Was man mit zu viel Freizeit machen kann

Kennst du das, dass du zu viel Freizeit hast?

Das ist mir immer in den Schulferien passiert. Und jetzt hab ich für immer Schulferien. (Bzw. nie mehr Schule, vielleicht aber mal Studium). Die Menge an Freizeit, die es aufzufüllen gilt, nimmt immer mehr zu.

Einfach nur herumliegen und nichts tun will ich nämlich nicht. So langsam hab ich das Bedürfnis nach einer sinnvollen Beschäftigung…

Die Tipps, die ich mir deshalb zusammengeschrieben habe, haben aber natürlich auch für Leute Relevanz, die noch in der Schule sind.

Freizeit

Sobald der schulische Rahmen wegfällt, hat man Zeit, die man irgendwie nutzen will.

Solange es nur ein langes Wochenende ist, findet man vermutlich leicht ohne großen Aufwand etwas, das man noch erledigen will. Oh, da hinten in der Ecke liegt ja das Buch, das ich schon die ganze Zeit lesen will. Oh, ich muss ja noch eine Menge Schularbeiten erledigen.

Oder die zusätzlich verfügbare Zeit wird direkt für Familienausflüge eingeplant.

Das gleiche passiert meistens auch bei den kürzeren Schulferien. Kaum ist eine Woche frei, wird genau dahin der dritte Urlaub des Jahres gelegt.

Vielleicht hat man jetzt aber auch plötzlich ein-zwei Wochen Zeit. Und bei den Sommerferien ist das sogar ziemlich sicher so.

Manche werden jetzt einfach in der freien Zeit irgendwo arbeiten. Aber was machen wir Übrigen, die wir uns keinen Job gesucht haben, der jede freie Minute ausfüllt? Jeden Tag ins Freibad gehen? Jeden Tag mit einer anderen Freundesgruppe (oder den selben Leuten) irgendwas machen und die Zeit vertreiben?

Das hält man nur eine begrenzte Zeit lang aus.

Irgendwann braucht man eine sinnvolle Beschäftigung, was man mit der ganzen Zeit anfängt, die man jetzt hat.
Sonst verfliegt einfach die Zeit, man hat mehr oder eher weniger gute Laune, man macht einfach gar nichts. Am Ende hat man das Gefühl gar keine Freizeit gehabt zu haben.

Sich selbst beschäftigen

Zum Glück gibt es ja einfache Möglichkeiten, wie man Struktur in den eigenen Tag bringen kann und trotzdem noch Zeit hat für Sachen die man dann im Augenblick gerade machen will.

Wenn man sich selbst jeden Tag für eine Stunde eine Aufgabe gibt, reicht das schon. Man hat etwas, das man abarbeiten kann für das Gefühl, etwas sinnvolles gemacht zu haben. Es gibt etwas, zu dem man hinblicken kann, wenn sonst noch nichts fest ist, was man mit dem Tag machen wird.

Und schon ist das Gefühl der Haltlosigkeit etwas eingeschränkt. Man gibt sich selbst einen Halt, sobald die Schule nicht mehr da ist, um einem zu sagen, was man machen soll.

Außerdem macht man etwas mit seinem Tag. Die Zeit die man hat, dehnt sich praktisch aus, um Platz für das ganze Zeug zu machen, das man an einem Tag erledigt hat. (zumindest im Vergleich zu den Tagen an denen man nichts gemacht hat. vgl. auch Zeitmessung)

Um jetzt eine passende Beschäftigung zu finden, kann man ein paar schnelle Schritte durchführen. Je früher man damit anfängt, desto besser. Gerne auch schon vor Ferienbeginn. Dann hat man etwas worauf man sich in den Ferien freuen kann. Bei mir ist das jetzt aber schon ein bisschen spät. 😛

Also muss ich heute damit anfangen, meine Zeit gezielt zu nutzen.

Ideen sammeln

Das ist der erste Schritt.

