Spaß ist das wichtigste beim Lernen

Wer lernen nur aus der Schule kennt, wird das womöglich erst mal nicht glauben können. Schule läuft dieser Behauptung in großen Teilen entgegen. Ob Lernen Spaß macht oder nicht ist dort völlige Nebensache. Es verschwindet hinter dem erklärten Zweck, dass jeder den Stoff paukt und gute Noten schreibt. Gute Noten sind doch der beste Beweis für Lernerfolg, oder? Da reicht es das Ziel zu nennen und es den Schülern zu überlassen, wie sie dort hin kommen. Sie können im Unterricht aufpassen und mitmachen und auch noch daheim anhand der Schulbücher Lücken füllen.

Nun ja, ich glaube uns ist allen klar, dass unser Schulsystem schwerwiegende Lücken hat. Unter anderem eben auch, dass man nie beigebracht bekommt, wie lernen wirklich funktioniert. Es gibt dazu bereits viele wissenschaftliche Studien, die beweisen, dass ganz andere Dinge wichtig sind, als was in normalem (Frontal-)Unterricht ermöglicht wird. Schule ignoriert sozusagen Erkenntnisse, wie lernen besser funktioniert, weil es einfacher ist einfach weiter dem alten Weg zu folgen.

Es ist also ein doppeltes Problem: Auf der einen Seite ist das System nicht für die besten Lernwege optimiert. Auf der anderen Seite bekommen die Schüler nicht mal beigebracht, was die besten Lernwege sind. Man bleibt einfach bei den alten, „funktionierenden“ Prinzipien, wobei natürlich auch vereinzelt Lehrer neue Techniken ausprobieren.

Leider macht sich halt niemand die Mühe Lehrer zu managen, wie man es in einer Fabrik machen würde, die gebildete Schüler produzieren soll. Es werden nicht die Methoden der Lehrer gemessen, optimiert und vor allem mit den Ergebnissen verglichen. Wenn Schüler schlechte Noten haben ist es ihre Schuld und liegt sicherlich nicht an der Inflexibilität der Lehrer. (Es gibt spannende Versuche, die genau das widerlegen: Sobald die Lehrer denken, dass sie besonders gute Schüler vor sich haben, spiegeln das nach einer Weile auch ihre Noten wieder. Der Erfolg der Schüler hängt sehr stark von der Herangehensweise der Lehrer ab.)

Der einzige Punkt wo schulische Leistungen sinnvoll in den Zusammenhang mit Lehrmethoden gebracht werden sind länderübergreifende Studien. Die Frage ist bloß, warum schauen wir uns nicht mal etwas bei Finnland oder anderen Ländern ab, die schon seit langem ganz an der Spitze stehen und oft ganz andere Methoden haben als wir?

Das deutsche Schulsystem ist nun mal eine Institution, die sich mit Veränderung schwer tut. Menschen, die von außerhalb etwas ändern wollen, sollten einen anderen Weg bringen: Den einzelnen Beibringen, wie Lernen wirklich funktioniert.

Lernen ist immerhin eine der wichtigsten Fähigkeiten deines Lebens. Du wirst immer wieder in neue Situationen kommen. An dich werden immer wieder neue Anforderungen gestellt werden. Womöglich findest du gelegentlich ein spannendes neues Hobby. In all diesen Situationen musst du dann plötzlich neue Dinge lernen. Wäre doch doof, wenn du dann dabei so abschneidest, wie in der Schule. Besser ich erzähle dir gleich, wie du das alles besser machen kannst.

Zum einen hast du in all diesen eben genannten Fällen zumindest schon mal eine erste Motivation: Das Interesse an der zu lernenden Fähigkeit. Das ist praktisch eine der fundamentalen Voraussetzungen. Etwas, das dich nicht interessiert, wirst du auch nach der 50. Wiederholung noch nicht abgespeichert haben. Deswegen wird auch soviel Zeit in der Schule verschwendet. Die Schüler müssen erst einmal schaffen sich für das Thema zu interessieren, bevor sie ein Klassenzimmer betreten, um darüber zu lernen.

Außerdem solltest du darauf achten, dass dir die Lern-Aktivitäten Spaß machen. Spaß hat nämlich unzählige positive Effekte auf den Lernerfolg, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Es wird sogar vermutet, dass man ohne Spaß am Lernen fast nichts lernen kann, oder zumindest sieht es so aus, wenn man das Ganze mit den phänomenalen Ergebnissen vergleicht, die erzielt werden, wenn die Leute plötzlich Spaß am Thema haben.

Zum einen weckt Spaß natürlich Interesse. Was ist diese witzige Sache? Warum macht sie mir Spaß? Was steckt dahinter? Gibt es noch mehr interessantes zu erfahren? Warum funktioniert das alles genau so und nicht gemäß einer der Alternativen, die ich mir hier gerade ausdenke? Das ist Interesse. Und wenn man an etwas Spaß hat, interessiert man sich dafür. Damit ist Spaß der einfachste Weg Interesse zu wecken.

Außerdem ist Spaß natürlich auch eine phänomenale Motivation zum lernen. Selbst wenn es einen nicht wirklich interessieren würde, macht Spaß nun mal Spaß. Man setzt sich also doch mit dem Stoff auseinander und nimmt etwas davon auf. Man wird sozusagen zum Lernen ausgetrickst, ohne dass man deswegen böse ist. Und natürlich kommt man wieder. Wer lässt sich schon Spaß entgehen.

Die Schwierigkeit liegt jetzt darin eine Aktivität zu Spaß zu machen, aber auch das ist etwas das man lernen kann. Habe doch einfach ein bisschen Spaß dabei in andere Lernaktivitäten so viel Spaß einzubauen, wie du kannst. Du kannst Schabernack treiben, Leute auf den Arm nehmen, Streiche spielen und so weiter. Und solange der Stoff irgendwo tief innen drin auch noch vermittelt wird, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass hierbei die meisten beteiligten einiges lernen werden.

Hast du gemerkt, was ich da gemacht habe? Durch Spaß am „Spaß ins Lernen einbauen“ lernt man hier genau diese Fähigkeit immer besser anzuwenden. Am Anfang ist man vielleicht etwas ungeschickt. Da ist der Spaßfaktor zu Gunsten des Stoffs noch nicht ganz so hoch. Später lernt man dann aber auch, wie man den Spaßfaktor noch höher drehen kann, ohne dass etwas vom Stoff verloren geht, was natürlich zur Folge hat, dass er dann noch besser verankert wird.

Es liegt jetzt also an dir, dieses Wissen anzuwenden. Wann immer du etwas lernen willst, achte darauf, dass die Lern-Aktivitäten auch in gewisser Hinsicht Spaß machen. Vor allem am Anfang hat man noch nicht den Schwung oder die Motivation für stundenlange, anstrengende Konzentration auf validiertes Lernen. Da bietet Spaß dann die Motivation es immer wieder zu tun und später kann man dann noch effektivere Wege des Lernens wählen.

Bist du dafür bereit? Ich hoffe es, denn Lernen zu können wird dein Leben verändern. Man sollte gerne neue Dinge lernen, man sollte sich bereitwillig auf neue Herausforderungen stürzen. Spaß beim Lernen fördert das alles. Also lerne solche Erlebnisse in deinem Leben zu erschaffen. Und gib es auch an andere weiter. Das ist mindestens genauso wichtig!

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