Den Mittelweg beim Ideenkonsum finden

Mit Ideen in Kontakt zu kommen, sie zu verarbeiten und zu verändern, eventuell auch wieder in die Welt hinaus zu senden, hat viel mit Essen gemeinsam. Man kann dabei sowohl zu viel Essen, als auch zu wenig. Und ordentliches Kauen ist auch zu empfehlen. Je mehr Output du von dir selbst erwartest, desto öfter musst du auch Input in einer angemessenen Menge aufnehmen. Wenn du älter als 10 bist, hast du sicherlich schon mehr als genug aufgenommen, um dein ganzes restliches Leben deine Kreativität nutzen zu können, aber oft willst du noch mehr. Du willst mit neuen Ideen interagieren und deine eigenen Aspekte zu ihnen beitragen. Sehr verständlich – das ist ja auch ziemlich interessant -, aber es gibt auch Regeln, die du beim Ideenkonsum einhalten solltest. Wie immer ist der Mittelweg die beste Option zwischen ungesunden Extremstellen.

Und es gibt eindeutig beides. Es gibt auf der einen Seite die Menschen, die sich überhaupt keinen neuen Stoff für ihre Gedanken besorgen, außer die Inhalte der neusten Fernsehserien. Davon können sich intellektuelle Gedanken logischerweise nicht lange ernähren. Sie verschwinden einfach und kommen erst wieder, wenn man ein bisschen Kontakt zu neuen Ideen hatte. Und auf der anderen Seite sind aber auch die, die viel zu viele Informationen und Ideen in sich hineinschaufeln und dann gar keine Zeit mehr haben sie zu verarbeiten. Vermutlich sinkt dann der Anteil ihres Tages, den sie mit aktivem Erschaffen verbringen, gefährlich niedrig. Beides ist nicht optimal. Wie kann man einen vernünftigen Mittelweg finden?

Der erste Schritt wird vermutlich sein zu verstehen, was hier überhaupt passiert. Wieso haben so viele Menschen so ungesunde Gewohnheiten beim Ideenkonsum? Vermutlich ist es oft nicht mehr Zufall. Sie haben sich einen bestimmten Stil angewöhnt und haben gleichzeitig nicht den Antrieb, der nötig ist, um sich zu verändern.

Wer zu wenig neue Ideen konsumiert, gibt sich damit zufrieden sich von angenehmen Ablenkungen berieseln zu lassen, anstatt sich aktiv mit spannenden neuen Dingen auseinander zu setzen. Dafür kann man oft sogar erstaunlich wenig. Moderne Medien sind schließlich darauf optimiert deine Aufmerksamkeit geradezu magnetisch anzuziehen und nie wieder loszulassen. Trotzdem musst du dich losreißen! Stell dir doch mal vor, wofür du diese ganze Zeit stattdessen nutzen könntest! Mach dir ganz klar, einen wie großen Teil deines Lebens du hier einfach aus dem Fenster wirfst, weil du mit kopflosem Konsum beschäftigt warst.
Wenn du einmal in der Falle des kopflosen Konsums gelandet bist, musst du dich enorm anstrengen, um wieder daraus zu entkommen! Aber du kannst es schaffen. Gehe Schritt für Schritt weg von berieselnder Ablenkung, zu anderen, intellektuell stimulierenden Informationen. Es gibt wirklich eine Menge spannende Bücher, die du mal ausprobieren könntest. Oder du wechselst von komplett erfundenen Geschichten zu Videoinhalten, durch die du tatsächlich etwas neues lernst. Das ist dann schon besserer Ideenkonsum. Statt von Junkfood ernährst du dich dann von etwas nahrhafteren, weniger raffinierten Inhalten. Sie sind vielleicht nicht so unglaublich darauf optimiert deine Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen, aber dafür sind sie es vielleicht wert, dass du sie ihnen bewusst schenkst! Was hältst du davon?