Schreib einfach alles auf, von dem dir einfällt, dass du es machen könntest. Egal wie schlecht dir die Idee auch vorkommen mag. Sobald man die ganzen schlechten Ideen aufschreibt, fangen auch Gute an zu kommen.

Jeder hat seine eigene Vorstellung davon, was es heißt seine Zeit sinnvoll zu nutzen. Lass dich nicht von dem einschränken, was du glaubst, dass andere gut finden würden. Hauptsache du findest etwas, das man in eine Herausforderung umwandeln kann, wie ich es gleich beschreibe.

Vielleicht willst du ja dein altes Hobby ausgraben und mal so richtig durchstarten. Oder du fängst jetzt endlich an, das Instrument gescheit zu lernen, das hier schon ewig herumsteht. Oder du nimmst dir vor ganz viele Bücher zu lesen. Was war nochmal mit dieser Fremdsprache, die ich letztens angefangen habe zu lernen und dann völlig vergessen hab?

Sammle am besten so viele Ideen wie möglich. Dann fällt es dir leichter im nächsten Schritt etwas auszuwählen, für das du motiviert genug bist.

Am sinnvollsten ist es Sachen herauszusuchen, von den man denkt, dass man sie wirklich gerne macht. So gerne, dass es fast schon unvorstellbar wäre, dass man es in 2 Jahren nicht mehr macht.

Sich für eine Aktivität entscheiden

Meinetwegen sind auch 2 auf einmal in Ordnung. Dann wird es aber gleich mehr als doppelt so schwierig das Ziel zu treffen, das du dir gleich setzen wirst.

Bist du motiviert genug, das für die nächsten Tage jeden Tag zu machen? Wenn nicht, such dir lieber etwas anderes heraus.

Hier sollte es aber eigentlich keine Probleme geben. Im Zweifelsfall wählt man seine Herausforderung einfach auf einem ziemlich niedrigen Level.

Die Herausforderung definieren

Teil 1: tägliche Aufgabe

Wie viel Zeit willst du täglich dafür investieren? Traust du dir zu jeden Tag 1h dein neues Instrument zu spielen/üben?

Manchmal ist anstatt der Zeit auch ein Mengenziel sinnvoll. Dann trödelt man nicht einfach nur herum, bis die Zeit vorbei ist. Zum Beispiel: Ich schreibe jeden Tag 1000 Wörter. Anstatt von: Ich schreibe jeden Tag 2 Stunden lang an einem Text.

Dann wird man gleich für effizientes und produktives Arbeiten belohnt, weil man dann schneller fertig ist.

Wichtig ist, dass man das jeden Tag schaffen kann. Wenn du ein sinnvolles Tagesziel wählst, hast du auch noch genug Zeit für die anderen Dinge, die du sonst noch so machen willst.

Teil 2: Dauer

Wie lange kannst du die Herausforderung durchhalten?

In Schulferien, sollte man das ganze maximal bis zum Ferienende ausdehnen. Danach hat man erst mal etwas anderes zu tun.
Auch 7 Tage am Stück sind schon ein Erfolgserlebnis.

Für mich und andere Leute, die keine Schulferienmäßigen Begrenzungen haben, empfehle ich stattdessen eine feste Länge. Wie zum Beispiel 30 Tage.

Wichtig ist, dass es ein Zeitraum ist, den man durchhalten kann. Nicht etwas abwegiges wie ein ganzes Jahr oder so etwas. Möglicherweise verlierst du nach 2 Wochen den Spaß daran. Dann ist es viel leichter sein eigenes Durchhaltevermögen zu zeigen und die letzten 2 Wochen auch noch weiter zu machen, als das ganze noch den Rest des Jahres durchzuziehen. Im zweiten Fall bricht man vermutlich einfach ab. Und das ist kein Ziel dieser Herausforderung.

Sich verpflichten

Hast du etwas gefunden, das du die nächsten 30 Tage machen willst? Gut. Dann zieh das jetzt auch durch.

