit zur Verfügung steht. Da ist es doch sogar für alle, die dich um etwas bitten, besser, dass sie sofort wissen, dass du eh schon ausgelastet bist und vermutlich eine Weile lang gar nicht zu den Sachen kommen wirst, die von dir erbeten werden. Sie rechnen also gar nicht damit, dass du etwas bestimmtes erledigst und geraten nicht selbst auch noch in Stress, falls sich das verzögert. Lerne Nein zu sagen, vor allem, wenn du schon komplett ausgelastet bist.

Dafür musst du allerdings erst mal erkennen können, dass du bereits ausgelastet bist. Dafür ist es sehr hilfreich, die vermutete Dauer für bestimmte Aufgaben abschätzen zu lernen und auszurechnen wie viel Zeit du in der aktuellen Woche noch übrig hast, wenn du das alles erledigst. Ein einfacher Weg ist einfach entsprechende Termine in einen Kalender einzutragen, die dich dann gleich auch noch dazu verpflichten diese Dinge dann zu erledigen – eine einfache Variante der Durchführungs-Sicherstellung.

Und wenn du dabei merkst, dass du eine Deadline vermutlich nicht einhalten kannst, informiere sofort alle betroffenen, sodass sie sich schon mal darauf einstellen können. Das ist besser als es im letzten Moment zu erfahren, wenn dann klar ist, dass du es tatsächlich nicht mehr schaffst. Wenn du es dann doch noch schaffst: herzlichen Glückwunsch. Aber zumindest hast du jetzt die Erwartungen wieder mit der Realität in Einklang gebracht, sodass du ohne das Stressgefühl arbeiten kannst und dadurch sicherlich bessere Ergebnisse erzielen wirst. Das ist natürlich kein Grund sich nicht mehr anzustrengen, weil man ja eh Deadlines verschieben kann, aber zumindest kannst du jetzt Abends nach Hause gehen, in dem Wissen, dass alles von dir erwartete rechtzeitig (zum erwarteten Zeitpunkt) erledigt wird, also kein Stress mehr.

Den Stress auf der Arbeit zu eliminieren ist eine sehr wichtige Fähigkeit, die jeder lernen sollte. Andere Sorgen, stellen dagegen aber ein größeres Problem dar.

Sorgen ausblenden

Das größte Problem an den Sorgen ist, dass sie jede einzelne Entscheidung im Laufe des Tages beeinflussen. Der beste Weg wäre also sie zu eliminieren, vielleicht mit einem bedingungslosen Grundeinkommen, im Falle der Existenzangst.

Aber ansonsten bleibt dir nur eins: einen Weg finden, wie du die Sorgen vor wichtigen Entscheidungen vorübergehend ausblenden kannst, sodass du eine gute Entscheidung treffen kannst. Der einzige Weg, der mir dafür einfällt, bei dem du auch deine Zurechnungsfähigkeit aufrecht erhältst, ist Meditation. Hierbei lässt du schließlich deine Gedanken Schritt für Schritt leiser werden und schließlich verstummen. Mehr braucht man schon gar nicht, um danach eine gewisse Weile die Sorgen ignorieren zu können.

Probiere das Meditieren also mal aus. Und wenn du gerade keine großen Sorgen hast, kannst du trotzdem die Gelegenheit nutzen und es ein bisschen üben. Dann kannst du es bereits viel besser, wenn du es dann doch mal brauchst. Viel Erfolg!

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