Stell dir mal vor, du würdest komplett von all diesen süchtig machenden, aber wirklich qualitativ wenig wertvollen Informationsquellen abgeschnitten werden? Also kein Videostreaming, kein Fernsehen, keine Tagesnachrichten, keine sozialen Medien. Vermutlich würdest du als allererstes erst mal schlafen. Da gibt es eine Menge Schlaf nachzuholen, sogar aus der letzten Woche. Und danach kann dein Kopf wieder zur Ruhe kommen. Wer sich zu lange von solchem Junkfood ernährt, braucht erst mal eine Pause, bevor sein Kopf so klar wird, dass es sich überhaupt lohnt etwas neues zu sich zu nehmen.

Man macht also erst mal Pause. Vielleicht langweilt man sich sogar. Gut! Was machst du bei Langeweile, vor allem jetzt, da deine ganzen zum Aufmerksamkeit aufsaugen Angebote wegfallen? Jetzt musst du dich ja wieder selbst entscheiden! Was ist deine Zeit wert? Du beginnst jetzt ein aktiveres Leben. Machst mehr mit Freunden, weil Interaktion mit anderen immer einen hohen Stellenwert haben sollte. Stürzt dich in produktive Arbeit und nach einer Weile ist dein Kopf lange genug auf Entzug gewesen. Dann ist er bereit für Gedankenessen in etwas höherer Qualität.

Und das wird auch Zeit. Nach einer Phase des ungesunden Ideenkonsums, schwirrt dein Kopf noch völlig mit spannenden Ideen, die gerne wieder nach draußen wollen. Und der einzige Weg, wie das funktioniert, ist wenn du dich mit ihnen auseinander setzt, etwas aus ihnen machst. Davon kannst du dich also noch für eine ganze Weile „ernähren“, aber irgendwann lässt der Strom nach. Qualitativ hochwertige Arbeit, bei der man ständig kreativ neues produziert, erfordert, dass man auch genügend entsprechende Nahrung zu sich nimmt. Sowohl von der selben Sorte, also die Arbeit von anderen im selben Bereich, als auch in komplett davon abgetrennten Bereichen, komplett separaten Kunstvarianten sozusagen.

Vom ersten kann man sich offensichtlich einfach inspirieren lassen. Es bleibt ja lediglich die Überlegung übrig, wie man das gesehene in seiner eigenen Arbeit aufgreifen möchte. Anfänger werden hier oft auf Imitation zurückgreifen, je besser du wirst, desto mehr kann man sich vorstellen, dass es zusammen mit vielen anderen Dingen in eine große Kompositionsmaschine gesteckt wird, wo unten etwas ganz eigenes herauskommt, das nur von dir stammen könnte.

Die zweite Variante, scheinbar unverknüpfte Formen der Kunst, kurbeln deine Kreativität auf eine ganz andere Art und Weise an. Das geschieht viel unterbewusster, unter der Oberfläche. Anstatt deinen Intellekt mit Bausteinen zu versorgen, werden hier die Quellen für deine kreativen Ideen aufgefüllt und verändert, aus denen du schöpfst, wenn dir eine neue von Ihnen einfällt.

Kreativität ist noch nicht vollständig verstanden worden. Was aber klar ist: je mehr du dich mit qualitativ hochwertigen Ideen auseinander setzt, desto besser werden auch die Dinge, die du produzierst, auch wenn sie an der Oberfläche womöglich überhaupt keine Verbindungen zeigen.

Du musst dir selbst also einen Mittelweg aussuchen. Einen Weg, wo du nicht stundenlang in kopflosem und eindeutig nicht wertvollen Konsum irgendwelcher Medien versinkst, sondern gesünder aufbereitete Ideen in einem angemessenen Weg zu dir nimmst. Den kopflosen Konsum solltest du einfach aus deinem Leben verbannen. Entweder du nimmst gerade bewusst etwas gesundes zu dir, oder du isst einfach gar nichts. Schaffst du das? Ich glaube an dich!

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