Erlaube dir selbst nicht einen Tag auszulassen.

Am einfachsten ist es übrigens am Morgen seine eigene Willenskraft aufzubringen. Wenn du also gleich am morgen die Aufgaben des Tages erledigst, kannst du den ganzen restlichen Tag machen, was du willst. Das bleibt völlig dir überlassen.

Hauptsache du schaffst es jeden Tag, die Aufgabe zu machen, die du dir vorgenommen hast.

Manchmal hilft es auch sich selbst zu verbieten etwas anderes zu machen, bevor man nicht das tägliche Ziel abgehakt hat.

Geschafft

Juhuu! Du hast es geschafft. Das war eine deutliche Demonstration des eigenen Durchhaltevermögens.

Was es dir gebracht hat?

  • etwas zu tun
  • hoffentlich Spaß
  • und:

Was man daraus lernt

Nachdem du dich 30 Tage am Stück mit einer bestimmten Aktivität beschäftigt hast, kannst du jetzt viel besser als vorher beurteilen, ob das wirklich etwas für dich ist. Kannst du dir vorstellen, diese Sachen weiterhin regelmäßig zu machen?

Wenn nicht ist das auch okay. Das ist halt doch nichts für dich. Trotzdem hast du gezeigt, dass du eine solche Herausforderung durchziehen kannst. Beim nächsten Mal findest du vielleicht etwas, das besser zu deinen Interessen und Vorlieben passt.

Wenn doch ist das super. Du hast etwas gefunden, mit dem du deine Zeit sinnvoll verbringen kannst. Für diese Aktivität solltest du in Zukunft vielleicht mehr Zeit in deinen Tagesablauf einplanen. Vielleicht lässt du es auch beim aktuellen Zeitaufwand. Keine Ahnung.

Jedenfalls weißt du jetzt besser über deine Interessen Bescheid.

Es ist also Zeit für die nächste Herausforderung:

Was kommt als nächstes?

Du willst schließlich auch weiterhin deine Zeit sinnvoll nutzen oder? Du hast also verschiedene Möglichkeiten:

  • Eine neue Herausforderung beginnen.
  • Die aktuelle Herausforderung verlängern. Wie wäre es mit einem 2. Monat? Schaffst du 1 Jahr?
  • Mit dem normalen Schulleben weitermachen.

Der 3. Punkt fällt für uns Abiturienten leider weg. Wir müssen uns selbst eine sinnvolle Beschäftigung für unser Leben suchen.

Übrigens kann man es sich einfach zur Gewohnheit machen, jeden Monat eine derartige Herausforderung durchzuziehen. So wird es einem niemals langweilig. Man ist gezwungen neue Dinge auszuprobieren und dazuzulernen.

Wenn man einen neuen Job anfängt oder sich jetzt doch mal ein Studium vornimmt, kann man ja mal einen Monat lang als Herausforderung nehmen, alles so richtig gut zu machen. Und noch mehr, als eigentlich erwartet wird.

Danach ist es aber wieder an der Zeit nebenbei eine kleine Herausforderung zu starten. Es muss ja nicht besonders zeitaufwändig sein.

Jeden Tag einmal die eigene Dankbarkeit gegenüber einer anderen Person ausdrücken schafft jeder. Oder jeden Tag eine fremde Person umarmen.

Es muss ja nicht unbedingt ein Thema haben, das sich auf das aktuelle Lieblingshobby bezieht. Sobald man ein bisschen auf den Geschmack gekommen ist, will man vielleicht mal etwas komplett neues ausprobieren.

Und schon hat man sinnerfüllte Tage. 🙂
Für ein sinnerfülltes Leben solltest du mal hier vorbeischauen 😛

Julian

PS: meine aktuellen Herausforderungen: täglich
– 1000 Wörter bloggen (noch 1 Jahr minus 45 Tage)
– 1h Klavier üben (den ganzen Juni)
– 500 Wörter für mein Buch schreiben (bis es fertig ist!)

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