Weil das Leben zu kurz dafür ist

Das ist eine weitere Perspektive auf das bereits uralte „memento mori“-Prinzip: Man sollte den Tod vor Augen behalten, um im Leben nicht seine Zeit mit unnötigen Verzögerungen zu verschwenden; gleich so zu leben, wie man gerne leben möchte; mutig zu sein – weil das Leben zu kurz dafür ist, die anderen Optionen zu wählen.

Dir stehen immer viele verschiedene Optionen zur Verfügung, egal in welcher Situation du dich befindest. Oft hast du sogar die Möglichkeit erst eine auszuprobieren, dann eine andere. Und doch gibt es genügend Fälle, in denen es sehr hilfreich sein kann, sich vor Augen zu rufen, wie begrenzt die eigene Zeit im Leben ist. So kann man Dinge, die man schon lange vor sich her schiebt, oder gerade Gefahr läuft vor sich her zu schieben, so früh wie möglich angehen. Und das ist praktisch fast immer die beste Variante. Gegen aufschieben spricht immerhin ein sehr starkes Argument: weil das Leben zu kurz ist.

Weil das Leben zu kurz ist

Irgendwann wirst du das nicht mehr machen können, was du dir vorgenommen hast. Du hast nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung und du musst dich oft zwischen verschiedenen Wegen entscheiden, von denen du letztendlich nur einen gehen wirst. Besser du triffst die richtigen Entscheidungen, die, die dich glücklich machen, die dich am weitesten voran bringen. Zu unterschiedlichen Punkten im Leben wirst du natürlich unterschiedliche Prioritäten haben, aber am Ende zählt das sowieso alles nicht mehr. Wenn dein Leben zu Ende ist, hast du es hoffentlich mit Freude gelebt und vor allem anderen Freude gebracht. Nur die anderen sind dann schließlich noch da. Nur dein Beitrag zu ihrem Leben zählt dann noch.

Entscheidungen treffen

Warum sollte ich jetzt nicht Fernsehen und stattdessen aktiv ein Treffen mit Freunden organisieren oder etwas neues lernen? Weil das Leben zu kurz ist.
Warum sollte ich diese Person sofort ansprechen, anstatt „auf eine bessere Gelegenheit zu warten“? Weil das Leben zur kurz ist.
Warum sollte ich mein Leben aktiv leben, anstatt einfach nur dahin zu treiben? Weil das Leben zu kurz ist.
Und so weiter.

In jeder Entscheidung die du treffen wirst, steht auf einer Seite der Gleichung ein unglaublich starkes Argument: „Weil das Leben zu kurz ist.“ Das solltest du nie vergessen. Natürlich kannst du dich dann auch immer noch dagegen entscheiden, falls du noch stärkere Argumente in der anderen Richtung hast. Wie kannst du dir antrainieren, immer daran zu denken? Indem du es in deinem Leben präsent machst. Indem du regelmäßig alle Auswirkungen einer solchen Lebenseinstellung aufschreibst, die dir einfallen. Indem du versuchst andere damit zu überzeugen.

Weil das Leben zu kurz ist, um es mit unnötigen Verhaltensweisen zu verschwenden, um wichtige Handlungen immer weiter vor sich her zu schieben, um nicht gleich die besten Entscheidungen zu treffen.

Wenn du also eine Entscheidung zu treffen hast, die den Lauf deines Lebens beeinflussen kann – wo du studierst, ob du in ein anderes Land umziehst, ob du jemanden heiratest, … – bedenke immer dass dein Leben kurz ist. Du hast nicht unendlich viel Zeit. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo alles, was du bisher noch nicht gemacht hast, auch nicht mehr gemacht wird. Vieles wird auch schon lange davor unmöglich. Also mach es solange du kannst. Lebe ein Leben voll mit den Erfahrungen, die du wirklich willst, nicht voller Erfahrungen, die du stattdessen bekommen hast, weil du dich nie tatsächlich für den Weg entschieden hast, den du eigentlich möchtest.

Mut haben

Warum schieben wir Dinge vor uns her? Manchmal, weil sie eine so große Aufgabe sind, dass uns der Umfang überwältigt und wir gar nicht wissen, wo wir anfangen sollen. Dann gibt es eine einfache Lösung: in kleinere Brocken zerteilen und einfach anfangen. Wenn es eh erledigt werden muss, warum machen wir es dann nicht gleich?

Manchmal schiebt man etwas aber auch vor sich her, weil man Angst davor hat. Angst in sozialen Situationen ist weit verbreitet. Angst davor, dass es tatsächlich klappt, auch.
Aber du darfst dich davon nicht aufhalten – weil das Leben zu kurz dafür ist!
Also habe Mut. Mache die Dinge vor denen du Angst hast, die aber keine physikalische Gefahr für dich darstellen, einfach trotz der Angst. Dann kannst du stolz auf deinen Mut sein, deine Komfortzone vergrößern und öffnest die Tür zu einer großen Zahl toller Erfahrungen. Erfahrungen, die du eben nur machst, wenn du dich auch traust. Du könntest einen neuen Freund finden, vielleicht sogar deine Frau, wenn du Personen ansprichst. Du kannst viel mehr Spaß im Leben haben, wenn du nicht immer damit beschäftigt bist in der Menge unterzutauchen, ja nicht herauszustehen – um zu vermeiden, dass Leute über dich reden. Das könnte ja unangenehm sein.

Je öfter du mutig bist, desto größer wird dein „Mut-Muskel“, desto einfacher fällt es dir in Zukunft auch wieder mutig zu sein. Also noch ein Grund mehr, Sachen nicht vor sich her zu schieben, sondern mutig zu sein.

tägliches Verhalten ändern

Wenn man mal genau über sein eigenes Verhalten nachdenkt, gibt es genau zwei Kategorien (drei). Auf der einen Seite Sachen, die Wert erschaffen, die alle voran bringen, die Positivität in der Welt verbreiten. Eben die Dinge, auf die man stolz sein kann. Und auf der anderen Seite sind die Dinge, die man eben auch noch macht: Hinter ihrem Rücken über andere Lästern, sich selbst mit kopflosem Konsum betäuben, und so weiter. Du weist vermutlich selbst, was ich meine. (Und dann noch die Dinge, die man einfach machen muss: Essen, Trinken, Schlafen, Sport.)

Welche Seite davon solltest du einfach weglassen, weil das Leben zu kurz dafür ist? Richtig. Die zweite, die dir und allen anderen letztendlich eh nichts bringt. Das ist nur verschwendete Zeit.

Also hör auf dich unnötig mit anderen zu streiten, zu kritisieren, negative Interaktionen zu initiieren, sogar zu haben. – Weil das Leben zu kurz dafür ist.
Hör auf deine Zeit mit passiven, konsumierenden Aktivitäten zu vergeuden, wenn du auch etwas lernen, etwas erschaffen könntest. – Weil das Leben zu kurz dafür ist. Du darfst dich natürlich gerne ausruhen, wenn du erschöpft bist, aber eben nicht vor dem Fernseher. Ausruhen, oder Wert erschaffen, mehr ist nicht erlaubt, sobald du dir bewusst bist, wie kurz das Leben ist.

Also lasse dieses Argument ein Teil von deinem Leben werden.

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